Die Mär vom miesen Datenträger: Die meisten Games kommen immer noch ohne Download aus

    • Offizieller Beitrag

    Verfechter digitaler Medien bringen als Argument gegen einen physischen Kauf oft ins Feld, dass Datenträger doch sowieso nichts mehr beinhalten würden. Gemeint ist: Ohne riesigen Download geht da auch nichts. Das führe den Sinn des Datenträgers ad absurdum.

    Eine nachvollziehbare Argumentationskette und oft genug gibt es Negativbeispiele, die Schlagzeilen machen. Doch für die große Masse gilt das nicht, auch wenn es immer wieder Ausreißer gibt. „Does It Play?!“ beurteilt Veröffentlichungen auf Datenträgern danach, wie gut sie „vom Werk“ (also ohne Downloads und Patches) spielbar sind.

    Hunderte Spiele hat man inzwischen untersucht und Switch-Games (292 getestet) stehen in dieser Sache insgesamt am besten da. Mehr als 80 % (der Veröffentlichungen auf Cartridge) würden „völlig in Ordnung“ funktionieren. Weitere 13 % seien „in Ordnung“, wenngleich „unbedeutende Downloads“ empfohlen seien. Lediglich 6 % würden einen Download unerlässlich erforderlich machen.

    Für Nintendo führt „Does it play?!“ darüber hinaus wohlwollend ins Feld, dass man oft überarbeitete Versionen von First-Party-Games auf spätere Cartridges presst. Für PlayStation und Xbox gilt das allerdings nicht gleichermaßen. „Bei der PS5 kam es im Vergleich zur PS4 zu einem deutlichen Qualitätsverlust“, resümiert „Does it play?!“ für Sony.

    Aber auch hier sieht es nicht so übel aus. Bei bisher 235 untersuchten Veröffentlichungen würden auch hier noch 70 % absolut in Ordnung funktionieren. Weitere 19 % sind spielbar, profitieren aber „stark“ von zusätzlichen Downloads oder Patches. 11 % sind unvollständig oder in einem so schlechten Zustand, dass ein Download erforderlich ist.

    Xbox habe bei physischen Veröffentlichungen den „Ball völlig aus den Augen verloren“. Das ist möglicherweise auch dem starken Fokus auf den Game Pass zu verdanken. Aber insgesamt sehen die Zahlen doch gar nicht so schlecht aus. Schließlich ist „physisch“ ja eigentlich schon lange tot.

    Bildmaterial: Metal Gear Solid: Master Collection Vol. 1, Konami

  • Das klingt wirklich besser als befürchtet.

    Allerdings ist der Status eines Spieles, ob er ohne Download wirklich in Ordnung sei, oder nicht, auch wieder sehr subjektiv. Wenn ich bedenke, wie oft Leute Spiele verteufeln, nur weil Gegenstände in der Luft schweben und es ansonsten problemlos läuft...^^

    Bleibt daher die Frage, ws bedeutet "in Ordnung" für die testende Person.


    Aber man hat zumindest mal einen ungefähren Blick, wie es dabei aussieht und kann sich da zumindest schonmal was vorstellen drunter.

    Allerdings finde ich eh, dass jedes Spiel, welches ohne Update schwer spielbar ist, bereits eines zu viel ist. Aber das kann man natürlich auch wieder sehen, wie man will^^

  • Verfechter digitaler Medien bringen als Argument gegen einen physischen Kauf oft ins Feld, dass Datenträger doch sowieso nichts mehr beinhalten würden. Gemeint ist: Ohne riesigen Download geht da auch nichts. Das führe den Sinn des Datenträgers ad absurdum.


    Da ich das schon sehr häufig geschrieben habe, fühle ich mich natürlich angesprochen :D

    Und kann da auch kontern. Oder viel mehr, ich bleibe trotz euren Statistiken bei dem, was ich sagte. Ich finde weiterhin, man klammert sich da zu sehr an Strohhalmen. Und das sagt jemand, der gerne weiterhin die Auswahl zwischen digitalen und physischen Produkten hätte. Ich bin halt nur realistisch und denke mir, dass das in Zukunft nicht so weitergehen wird, wie es die Zahlen vermuten lassen. Dafür muss man nur mal den Einzelhandel besuchen. Saturn und MediaMarkt schmeißen immer mehr physische Medien aus dem Programm, besonders die etwas kleineren Filialen. Da macht die K-Pop Abteilung in manchen Filialen bereits 80% des Musiksortiments aus. Musik CD's sind hier nahezu bereits komplett verschwunden, DVD's und Blu-rays teilen sich mittlerweile nur noch ein kleines Regal und da besteht der Fokus auf Mediabooks. Und auch die Regale mit den Videospielen wurden kräftig entschlackt. Natürlich kann ich nicht für sämtliche Saturn und MediaMarkt Filialen in Deutschland sprechen, aber bezieht man mit ein, dass Best Buy im nächsten Jahr physisches Material zu Filmen komplett aus dem Sortiment nehmen will, dürften Videospiele allmählich dann wohl zur aller letzten Bastion von haptischen Ausgaben sein, was optische Medien angeht.


    Ich weiß natürlich, hier geht es um Datenmüll auf physischen Datenträgern. Aber, hoffe, mir nimmt es keiner krumm, für mich wirkt es dann doch, trotz der Zahlen, etwas nach schönreden. Mag sein, dass bei der Mehrheit ja immer noch der wichtige Teil des Spiels auch auf dem Datenträger vorhanden ist. Aber wenn ich mir da so große Veröffentlichungen ansehe wie Call of Duty oder Jedi: Fallen Order wo nicht das gesamte Spiel auf die Disc passt und letzterer Titel auch noch erstmal heile gepatcht werden musste, dann ist die Disc schon ziemlich wertlos.


