Reviews, Previews und Tests

  • Hallo miteinander.


    Was haltet ihr von Reviews? Sie selbst zu schreiben und selbst zu lesen? Bzw. wo zu lesen? Und was haltet ihr von den Wertesystemen? Und was macht für euch eine gute Review aus?


    Ich gehöre zu denen, die sich sehr gerne mit Reviews auseinandersetzen. Ich schreibe und produzierte sie aber gerne mehr noch, als sie zu lesen oder zu schauen. Das passt einfach zu meinem Spass ein Spiel ausseinanderzunehmen und zu sehen, wo es wie funktioniert und ob es überhaupt funktioniert und wie gut. Das ist denke ich auch die Hauptaufgabe einer Review. Klar zu sagen, wie das Spiel läuft und nicht das Spiel extra schmackhaft zu machen oder abzuwerten. Denn das passiert automatisch schon durch die TesterInnen, wenn diese auch versuchen möglichst objektiv zu arbeiten. Wobei das gerne behauptet wird. Doch in Wirklichkeit stehen zumindest hinter großen Testseiten noch Firmen und machen Druck. Inzwischen ist ein wahrer Wahn bei einigen Konzernen entstanden, nach Wertungen und Metacritic zu zahlen. Wobei ein Spiel mit einer Wertung von 90% theoretisch weniger Menschen gefallen könnte, als ein Spiel mit 60%. Und einem großen etablieten Namen wird dabei in der Regel mehr anerkannt, als einem kleinen, mit weniger Budget. Hier ist also viel mögliche Meinungsmache mit drin, weswegen ich es sehr schätze, wenn wie bei RPG² kein klares gut oder schlecht ausgesagt wird, sondern man versucht die Gruppe, der das Spiel gefallen könnte, auszumachen. Das ist deutlich fairer und sorgt für mehr Einsicht, als wenn ein Shooter-Freund ein eigentlich gutes Strategiespiel auf Grund seiner eigenen Vorliebe schlecht bewerten würde.


    Hier bei JPGames hat man in den offiziellen Reviews ja die Wahl mit dem Wertungssystem. Ich persönlich gebe zwar auch Sternchen dabei, diese gelten aber wirklich der Funktionalität, der Kreativität, des Inhaltes und der Immersion. Zugleich versuche ich im Fazit aber immer auch die von dem Spiel angepeilte Gruppe herauszugeben. Bei den Reviews von Critical Hit wiederum habe ich ganz auf eine Zahlenwertung verzichtet. Sowas macht sich meiner Meinung nach in einem Video einfach nicht gut.
    Anders wird es noch, wenn es sich um einen Teil einer etablierten Serie handelt. Ein Serienfan wird den neuesten Teil anders betrachten, als ein Neuling. Nicht unbedingt besser oder schlechter, aber anders. Vor allem kontrastierend. Was gar nicht so falsch ist wenn man bedenkt, dass der Entwickler mit dem neuesten Teil eine Weiterentwicklung versucht oder einen Rückschritt erreicht hat. Wobei manche auch gar nichts ändern. Interessanter wird es dann natürlich, wenn mehrere Personen an der Review beteiligt sind.


    Wobei ich explizit von Reviews schreibe, weil ich von Previews nicht viel halte. Das ist vom Publisher herausgegebenes explizites Material, was die Richtung anzeigt, aber nicht das Endprodukt. Die Review erachte ich dann schon als konkreter.
    Persönlich lese ich hin und wieder bei JPGames. Mein Lob möchte ich dabei vor allem an Nero und Saebaxyz richten, welche für die Seite die in meinen Augen bisher besten Reviews beigetragen haben. Daneben schaue ich jede Videoreview von Gamestar, da diese an Professionalität, meiner Meinung nach, fast nicht zu überbieten sind. Noch nicht sehr bekannt aber herausragend als einzige darüber stehen meines Erachtens nach die neueren Videoreviews von Qrap-Gaming. Die haben einen ordentlichen Biss an den richtigen Stellen. Eine andere Möglichkeit Reviews aufzuziehen zeigt dagegen Game One. Noch immer beurteilend, aber am deutlichsten auf Unterhaltung ausgelegt. Der AVGN treibt das mit ausschlieslich schlechten, alten Spielen dann auf die Spitze und wird daurch wiederum ein Spezialist in der Unterhaltung mit seinen Tests, welche eher Vorführungen sind.


    Wie stehts mit euch?

    Angeklagter: "Ich erhebe Einspruch!"
    Staatsanwalt: "Sie erheben Einspruch? Wieso?"
    Angeklagter: "Mir ist nichts besseres eingefallen."
    Richter: "Einspruch stattgegeben!"
    Staatsanwalt: "Aber Exzellenz. Dem soll stattgegeben werden?"
    Richter: "Mir ist auch nichts besseres eingefallen..."

