Ein weiterer Aspekt, der mir viel Freude bereitet hat, war der Side Content insgesamt. Es gibt mehrere Side Quests, die allesamt gut ausgearbeitet waren und oft Bezüge zur Main Story oder zu den Haupt- und zentralen Nebencharakteren hergestellt haben; auch neue, optionale Charaktere ließen sich so freischalten und man konnte oft Zugang zu neuen, optionalen Gebieten gewinnen. Ich erinnere mich an keine Quests nach dem Schema „suche 5x Gegenstand Y“, alle Side Quests waren genuine Side Stories. Dafür gab es dann nicht so viele, aber das ist mir persönlich lieber als Spiele mit 80 Side Quests, von denen im Endeffekt nur 10 wirklich interessant sind. Viele der Side Quests werden auf der World Map angezeigt, aber es gibt auch einige Side Quests, die „versteckt“ sind, die man also nur freischaltet, wenn man bestimmte Orte aufsucht oder mit bestimmten Personen spricht. Was mir ebenfalls sehr gut gefiel, war das Reward Board des Spiels, das im Endeffekt wie ein kleines Trophäen-System funktioniert, das direkt ins Spiel implementiert ist. Hier gibt es dann so Aufgaben wie „öffne 10 Schatztruhen in Gebiet X“, „besiege 5x Monster Y in Gebiet Z“, „schließe die Sidequest 123 ab“, „besiege den optionalen Boss Q“ usw. Was mir daran gut gefiel, war, dass man dieses Reward Board ganz nebenbei ausfüllt, es müssen keine Aufträge angenommen werden etc. Oft hat man Monster Y sowieso schon 5 Mal besiegt, wenn man mit Gebiet Z durch ist, es artete für mich nie in lästiges Grinding aus. Vielmehr hat es mich motiviert, nochmal in Gebiete zurückzukehren, wo ich offenbar viele Schatztruhen verpasst habe oder eine Side Quest nicht entdeckt habe, die auf dem Reward Board gelistet war. Für abgeschlossene Aufträge bekommt man dann immer kleine Belohnungen, z.B. ein bisschen Gold oder ein paar Crafting Items, die man als zusätzliches Taschengeld einstecken kann. Insgesamt hat das Reward Board eine Art Gitterstruktur mit zahlreichen kleinen Quadraten pro Aufgabe. Wenn man es schafft, eine lange, zusammenhängende Reihe herzustellen, winken zusätzliche Belohnungen, z.B. Skill-Punkte, die man sonst nur durch gewonnene Boss-Kämpfe bekommt. Ich habe zum Schluss eine zusammenhängende Reihe von über 120 Kästchen gehabt und somit alle Reihen-Belohnungen freigeschaltet. Trotzdem fehlten mir noch einige Aufgaben, man muss also keinesfalls alles erledigen. Es gibt auch noch viele optionale Bosse, die ich nicht gefunden habe, insofern könnte ich das Spiel bestimmt noch locker 10 Stunden weiter spielen, bis ich wirklich ALLES habe – wahrscheinlich sogar mehr. Ich habe mir sagen lassen, dass es auch noch einen ziemlich intensiven Superboss gibt, aber mich hat einer der Vorbosse schon umgenietet haha.
Und hiermit komme ich zum Ende meines nicht-mehr-so-kleinen Reviews: Ich persönlich habe Chained Echoes sehr genossen und es war zweifellos eines der besten Spiele, die ich dieses Jahr gespielt habe. Ein Platz in meiner persönlichen Top 3 der „Backlog-Titel“ (also der Titel, die vor 2023 erschienen sind) ist ihm nahezu sicher, wenn ich jetzt nicht noch zufällig mindestens 2 bombastische Titel aus meinem Backlog ziehe. Ich persönlich hoffe ja sehr auf einen Prequel/Sequel/etc., das mir die Rückkehr in diese faszinierende Welt erlaubt. Das würde mich persönlich sehr freuen Bis dahin hoffe ich, dass mich Sea of Stars, dessen Release ja ebenfalls kurz bevor steht, ähnlich begeistern können wird wie Chained Echoes.