    Oder was ist mit der Metal Gear Solid Master Collection, immerhin ist Snake hier ja auf dem Thumbnail für die News zu sehen. Auf der Switch sind auf der Karte zwei kleine Spielchen drauf, der Rest muss geladen werden. Auf Disc sieht es auch nicht besser aus, da besonders in Europa von MGS 1 nur die PAL-Versionen auf der Disc sind (gepasst hätte natürlich alles). Das meiste muss auch hier geladen werden. Bei Star Ocean 2 auf Switch scheint ja auch wieder ein Download erforderlich zu sein. Beim neuen Spider-Man sollen auch zahlreiche Schrott-Discs im Umlauf sein (die nehme ich mal raus, die kann man umtauschen, wenn man betroffen ist).


    Also wie gesagt, eure Zahlen in allen Ehren, aber ich denke, besonders in den kommenden Jahren wird das ja alles nicht besser werden. Die Publisher fangen ja nicht auf einmal an, mehr Mühe in physische Veröffentlichungen zu stecken. Ich sehe ja auch immer den großen Bedarf nach einer physischen Veröffentlichung für Baldur's Gate 3. Wie soll das funktionieren, wenn praktisch alle paar Wochen immer noch 10-15 Gigabyte große Patches und Updates für das Spiel erscheinen. Möchte man, nur zur Liebe zum physischen Medium irgendwelche verbuggten Builds auf dem Datenträger haben? Spiele werden in der kommenden Zeit noch größer werden, Publisher werden noch gieriger werden und ich wenn man dann mal einen Blick hinter solche Statistiken wirft, so traurig es klingen mag, sehe ich da nun in 1-2 Jahren nichts, was Datenmüll auf den Discs irgendwie Einhalt gebieten könnte.

    "First kiss was the floor. But God it won't make a difference if you don't get up."



    Zuletzt durchgespielt:


    Gears of War 3: 8/10

    Open Roads: 7/10

    Gears of War: Judgment - 6,5/10

    2 Mal editiert, zuletzt von Somnium ()

  • Stimme den Artikel hier zu, es wird meiner Meinung nach immer viel zu dramatisiert wenn darüber geredet wird das ach so viele Spiele nicht mehr auf den Discs sind. Klar gibt es ein paar negativ Beispiele aber wie man hier sehen an sind diese mit abstand kaum vorhanden. Mir persönlich ist es am wichtigsten das man die Spiele ohne Download normal von Anfang bis ende gut durchspielen kann, ob es dann noch diverse Patches oder so gibt stört mich dann weniger. Ich hoffe das beleibt auch so, denn ein paar releases wie z.B. Alan Wake die nur in digitalen Datenmüll Version rauskommen mach ich noch mit (vor allem da ich dann da ein paar tricks anwende um es so billig wie möglich zu bekommen damit ich die Entwickler so wenig wie möglich dafür unterstütze), aber sollte es überhand nehmen bin ich entweder komplett raus aus dem Hobby oder ich werde auf Abos/Streaming umsteigen, da der Besitz in der digitalen daten Müll Version eh nicht mehr vorhanden ist und somit egal.

    Gespielt 2024 Part 1

    • Offizieller Beitrag

    Da ich das schon sehr häufig geschrieben habe, fühle ich mich natürlich angesprochen :D

    Und kann da auch kontern. Oder viel mehr, ich bleibe trotz euren Statistiken bei dem, was ich sagte. Ich finde weiterhin, man klammert sich da zu sehr an Strohhalmen. Und das sagt jemand, der gerne weiterhin die Auswahl zwischen digitalen und physischen Produkten hätte. Ich bin halt nur realistisch und denke mir, dass das in Zukunft nicht so weitergehen wird, wie es die Zahlen vermuten lassen. Dafür muss man nur mal den Einzelhandel besuchen. Saturn und Media Markt schmeißen immer mehr physische Medien aus dem Programm, besonders die etwas kleineren Filialen. Da macht die K-Pop Abteilung in manchen Filialen bereits 80% des Musiksortiments aus. Musik CD's sind hier nahezu bereits komplett verschwunden, DVD's und Blu-rays teilen sich mittlerweile nur noch ein kleines Regal und da besteht der Fokus auf Mediabooks. Und auch die Regale mit den Videospielen wurden kräftig entschlackt. Natürlich kann ich nicht für sämtliche Saturn und Media Markt Filialen in Deutschland sprechen, aber bezieht man mit ein, dass Best Buy im nächsten Jahr physisches Material zu Filmen komplett aus dem Sortiment nehmen will, dürften Videospiele allmählich dann wohl zur aller letzten Bastion von haptischen Ausgaben sein, was optische Medien angeht.

    Ich kann da auch gegen kontern. :D Bei uns in der Stadt sind Media Markt und Saturn noch gefüllt mit physischen Discs egal ob im Bereich Musik, Film oder Spiele. Musik und Film sind da noch ganze Regalreihen unterwegs Spiele sieht es ähnlich aus nur da ist es eine lange die sich je nach Laden auch ums Eck zieht. Der Müller bei uns genauso zusätzlich noch mit einem recht großen Schallplattensortiement. Ich hab auch eher das Gefühl das es mehr wird, als weniger. ^ ^ Dabei sind auch Nieschenspiele wie demnächst Coffee Talk oder Eternights noch mit vertreten, zumindest bei uns kann man sich nicht beschweren und wenns was nicht direkt in der Filliale gibt kann man es sich auch vor Ort bestellen und wird zur Abholung informiert.


