Nach Kontroverse um Nominierung: Geoff Keighley erklärt, was für ihn „indie“ ist

    • Offizieller Beitrag

    Geoff Keighleys The Game Awards stehen wieder vor der Tür. In der Nacht von Donnerstag, dem 7. Dezember auf Freitag, den 8. Dezember werden wieder die „besten“ Spiele ausgezeichnet und vermutlich auch einige neue angekündigt. Erst kürzlich präsentierte Keighley übrigens die Nominierten in allen Kategorien. Nicht, ohne dabei auch Kritik einzuheimsen.

    Auch wir haben uns zu dazu geäußert. „Neue Spiele, alte Probleme“, heißt es in der Kolumne von Tony. Unter anderem haben wir kritisiert, was Dave the Diver in der Indie-Kategorie zu suchen hat. Immerhin ist der Titel „selbst nach dehnbarster Definition der Kategorie nicht ‚Indie'“, steht doch Mintrocket dahinter – eine Tochterfirma, gegründet von Riesen-Publisher Nexon.

    Was ist eigentlich Indie?

    Während einer kürzlichen Frage-und-Antwort-Runde auf Twitch wurde Keighley nach seiner Meinung zur Nominierung von Dave the Diver bei den The Game Awards gefragt.

    Keighley antwortete, dass die Definition eines Indie-Spiels schwer zu definieren sei und dass es letztlich Sache der Jury von The Game Awards sei, die Nominierten auszuwählen. „Sehen Sie, das ist eine tolle Frage“, antwortete er. „Independent kann für verschiedene Menschen unterschiedliche Bedeutungen haben, und es ist ein weit gefasster Begriff“, führt er an. „Man kann argumentieren: Bedeutet independent das Budget des Spiels; bedeutet independent, wo die Finanzierungsquelle war; bedeutet es die Teamgröße? Ist es der eigenständige Geist des Spiels, also ein kleineres Spiel, das irgendwie anders ist?“

    Keighley führt den Gedanken weiter: „Einige Leute haben gesagt, dass Larian mit Baldur’s Gate 3 ein unabhängiges Spiel ist. Kojima Productions mit Death Stranding, manche sagen, das sei ein unabhängiges Spiel. Und obwohl es sich um ein unabhängiges Studio handelt, wird es natürlich von PlayStation finanziert.“

    Er kommt zum Schluss: „Ich denke, jeder hat seine eigene Meinung dazu, und wir überlassen es wirklich unserer Jury aus 120 globalen Medienunternehmen, die über diese Auszeichnungen abstimmen, zu entscheiden, ob es sich um etwas ‚independent‘ handelt oder nicht.“

    Keighley zur Nominierung von Dave the Diver

    Und was sagt Keighley speziell zur Nominierung von Dave the Diver? „Dieses Spiel wurde von einer Gruppe namens Mint Rocket entwickelt. Es ist ein kleineres Spiel einer kleineren Gruppe, aber diese ist Teil von Nexon. Sie sind Mitarbeitende von Nexon, einem sehr großen Publisher. Ich denke, es ist eine faire Debatte und Diskussion – ist das Spiel wirklich independent oder nicht?“

    Keighley findet: „Man kann so oder so argumentieren. Es ist im Geiste independent und ein kleines Spiel. Ich weiß nicht, wie hoch das Budget ist, aber es ist wahrscheinlich ein Spiel mit relativ kleinem Budget, aber es stammt von einer größeren Entität, während es auf dieser Liste andere Spiele gibt, die von weitaus kleineren Studios stammen.“

    „Es ist wirklich kompliziert, das herauszufinden und strikte Regeln dafür aufzustellen. Deshalb lassen wir die Leute nach bestem Wissen und Gewissen urteilen, und man kann den Entscheidungen zustimmen oder nicht zustimmen.“ Keighley schließt: „Die Tatsache, dass Dave the Diver auf dieser Liste stand, bedeutet, dass von allen Independent-Spielen, die die Jury betrachtete, oder von denen sie dachten, sie seien Independent-Spiele, dieses Jahr zu den fünf besten gehörte, die sie sich angesehen haben.“

    Was meint ihr?

    via VGC, Bildmaterial: The Game Awards

  • Ich musste das Spiel jetzt erstmal googlen und ja, es sieht sehr indie aus. Wenn aber jemand wie Nexon dahinter steckt, dann ist es auch kein Indie Spiel für mich. Sonst wären auch alle neueren Pixel Spiele von SE Indie Spiele. Ich wäre dafür man streicht die Game Awards und zeigt einfach nur neue Spiele xD. Werden ja gefühlt in jeder Show, egal welcher, 300 Indies gezeigt.



