Bildmaterial: Senran Kagura Burst Re:Newal, Marvelous / XSEED
Wir versuchen, diesen Artikel laufend mit aktuellen Fällen zu aktualisieren. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit für „Neueinsteiger“ ins Thema setzen wir die jeweiligen Updates immer ganz ans Ende des Artikels. Das neueste Update findet ihr also ganz unten.
Letztes Update: 04.08.2019
Originalartikel:
Vor etwas mehr als zwei Wochen wurde durch eine Verschiebung von Senran Kagura Burst Re:Newal bekannt, dass Sony gegenüber Publishern und Entwicklern neue Richtlinien anwendet, die ganz offenbar sehr speziell auf Ecchi-Inhalte abzielen. Offenbar, weil Sony diese Richtlinien nach wie vor weder veröffentlicht noch kommentiert hat. Letztlich führten neue Richtlinien bei Sony dazu, dass Hersteller ihre Spiele selbst zensieren, damit diese auf Sony-Plattformen erscheinen können.
Der Fall von Senran Kagura Burst Re:Newal ist der wohl bekannteste, weil Publisher XSEED im Vergleich zu anderen Publishern von Ecchi-Spielen oder Spielen mit Ecchi-Inhalten prominenter und breiter aufgestellt ist und obendrein relativ offen mit den Beschneidungen umging, die das Spiel nun aushalten muss. Eigentlich sollte Senran Kagura Burst Re:Newal bereits erhältlich sein, doch die Veröffentlichung wurde verschoben, weil man den sogenannten interaktiven „Intimacy Mode“ aus der PS4-Version des Spiels entfernen muss. Die PC-Steam-Version ist nicht betroffen.
Man respektiere „die Wünsche des Plattformhalters“ – also Sony Interactive Entertainment. „Wenn Inhalte nicht zu unseren Standards passen, müssen Spiele manchmal überarbeitet werden“, wandte der offizielle Twitter-Account Ask PlayStation ein. Der (inzwischen ehemalige) Lokalisierungsproduzent Tom Lipschultz von XSEED sprach von einer „brandneuen Richtlinie“ und vermutet insbesondere die Interaktivität des Modus als Grund für die Entscheidung.
Was ist Ecchi und wann Aufsichtsstellen den Finger heben
Bevor wir tiefer einsteigen, zunächst eine Erklärung dazu, was Ecchi überhaupt ist.
„In Etchis [Anmerkung: auch Ecchis] wird entgegen der Kategorie Hentai eher humorvoll mit dem Thema Sexualität umgegangen. In den Darstellungen finden sich häufig niedliche Figuren wieder, die sich ihrer sexuellen Anziehung nicht bewusst erscheinen, meist fröhlich gelaunt sind und unschuldig (kindlich) wirken. Aber auch das Gegenteil ist möglich. So werden Figuren auch immer wieder als ernsthaft, raffiniert und ihrer sexuellen Reize bewusst dargestellt.
Ein ebenfalls häufig anzutreffendes Merkmal ist die verrutschende Kleidung, die entweder unbewusst vom Körper gleitet oder gar „gewaltsam“ entrissen wird. Dies resultiert häufig in einer Darstellung von Unterwäsche bzw. im Fehlen dieser. Innerhalb solcher Bilder werden gelegentlich auch Brüste oder Gesäße offengelegt, jedoch wird niemals das Geschlechtsteil gezeigt. Die Brüste werden wahlweise mit oder ohne Brustwarzen gezeichnet. Die Entscheidung liegt im Ermessen des Künstlers, solange Zensur oder Produktionsrichtlinien dem nicht entgegenstehen.“ (via Wikipedia)
In der Vergangenheit gab es in diesem Zusammenhang bereits eine Kontroverse im Hinblick auf die unschuldige, mitunter kindliche Wirkung von Charakteren. Schlagzeilen machten hierzulande Gal Gun 2 und Omega Labyrinth Z. Ganz ohne Zutun von Sony wurde Gal Gun 2 (PS4, Nintendo Switch) durch Publisher pQube nicht in Deutschland veröffentlicht. Es gab keine USK-Freigabe. Publisher pQube stellte damals mürrisch auf den Geschmack der USK-Tester ab. In anderen europäischen Ländern ist Gal Gun 2 erhältlich.