    Bei Star Ocean 2 auf Switch scheint ja auch wieder ein Download erforderlich zu sein. Beim neuen Spider-Man sollen auch zahlreiche Schrott-Discs im Umlauf sein (die nehme ich mal raus, die kann man umtauschen, wenn man betroffen ist).

    Irgendwer hatte es hier im Flugzeugmodus ohne Patches probiert. Der Titel ist auf Switch normal spielbar. Bei dem Update soll es sich wohl in großen Teilen um Files für andere Sprachen und Bugfixes handeln. So soll es aber gehen.


    Also wie gesagt, eure Zahlen in allen Ehren, aber ich denke, besonders in den kommenden Jahren wird das ja alles nicht besser werden. Die Publisher fangen ja nicht auf einmal an, mehr Mühe in physische Veröffentlichungen zu stecken. Ich sehe ja auch immer den großen Bedarf nach einer physischen Veröffentlichung für Baldur's Gate 3. Wie soll das funktionieren, wenn praktisch alle paar Wochen immer noch 10-15 Gigabyte große Patches und Updates für das Spiel erscheinen.

    So wie bei den Vorgängern mit mehreren Discs. Ist ja nicht so das man das verlernt hat, Final Fantasy Rebirth macht es ja vor das es geht. Ist jetzt auch nicht so das wir mehrere Discs nicht gewohnt sind, das Problem ist doch eher, so liest man es hier, das die Leute zu bequem geworden sind und nicht mehr vom Sofa runterkommen wollen.


    Wenn keine physischen Titel mehr erscheinen oder nur noch gestreamt wird, dann nicht weil es nicht anders technisch lösbar wäre, wir sind 5 Generationen durchgekommen, sondern weil der geneigte Nutzer es aus Bequemlichkeit mit sich machen lässt.

  • Bin da leider ganz bei Somnium. Man sieht es als Endkosument bereits in allen Ecken angedeutet. In der IT Branche umso mehr. Aus Sicherheitsgründen, Zeiteffizienz und schlichtweg auch aus Bequemlichkeit werden physische Datenträger komplett abgelöst. Bei meiner Firma sind wir sogar schon so weit, dass das übertragen über USB Stick schon komplett verpönt ist. Umso mehr, wenn die Daten darin unverschlüsselt sind, aber wer will diesen Aufwand machen, wenn man in wenigen Sekunden über Cloud alles am anderen Rechner hat? Das sieht bei anderen Firmen laut Mundpropaganda auch nicht anders aus, im Ausland ist man sogar schon viele Schritte weiter. Und das wird sich früher oder später auch auf unser Hobby abfärben, wo aktuell als alleinstehender unter den Unterhaltungskulturen noch hartnäckig und zäh die CD Fahne geschwungen wird. Jedoch tauchen auch bei uns Buzzwörter wie "Cloud Zukunft" oft mal auf, nicht zuletzt dank dem Gamepass.


    Und um mich da auch mal eingeordnet zu haben: natürlich tut auch mir das sehr weh, der das als Kind und Jugendlicher nicht anders kannte. Aber man muss da einfach realistisch bleiben. Wenn die Technik weiter voranschreitet, werden wir physische Medien komplett abdanken. Die Anzeichen dafür stehen auch schon; warum sonst patentiert Sony ein Konzept, wo Laufwerke extern eingeführt werden, als seien sie spezielle Interessen wie Arcade Sticks oder anderweitige Sonderperipherien?

    Ich finde es auch absolut löblich, dass bis heute noch Entwickler stark dazu beharren, komplett spielbare CD's anzubieten. Aber mit den ganzen Patches, Updates und DLC's wird selbst mir das langsam zu madig. Mir reicht es persönlich auch nicht, wenn nur die Vanilla Version auf der CD von vorne bis hinten durchspielbar ist. Dafür haben einige Ergänzungen viel zu viel Gewicht, vor allem wenn es gameplaytechnisch ein höchst komplexes Konstrukt ist. In meiner kleinen Utopie könnte man sogar problemlos in einigen Update Stände vor- und zurück spulen, so wichtig finde ich das persönlich! Aber das sehe ich selbst in 20 Jahren nicht passieren, auch nicht digital und erst recht nicht physisch.


    Im Rahmen der Bucketliste 2023 hatte ich es mir auch vorgenommen, den ganzen Überschuss loszuwerden bzw. zu verkaufen. Es ist schon echt befriedigend, wenn im Schrank nur noch das steht, was man auch wirklich noch braucht oder aktiv spielt. So ganz arm ist die Menge da auch wieder nicht, das umfasst immerhin um die 6 Konsolengenerationen. Und ich muss da vielleicht auch einfach die Kröte schlucken und einsehen, dass das nicht größer werden kann oder sogar sollte. Da steckt einiges an Historie drin, wenn es mich denn juckt, werde ich den Blick eher nach hinten schweifen lassen als noch vorne.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hätte ja weniger etwas gegen diese Zukunft wenn die Systeme dafür wenigstens so gehärtet werden das Endkonsumenten nicht um ihre Daten und noch sensiblere Informationen Bangen müssten, aber man sieht ja was gerade wieder los ist und das es an allen Ecken gerade wieder brennt. Man ist dann komplett vom Konzern abhängig und gibt seine letzten Freiheiten in dem Segment auf, gerade bei auch bei Ausfällen. Meine heute gelesen zu haben das Cloudflare gerade ziemliche Probleme hat.

  • Bei mir deckt sich das Ergebnis mit meinem Kaufverhalten. Bei der Switch habe ich irgendwie das beste Gefühl was physisch angeht. Die Spiele laufen , die Cardridges sind langlebig und im handheld Modus ist alles unabhängig von anderen Geräten, absolute spitze zur Aufbewahrung für die Zukunft.