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  • Dass es so überhaupt keine internen Kriterien für die einzelnen Kategorien gibt, ist an sich schon ein Trauerspiel... Ansonsten ist die Kurzfassung der langen Rechtfertigung: "Ich hab damit nix zu tun, die Jury hat's verbrochen." Als ob sich da die Mehrheit groß Gedanken darüber gemacht hätte, ob das wirklich ein Indie-Game ist und warum. Pixel-Stil = Indie, amirite.

    Ehrlich gesagt lässt diese lange Erläuterung die Game Awards in meinen Augen noch unprofessioneller wirken als sie es in den letzten Wochen sowieso schon taten.

    Einmal editiert, zuletzt von Mirage (27. November 2023 um 20:44)

  • Also rein von der persönlichen Wahrnehmung her ist das Spiel für mich ein Indie Titel, Nexon sagt mir selbst tatsächlich nicht mal was und ich hätte dahinter kein großes Studio vermutet.

    Ich finde es eher kritisch die engere Vorauswahl von anderen treffen zu lassen, denn so schafften es bspw. Titel wie Octopath Traveler 2 oder Starfield ja scheinbar nicht in ihre Kategorien überhaupt aufgenommen zu werden.

    Wenn ich nicht aus allen Titeln die in Frage kämen wählen kann dann sehe ich für mich keinen Sinn und Bedarf mich an der Abstimmung zu beteiligen.

    Selbst wenn es das Endergebnis vielleicht nicht groß beeinträchtigt, aber im Vorfeld schon nur in der Lage zu sein Kompromisse aus den zu erahnenden, typischen Vertretern zu wählen ist langweilig und gibt vielen Titeln nicht mal die Möglichkeit mehr aufzufallen.

    Nur weil diejenigen die die Vorauswahl treffen vielleicht gar nicht so viel auf dem Schirm haben, weil Spiel XY nicht so viel von sich hat hören lassen, aber eventuell so durch Fans ein bisschen mehr aus dem Schatten treten könnten, nur so behält man das Spotlight sehr einheitlich auf den Spielen über die eh das ganze Jahr geredet wird/würde und da verdrehen sich mir die Augen.

    Was Dave the Diver angeht sage ich das ich das Prinzip ganz interessant finde, es mich darüber hinaus aber bisher recht wenig anspricht, deshalb würde es von mir definitiv keine Stimme bekommen, sondern eher ein Titel wie Afterimage, das aber scheinbar außer 3 Leuten hier aus dem Forum niemand kennt oder gespielt hat, trotzdem hätte es im Vorfeld die Stimme von mir mehr verdient und bekommen wenn es denn die Möglichkeit gegeben hätte.

    Wie war das denn bei Kena Bridge of Spirits?

    War das nicht auch irgendwie durch Sony mitfinanziert und hat dann mitunter die Kategorie abgestaubt?

    Wenn dem so ist dann braucht man bei Dave the Diver nun auch kein Fass aufmachen.

    Es war an sich auch vom Gefühl her "unfair" in dem Jahr, aber es hatte mir gut gefallen und hat entsprechend die Stimme bekommen gehabt.

    Wie genau es im Vorfeld abläuft weiß ich zugegeben nicht, eventuell habe ich auch wieder nur Halbwissen und ärgere mich über etwas wo man selbst doch schon hätte Einfluss haben können, dann tut es mir leid. 😅

    Letzten Endes sollten alle Spiele die im entsprechenden Zeitraum für eine Qualifizierung in Frage kommen die gleichen Chancen haben in Kategorien eingeteilt und ausgewählt zu werden, einfach alphabetisch sortieren und dann als Vorauswahl abstimmen lassen und was sich daraus ergibt kann dann nochmal für die besten 5-10 Titel in der engeren Auswahl entschieden werden.