Update am 30.07.2019. Inzwischen ist Gal Gun 2 doch noch in Deutschland digital für Nintendo Switch und PlayStation 4 veröffentlicht worden. Die BPjM hat auf Nicht-Indizierung entschieden. Die USK musste das Spiel deshalb auch freigeben. Mehr dazu lest ihr hier.
Senran Kagura Burst Re:Newal ist aber nicht der erste Fall, bei dem die Veröffentlichung eines Videospiels von Sony als Plattformhalter (zunächst) verhindert wird. Schon im Sommer erfuhr Omega Labyrinth Z dieses Schicksal. Zuvor wurde auch diesem Spiel die Altersfreigabe in Deutschland, England, Irland, Australien und Neuseeland verweigert, wenngleich die ESRB (Mature) und die PEGI (18+) den Titel durchgehen ließen.
Posendarstellung
In beiden Spielen gibt es Charaktere, die ganz offensichtlich nicht volljährig sind und in sexuell betonter Haltung gezeigt werden. Eine Posendarstellung nennt das die USK de jure: Die Darstellung in unnatürlicher, geschlechtsbetonter Körperhaltung. Die BPjM erläutert den Begriff auf der eigenen Website im Detail. Um einmal ganz konkret zu werden: Rechts seht ihr ein Artwork von Urara Rurikawa aus Omega Labyrinth Z. Das Australian Classification Board nennt sie sogar namentlich als Grund für die Nichtfreigabe.
Beide Spiele erfüllten also hierzulande Indizierungskriterien der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien und durften deshalb nach Einschätzung der USK auch kein „Ab 18“-Siegel erhalten. Die Veröffentlichung der Spiele im deutschen Handel ist damit keineswegs verboten, die Indizierung durch die BPjM ist aber möglich und das Risiko für Publisher entsprechend zu groß. Eine ausschließlich digitale Veröffentlichung erfordert kein USK-Siegel, doch die Anbieter der meisten Online-Plattformen verlangen dennoch ein solches, wenn auch nur durch das vereinfachte IARC-Verfahren, um einen transparenten Jugendschutz zu gewährleisten. Am IARC-Verfahren nimmt Sony übrigens nicht teil, aber das ist eine andere Geschichte.
Die jetzt betroffenen Spiele sind aber größtenteils freigegeben
Omega Labyrinth Z dürfte eine noch konkrete Einzelfallentscheidung gewesen sein, die neuen Plattform-Richtlinien von Sony hingegen treffen natürlich alle Spiele. Im Gegensatz zu Omega Labyrinth Z ist dabei besonders interessant, dass die Richtlinien sich auch auf Spiele auswirken, die selbst von restriktiveren nationalen Alterseinstufungsstellen bereits freigegeben sind.
Senran Kagura Burst Re:Newal beispielsweise, das unmittelbar vor seiner Veröffentlichung stand, bevor Sony den Riegel vorschob, wurde durch die USK (Prüfdatum: 17.05.2018) und auch durch das Australian Classification Board (Prüfdatum: 11.05.2018) ab 18 Jahren freigegeben. Von der PEGI übrigens schon ab 16. Einer Veröffentlichung seitens der Alterseinstufungsstellen stand also nichts im Wege. Dass den Stellen dabei die bereits geschnittene Version des Spiels vorlag, scheint angesichts des zeitlichen Verlaufs der Ereignisse ausgeschlossen.