    Bei der ps5 ist es so und so mal physisch und mal digital, digital die Spiele die ich immer auf Abruf per Remote haben will oder wo eh Dauer Games sind. Für psvr2 habe ich alles digital gekauft.

    Physisch, alles was ich verkaufen mag nach dem durch spielen oder wo ich mir nicht sicher bin und die Option des Verkaufs habe.


    XSX und Pc laufen bei mir komplett digital.

    Ebenso natürlich iOS android und für die Meta Quest Umgebung, gedrungener weise alles digital ^^

  • Ist schon gut zu sehen, dass da gerade die Switch-Spiele so gut dastehen, aber gerade in Anbetracht dieser Zahlen kann ich dann bei Beispielen wie der FF X/X-2-Collection nur mit dem Kopf schütteln. Wenn man bedenkt, dass bei uns X-2 als Download beiliegt, in Japan aber beides auf der Cartridge ist, macht das alles so keinen Sinn.

  • Und kann da auch kontern. Oder viel mehr, ich bleibe trotz euren Statistiken bei dem, was ich sagte. Ich finde weiterhin, man klammert sich da zu sehr an Strohhalmen. Und das sagt jemand, der gerne weiterhin die Auswahl zwischen digitalen und physischen Produkten hätte. Ich bin halt nur realistisch und denke mir, dass das in Zukunft nicht so weitergehen wird, wie es die Zahlen vermuten lassen. Dafür muss man nur mal den Einzelhandel besuchen. Saturn und Media Markt schmeißen immer mehr physische Medien aus dem Programm, besonders die etwas kleineren Filialen. Da macht die K-Pop Abteilung in manchen Filialen bereits 80% des Musiksortiments aus. Musik CD's sind hier nahezu bereits komplett verschwunden, DVD's und Blu-rays teilen sich mittlerweile nur noch ein kleines Regal und da besteht der Fokus auf Mediabooks. Und auch die Regale mit den Videospielen wurden kräftig entschlackt. Natürlich kann ich nicht für sämtliche Saturn und Media Markt Filialen in Deutschland sprechen, aber bezieht man mit ein, dass Best Buy im nächsten Jahr physisches Material zu Filmen komplett aus dem Sortiment nehmen will, dürften Videospiele allmählich dann wohl zur aller letzten Bastion von haptischen Ausgaben sein, was optische Medien angeht.

    Wobei das eine Entwicklung ist, die nicht zwangsläufig auf einen Rückgang im Kaufinteresse von physischen Medien zurückzuführen ist. Es gibt noch einen weiteren sehr wichtigen Faktor, der hier zu berücksichtigen ist und das ist, dass immer mehr Leute auf Onlineshops zugreifen, statt auf den Laden um die Ecke.

    Das sehe ich auch in meinem Kaufverhalten. Bei Mediamarkt kaufe ich eigentlich nur noch ein, wenn mein Auto gerade zur Inspektion ist und ich Zeit totschlagen soll. Mein Interesse an physischen Spielen ist nicht gesunken. Ich kaufe immer noch 100% meiner Spiele physisch, zumindest da, wo es möglich ist. Ich kaufe sie inzwischen nur im Onlinehandel, weil ich die da bequem zum Release nach Hause geliefert bekomme. Mein Interesse an physischen Filmen oder Serien ist aber tatsächlich gesunken. Einfach, weil mir Serien und Filme nicht so wichtig sind, wie Spiele und weil ich alte Filme im Gegensatz zu alten Spielen, wirklich selten nochmal hervorhole um sie ein zweites oder drittes mal anzuschauen.

    Mein Interesse an physischer Musik war noch nie wirklich vorhanden. In meinem Ganzen Leben habe ich vielleicht 4 CDs gekauft.

    Also wie gesagt, eure Zahlen in allen Ehren, aber ich denke, besonders in den kommenden Jahren wird das ja alles nicht besser werden. Die Publisher fangen ja nicht auf einmal an, mehr Mühe in physische Veröffentlichungen zu stecken. Ich sehe ja auch immer den großen Bedarf nach einer physischen Veröffentlichung für Baldur's Gate 3. Wie soll das funktionieren, wenn praktisch alle paar Wochen immer noch 10-15 Gigabyte große Patches und Updates für das Spiel erscheinen. Möchte man, nur zur Liebe zum physischen Medium irgendwelche verbuggten Builds auf dem Datenträger haben? Spiele werden in der kommenden Zeit noch größer werden, Publisher werden noch gieriger werden und ich wenn man dann mal einen Blick hinter solche Statistiken wirft, so traurig es klingen mag, sehe ich da nun in 1-2 Jahren nichts, was Datenmüll auf den Discs irgendwie Einhalt gebieten könnte.

    Also ich bestreite nicht, dass es sich irgendwann dahin entwickeln wird, dass physische Datenträger obsolet werden. Darum ging es in diesem Artikel aber auch nicht. Der Artikel ist lediglich eine Momentaufnahme und diese Momentaufnahme sieht durchaus nicht schlecht für Fans von physischen Datenträgern aus und stimmt auch mit meinen eigenen Erfahrungen überein. Ich glaube einmal habe ich bei irgend einem Spiel ins Klo gegriffen und konnte es nur mit Download spielen. Ich glaube es war das neue Street Fighter. Ansonsten kann ich alle Spiele, die ich auf Datenträgern habe, auch komplett ohne Downloads spielen. In manchen Fällen dann nur in einer verbugten Version, aber damit kann ich leben. Die großen AAA Titel interessieren mich einfach nicht mehr so wie früher, weil sie sich zu sehr ähneln und nach der gleichen Formel funktionieren. Ich spiele inzwischen viel mehr Nischen-/ und Indiespiele. Und die sind noch nicht so gigantisch, dass die nicht auf einen Datenträger passen.


