Mal ein anderes Thema: Auf gamefaqs wird derweil ziemlich viel Wind darum gemacht, dass Sorey wohl homosexuell sei. Da ich allerdings im Vorfeld nichts zu dieser Thematik gesehn habe wundert mich doch diese Theorie sehr und scheint mir völlig aus der Luft gegriffen. Zumindest hab ich bisher keinen dieser ominösen skits gesehn der irgendwelche Yaoi Anspielungen beinhaltet hat... Wäre jetzt auch nicht wirklich etwas was ich mir wünschen würde, jedem das seine. Trotzdem würde mich interessieren ob das in irgendeiner Weise im Vorfeld von den Entwicklern verifiziert wurde, weil wie gesagt, der thread auf gamefaqs hat mich überrascht. Nimmt mir leider auch jede Hoffnung einer romance zwischen Sorey einer der weiblichen Gefährtinnen.
Nein
Soooou jetzt habe ich über 40 Stunden gespielt und bin am Ende der Reise angelangt. Also würde auch ich meine Meinung hier gerne Kund tun. Könnte jetzt ein ganzes Review schreiben, aber ich werde mich sehr kurz halten! Zunächst sollte jedoch gesagt werden, dass mir das Spiel Spaß gemacht hat, sonst hätte ich niemals so viel Zeit damit verbracht. Warum ich das jetzt hier schreibe? Weil das Spiel extreme Mängel hat, aber man trotzdem damit Spaß haben kann. Ich fange mal mit dem Offensichtlichsten an:
Grafik: Was hier von Bandai Namco produziert wurde ist einfach nur lächerlich. Das einzig Gute ist, dass die Charaktermodelle (zumindest auf PS4) glattgebügelt wurden, aber alles andere ist sowohl auf PS3, als auch auf PS4 weit unter dem Durchschnitt. Hässliche Texturen, chronische Detailarmut, billige Animationen, starkes Kantenflimmern, generische Dungeons, die in sich kaum Variation haben, recycelte Monster und eine schreckliche Mimik werden hier geboten. Nicht einmal die Skyboxes sind überzeugend gemacht! Die ersten paar Stunden war ich geschockt von der Grafik...zum Glück dauert das Spiel lang genug, damit man sich daran gewöhnt, aber das ändert nichts daran. Hinzu kommen noch Ladebilschrime zwischen kleinen Abschnitten (besonders in den Städten und Dungeons). Diese sind zum Glück nur kurz. Ich musste beim Spielen oft daran denken, dass Final Fantasy XII, welches vor fast 10 Jahren für die PS2 erschienen ist, grafisch in vielerlei Hinsicht einfach vieles besser extrem besser macht. Und das ist irgendwie traurig.
Sound: Dual-Audio ist natürlich super. Kann mich auch bei beiden Versionen nicht beschwerern, haben ihre Arbeit sehr gut gemacht und den Charakteren Leben eingehaucht. Effekte sind in Ordnung, aber der Soundtrack ist wie immer zum größten Teil absolut austauschbar. Nur wenige Ausnahmen waren zu finden und diese wurden welch überraschung nicht vom Stammkomponisten der Serie erschaffen. Die Tales of Serie sollte sich endlich jemand anderen suchen, als Motoi "ich mach immer das selbe" Sakuraba.
Story: Die Gesamt-Story ist ok. Junger Auserwählter, der die Welt mit Hilfe von anderen Wesen vor dem Bösen retten muss. Nichts, dass man nicht schon zehn mal gesehen hätte. Leider stimmt das Pacing einfach nicht. Es gibt viel zu viele Leerläufe und die Story-Spielzeit hätte man problemlos um die Hälfte kürzen können, ohne das was wichtiges Erzählerisches verloren gehen würde. Die Dialoge in den Cutscenes sind auf einem gewohnt JRPG-schlechten Niveau. Es sind eher die Skitse, die mich bei Laune gehalten haben. Der gesamte Cast hat mich darin berzeugt, auch wenn einmal mehr nicht auf Anime-Klischees und peinliche Szenen verzichtet wurde. Den ein oder anderen Lacher konnten sie mir trotzdem entlocken. Dennoch muss gesagt werden, dass die Regie der Zwischensequenzen absolut ätzend ist. Einfach nur langweilig, nervig und erneut lächerlich.