Natürlich ist es nicht neu und zudem das gute Recht von Plattformhaltern wie Sony, dass diese selbst entscheiden können, welche Inhalte ihre Plattform schmücken und welche nicht. Auswirkungen hatte dies aber bisher nicht, zumindest keine mit Tragweite. In den letzten Tagen allerdings kommen immer mehr Fälle von Selbstzensur ans Tageslicht, die mutmaßlich oder gesichert auf die neuen Richtlinien zurückzuführen sind.
Auffällige Unterschiede bei Nekopara Vol. 1
Der aktuellste Fall ist Nekopara Vol. 1, das ab sofort in Japan auch für PlayStation 4 erhältlich ist. Der offizielle Twitter-Account zum Spiel versuchte kurz vor der Veröffentlichung zu beruhigen: „Es gibt keine weißen Streifen, die Grafiken überlagern.“ Ganz ohne Beschneidung kommt die PS4-Version im Vergleich zur bereits veröffentlichten Version für Nintendo Switch aber nicht aus. Wie Gematsu berichtet, gibt es zwar wie versprochen keine absurden Strahlen von gleißendem Licht, wohl aber mehr „Dampf“ und auch die Einstellung „Chest Bounciness“ in den Charaktereinstellungen wurde gestrichen.
Dass diese Maßnahmen im direkten Zusammenhang mit Sonys neuen Richtlinien stehen, ist natürlich nicht gesichert, aber uns fällt keine Variante ein, die wahrscheinlicher wäre. Denn ähnlich wie Senran Kagura Burst Re:Newal wurde die Veröffentlichung des Spiels sehr kurzfristig verschoben, betroffen war allerdings nur die PS4-Version, nicht die Switch-Version. Das inzwischen auch im deutschen eShop für Switch erhältliche Nekopara Vol. 1 ziert ein blaues Siegel mit einer USK-Freigabe ab 16 Jahren.
Man muss dazu sagen: Dass Konsolenversionen derartiger Spiele im Vergleich zu Steamversionen oder japanischen Originalen im Westen einige Änderungen durchlaufen, das war auch in der Vergangenheit eher üblich. Dass es anschließend aber auffällig viele Unterschiede zwischen den Plattformen gibt und dass Versionen auf einzelnen Plattformen wegen Änderungen sogar verschoben werden müssen, das ist neu. Und das betrifft nicht nur den Westen, sondern auch Japan. Das verriet nun ein Repräsentant von Entwickler Light, dem Studio hinter Dies irae: Amantes amentes. Die Visual Novel Silverio Trinity wird für Konsolen veröffentlicht. Für welche Plattform genau, das war lange nicht klar. Der Moderator eines Niconico-Livestreams (via Hachima Kikou, übersetzt von Gematsu) fragte deshalb nach.
Silverio Trinity: Mitarbeiter liefert Einblicke in Genehmigungsprozess
Demnach soll die Konsolenversion für PlayStation-Systeme erscheinen. „Wir haben die Entwicklung beendet. Schon vor einer langen Zeit. Ja, wir haben uns bei Sony beworben, aber es wurde noch nicht genehmigt“, so der Mitarbeiter von Light. Im Moment, so der Mitarbeiter zunächst vorsichtig, scheine sich Sony in die Richtung zu bewegen, Spiele ab 18 Jahren nicht mehr zuzulassen. Silverio Trinity sei erst ab 18 Jahren und somit durchlaufe es nun eine sehr strenge Prüfung.
Man erhalte sehr viele Fragen, die man alle in Englisch beantworten müsse. Es sei extra ein neuer Mitarbeiter für die Übersetzung eingestellt worden. Man sei derzeit mit der Beantwortung beschäftigt, aber man sei sich nicht sicher, ob man zugelassen werde oder nicht. Es sei „schrecklich“, jedenfalls sei die Entwicklung abgeschlossen. Anfang nächsten Jahres könnte die Veröffentlichung vielleicht erfolgen – wenn man Sonys Prüfung bestehe. Bei Steam könnte das Spiel nächste Woche erscheinen. Aber man habe eine Vereinbarung mit Sony und sei zunächst an diese Plattform gebunden.