    : aus "Die Marx Brother im Krieg" ("Ducksoup").

  • Ich mag Reviews sehr selten, wobei... also meistens lese ich mir auf gamefaqs Reviews durch, eins mit der besten Bewertung, eins mit einer schlechten, und eins in der Mitte. Nur so kann ich mir ein Bild davon machen, ob mir das Spiel gefallen würde oder nicht, da jeder ja andere Präferenzen hat.


    Diese Entwicklung, auch Entwicklergehälter von metacritic-Scores abhängig zu machen, finde ich widerlich. Zumal metacritic ja einen undurchsichtigen Schlüssel hat, und eine Bewertung 4/5 auch nur als 80% gilt - obwohl es ja das zweit- (oder dritt)beste Ergebnis ist.


    Ich selber bin totla ungeeignet, Reviews zu schreiben, da ich mich bei meinen Erklärungen an Details festklammer und das Ganze etwas aus dem Auge verlier und dadurch wird das Review gern etwas ausufernd. ^^' Ich finde es auch schwer, alle Leser auf den gleichen Stand zu setzen. Das finde ich z.B. bei den Retro-Flashbacks hier super, da die quasi immer so geschrieben sind, als hätte man vorher noch nie ein Spiel gespielt, das bringt einen gut rein.

  • Einen guten Test habe ich schon immer gerne gelesen, von dem früher mal vorhandenen Zeitschriftenmarkt bis zu heutigen Reviews online. Gut heißt für mich, dass die wichtigsten Aspekte des Spieles beleuchtet und bewertet werden und sich das ganze trotzdem nicht wie ne Einkaufsliste mit Wertung liest, sondern unterhaltsam.


    Im Videobereich gibt es als Gegenstück des AVGN ja auch den Happy Video Game Nerd, der hauptsächlich Geheimtipps vergangener Tage reviewt hat (leider heute kaum noch aktiv in diesem Segment). Die Videos waren gut gemacht, waren spaßig zu gucken und am Ende hatte man richtig Lust auf das Spiel, wusste aber auch, was für negative Seiten einen erwarten.

    play: a "voluntary activity or occupation executed within certain fixed limits of time and place, according to rules freely accepted but absolutely binding, having its aim in itself and accompanied by a feeling of tension, joy and the consciousness that it is 'different' from 'ordinary life'." (Huizinga)
    monomaniac: blog über Kulturgut japanischer und anderweitiger Provinz

    • Offizieller Beitrag

    Ich lese nur selten komplette Reviews. Das liegt aber an mir – ich lasse mich zwar durchaus von Meinungen beeinflussen, aber ob zum Beispiel ein Spiel für mich infrage kommt, entscheide ich meistens durch die Informationen, die ich dazu aufgeschnappt habe und durch vereinzelte Meinungen. Ein Review enthält für mich da meistens zu viele Informationen – viele Informationen, die ich schon kenne, und auch Informationen, die für mich irrelevant sind. Abgesehen davon ist mir auch das allgemeine Meinungsbild wichtig – ein Review repräsentiert nur eine einzige Meinung (natürlich ist ein Review mehr als nur eine Meinung). Manchmal reichen auch Einzelmeinungen aus, aber dann müssen sie wirklich überzeugend sein – etwa mit sehr viel Leidenschaft geschrieben. Oder sie kommen von einer Person, deren Meinung ich sehr schätze.


    Geschrieben habe ich in meinem Leben auch schon so einige Reviews. In den letzten Jahren habe ich aber immer mehr gemerkt, dass ich die „freie Form“ für mich selbst viel ansprechender finde – einfach das zu schreiben, was mir einfällt und was ich sagen will, ohne eine Anspruch auf Komplettheit zu erheben. Und gerne auch mal subjektiv, solange es fair gehalten ist. Man könnte es einfach „Meinung“ nennen, oder auch „Empfehlung“. Würde ich so etwas Review nennen, hätte ich einen viel höheren Anspruch an mich selbst, was ich auf Dauer anstrengend finde.


    Wirklich gut gestaltete und gut geschrieben Reviews, oder auch Video-Reviews, führe ich mir ab und an aber trotzdem mal zu Gemüte. In der Regel sind aber für mich einzelne Aspekte aber eher für eine Kaufentscheidung ausschlaggebend als die Gesamtheit aller Aspekte, die in einem Review angesprochen werden.