    Bei einem Wettbewerb schließt man doch auch keine Leute im Vorfeld aus nur weil man noch nie davon gehört hat und für sich gesehen ist es doch ein Wettbewerb oder?

    So wie ein guter Sportler nicht in Form sein kann, so kann ein unauffälliges Teammitglied dadurch vielleicht scheinen und trotzdem den Sieg für das Team holen oder eben ein anderes Team was sonst kaum die Möglichkeit hätte zu gewinnen nun die Chance ergreifen.

    Aber so wäre es als hätte man das Team gar nicht teilnehmen lassen und das Team was eventuell nur mäßig in Form war gewinnt aufgrund von Namen und größerer Bekanntheit... und dann kann man es sich auch schenken. 🙃

    Ist ein wenig Äpfel mit Birnen zu vergleichen, aber ich denke man versteht schon was ich meine.

    Einmal editiert, zuletzt von Bloody-Valkyrur (27. November 2023 um 20:36)

  • Oh, wowie, eine von sich abweisende, nichtsaussagende Antwort! That´s so Geoff!

    Mal im Ernst, die Veranstaltung schau ich nur noch für die Ankündigungen, die Preise sind mir vollkommen schnuppe.

    Ich frage mich, wie viele Spieler sich wirklich für die eigentlichen Awards interessieren?

    Na ja, schade ist es trotzdem, weil es zumindest die Möglichkeit wäre, für einige Spiele wenigstens etwas Aufmerksamkeit zu bekommen und jetzt nimmt Dave the Diver einem tatsächlichen Indiespiel diesen Platz weg!

    Spiele wie Signalis letztes Jahr oder dieses Jahr Afterimage oder Little Goody Two Shoes werden ohne Nominierungen einfach weiter in der Nische verschimmeln. Gut, Signalis hat mittlerweile den Kult aufgebaut, den es verdient, für die letztgenannten Titel sieht´s aber echt düster aus!

    Bloody-Valkyrur Keine Bange, Afterimage bekommt seine Gerechtigkeit zumindest in UNSEREN Spiel des Jahres-Listen!

    Und Little Goody Two Shoes bei mir auch, worauf ihr einen lassen könnt!

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    Das Leben ist wie ein Roguelike mit Permadeath-Mechanik.

    Wer hat sich diesen Schwachsinn eigentlich ausgedacht?

  • Indie sollte jedem mit gesundem Menschenverstand doch relativ einfach zu erklären sein, wie sich diese Kategorie zusammensetzt, da dafür ganz bestimmte Kriterien offensichtlich erkennbar sind grundlegend immer:

    1. Ein Spiel zählt als Indie, wenn das Entwicklerstudio eine bestimmte Anzahl an Mitarbeitern/Studiogröße nicht überschreiten tut

    2. Ein Spiel ist Indie, wenn dessen Entwicklungskosten gewisse Grenzwerte nicht überschreiten tun, und tun sie es doch, müssen mindestens alle andere Kriterien erfüllt sein.

    3. Ein Indie-Spiel ist klar erkennbar daran, dass es nicht auf top modernster Spielentwicklungstechnik in der Regel aufgebaut ist. Meistens sehen Indie-Spiele daher noch heutzutage immer aus, wie Spiele von vor über 30 Jahren, super stark verpixelt, weil man einfach kein Geld oder kein Personal hat das die nötigen Fähigkeiten besitzt, da dementsprechend viel kostenintensiver in der Einstellung, als irgendwelche Spielentwickler-Noobs, die in ihren kühnsten Träumen vielleicht gern mal AAA-Spiele in vielleicht 10 Jahren mal entwickeln, wenn sie bis dahin sich als Entwickler deutlich in Sachen Fähigkeiten weiterentwickeln haben und gelernt haben mit den modernen Dingen umgehen zu können und das auf nem Niveau, das man auch fähig ist an AAA-Produktionen mitwirken zu können effektiv und zwar auch in dem Tempo, wie es erforderlich ist