    Im übrigen könnte man auch bei neuen Konsolengenerationen wieder auf andere Datenträger als Blurays setzen, die größer sind. Es ist ja nicht in Stein gemeißelt, dass wir ab jetzt immer nur noch die 50-128 GB einer Bluraydisc zur Verfügung haben werden. Ob es wirklich einen neuen Standard für physische Spiele geben wird, wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln. Die Möglichkeit besteht aber. Und selbst wenn nicht, dann nehme ich meine physischen Versionen halt so lange mit, wie es geht und Sinn macht und wenn irgendwann alle Spiele zu groß für die Datenträger sind und kein neuer Standard kommt, dann muss ich halt in den sauren Apfel beißen und entweder auf digital umsteigen oder neuen Spielen den Rücken kehren.

    So wie bei den Vorgängern mit mehreren Discs. Ist ja nicht so das man das verlernt hat, Final Fantasy Rebirth macht es ja vor das es geht. Ist jetzt auch nicht so das wir mehrere Discs nicht gewohnt sind, das Problem ist doch eher, so liest man es hier, das die Leute zu bequem geworden sind und nicht mehr vom Sofa runterkommen wollen.


    Wenn keine physischen Titel mehr erscheinen oder nur noch gestreamt wird, dann nicht weil es nicht anders technisch lösbar wäre, wir sind 5 Generationen durchgekommen, sondern weil der geneigte Nutzer es aus Bequemlichkeit mit sich machen lässt.

    Ja oder eben einfach einen neuen Standard entwickeln. Die Bluray gab es auch nicht schon ewig. Die PS2 nutzte noch DVDs, daran erinnern sich die jungen Generationen wahrscheinlich schon gar nicht mehr. Die PS1 davor nutze nur CDs. Und vor der PS1 gab es nur Cardriges mit sehr beschränktem Platz, wo Entwickler noch richtig tricksen mussten, damit die Spiele da drauf passten. Dazu gibt es auf Youtube auch einige wirklich interessante Videos. Das kann ich nur empfehlen.

    In der Vergangeheit ist die größe der Datenträger immer mit der größe der Spiele mit gewachsen. Wenn das jetzt nicht mehr der Fall ist, dann nicht, weil es nicht geht, sondern weil es nicht gewollt ist.

    Bin da leider ganz bei Somnium. Man sieht es als Endkosument bereits in allen Ecken angedeutet. In der IT Branche umso mehr. Aus Sicherheitsgründen, Zeiteffizienz und schlichtweg auch aus Bequemlichkeit werden physische Datenträger komplett abgelöst. Bei meiner Firma sind wir sogar schon so weit, dass das übertragen über USB Stick schon komplett verpönt ist. Umso mehr, wenn die Daten darin unverschlüsselt sind, aber wer will diesen Aufwand machen, wenn man in wenigen Sekunden über Cloud alles am anderen Rechner hat? Das sieht bei anderen Firmen laut Mundpropaganda auch nicht anders aus, im Ausland ist man sogar schon viele Schritte weiter. Und das wird sich früher oder später auch auf unser Hobby abfärben, wo aktuell als alleinstehender unter den Unterhaltungskulturen noch hartnäckig und zäh die CD Fahne geschwungen wird. Jedoch tauchen auch bei uns Buzzwörter wie "Cloud Zukunft" oft mal auf, nicht zuletzt dank dem Gamepass.

    Hier muss man aber auch bedenken, dass ein Unternehmen ganz andere Anforderungen an Programme hat, als ein privater Nutzer an seine Spielesammlung. Der größte Vorteil an Cloudsystemen ist, dass man einen "Single Point of Truth" hat. Das heißt der Bericht XY ist nicht mehr auf 20 unterschiedlichen Rechnern in 20 unterschiedlichen Versionen vorhanden und je nachdem wen du fragst bekommst du andere Daten, sonder du hast die Daten zentral abgelegt, die für alle jederzeit gleich und aktuell sind. Das ist für ein Unternehmen super wichtig. Für den Videospieler ist das komplett unwichtig.

    Für Fans von physischen Medien ist es wichtig, dass man die Medien auch im 20 Jahren bei irgendwelchen Katastrophenszenarien oder einfach wenn die Services offline gehen, über die man die Medien digital beziehen konnte, trotzdem noch spielen kann. Ich erinnere nur mal an die Onlinestores, die Nintendo kürzlich geschlossen hat. Für ein Unternehmen ist das in dieser Form nicht relevant. Zwar ist es für ein Unternehmen auch wichtig, dass die Daten sicher sind und nicht verloren gehen. Allerdings wird das hier in einer anderen Form gemacht und nicht über Datenträgern. Du hast halt auch bei Cloudlösungen irgendwo physische Server stehen. Und in der Regel hast du zu deinem System auch ein Backup System, dass eine exakte Kopie nur auf einem anderen physischen Server ist. Cloud bedeutet ja nicht, dass die Daten wie durch Zauberhand nur noch digital vorhanden sind. Irgendwo muss es trotzdem physische Speicher geben. Die stehen halt nur nicht mehr bei dem Unternehmen sonder beim Cloudanbieter.


    Unternehmen mit Hobbyzockern zu vergleichen ist halt ein Äpfel mit Birnen vergleich.

    Ich hätte ja weniger etwas gegen diese Zukunft wenn die Systeme dafür wenigstens so gehärtet werden das Endkonsumenten nicht um ihre Daten und noch sensiblere Informationen Bangen müssten, aber man sieht ja was gerade wieder los ist und das es an allen Ecken gerade wieder brennt. Man ist dann komplett vom Konzern abhängig und gibt seine letzten Freiheiten in dem Segment auf, gerade bei auch bei Ausfällen. Meine heute gelesen zu haben das Cloudflare gerade ziemliche Probleme hat.