  • danke für das lob, sedl
    freu mich, dass meine reviews gern gelesen werden.


    ich persönlich lese auch gern hin und wieder mal ein review, wenn mich ein spiel interessiert und ich etwas länger drauf warten muss.
    wenn ich mir allerdings etwas direkt zum release besorge, dann verzichte ich meist auf andere meinungen, um mich gänzlich von dem spiel überraschen zu lassen.

  • Was haltet ihr von Reviews? Sie selbst zu schreiben und selbst zu lesen? Bzw. wo zu lesen? Und was haltet ihr von den Wertesystemen? Und was macht für euch eine gute Review aus?
    [...]
    Wie stehts mit euch?

    Hat sich bei mir in den letzten 5 bis 10 Jahren deutlich gewandelt und heutzutage brauch ich für mich keine Reviews / Tests / Bewertungen mehr. Hat mehrere Gründe.


    Ich brauche keinen ewig langen Texte, um mich für (oder gegen) einen Kauf zu entscheiden. Die Meisten Infos darin sind für mich eh nicht von Belang (für den Kauf). Ich möchte im Vorfeld möglichst wenig über das Spiel wissen und die Wertung (egal ob jetzt Prozent oder X von Y) sagt auch nicht so viel als, dass ich jetzt wüsste, ob mir das Game gefällt. Ist ja schön, wenn der Titel auf Metacritic 9x im Schnitt bekommt. Auch wenn da jetzt etwa zu Bioshock Infinite noch 100 weitere Wertungen mit 9x kommen, es würde mir nicht mehr Spaß machen.


    Da gehe ich insgesamt doch eher / lieber einfach nach dem Bauchgefühl und schau mir einfach vor dem Release 1-2 Trailer und – sofern vorhanden – die Demo an. Bin auch nicht der Hype- / Day-1-Käufer, der unbedingt alles sofort haben muss. Zumal die Spiele zu 99% eh unglaublich schnell billig werden, dass ich überwiegend über den 69,99€ UVP nur lachen kann.


    Gibt ja auch Freunde, die einem sagen, was sie spielen, was ihnen Spaß macht und wo sie den Kauf bereut haben. Ist in der heutigen Zeit eh schwer zu erkennen, wo man noch eine ehrliche Meinung bekommt. Von einer Person, die aus Spaß an der Sache zockt, die das Game durchgespielt hat und das nicht nur als „bis 20 Uhr muss der Test fertig sein“ abarbeitet.


    War durchaus interessant, als ich mir im letzten Jahr nach dem Durchspielen von Mass Effect 3 einige Reviews angesehen habe. Was für eine Überraschung, dass quasi von fast allen Testern nicht eine Silbe zum Ende verloren wurde. Spricht Bände, wie auch so manche Redakteursprofile auf Steam / Xbox / Playstation. Ach deswegen hat der Tester nix zu Problem / Aspekt XY geschrieben, da wurde ja nur die erste Mission gespielt.


    Gerade im Kommerziellen Bereich wäscht ja auch gerne eine Hand die andere, wenn man sich die teils sehr wohlwollenden Bewertungen (etwa von Gothic / Risen-Spielen) anschaut oder wie dann einfach mal für den späteren Konsolentest der PC-Text 1 zu 1 kopiert wird. Da ja eh alles nur oberflächlich angeschnitten wird, passt das schon irgendwo. Und was sonst nicht passt, wird einfach passend gemacht. Entweder man formuliert einfach was Negatives oder kehr unbequeme Sachen unter den Teppich (Etwa DRM und redet sich mit „wir testen erst, wenn das Spiel läuft“ raus.).


    Wenn, dann interessieren mich (im Zuge einer Kaufentscheidung) am ehestens Diskussionen / der ungeschönte Meinungsaustausch. Freunde sind da, wie erwähnt, eine gute Anlaufstelle, aber auch die Gamerstar hatte mit den Wertungsbesprechungen (muss so um 2004 gewesen sein) ein wirkliches informatives Gut auf der Disk. Aber bot damit natürlich eine massive Angriffsfläche und zeigt nach außen, wie „willkürlich“ das Abläuft und was – teilweise von Leuten, die das Game nur angespielt haben – für Pro- & Kontraargumente kommen. Das ist ein schlechter Witz, was einem da schon vor ~6 Jahren geboten wurde und heutzutage ist das noch alles austauschbarer und oberflächlicher.