    4. Indie-Spiele heben in der Regel selten großartig Voice Acting, da einfach viel zu teuer in der Spielentwicklung, die verpixelten Spiele sind idR. alle textbasiert ausschließlich, oder haben nur minimalst VA im Einsatz

    5. Indie-Spiele haben nahezu gar kein Advertising..oder hat jemand von euch jemals großartig viele Werbekampagnen rund um billigste Indie-Spiele erlebt, die kaum wer eines Blickes würdigen täte, weil sie einfach solch minderwertig qualitativ schlechte Produktionen sind, für die man echt hartgesottener Die Hard-Fan für sein muss, um sich solch Spiele heutzutage noch freiwillig anzutun, als noch vor 30 Jahren, wo diese Spielqualität noch als "normal" empfunden wurde, weil es schlichtweg einfach nichts besseres als Referenz dazu gab

    Kurz gesagt, ein Indie-Spiel ist alles, was einfach nicht die heutigen spieltechnischen Qualitäts-Standards aus technischer oder qualitativer Hinsicht auf einem Niveau erreichen kann, damit man das Spiel aus werthaltiger Sicht zumindest kategorisieren kann als A-Titel.

    Und damit ein Spiel mindestens in die Kategorie eines A-Titels gelangt, ist es auch wichtig, dass das Spiel mindestens über das Budget verfügt, sein Spiel auch physisch rausbringen zu können.

    Wer das grundsätzlich schon finanziell nicht kann, selbst wenn man absolut wollte, der ist ganz klar ein Indie-Spielentwickler.

  • Kurz gesagt, ein Indie-Spiel ist alles, was einfach nicht die heutigen spieltechnischen Qualitäts-Standards aus technischer oder qualitativer Hinsicht auf einem Niveau erreichen kann, damit man das Spiel aus werthaltiger Sicht zumindest kategorisieren kann als A-Titel.

    Nach deiner Definition sind Indie-Spiele einfach minderwertige Titel, oder was? Sehr kurzsichtig. Man kann auch mit geringem Budget grandiose Spiele entwickeln, wie es auch schon viele getan haben.

    Indie-Entwickler verfügen natürlich in der Regel über weit weniger Budget als große Unternehmen, sind oft auf Fördergelder angewiesen, die staatlich sein können (z.B. Chained Echoes) oder auch aus Quellen wie Kickstarter kommen. Viele Indie-Developer ähneln unabhängigen Start-up Unternehmen, oft ist auch Privatvermögen der Entwickler im Spiel. Die Entwickler verfügen meist über sehr kleine Teams und sie haben kein großes Unternehmen im Hintergrund, in der Regel auch keinen großen Publisher. Indie-Entwickler sind in der Regel auch keine primär gewinnorientierten Unternehmen, die ihr Hauptaugenmerk darauf setzen, zu wachsen. Ist natürlich schön, wenn das klappt. Aber über die Qualität der Spiele sagt das alles sehr wenig aus. Es gibt auch Indie-Games mit anspruchsvoller 3D-Grafik, die man nicht auf den ersten Blick als "Pixel-Indie" erkennt.

  • Kurz gesagt, ein Indie-Spiel ist alles, was einfach nicht die heutigen spieltechnischen Qualitäts-Standards aus technischer oder qualitativer Hinsicht auf einem Niveau erreichen kann, damit man das Spiel aus werthaltiger Sicht zumindest kategorisieren kann als A-Titel.

    Willst du damit ernsthaft sagen, dass Indie-Spiele qualitativ immer unter AAA-Spielen sind? Also generell?

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    Ich kann dir nur empfehlen, bitte, bitte, bitte erweitere deinen Horizont. Du hast ein ziemlich kleines Verständnis davon, was Indiespiele sind und was sie erreicht haben.

    Ich glaube, wenn ich dir sage, dass Spiele wie Soma, What Remains of Edith Finch oder Tormented Souls Indiespiele sind, dann platzt dir ja der Schädel. Glaubste kaum, oder?

    Indiespiele sind so viel mehr als B-Ware. Oftmals erreichen sie oder übertrumpfen sogar die AAA-Produktionen?