    Oder wenn man sich einfach sicher sein könnte, dass auch in 20 Jahren noch irgend ein Service das eigene Lieblingsspiel anbietet. Man braucht sich nur mal Netflix und Co anzuschauen und nach einem bestimmten Film aus den 90ern zu suchen. Wenn das ein weniger bekannter Film ist, dann kann es einfach sein, dass kein Streamingdienst den Film anbietet.

  • Fayt


    Oh, das wäre eine erfreuliche Nachricht mit Star Ocean und würde mich dann doch vielleicht noch zum Kauf der Version für Switch umstimmen. Natürlich wäre auch irgendein Gamebreaking-Bug schlimm der nur per Patch behoben werden kann (sofern es nicht vorab schon Workarounds gibt), aber Spiele, seien es Discs oder Cartridges, wo nur ein Teil des Spieles drauf ist und das erworbene Spiel nicht ohne einen zusätzlichen Download gestartet werden kann, das ist für mich eine direkte Rote Karte. Werde mich da aber vorher eh nochmal genau umhören, wie das Spiel auf Switch so läuft.


    Die Switch hat natürlich noch einen Vorteil gegenüber aktuellen Konsolen mit Laufwerk und was die Wertigkeit des haptischen Besitz nochmal aufwertet: Cartidges werden noch direkt von den Karten gelesen (bei der Langlebigkeit stimme ich übrigens auch zu) während PlayStation und Xbox schon seit der letzten Generation darauf setzen, dass die Daten lediglich von der Disc auf die Festplatte kopiert werden und die Disc danach nur noch als eine Art Zündschlüssel fungieren.


    Was die Elektromärkte angeht: Wie schon geschrieben, ich kann hier nur für einige Filialen in NRW sprechen. War letzte Woche Samstag, als die Freundin sich hat ihre Nägel machen lassen, zum Zeitvertreib im Saturn an der KÖ in Düsseldorf. Und auch da fällt mir das gleiche auf wie bei den Märkten hier in Dortmund, was einst ein gut sortiertes Elektronikparadies war, wirken die Märkte mittlerweile eher wie unaufgeräumte Ramschläden, wo nichts mehr sortiert ist, das Sortiment limitiert ist und man aber manchmal noch ne Kuriosität findet, die man dann mitnimmt. In Sachen Videospielen sind die von mir besuchten Saturn und MediaMarkt immer noch am besten aufgestellt, was Unterhaltungsmedien angeht. Aber auch da ist das Sortiment schon lange nicht mehr so umfangreich, wie es einmal der Fall war.


    Wobei das eine Entwicklung ist, die nicht zwangsläufig auf einen Rückgang im Kaufinteresse von physischen Medien zurückzuführen ist. Es gibt noch einen weiteren sehr wichtigen Faktor, der hier zu berücksichtigen ist und das ist, dass immer mehr Leute auf Onlineshops zugreifen, statt auf den Laden um die Ecke.


    Da stimme ich dir natürlich absolut zu. Das ist ein Faktor, den ich auch tatsächlich noch gar nicht angesprochen habe, weil er mir nicht in den Sinn gekommen ist. Wenn ich sehe, was die teilweise für Preise auffahren, dann ist der Einzelhandel gegenüber den Online-Shops natürlich zu keiner Sekunde konkurrenzfähig. Das wird auch einen erheblichen Schaden über die Jahre angerichtet haben. Und da muss man ja auch noch bedenken, Amazon ist schon längst unter den Online-Händlern nicht mehr der günstigste Anbieter.


    Der Einzelhandel, da meine ich besonders natürlich Saturn und MediaMarkt hat sich über die Jahrzehnte lange Dominanz und dem verpassen vieler Trends auch selbst kannibalisiert, so ist die aktuelle Entwicklung vermutlich dann auch ein realistisches Ergebnis. Finde ich natürlich schade, da es weiterhin nichts besseres gibt, als sich etwas persönlich aus einem Regal zu nehmen und anschließend im Laden zu kaufen. Aber am Ende zählt natürlich hauptsächlich das, was ich bezahle.

    "First kiss was the floor. But God it won't make a difference if you don't get up."



    Zuletzt durchgespielt:


    Gears of War 3: 8/10

    Open Roads: 7/10

    Gears of War: Judgment - 6,5/10

  • Hier muss man aber auch bedenken, dass ein Unternehmen ganz andere Anforderungen an Programme hat, als ein privater Nutzer an seine Spielesammlung. Der größte Vorteil an Cloudsystemen ist, dass man einen "Single Point of Truth" hat. Das heißt der Bericht XY ist nicht mehr auf 20 unterschiedlichen Rechnern in 20 unterschiedlichen Versionen vorhanden und je nachdem wen du fragst bekommst du andere Daten, sonder du hast die Daten zentral abgelegt, die für alle jederzeit gleich und aktuell sind. Das ist für ein Unternehmen super wichtig. Für den Videospieler ist das komplett unwichtig.

    Für Fans von physischen Medien ist es wichtig, dass man die Medien auch im 20 Jahren bei irgendwelchen Katastrophenszenarien oder einfach wenn die Services offline gehen, über die man die Medien digital beziehen konnte, trotzdem noch spielen kann. Ich erinnere nur mal an die Onlinestores, die Nintendo kürzlich geschlossen hat. [...]


    Unternehmen mit Hobbyzockern zu vergleichen ist halt ein Äpfel mit Birnen vergleich.