    Es tut mir natürlich leide, da es sicherlich einige „Tester“ im Netz gibt, die gute Arbeit abliefern und viel Herzblut reingesteckt haben, aber zumindest für mich brauch ich Reviews nicht und habe auch nicht die Zeit / Lust im Netz jeweils nach dem „passenden Test“ zu schauen, der dann vielleicht eine für mich passende Meinung präsentiert. Ich mach da keine Wissenschaft draus, sondern schaue, was sich lohnen könnte und warte ggf. einfach ein wenig länger und „riskiere“ dann den Kauf. Habe auf dem Weg schon so viele Spiele entdeckt, die ich mir – würde ich nach Wertungen gehen – nie gekauft hätte und bei anderen hat man halt eben auch mal was erworben, was nicht so sehr zusagt. Zumindest mit PS 3 / 360-Gen hat sich IMO der Anteil echter Totalausfälle deutlich reduziert. Man ist vielleicht enttäuscht / hatte mit mehr gerechnet, aber Spiele abbrechen, weil das Gebotene eine Zumutung ist, ist doch IMO zur Seltenheit geworden, wenn man nicht gerade blind ins Regal greift.

  • Ich hab da eine Ähnliche Einstellung wie Marsupilami. Früher hab ich noch lieber Tests durchgelesen und die Wertung angeschaut. Ich les zwar zu ein paar Spielen die Meinung Anderer noch gerne, doch mitlerweile weiss ich: am besten selber eine Meinung bilden! Da muss halt jeder selber wissen wieviel man bereit ist dafür zu bezahlen. Und am Ende eines Tests ein Spiel mit einer Zahl auszudrücken...ich weiss nicht.Wenn ich Teile eines Tests lese dann um mich kurz zu informieren was das für ein Spiel ist und ev. noch das Endfazit. Wobei ich finde dass Kunst immer subjektiv und nicht objektiv betrachet werden kann.
    Bei den meisten Spiele hab ich auch ein gewisses Vertrauen in die Entwickler bzw. Serie. Bei Ni No Kuni hat ein Bild, Rpg und Level 5 gereicht, da les ich im Vorfeld keine Previews oder Tests. Ein neues Final Fantasy, the witcher, Metal Gear, Kingdom Hearts etc. wird einfach Bestellt, da muss ich mich nicht informieren.
    Wieviele gute Spiele wären mir durch die Lappen gegangen würd ich immer nach Reviews gehen... auch umgekehrt wie z.B Demons Souls. Tausend überwältigende Reviews, Spiel des Jahre bla bla. Ich kann mit dem Spiel nichts anfangen.

  • Bei dem Thema bin ich ein wenig zwiegespalten. Grundsätzlich lese ich mir recht gerne mal ein Preview durch, wenn ich mir überlege ein Spiel zum Release zu kaufen. Ein klein wenig steigert das die Vorfreude schließlich schon. Bei Reviews und Tests bin ich da eher skeptisch. Abgesehen wenn es um HD-Remakes geht. Da möchte ich vor dem Kauf besonders die technische Seite genau durchleuchtet bekommen. Einen absoluten Fehlgriff wie die Silent Hill HD Collection möchte ich in Zukunft unbedingt vermeiden.


    Generell habe ich speziell mit dem Begriff "Review" ein kleines Problem. Wörtlich gesehen soll es doch so viel heißen wie Rückblick oder Aufarbeitung. Eine Vielzahl der Reviews im Netz erfüllt diese Anforderungen mMn leider nicht. Gezielt suchte ich eben über Google nach Reviews zu "Bioshock Infinite" und "Metal Gear Solid 4". Diese Spiele habe ich ganz bewusst gewählt, schließlich setzen beide Wert auf eine komplexe Handlung. In gefühlt so ziemlich allen Reviews las ich Sätze wie "Auf die Story gehe ich an dieser Stelle nicht näher drauf ein", "Kommen wir nun zur Story, ich werde sie spoilerfrei gestalten", etc. pp. .
    Das finde ich sehr schade, denn ich frage mich in solchen Fällen dann immer wieso ich mir ein Review durchlesen soll? Grafik habe ich gesehen, Soundtrack gehört und das Gameplay erlebt. Ich sehe deswegen keine Relevanz einen solchen Artikel zu lesen. Vielmehr schein eint Review lediglich eine Art Kritik zu sein. Möglicherweise ist meine Vorstellung eines Reviews von grundauf falsch und ich habe offensichtlich einfach nicht verstanden, was es darstellen soll. Warum in einem "Rückblick" gezielt Rücksicht auf Spoiler genommen werden soll verstehe ich einfach nicht. Ein "Rückblick" lohnt sich doch sowieso nur, wenn man das Spiel bereits kennt. Für alles andere sollten doch Previews, Tests und Kritiken vollkommen ausreichen.
    Reviews selbst habe ich auch schon ab und an mal geschrieben. Als Plattform dafür nutze ich ausschließlich Internetforen, weil ich damit ganz einfach erreichen möchte, meine Interpretation des Spiels zur Diskussion zu stellen.