    Metroid Dread? Keine Chance gegen Spiele wie Hollow Knight oder Afterimage für mich.

    Metroid war mal der König der Metroidvanias, mittlerweile hechelt es Indiespielen doch nur hinterher.

    Soma gilt als einer der geilsten Videospielgeschichten überhaupt und das Voice Acting da ist auch sehr gut!

    Resident Evil WÜNSCHTE sich, es hätte so gutes Level- und Puzzledesign wie Tormented Souls und alle zünftigen Silent Hill-Spiele werden sich mit Signalis messen lassen müssen, nicht umgekehrt!

    Und selbst, WENN sie einen Pixelart haben, ist das für mich nicht Schlechtes. Ein Little Goody Two Shoes wischt mit seinem Artstyle für mich mit jedem HD2D-Spiel von Square Enix locker den Boden auf, doppelt und dreifach!

    Indiespiele sind so ein wichtiger Bereich des Gaming und wer wirklich nur denkt, sie wären verpixelte B-Ware hat sich nichtmal fünf Minuten mit den Spielen beschäftigt.

    Gott, was dir für geile Erfahrungen entgehen, wenn du auf Indies verzichtest.

    Klar, wenn du unbedingt Top-Inszenierung brauchst, wenn das alles ist, was dir wichtig ist, bleib bei AAA, von mir aus.

    Aber bitte beschwer dich dann nicht über den Zustand der Spieleindustrie, wenn du nur den großen Titeln hinterher hechelst.

    Ich für meinen Teil kann mich spieletechnisch indessen so gut wie niemals beklagen!

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    Das Leben ist wie ein Roguelike mit Permadeath-Mechanik.

    Wer hat sich diesen Schwachsinn eigentlich ausgedacht?

  • Den Begriff "Indie" gibt es außerhalb der Videospielbranche schon seit Jahrzehnten. Eindeutig zu definieren war er nie und wurde nicht selten einfach aus Imagegründen genutzt, weil man auf Applaus aus bestimmten Nischen aus war. In der Musik beispielsweise gibt es seit jeher reichlich Acts, die nur auf dem Papier Independent/Underground sind und in Wahrheit von dicken Labels mit richtig viel Kohle ausgestattet werden.

    Insofern ist es müßig, ausgerechnet im Gaming die Vokabel "Indie" zweifelsfrei definieren zu wollen. Außerdem gibt es nicht nur große und kleine Entwicklerstudios sondern viele Abstufungen dazwischen. Was sind die dann? Große Indie-Entwickler? Kleine AAA-Entwickler? Was eindeutig wieder mehr in den Fokus rücken sollte, sind inhaltliche Kriterien. "Hochwertig aussehen" können Dank des technischen Fortschritts viele Spiele - sowohl von kleineren als auch größeren Entwicklern.

    "Death and Loss - those calling to me
    Funeral Life is my endless Agony"
    (F. Blanc)

  • Er hat ein paar Argumente auf seiner Seite wie Death Stranding oder Baldur's Gate 3 die, streng genommen, Indie-Titel sind. Letztendlich könnte man das gleiche zu Alan Wake 2 sagen. Ich weiß nicht, welche starke Finanzkraft hinter Baldur's Gate 3 steckt (da werden wohl irgendwie Wizards of the Coast involviert sein), aber Death Stranding ist natürlich eine Sony IP, produziert von Sony und ausgestattet mit einer Sony Spiele-Engine, das Spiel selbst ist mit KojiPro von einem unabhängigen Studio entwickelt worden. Alan Wake 2 wurde vollständig von Epic produziert, allerdings ist Remedy unabhängig und IP's wie Control und Alan Wake gehören ihnen selbst.

    Bei Indie ist die Wahrnehmung vermutlich schon längst verschwommen. Genau wie bei Thema Remakes, Remasters und Reboots. Natürlich sucht man nun auch ein wenig nach Ausreden. Bei dem Thema wird sich kaum irgendwer informiert haben, dass Dave the Diver von einer Division von Nexon stammt, vermutlich einem der größten Videospielpublisher in ganz Asien. Keighley, die Jury und wer auch immer da noch mit am Werke ist, werden sich nicht großartig informiert haben, so einfach. Man las mit Mint Rocket einen Name, den man nicht kannte und selbst wenn man von Nexon schon mal gehört hätte, wäre der Name für westliche Journalisten wohl immer noch relativ unbekannt gewesen.