Neue Richtlinien bei Sony: Weitere betroffene Spiele
Welche Spiele darüber hinaus aktuell und in Zukunft noch betroffen sind, bleibt unübersichtlich und vor allem größtenteils von offizieller Seite unbestätigt. Die deutsche Website anime2you berichtet von gravierenden Unterschieden bei der Visual Novel Nora to Ōjo to Noraneko Heart (Nora, Princess and Stray Cat) zwischen PS4- und Switch-Veröffentlichung. Außerdem dokumentierte man Änderungen am noch nicht veröffentlichten Yuuna and the Haunted Hot Springs (die Adaption vom Anime Yunas Geisterhaus). Auf der offiziellen Website zum Spiel verwehren dicke Dampfwolken den Blick auf Hauptcharakter Yuna. Diese waren vor einigen Wochen auf älteren Screenshots nicht zu sehen, wie Archiv-Versionen der Website belegen.
Die Website Gematsu berichtet, der Entwickler von Daitoshokan no Hitsujikai: Library Party habe sich gegen eine PS4-Version entschieden, weil „die Richtlinien von Sony streng geworden sind“. Auf der anderen Seite herrscht unter Fans auch viel unbegründete Aufregung. Die führte zum Beispiel zu Irritationen rund um Warriors Orochi 4. Hier ist wohl einfach ein Bug daran Schuld, dass die Physik auf einer Plattform schlechter funktioniert als auf der anderen. Zunächst bleibt im Sinne der Kunden zu hoffen, dass irgendwann mehr Transparenz in alle Vorgänge kommt.
Zwei Idea-Factory-Games potentiell betroffen
Update am 11.11.2018
Nachdem einige Tage lang Ruhe rund um das Thema herrschte, flammt es nun wieder auf. Idea Factory International hat im Rahmen des 5h Annual Press Events drei neue Videospiele für eine Lokalisierung für den Westen angekündigt. Dragon Star Varnir, Arc of Alchemist sowie Date a Live: Rio Reincarnation werden im kommenden Jahr in Nordamerika und Europa erscheinen.
Wegen der aktuellen Brisanz des Themas zeigt sich Idea Factory International von der Ankündigung weg transparent. Wie es schon in der Ankündigung heißt, werden im Falle von Dragon Star Varnir im Rahmen der Lokalisierung „zwei CG-Szenen geändert“. Das Spiel erscheint exklusiv für PlayStation 4. Ob diese Selbstzensur im direkten Zusammenhang mit Sonys neuen Richtlinien steht, ist wie immer nicht klar. Idea Factory nennt das Kind nicht beim Namen und die Richtlinien selbst sind weiterhin nicht öffentlich.
Im Falle von Date A Live: Rio Reincarnation ist die Sache offenbar ein wenig deutlicher auf Sony zurückzuführen. Auch hier werden „zwei CG-Szenen geändert“, allerdings gezielt für die Veröffentlichung auf PlayStation 4. „Die Steam-Version bleibt unverändert“, heißt es seitens Idea Factory International. An beiden Spielen wurden keine Gameplay-Änderungen vorgenommen, wie man weiterhin erklärt.
Dead or Alive Xtreme 3: Scarlet potentiell betroffen
Update am 19.11.2018
Koei Tecmo hat heute die offizielle Website zu Dead or Alive Xtreme 3: Scarlet veröffentlicht, einer erweiterten Fassung von Dead or Alive Xtreme 3 für Nintendo Switch und PlayStation 4. Auf der Website werden in einer Extra-Tabelle, übersetzt von Gematsu, fein säublich die Versionsunterschiede dargelegt. Eine Begrifflichkeit, die nicht neu ist. Meistens handelt es sich um Unterschiede zwischen den Plattformversionen, die in technischen Begebenheiten begründet liegen. Oder aber zwei Spielversionen bieten leicht abweichende Inhalte, wie es die Pokémon-Reihe schon seit Generationen salonfähig macht.