    Tests an sich sind oftmals ganz interessant und ich lese auch gerne mal drüber. Eine Entscheidungsgrundlage für den Kauf sehe ich darin allerdings nicht. Die Bewertungen an sich sind größtenteils sicher subjektiv getroffen. Die Vorstellung, dass standardisierte Verfahren zur Bewertung benutzt werden halte ich für unwahrscheinlich, zumal es schlicht lächerlich wäre solche Bewertungssysteme einer Empirisierung auszusetzen, die ein kaum durchschaubares, von Genre zu Genre schwankendes, Gebilde voraussetzen würde.
    Problem ist aus meiner Sicht oftmals die Transparenz. Nicht selten ist es schwer herauszufinden wie der Autor zu seiner Wertung gekommen ist. Besonders kritisch finde ich es wenn mit Prozentzahlen gewertet wird. Eine Skala von 0 bis 100 halte ich für subjektiv getroffene Entscheidungen für vollkommen unangemessen. Auf einer Skala von 1 bis 10 lässt sich noch ganz gut begründen, warum denn nun 7 anstatt 8 Punkte vergeben wurden. Bei den Prozentzahlen wirkt eine ähnliche Frage schon absurd: "Wieso 74% anstatt 75 oder 76?".
    Solche Skalen betreiben in meinen Augen ein wenig Bauernfängerei. Es vermittelt den Eindruck, als werde anhand eines komplexen Verfahrens beurteilt, welches am Ende einen bestimmten Wert ausspuckt. Wie bereits gesagt kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass die Bewertung so abläuft. Das hat stellenweise einen doch recht dilettantischen Charakter.

    Xbox, Jim Carrey, Eat a bear, Run and pee, Xbox, Jim Carrey, Eat a bear, Run and pee, Sephiroth! Sephiroth!

  • Ich habe zur Übung 2 neue Reviews im Gamesbewertungsthread #2 geschrieben und würde gerne eure Meinung dazu hören. Weniger eure Meinung zu den Spielen, sondern wie ihr die Reviews an sich findet.


    Dazu noch eine andere Frage: Ließt irgendwer in dem Thread, wenn da neue Reviews erscheinen oder gar nicht?


    Ebenfalls noch ein anderer Gedanke. Zum Beispiel wie sich die Sicht auf ein Spiel verändert, wenn man es nicht zeitnah zum Release sondern erst Jahre später Reviewed. Zwar muss man darauf achten, wie der Spielekontext damals war, doch denke ich es ist dann auch auf eine Langzeitmotivation und mit deutlich weniger Hype testbar. Was meint ihr?

    Angeklagter: "Ich erhebe Einspruch!"
    Staatsanwalt: "Sie erheben Einspruch? Wieso?"
    Angeklagter: "Mir ist nichts besseres eingefallen."
    Richter: "Einspruch stattgegeben!"
    Staatsanwalt: "Aber Exzellenz. Dem soll stattgegeben werden?"
    Richter: "Mir ist auch nichts besseres eingefallen..."

    : aus "Die Marx Brother im Krieg" ("Ducksoup").

  • Ließt irgendwer in dem Thread, wenn da neue Reviews erscheinen oder gar nicht?


    Ich lese die Reviews ;)


    Was deine zweite Frage angeht: Mit deiner Aussage hast du schon recht. Bestes Beispiel ist da meiner Ansicht nach FF VII. Wer das Spiel zum ersten Mal im Jahre 2014 erlebt, der könnte anhand der Legendenbildung ziemlich enttäuscht sein, weil das Game schlichtweg schlecht gealtert ist.

  • Majerle
    Bitte auf keinen Fall in den Reviewthreads etwas posten! Wenn du etwas sagen willst tu es hier.
    Und von meinen langen Sätzen trenn ich mich nicht. Die wenigen kurzen sind schon additionelles Stylmittel genug.


    Nero
    Die Legendenbildung von FFVII kam aber nicht damals sondern später zu dem Spiel hinzu. Und ich dachte da eher an Final Fantasy XIII als Beispiel. Zerrissen und gehyped bis zum geht nicht mehr, aber besonders ohne Einbeziehen der Nachfolger und ist eine einfache Sicht heute einfacher.

    Angeklagter: "Ich erhebe Einspruch!"
    Staatsanwalt: "Sie erheben Einspruch? Wieso?"
    Angeklagter: "Mir ist nichts besseres eingefallen."
    Richter: "Einspruch stattgegeben!"
    Staatsanwalt: "Aber Exzellenz. Dem soll stattgegeben werden?"
    Richter: "Mir ist auch nichts besseres eingefallen..."