    Ich spiele Dave the Diver ja aktuell und das Spiel hätte eher ein Platz bei Game of the Year verdient anstatt als Indie gelistet zu werden. Denn das ist es nicht. Wie man das Genre nun interpretiert, ist ne andere Geschichte. Ich glaube, ein fantastisches Spiel wie The Cosmic Wheel Sisterhood wird völlig ignoriert, obwohl es Top-Wertungen erhalten hat und mit über 1500 Reviews auf Steam die Wertung "Äußerst Positiv" hat, glaube, höher geht es da nicht.

    Man hätte die Sache mit Dave the Diver natürlich schon vorher ernst nehmen können. Die Entwickler selbst haben sich mehrmals dazu geäußert und bestätigt, dass sie kein Independent-Studio sind und Dave the Diver nicht als Indie-Spiel sehen. Dann muss man vielleicht ne Kategorie mal entwerfen, die sogenannte "Smaller Scale" Projekte mit einbeziehen.

    Es ist im Geiste independent und ein kleines Spiel. Ich weiß nicht, wie hoch das Budget ist, aber es ist wahrscheinlich ein Spiel mit relativ kleinem Budget, aber es stammt von einer größeren Entität, während es auf dieser Liste andere Spiele gibt, die von weitaus kleineren Studios stammen.

    Er redet sich da einfach um Kopf und Kragen. Er äußert sich zu Dingen, die er nicht bestätigen kann. Weder weiß er, was das Spiel gekostet hat noch, wie groß das Team war, welches dieses Spiel entwickelt hat. Geoff Keighleys Aussagen basieren mittlerweile auf eigenen Vermutungen. Dass er dieses Spiel keine Sekunde gespielt hat, dürfte wohl auch mehr als klar sein. Aber wenn er keine offiziellen Angaben über die Entwicklung raushauen kann, sollte er sich dazu besser nicht äußern, es wirkt dann auch irgendwo halt sowohl unglaubwürdig als auch unprofessionell.

    "Ich hatte längst erkannt, dass sich selbst hinter der düstersten Erkenntnis der Rausch der Erkenntnis an sich verbarg. Und alles, was einen Menschen trunken machte, war im Grunde nur ein Betäubungsmittel wie Alkohol." - Yukio Mishima


    Zuletzt durchgespielt:

  • Also dafür das ja angeblich kaum jemand interessiert wer nominiert wird oder gewinnt, gibt es doch immer ein sehr großes aufheben darum ^^ .

    Ich für meinen Teil werde wie jedes Jahr einfach spaß an der Show haben, was ja auch das Ziel Gameawards ist (vor allem da die e3 jetzt tot ist kann es nie zu wenig solche Veranstaltungen geben). Wenn einem sowas nicht zu sagt dann muss man es ja auch nicht schauen.

    Das gleiche sage ich auch bei komische indie/AAA Disskussion. Es gibt sowohl bei AAA als auch bei Indie eine Menge gute und schlechte Spiele. Man muss nur die Augen offen halten dann sieht man auch was für fantastische Spiele in den letzten Jahren in beiden Bereichen erschienen sind.

    Gespielt 2024 Part 2

    Spoiler anzeigen

    Dragon Age Origins 8,5/10

    GrimmGrimoir 8/10

    Immortals of Aveaum 8/10

    Still Wakes Deep 7/10

    Dragon Age 2 9/10

    Tchia 6,5/10

    Ace Combat 7 8/10

    Kunitsu-Gami abgebrochen

    Armored Core 6 6/10

    Trails through Daybreake 9/10

    Neon White 8,5/10

    Hollow Knight abgebrochen

    Inside abgebrochen

    Banisher 7/10

    Astro Bot 9/10

    Dragon Age Inquisition 9/10

  • Zitat von Psycake

    Metroid Dread? Keine Chance gegen Spiele wie Hollow Knight oder Afterimage für mich.