Bei Dead or Alive Xtreme 3 dürften die Hintergründe allerdings mutmaßlich anders liegen. Dass der Nintendo-Switch-Version der Modus „VR Paradise“ fehlt, scheint begründet. Dass in der PS4-Version im „Owner Shop“ allerdings die Items „Jet Black Fan“, „Gold Fan“ und „Softening Gel“ fehlen, die in der Switch-Version enthalten sind, ist mutmaßlich wohl auf Sonys neue Richtlinien zurückzuführen. In der früheren Version des Spiels (Dead or Alive Xtreme 3 Fortune für PS4) sind alle drei Items enthalten. Nur in der neuen Veröffentlichung nicht.
Im „Owner Shop“ des Spiels gibt es verschiedenste Items und Kleidung für die Charaktere zu kaufen. Mit dem „Softening Gel“ kann man dafür sorgen, dass die Brüste der Charaktere bei Bewegung deutlicher wippen. Mit dem „Gold Fan“, einem Fächer, kann man heftige Windzüge erzeugen, die Haare und Kleidung wehen lassen. So funktioniert auch der „Jet Black Fan“. Bei der PS4-Version soll Kleidung offenbar auch verrutschten, aber nur aufgrund von Bewegungen des Charakters.
Dass das Fehlen der Items auf Sony zurückzuführen ist, können wir nicht mit völliger Sicherheit sagen, denn nach wie vor sind weder die Richtlinien bekannt, noch geben die Publisher Einblicke in derartige Prozesse. Wir möchten die Fälle weiterhin nur dokumentieren.
Kenichiro Takaki äußert sich zu neuen „weltweiten Bestimmungen“
Update am 03.12.2018
Man hörte bislang selten, dass sich Entwickler oder Publisher konkret zu Sonys neuen „Anti-Ecchi“-Richtlinien äußerten. Meistens machte man einen Bogen drumherum oder war möglichst unkonkret. So konkret wie jetzt Senran-Kagura-Producer Kenichiro Takaki äußerte sich bislang kaum jemand. Im Interview mit Akiba Souken (übersetzt von Gematsu) sagte er bezüglich dem kommenden Senran Kagura 7EVEN:
„In letzter Zeit sind die weltweiten Bestimmungen rund um die sexuellen Darstellungen härter geworden und um [diesen Bestimmungen den nötigen] Respekt zu erweisen, müssen wir Spiele so gestalten, dass sie nicht missverstanden werden können. Bestimmte Dinge sind schwieriger als zuvor. In Anbetracht dessen denke ich, dass [das Spiel] einige Zeit in Anspruch nehmen wird… Wir wollen, dass es möglich wird, wir sind derzeit dabei darüber nachzudenken, wie wir die Dinge regeln, aber auch viele andere Dinge insgesamt.“
Es scheint also, als sei auch Senran Kagura 7EVEN von Sonys neuen Richtlinien betroffen. Für die Reihe wäre es schon das zweite Mal nach Senran Kagura Burst Re:Newal (siehe oben). Unterdessen scheint sich auch herauszustellen, dass die Richtlinien seltsam inkonsequent zur Anwendung kommen. Gematsu hat inzwischen zwei Fälle dokumentiert, in denen Spiele völlig unangetastet blieben, die wohl gut und gerne auch unter die Richtlinien fallen dürften.
So sei das Opening-Video von Sengoku Hime 7: Senun Tsuranuku Guren no Ishi (PS4) unverändert im Vergleich zur 2017 veröffentlichten PS-Vita-Version. Auch Daitoshokan no Hitsujikai: Library Party scheint unbearbeitet und entspräche wohl der Nintendo-Switch-Version.