    : aus "Die Marx Brother im Krieg" ("Ducksoup").

  • Ich werde meinen Schreibstyl doch nicht ändern nur um dir zu gefallen. Der hat seine Kritikpunkte aber ist in meinen Augen gut wie er ist. Deine Sicht ist nicht das Maß.

    Angeklagter: "Ich erhebe Einspruch!"
    Staatsanwalt: "Sie erheben Einspruch? Wieso?"
    Angeklagter: "Mir ist nichts besseres eingefallen."
    Richter: "Einspruch stattgegeben!"
    Staatsanwalt: "Aber Exzellenz. Dem soll stattgegeben werden?"
    Richter: "Mir ist auch nichts besseres eingefallen..."

    : aus "Die Marx Brother im Krieg" ("Ducksoup").

    • Offizieller Beitrag

    Schreibstil*


    Ich fand die Kritik von Majerle auch angebracht. Und Reviews schreiben ist nun einmal Übungssache! Wir begutachten hier auch immer alle Reviews gemeinsam, bevor wir sie rausgeben, weil jeder von uns zuerst eine Version abliefert, die man nicht sofort online stellen sollte.

  • Ich les reviews nur wenn ich ein Spiel schon durchgespielt habe, weil mich dann die Meinung von anderen Leuten dazu interessiert.
    Auf meinem Blog( http://masterkoopa.wordpress.com/ ) schreibe ich eher Meinungen und Eindrücke und weniger Reviews. Ich hab früher für diverse Black Metal Magazine (meistens deutsche) CD Reviews geschrieben, doch was mir daran nicht mehr gefällt ist der Zwang eine Wertung zu bringen. Auf meinem Blog kann ich das locker angehen, ich sag was mir nicht gut gefällt, und was mir gut gefällt und muss das Spiel nicht unbedingt bewerten. Auf Englisch fällt es mir doch oft schwer noch richtige oder abwechslungsreiche Wörter zu finden, aber es geht langsam.

    I am a neural-net processor; a learning computer. The more contact I have with humans, the more I learn.

  • 1. Frag nicht nach Kritik, wenn du es am Ende doch nicht willst.
    2. Ich lese grundsätzlich überhaupt keine Reviews. Viel eher schaue ich Teile eines Let's Plays um zu sehen, wie ein Spiel wirklich ist. Ein Review kann sagen, was gut oder schlecht ist. Mit einigen Bildern und einem zumindest halbwegs fähigem Schreiber sollte es möglich sein, einen einigermaßen zutreffenden Eindruck zu bekommen. Manchmal kann ein Review durchaus eine Hilfe zur Kaufentscheidung sein. Dennoch findet sich dort die Meinung des Autors, die nicht mit meiner übereinstimmen muss. Fanvideos sind für mich die einzige, absolut verlässliche Möglichkeit, sich eine Meinung zu einem Spiel zu bilden, falls keine Demo verfügbar ist und man zweifelt, ob einem das Spiel gefällt. Offizielle Videos reichen dazu nicht. Die Entwickler und/oder Publisher zeigen das, was sie als gute Werbung ansehen. Dieses Material ist darauf ausgelegt, Interesse beim Kunden zu wecken. Es muss gut aussehen, schwächere Seiten des Spiels werden da wohl eher nicht gezeigt.
    3. Du hast deinen eigenen Stil, es ist deine Zeit, die du da reinsteckst. Du solltest damit zufrieden sein. Die Meinung von uns ist da eher nebensächlich. Wenn du Reviews so schreiben möchtest, machst du das. Dein Schreibstil ist okay. Teilweise könnte es etwas besser sein. Die Kritik von Majerle trifft es ganz gut. Trotzdem vermittelt dein Review, wie das Spiel ist, und darum geht es schließlich. Als größten Kritikpunkt sehe ich die Grammatik. Es ist nicht unlesbar, fällt aber dennoch auf. Versuche, grammatikalische Fehler so gut es geht zu vermeiden. Lass jemanden Korrekturlesen.

  • Ja, vielleicht zu harsch. Sorry. Es ging mir eher darum, wie Majerle seine Kritik schrieb. Auch im anderen Post. Eine Kritik selbst war nicht das Problem. Ich hatte eher erwartet, ihr sagt mir, was fehlt. Auch ruhig aus dem Gesichtspunkt, dass offensichtlich niemand hier die Spiele wirklich kennt. Bei allseits bekannten Spielen wäre sowas wieder etwas anders.
    Und es waren ja wirklich Übungen. Das man auch bei JPGames und woanders normalerweise drüberließt und korrigiert ist verständlich.