    Sei froh, damit bist du einem Streitthema ausgewichen. Wer was schlechtes zu Dread sagt, kriegt keine Ruhe mehr, dafür sorge ich persönlich :evil:


    Zum Thema hat Somnium schon alles gesagt und noch mehr.

    Ich fand Geoffs Antwort auch nicht ganz so doof wie so manch anderer, Indie ist halt ein schwammiger Begriff. Ist man denn wirklich "unabhängig" wenn man sein Geld schon im vorraus vom Kunden bekommt (Kickstarter) oder wenn man staatliche Unterstützung bekommt oder wenn jemand seine Engine teilt? Das sind alles Dinge, wo man direkt sagen könnte: "Nein, dadurch bist du nicht mehr unabhängig."

    Das einzige was schade ist, ist das anderen Spielen dadurch die Chance weggenommen wurde nominiert zu werden. Ich habe Dave the diver nicht gespielt aber wirklich von jedem nur gutes gehört und keiner kritisiert dass es nominiert wurde, sondern nur darüber in welcher Kategorie.

    Für mich ist FF16 auch eine vollkommene Deplatzierung für best rpg, trotzdem mache ich kein Fass auf deswegen. Ich interessiere mich für diese Show einfach so gar nicht, nur beim Thema Indie ist mehr Aufmerksamkeit halt immer willkommen.

    Genauso fand ich damals richtig Klasse, wie Parasite bei den Oscars abkassierte. Es gibt einfach Fälle, wo man sowas feiert, obwohl einem die Show völlig egal ist.

  • Ist halt wie Mittelstand bei Unternehmen

    Daimler definiert sich auch als Mittelstand genau wie die Sparkasse

    ES sind Wörter die von Konzerne so gewählt werden wie sie es für richtig wollen, weil die Konzerne sind es die die Regeln aufstellen und die Welt machen so wie sie ihnen gefällt, nicht die breite Masse und erst recht nicht, irgendwelche Experten die nicht das Wohl des Konzerns im Auge haben

    Es ist immer das gleiche, egal wo

  • Nach deiner Definition sind Indie-Spiele einfach minderwertige Titel, oder was? Sehr kurzsichtig. Man kann auch mit geringem Budget grandiose Spiele entwickeln, wie es auch schon viele getan haben.

    Indie-Entwickler verfügen natürlich in der Regel über weit weniger Budget als große Unternehmen, sind oft auf Fördergelder angewiesen, die staatlich sein können (z.B. Chained Echoes) oder auch aus Quellen wie Kickstarter kommen. Viele Indie-Developer ähneln unabhängigen Start-up Unternehmen, oft ist auch Privatvermögen der Entwickler im Spiel. Die Entwickler verfügen meist über sehr kleine Teams und sie haben kein großes Unternehmen im Hintergrund, in der Regel auch keinen großen Publisher. Indie-Entwickler sind in der Regel auch keine primär gewinnorientierten Unternehmen, die ihr Hauptaugenmerk darauf setzen, zu wachsen. Ist natürlich schön, wenn das klappt. Aber über die Qualität der Spiele sagt das alles sehr wenig aus. Es gibt auch Indie-Games mit anspruchsvoller 3D-Grafik, die man nicht auf den ersten Blick als "Pixel-Indie" erkennt.

    Mag sein, dass es sehr kurzsichtig ist, aber es bringt die Sache im Grunde genommen so ziemlich auf den Punkt.

    Natürlich gibt es immer wieder hier und da ausnahmen, wo Indie-Spiele trotz altbackener Graphik, altbackenem Gameplay, kaum Budget für ihre Verhältnisse großartige Ergebnisse abliefern, siehe Spiele wie Sea of Stars, Hades, Stray, Haven, Kena Bridge of Spirits (was ich im übrigen selbst auch gezockt habe), aber auch Spiele wie Moss, Sifu und Among Us sind Paradebeispiele für gute erfolgreiche Indie-Spiele.