    Du vernachlässigst da aber zwei äußerst wichtige Punkte:

    1. Hinter Spieleentwicklung steckt auch ein Unternehmen. Unser Hobby Videospiele ist so IT abhängig wie kein Zweiter. Die Entwicklungen in Firmenstrukturen und Technologien werden unweigerlich Einflüsse auf unser Hobby haben, das geht auch nicht anders. Es ist absolut utopisch der Gedanke, dass beide Aspekte unabhängig voneinander existieren könnten. Solche Entwicklungen machen wir doch auch schon die ganze Zeit durch. Dass Konsolen jetzt mit Internetzugriffen und Entwicklernetworks verbunden sind, liegt nicht unbedingt daran, dass man mehr für den Endkonsumenten bieten kann. Eher hat es den Herstellern ermöglicht, Firmware und Software extern zu verwalten. Du gehst ein Schritt weiter zurück, und siehst, dass wir heute ohne Festplatten und Installationen nicht auskommen, weil (große) Spiele heute nicht mehr allein durch Ram und Cache berechnet werden können. Wir haben ja auch in dieser Konsolengeneration festgestellt, dass die Geschwindigkeit von HDD's längst nicht mehr ausreicht und die ganze Architektur auf ein SSD aufgebaut werden muss. Das umfasst selbst kleine banale Dinge, wie Controller die jetzt fast 2 Jahrzehnte lang nicht mehr über Kabel verbunden sein müssen. Wir gehen da Änderungen mit jeder Konsolengeneration mit, ob wir das wollen oder nicht.


    2. Solche Änderungen werden auch beim privaten Nutzer früher oder später ankommen. Die Zeit bleibt ja auch bei uns Zuhause nicht stehen. Man sieht doch allein wie wichtig es für die Leute ist, dass Steam Speicherstände auf der Cloud absichert. Konsolen haben in der Sache auch längst mitgezogen, auch wenn einige wie Sony noch mit der Speicherkapazität geizen. Man achtet auch im privaten Haushalt auf Datenabsicherung, wo sowas wie ein NAS zum Einsatz kommt (zumindest bei mir, da kenne ich aber auch genug Kollegen, die das ebenso handhaben). Das Problem mit Videospielpreservation wäre auch digital gelöst, wenn Konsolenhersteller mir erlauben würden, wie am PC eben über Systeme wie NAS meine Spiele abzusichern. Oder selber dafür sorgen, dass mit einem einheitlichen Netzwerk die Spiele auch in Zukunft sicher sind. Microsoft bietet das mit XBox ja schon allumfänglich an, Sony zog da (auch wenn recht schleppend) nach. Nur Nintendo hat sich das ganze mit segmentierten Konsolennetzwerke über die Zeit kaputt gemacht, aber die Konkurrenz zeigt ja, dass das allemal geht. In dem Sinne sind Unternehmen und Hobbyzocker nicht unbedingt Äpfel und Birnen. Beide betreiben private Netzwerke Und Datensicherheit (Achtung: Absicherung. Nicht Datenschutz!) ist nicht erst seit gestern im Haushalt ein wichtiges Thema.

    • Offizieller Beitrag

    Microsoft bietet das mit XBox ja schon allumfänglich an, Sony zog da (auch wenn recht schleppend) nach. Nur Nintendo hat sich das ganze mit segmentierten Konsolennetzwerke über die Zeit kaputt gemacht, aber die Konkurrenz zeigt ja, dass das allemal geht. In dem Sinne sind Unternehmen und Hobbyzocker nicht unbedingt Äpfel und Birnen. Beide betreiben private Netzwerke Und Datensicherheit (Achtung: Absicherung. Nicht Datenschutz!) ist nicht erst seit gestern im Haushalt ein wichtiges Thema.

    Allerdings mit Einschränkungen, auf allen Systemen gibt es schließlich ja noch viele Titel die nicht auf eine Art und Weise in der nächsten Gen spielbar sind. Hier gibt es immer noch viel Arbeit.

  • Du vernachlässigst da aber zwei äußerst wichtige Punkte:

    1. Hinter Spieleentwicklung steckt auch ein Unternehmen. Unser Hobby Videospiele ist so IT abhängig wie kein Zweiter. Die Entwicklungen in Firmenstrukturen und Technologien werden unweigerlich Einflüsse auf unser Hobby haben, das geht auch nicht anders. Es ist absolut utopisch der Gedanke, dass beide Aspekte unabhängig voneinander existieren könnten. Solche Entwicklungen machen wir doch auch schon die ganze Zeit durch. Dass Konsolen jetzt mit Internetzugriffen und Entwicklernetworks verbunden sind, liegt nicht unbedingt daran, dass man mehr für den Endkonsumenten bieten kann. Eher hat es den Herstellern ermöglicht, Firmware und Software extern zu verwalten. Du gehst ein Schritt weiter zurück, und siehst, dass wir heute ohne Festplatten und Installationen nicht auskommen, weil (große) Spiele heute nicht mehr allein durch Ram und Cache berechnet werden können. Wir haben ja auch in dieser Konsolengeneration festgestellt, dass die Geschwindigkeit von HDD's längst nicht mehr ausreicht und die ganze Architektur auf ein SSD aufgebaut werden muss. Das umfasst selbst kleine banale Dinge, wie Controller die jetzt fast 2 Jahrzehnte lang nicht mehr über Kabel verbunden sein müssen. Wir gehen da Änderungen mit jeder Konsolengeneration mit, ob wir das wollen oder nicht.