Morita nennt Richtlinien Anpassung an „globale Standards“
Update am 03.12.2018
Nach Wochen der Stille hat sich ein Sony-Repräsentant erstmals zu Sonys neuen „Anti-Ecchi“-Richtlinien geäußert. Bei einem Fan-Event in Japan stand unter anderem SIE Japan Asia President Atsushi Morita Rede und Antwort, wie Nichegamer berichtet.
Ein Fan fragte Atsushi Morita demnach, wie Sony die Balance zwischen der freien Meinungsäußerung und Inhalten für Erwachsene zu nehmen gedenkt. Nichegamer bezieht sich bei der übersetzten Antwort auf japanische Fansites, die berichteten. Ein professioneller Reporter sei nicht zugegen gewesen. Wir möchten nicht weiter „Stille Post“ spielen und geben deshalb die Übersetzung von Nichegamer weiter, nach der Morita geantwortet hat:
„About the censorship, we tried to meet global standards. Regarding the balance of the freedom of expression and safety for children, it’s a tough problem to deal with.“
Mit dem Zitat ist aufgrund der Quellen, deren Reputation uns nicht bekannt ist, mit Vorsicht umzugehen. Aber in der Tat ist diese Balance ein Problem, mit dem derzeit viele Publisher umzugehen versuchen.
Senran Kagura 7EVEN kann nicht wie geplant realisiert werden
Update am 05.02.2019
Im August 2017 wurde Senran Kagura 7EVEN angekündigt, das neue Spiel von Kenichiro Takaki und seinem Studio Honey∞Parade Games. Viel haben wir seitdem nicht über den Titel erfahren. Schon im Dezember meldete sich Takaki aber mit Bedenken zu Wort, was neue „weltweite Bestimmungen rund um die sexuelle Darstellung“ angeht. Die als „Anti-Ecchi“-Richtlinien bekannten neuen Bestimmungen von Sony.
In einem Interview mit Inside Games zeigte Takaki nun die Konsequenzen auf, die man für Senran Kagura 7EVEN aus diesen neuen Richtlinien zieht. Demnach sei das Spiel in seiner Grundidee nicht mehr realisierbar. „Es scheint, als sei die ursprüngliche Idee, die wir uns für Senran Kagura 7EVEN vorgestellt hatten, unmöglich zu veröffentlichen. Also werden wir alles neu machen, oder zumindest überdenken.“
Dies war die Antwort auf eine direkte Frage des Mediums, was Takaki über Sonys strengere Richtlinien denkt. Gleichwohl führte Takaki weiter aus, dass diese Regulierungen nicht nur auf PlayStation beschränkt seien und sich unabhängig von der Plattform wohl über alle Genres ausbreiten würden. Einen „Trend“ nennt er es. „Derzeit mache ich mir wirklich Sorgen, wie es weitergeht.“
Sony bestätigt erstmals „Anti-Ecchi-Richtlinien“ – wie der Plattformbetreiber sexuelle Inhalte handhabt
Update am 17.04.2019
Erstmals hat sich Sony offiziell zu den Richtlinien geäußert, zu denen bis dato nichts bekannt war, außer dass sie existieren. Takashi Mochizuki vom Wall Street Journal spach mit Sony-Vertretern und Führungskräften japanischer Entwickler über die Richtlinien. Wir haben hier alle Details aus der Recherche von Takashi Mochizuki für euch.
Conception Plus: Spike Chunsoft bestätigt Änderung an der PS4-Version – PC-Version unberührt
Update am 21.07.2019
Nach der Ankündigung von Conception Plus: Maidens of the Twelve Stars für den Westen hat Publisher Spike Chunsoft offen kommuniziert, welche Änderungen es an der PS4-Version des Spiels für die hiesige Veröffentlichung geben wird.