Gameplay: Das Kampfsystem an sich hat mir ebenfalls großen Spaß gemacht, aber erst nach einigen Stunden. Obwohl ich auf Moderat gespielt habe konnte ich die ersten paar hundert Kämpfe nur durch Drücken der Kreis-Taste gewinnen. Hab die meiste Zeit gar nicht auf den Bildschirm geguckt. Erst im weiteren Verlauf kamen Taktik, Schnelligkeit und Tiefe in das System. Und ja, auch mich haben die ganzen Text-Tutorials genervt. Ich weiß nicht wie es bei den anderen Schwierigkeitsgraden ist, aber mich hat der Unterschied zwischen normale Monster und Boss-Monster sehr genervt (gilt jetzt hauptsächlich für optionale Dungeons). Ohne Probleme konnte ich jedes Monster im Dungeon besiegen, aber der Boss braucht natürlich nur eine Attacke um meinen halben Cast auszuschalten. Hier wäre noch ein wenig Feinschliff nötig gewesen. Die Kamera wurde ja schon oft genug genannt, daher wird sie hier nur mal erwähnt. Was nicht so oft erwähnt wurde, ist die eher schwache KI der Kameraden, die sich freiwillig in fast jede Attacke der Feinde reinstellen. Zudem nervt es, wenn sich das Ziel hinter einem anderen Monster befindet und der Charakter dann nug gegen eben dieses Monster läuft und nicht mehr weiter kommt. Mit dem Zielwechsel hatte ich auch große Probleme, das hat meistens einfach nicht funktioniet. Wenn ich auf die Taste drücke, dann soll sich das Ziel ändern und nicht, wenn ich erst im präzisen Winkel zum neuen Ziel stehe und acht mal auf die Taste einhämmern muss. Rätsel gab es auch kaum welche, und wenn, dann waren diese auf Kindergarten-Niveau.
Sonstiges: Das Ausrüstungs-System nervt ungemein. Hier wurde auf Teufel komm raus versucht was Neues in die Serie einzubauen. Manchmal hilft es bei alten (guten) Tugenden zu bleiben. Man muss so oft zwischen den Menüs hin und herschalten und wenn man neue Ausrüstung kaufen will, dann helfen die Pfeile, die nach oben oder unten zeigen kaum bei der Entscheidung, ob das Stück nun besser oder schlechter ist. Außerdem hasse ich es, wenn man die Ausrüstungsgegenstände für einen CHarakter durchgeht und die, der anderen Charaktere noch in der Liste stehen. Das Fusions-System ist schnell erklärt, aber wegen der geringen Freiheit auch komplett zu ignorieren. Könnte man selbst die Reihenfolge der Skills bestimmen, dann wäre man in der Lage starke Waffen zu schaffen und auch Zeit darin zu investieren.
Das waren jetzt hauptsächlich meine Kritikpunkte, welche die guten jedoch bei weitem übertreffen. Nichtsdestotrotz hatte ich Spaß mit dem Spiel. Nur hoffe ich, dass Bamco sich endlich zusammenreißt und dieser wichtigen Serie den nötigen Respekt erweist. Die Engine ist viel zu veraltet, die Schreiber sollten sich mal ein wenig vom echten Leben und besseren Spielen inspirieren lassen, der Komponist sollte in Rente gehen und sowohl Producer als auch Director sollten das Zepter jemand anderem überlassen. Wenn ich jedoch Berseia sehe, dann befürchte ich das Schlimmste x-x
Ich verzichte nach wie vor auf Zestiria und warte auf Berseria. 