    Bitte daher meine Aussage nicht falsch verstehen, das nur weil ich aussagesagt habe, dass Indie-Spiele in der Regel deutlich weniger Budget haben, um natürlich AAA-Niveau zu erreichen, dass diese nicht aufgrund minderer Qualitätsansprüche nicht auch erfolgreich und "gut" sein können. Deswegen merkt man bei Indie-Spielen umso stärker die Fähigkeiten der Entwickler, aus möglichst Wenig das Optimum heraus zu holen. Das können nicht viele Entwickler, wodurch je geringer die persönlichen Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiter sind, die Wahrscheinlichkeit verpixelte Spiele zu machen, immens höher ist, da sie nicht über das Know How verfügen mit anderen Stilistischen Mitteln die Spiele schöner darzustellen, oder nicht über das Budget verfügen es mit besserer Engine zu erzeugen, weil die Lizenzgebühren zu teuer sind für den Entwickler, weil eben, wie du sagst, bei Indieentwicklern oftmals auch mit Privatvermögen die Projekte finanziert wird, wo natürlich eine ganz andere Risikoeinschätzung in die gesamte Entwicklung mit einfließt, wie bei einem Spiel, das sich um Finanzen in der Entwicklung keine Sorgen machen muss.

    Je verpixelter und grobschlächtiger das Spiel jedoch entworfen wurde und sich spielt, ist jedoch heutzutage ein klares optisches Indiz dafür, dass es sich bei einem spiel um ein "Indie-Spiel" handelt, und darum geht es hier in der Diskussion doch. Genau zu erörtern, was man an KRITERIEN betrachten und grundlegend berücksichtigen sollte, um ein Spiel für gültig zu erklären, dass es in die Kategorie "Indie" gehört.

    Und sorry wenn ich da vielleicht eine Traumblase zerplatze, aber dazu gehört nun mal auch die Optik eines Spiels. Wenn etwas wegen mangels an Finanzen aussieht, wie entworfen udn designt von über über 30 Jahren, als das Spieldesign zu diesen Zeit in dieser Form noch als Normal empfunden wurden, dann ist das für mich ein eindeutiges Indiz für ein Indie-Spiel. Noch offensichtlicher kann ein Spiel nicht schreien "ich bin ein Indie"-Game, weil es absolut auch danach "aussieht"

    Das mag wie gesagt für dich sehr "kurzsichtig" sein, kann ich auch versteht, für mich bringt es aber die Grundsatzdebatte eben kurz und einfach auf den Punkt.

    PS: Kena ist zum Beispiel das Paradebeispiel dafür für mich, was Indie-Spiele heutzutage erreichen können, wenn die richtigen Leute mit dem nötigen Know How mit wenig Budget arbeiten müssen, denn optisch wie spieltechnisch kann man bei diesen Spiel definitiv nicht mehr auf den ersten Blick sagen, dass es sich um ein Indie-Spiel handelt, es sieht aus und spielt sich flüssig und gut wie eine mindestens AA-Produktion. Der einzige Kritikpunkt den sich ein Kena gefallen lassen muss höchstens, wäre, dass das Spiel ruhig hätte etwas "länger/größer" sein dürfen, aber da kommt halt wieder das kleine Budget zum tragen und die Risikobereitschaft, insbesondere bei Indie-Games. EInfach nur schade, dass das SPiel nach Release direkt fallen gelassen wurde, ohne dafür Erweiterungen zu machen, oder mit Teil 2 anzuknüfen, denn Potenzial dafür hat es mehr als genug gehabt.

    Einmal editiert, zuletzt von Kaiserdrache (28. November 2023 um 10:12)

  • Kaiserdrache

    Also Updates die das Spiel vom Gameplay nochmal verändern gab es.

    Ich fand es hatte eine gute Spiellänge, die Story hätte ein wenig mehr Tiefgang insgesamt bezogen auf Kena selbst haben können, aber ansonsten war es gut wie es ist.

    Und wenn du selbst meinst das es eher ein kleines Studio mit wenig Budget ist wird man nicht innerhalb von 2 Jahren ein neues Spiel aus dem Boden stampfen, gerade wenn man diesmal vielleicht ambitionierter herangehen will und es größer dadurch werden könnte wie von dir erhofft, da finde ich es schon eher unrealistisch und man will ja mindestens dieselbe Qualität wieder haben und da sollte man sich erstmal Zeit für nehmen dürfen.