    Wegen der Grammatik: schwer nachvollziehbar meinerseits. Würdet ihr mitgehen, wenn ihr sagt es liegt daran, dass ich versuche möglichst viel Informationen in einen Satz zu packen?
    Und zu den kleinen Sätzen. Ich glaube ihr bezeichnet das als kleine Sätze, was ich aus meiner Sicht als Stylmittel drin habe um nicht ein Punkt nach dem anderen runterzumaschinisieren.
    Und Wortwiederholung: nun... Reviewübung... in 40 Minuten... ohne Vorbereitung und Struktur... ...sag ich mal dazu.^^ Wie gesagt eine einfache Übung halt. Woanders wäre das nicht der Fall, als in dem Thread.


    Nichtsdestotrotz ich würde jemandem durchaus meine Reviews korrekturlesen lassen und hatte auch vor mehr zu schreiben und habe grade wieder eine in der Mache. Der erste, der mir bei Lesen hier im Forum nur immer in den Sinn kommt ist Alhym, weil ich den so als Literaten im Kopf habe. Ich weiß nur nicht, ob ich den zukarren kann. Was würdest du denn dazu sagen, Alhym? Oder wär irgendwer noch hier interessiert/bereit beim Korrekturlesen?

    Angeklagter: "Ich erhebe Einspruch!"
    Staatsanwalt: "Sie erheben Einspruch? Wieso?"
    Angeklagter: "Mir ist nichts besseres eingefallen."
    Richter: "Einspruch stattgegeben!"
    Staatsanwalt: "Aber Exzellenz. Dem soll stattgegeben werden?"
    Richter: "Mir ist auch nichts besseres eingefallen..."

    : aus "Die Marx Brother im Krieg" ("Ducksoup").

  • Was würdest du denn dazu sagen, Alhym? Oder wär irgendwer noch hier interessiert/bereit beim Korrekturlesen?


    Lese es erst jetzt: Solange es nicht sehr eilig, etwa wenige Stunden, korrigiere ich gerne auch mal längere Texte, mit kritischen Anmerkungen oder ganz maschinell ohne Kommentar - ganz nach Wunsch. Eine PN an mich genügt.

    It’s more important to master the cards you’re holding than to complain about the ones your opponent was dealt.

  • Ich lese eigentlich nur ganz ganz selten mal vor dem Spielen ein Review. Und, wenn dann wirklich nur zu Spielen, wo ich wirklich unsicher bin, ob es mich überhaupt interessiert - und das passiert sehr selten, denn in der Regel kann ich ganz gut allein entscheide, ob mir ein Spiel zusagen wird. Selbst in solchen Fällen entscheide ich mich lieber dafür, auf eine Preissenkung zu warten, statt auf Reviews zu vertrauen, da es mir doch schon 1-2 mal passiert ist, dass ich durch Reviews das Interesse an einem Spiel verlor, es dann später doch mal gekauft habe (weil Zeit da und Spiel gerade billig) und dann gesehen habe, dass es so übel doch nicht war.
    Ich gehe deshalb weniger nach Bewertungen/Punktesystemen etc, sondern suche schon lieber Reviews die mehr das Spielprinzip erklären und nicht durchgehend wertend sondern vor allem erklärend sind. Wenn ich Reviews lese, suche ich eher eine Antwort auf die Frage "Worum geht's? Was macht man da?" als um das "Wie war's?"
    Gerade was Geschichte, Charaktere und auch Soundtracks angeht finde ich eher selten das gut, was in Reviews so gelobt wird, daher kann ich mit der Meinung eines mir unbekannten Reviewers recht wenig anfangen, weil ich nicht nachvollziehen kann, was für diese Person eine gute Geschichte etc ausmacht.


    Aus diesem Grund finde ich, wie hier auch schon mal erwähnt wurde, wichtig, dass man in einem Review versucht, verschiedene Käufergruppen zu berücksichtigen. Wird das Spiel Fans der Serie gefallen? Fans des Genres, die aber die Serie noch nicht kennen? Leuten, die in dem Genre eher weniger unterwegs sind (und im Zusammenhang damit, wie schwer ist das Spiel für dieses Genre; ist es einsteigerfreundlich)?
    Mich interessiert auch immer die ungefähre Spielzeit, ich sehe aber ein, dass es nicht ganz leicht ist, da eine faire/repräsentative Aussage zu treffen bei manchen Spielen.