    2. Solche Änderungen werden auch beim privaten Nutzer früher oder später ankommen. Die Zeit bleibt ja auch bei uns Zuhause nicht stehen. Man sieht doch allein wie wichtig es für die Leute ist, dass Steam Speicherstände auf der Cloud absichert. Konsolen haben in der Sache auch längst mitgezogen, auch wenn einige wie Sony noch mit der Speicherkapazität geizen. Man achtet auch im privaten Haushalt auf Datenabsicherung, wo sowas wie ein NAS zum Einsatz kommt (zumindest bei mir, da kenne ich aber auch genug Kollegen, die das ebenso handhaben). Das Problem mit Videospielpreservation wäre auch digital gelöst, wenn Konsolenhersteller mir erlauben würden, wie am PC eben über Systeme wie NAS meine Spiele abzusichern. Oder selber dafür sorgen, dass mit einem einheitlichen Netzwerk die Spiele auch in Zukunft sicher sind. Microsoft bietet das mit XBox ja schon allumfänglich an, Sony zog da (auch wenn recht schleppend) nach. Nur Nintendo hat sich das ganze mit segmentierten Konsolennetzwerke über die Zeit kaputt gemacht, aber die Konkurrenz zeigt ja, dass das allemal geht. In dem Sinne sind Unternehmen und Hobbyzocker nicht unbedingt Äpfel und Birnen. Beide betreiben private Netzwerke Und Datensicherheit (Achtung: Absicherung. Nicht Datenschutz!) ist nicht erst seit gestern im Haushalt ein wichtiges Thema.

    Ok ich glaube ich hatte deinen ursprünglichen Punkt einfach falsch verstanden.

    Ich dachte du versuchst die Entwicklung von Datensicherung im privaten Bereich und bei Unternehmen zu vergleichen. Das würde nicht funktionieren, weil es da ganz andere Zielsetzungen gibt und andere Dinge wichtig sind.

    Du scheinst aber wohl eher zu meinen, dass die Entwicklungen bei Unternehmen die Entwicklungen im privaten Bereich beeinflussen. Und da gehe ich mit. Im Endeffekt sind wir auch davon abhängig, dass Spieleentwickler weiterhin Spiele auf physischen Datenträger veröffentlichen und, dass Konsolenhersteller weiterhin Konsolen mit physischen Laufwerken herstellen. Wenn einer der beiden sich dazu entscheidet, das nicht mehr zu tun, dann können wir als Konsumenten nichts tun.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn einer der beiden sich dazu entscheidet, das nicht mehr zu tun, dann können wir als Konsumenten nichts tun.

    Man könnte das Produkt nicht kaufen. Systeme die nicht vom Massenmarkt angenommen werden, verschwinden. In dem Fall liegt die letztliche Entscheidung über Erfolg oder Mißerfolg eines Systems beim Endkonsumenten.

  • Man könnte das Produkt nicht kaufen. Systeme die nicht vom Massenmarkt angenommen werden, verschwinden. In dem Fall liegt die letztliche Entscheidung über Erfolg oder Mißerfolg eines Systems beim Endkonsumenten.

    Ja aber wenn wir ganz ehrlich sind, dann ist das in der Theorie zwar so, in der Praxis werden das doch eh wieder alle kaufen.

  • Wessen schuld ist das dann aber? Man spricht von der Marktmacht des Konsumenten, der hat aber schon Probleme damit vom Sofa hochzukommen und eine CD zu tauschen.

    Du, mir brauchst du das nicht zu erzählen, ich rege mich selber immer darüber auf, wenn das neue Pokemon mal wieder wie eine early Alpha aussieht und trotzdem zum bestverkauftem Spiel des Jahres wird und ähnliche Dinge.

    Aber es ist leider eine Tatsache, dass die meisten Spieler nicht viel darauf geben, welche Spiele oder Unternehmenspolitik sie mit ihrem Kauf unterstützen.


    Obwohl ich ein riesen Yakuza Fan bin, habe ich Yakuza 5 boykottiert, bis es mit der Collection eine physische Version gab. Die meisten kaufen aber trotzdem und wundern sich hinterher, dass es immer mehr digital only Spiele werden.


    Edit:

    Irgendwie beschweren die Leute sich ständig über viele Praktiken in der Spielebranche, kommen aber nicht auf die Idee, dass ihr eigenes Kaufverhalten etwas damit zu tun hat. Aber man muss ja auch unbedingt immer gleich am ersten Tag das neue CoD oder Pokemon haben. Und wenn ein neues Fifa raus kommt muss man direkt 1500 Euro in ultimate Team buttern um seine Top Mannschaft zu bekommen.

  • Also ich würde eine Digital only Generation nur mit machen wenn folgendes erfüllt wäre:


    1. Die Möglichkeit die Spiele anderen auszuleihen.

    2. Die Möglichkeit Spiele wieder zu verkaufen.

    3. Endlich ein ordentliche Rückgabe Option ( mindestens auf Steam level)

    4. Die Spiele wieder billiger werden da ja mit digital only eine Menge kosten wegfallen.

    5. Es so einrichten das Spiele nicht mehr wegen irgendein Lizenz schwachsinn oder so für immer verschwinden.

    6. Das man seine bisher gekauften physischen Spiele der letzten Generationen ( so weit wie halt die abwärtskompatibilität geht) kostenlos digital für die neue digital only Generation bekommt. Ansonsten ist ja die Sammlung für die neue Generation komplett wertlos.


    Solange dies nicht erfüllt ist bleibt für mich die digitale Version minderwertig. Da aber alle meinen genannten Punkte Sachen sind wo die Unternehmen von den Kunden maximal Geld rauspressen werden ist das ungefähr so wahrscheinlich wie Weltfrieden. Ich hoffe echt das zumindest bei Punkt 2 und 3 die EU den gierigen Konsolen Herstellern irgendwann mal dazu zwingt.

    Gespielt 2024 Part 1