Bei den sogenannte „Classmating Rituals“ werden die 3D-Modelle der Charaktere „blau und lila statt fleischfarbend“ dargestellt und werden „keine detaillierten Gesichtsausdrücke“ zeigen. Die Animation selbst bleibt unverändert. Mit anderen Worten: die 3D-Modelle sehen weniger menschlich aus. Das Gameplay sei davon nicht betroffen, ebenso die PC-Version. Sie bleibt völlig unverändert.
Gründe für diese Plattform-exklusive Änderung gibt Spike Chunsoft nicht an. Sie dürften jedoch auf „Anti-Ecchi-Richtlinien“ zurückzuführen sein, deren Existenz Sony inzwischen mehr oder weniger offiziell bestätigt hat.
Dragon Star Varnir: PC-Version erscheint ohne Änderungen
Update am 23.07.2019
Das einst exklusiv für PS4 veröffentlichte Dragon Star Varnir wird im Oktober mit „allen Gameplay- und Artwork-Inhalten des japanischen Originals“ für PC-Steam erscheinen. Dieser Hinweis dürfte im Zusammenhang mit den „zwei leicht veränderten CG-Sequenzen“ stehen, die es noch in der westlichen PC-Version gab. Es wird nicht deutlich gesagt, aber es ist wohl anzunehmen, dass eben diese in der PC-Version unverändert sind.
Omega Labyrinth Life erhält derart viele Änderungen, dass es für PS4 sogar einen anderen Titel bekommt
Update am 30.07.2019
Es handelt sich bei Omega Labyrinth Life (Nintendo Switch) und Labyrinth Life eigentlich um die gleichen Spiele. Beide erscheinen am 1. August in Japan wie auch im Westen. Die PS4-Version ist jedoch derart umfassend geschnitten, dass man sich bei D3 Publisher sogar für einen anderen Titel für das eigentlich gleiche Videospiel entschieden hat.
In beiden Versionen tauchen die identischen Charaktere auf. Der Einsatz der Fertigkeiten, der Gegenstände sowie die Verliese sind identisch. Die Geschichte bleibt unverändert. Und auch der Schwierigkeitsgrad unterscheidet sich nicht. Die Versionen unterscheiden sich allein darin, „in welcher Form sexuelle Inhalte dargestellt werden“. Die Gründe dafür gibt man nicht an, aber die Liste der Änderungen ist lang. Und sie dürfte angesichts der exklusiven Streichungen in der PS4-Version auf die „Anti-Ecchi-Richtlinien“ von Sony zurückzuführen sein.
Date a Live: Rio Reincarnation für PS4 geschnitten – außerdem wurden vier Bilder aus dem In-Game-Artbook entfernt
Update am 04.08.2019
Eher ein Nachtrag denn ein Update, denn Date a Live: Reio Reincarnation ist bereits seit dem 26. Juli physisch und digital hierzulande erhältlich. Über die „zwei bearbeiteten CG-Szenen“ der PS4-Version hatte Idea Factory International bereits zur Ankündigung 2018 aufgeklärt. Die PC-Version blieb komplett unverändert.
Später wurde außerdem bekannt, dass in der PS4-Version auch das In-Game-Artbook geschnitten wurde. Dieses digitale Artbook ist über das Spielmenü erreichbar und bietet zahlreiche Artworks. In der PS4-Version sind es jedoch vier Bilder weniger als in der PC-Steam-Version. Idea Factory zeigt die betroffenen Artworks auf der eigenen Website.
Crystar: Opening-Film ist um nackten Po beschnitten
Update am 24.08.2019
Das Cinematic-Opening-Video des Spiels, das am 30. August in Europa erscheint, ist in der PS4-Version geschnitten. Über die etwa 0,5 Sekunden, die der PlayStation-Fassung fehlen, klärte Spike Chunsoft bereits im Sommer auf. Gründe für die Beschneidung nannte man nicht, allerdings ist die PC-Steam-Version unverändert. In der Szene ist Reis nackter Po zu sehen. Laut Spike Chunsoft ist das Spiel ansonsten vollständig.