    Wie auch immer. Punkte- und Wertungssysteme haben leider immer den unangenehmen Beigeschmack, dass das eigentliche Review gern überlesen wird und nur auf die Pünktchen geschaut wird. Da schließe ich mich selbst auch nicht aus, ich scroll manchmal doch ganz gern einfach nur zur Pro-Contra-Liste. Sicherlich sind sie aber eine gute Methode, um ein Spiel nochmal irgendwie auf einer Skala einzuordnen.
    Für mich entsteht bei Punkten auch immer der Konflikt zwischen Qualität und Spielspaß. Es gibt Spiele, da gibts von der Qualität her deutlich Luft nach oben, aber die machen einfach nur Spaß - mehr Spaß als ein Spiel, das eine gute Geschichte, gute Charaktere, ausgewogenes Gameplay, tollen OST usw hat und an dem ich eigentlich kaum etwas Negatives finden kann. Qualität und Spielspaß gehen für mich zwar oftmals aber eben nicht immer Hand in Hand, daher trenne ich in der Regel schon zwischen Spielen, die ich qualitativ gut finde und Spielen, die einfach nur Spaß bringen.
    Schade an Punktesystem ist auch, dass sie gerade auf öffentlichen Seiten etc die Leute gern verführen, einfach schnell 1-2 Sätze hinzuklatschen nur um den Schnitt des Spiels schnell mit einem Stern runterzuziehen (oh und das geht selbstverständlich auch in die andere Richtung mit Ein-Satz-Fünf-Sterne-Hype-Wertungen) - ja, ich rede von amazon unter anderem. Was sehr schade ist, denn einige Leute auf amazon schreiben echt gute und lesenswerte Sachen.


    Ein ideales Review für mich: Wichtig finde ich in Reviews das sie übersichtlich gegliedert sind und alle wichtigen Punkte des Spiels abdecken und sich nicht nur auf Gameplay und Grafik verlagern - es darf gerne etwas länger werden. Toll finde ich es, wenn die einzelnen Punkte nach dem Schema "Punkt nennen (zB Gameplay) - wie ist es aufgebaut (=Eigenschaften/Beschreibung, möglichst sachlich) - wie gefällt es(=Meinung)" abläuft. Screenshots gehören dazu. Zudem darf der Schreibstil gerne auch gerne etwas lockerer sein, der Ton sollte deutlich sein aber dennoch respektvoll. Ans Ende gehört ein Fazit, das nochmal alles zusammenfasst. Punktewertungen muss es nicht geben.
    Wichtig ist zu dem noch bei Spielen, die einer Serie angehören: Braucht man Vorkenntnisse? Wurden Schwächen der Vorgänger ausgebessert?


    Zudem - und das fehlt mir doch in vielen Reviews - bevor man Kritik an etwas übt, vielleicht einmal überlegen, ob das Spiel das überhaupt erreichen wollte. Überlegen, wo setzt das Spiel den Schwerpunkt? Bei der Story, beim Gameplay? Sollen die Charaktere überhaupt sympathisch sein? etc. Ich find's teilweise nicht wirklich fair, einem Spiel beispielsweise eine flache Geschichte anzukreiden, wenn die Geschichte nur offensichtlich Mittel zum Zweck ist usw. Natürlich ist es wichtig zu erwähnen, dass ein Spiel eine maue Geschichte hat, der Satz "darauf legt es aber keinen Wert" muss unbedingt dazu. Seh ich in Reviews leider viel zu selten.


    Was ich übrigens gerne mache ist, ein Spiel spielen, es für mich bewerten und danach schauen, was andere so dazu meinen und dann mit meinen Eindrücken vergleichen. Nur aus reinem Interesse.


    Ich schreibe nämlich gerne selbst Eindrücke, wenn auch meist nur für mich selbst und sammle sie dann in einer Art Logbuch. Sollte ich mal nach 1-2 Jahren auf ein Spiel zurückkommen und es nochmal spielen, krame ich auch meine damaligen Eindrücke wieder hervor und vergleiche, ob sich in einigen Gesichtspunkten meine Meinung nicht geändert hat. Meist suchte ich Spiele gleich nach dem Kauf durch und wenn man noch unter Einfluss von Hype/Erwartungen und irgendwelchen unerwarteten Wendungen etc steht, übersehe ich doch mal einiges und anderes stört mich im ersten Spieldurchlauf viel mehr als später dann. Es ist einfach ein ganz interessantes Experiment und manchmal sogar ganz witzig, wie anders man einige Sachen empfindet, wenn man mit mehr Ruhe und Abstand spielt.


    Was mir zudem viel mehr hilft als Reviews sind Spieleempfehlungen von Leuten die ich kenne und die meinen Geschmack sehr gut einschätzen können. Das setzt natürlich voraus, dass sie das fragliche Spiel selbst gespielt haben, aber auf diese Weise bin ich zu Spielen gekommen, die ich sonst nichtmal zum Kauf in Betracht gezogen hätte und die mich dann doch echt umgehauen haben.