Ich würde dazu schon gerne etwas Meta Daten sehen, bevor ich das ganze als bare Münze nehme. Wie sehr ganz spezifisch f2p Spiele den großen Titeln die Sales madig machen, und das nicht von anderen Faktoren wie Inflation, aktuelle Weltlage und Spielerbasis Segmentierung (Platformexklusivität) beeinflußt wird. So ohne weiteres das auf fehlenden Wachstum zu schieben und dabei all die anderen Rechenformeln auszulassen, ist mir persönlich zu kurzsichtig gedacht und basiert auf dem ersten Blick nur auf anekdotische Evidenz. Alle möglichen Zielgruppen (seien es jetzt die Jungen oder die Älteren) haben, im heutigen Umfeld, so oder so eine deutlich schwächere Kaufkraft. Man siehe allein was in Amerika los ist, wo gerade mal 2 Jobs für den Lebensunterhalt ausreichen und sich aktuell eine Narrative breit macht, wo der "9 to 5 Job" modernisiert/ersetzt gehört. Für diese Menschen klingt f2p vielleicht auch wegen den Umständen attraktiver.
Aber ja, die These hatte ich ehrlich gesagt auch schon und das sogar hier im Forum mal in Worten gefasst. Dass alle Publisher gerade auf den Service Game Zug aufspringen, fällt auch sehr deutlich auf. Und meinte in dem Sinne auch, dass wir traditionelle/westliche Kundschaften vielleicht nicht mehr ertragreich genug sind. Das würde erklären, warum die Spieledichte bei allen universell kleiner wurde und kleinere Franchises sich komplett verabschiedet haben. Wenn an der Sache was dran ist, dann wird das mit Preise anpassen nicht getan sein. Vielleicht ist der Anfang vom Ende für Premiumspiele bereits eingeläutet. Vielleicht werden sich die Produkte auch mehr homogenisieren, als sie es ohnehin schon tun. Vielleicht sind all die Ereignisse in der Industrie auch ein Symptom davon (Entlassungswellen, Akquisitionen, geringere Relevanz der Hardware Basis). Aber ohne Daten, die man dagegen setzen kann, wird das alles nur eine Vermutung bleiben, auch wenn es auf dem ersten Blick gut errechnet aussieht.
Wie dem auch sei: das ist nun mal bei allen anderen Faktoren schwer festzulegen. Abwarten würde ich erstmal, bis das Weltbild sich wieder beruhigt. Bis Preise sich normalisieren, (hoffentlich) wieder Frieden in den Kriegsgebieten einkehrt und der Lebensunterhalt nicht weiter in absurden Summen kippt. Nach den Wahlen werden sich hoffentlich auch die Gemüter der Leute etwas beruhigen. Wir können dannach immer noch mit den Fingern auf die f2p Spiele zeigen. Aber da sehe ich offen gestanden nicht, wie sehr die Daumenschrauben angezogen sind, dass man neuen Spielen wegen Battlepass Fortschritt die kalte Schulter zeigt.