Als sehr liberaler Mensch lautet mein Credo. Kunstschaffende sollen tun und lassen was sie wollen. (so lange es nicht gezielt beleidigend oder wirklich rassistisch zu verstehen ist)
Ich habe ehrlich gesagt dann ein Problem mit Diversität, wenn sie einem beinahe aufgezwungen wird. Für mich sollten in erster Linie die Kreativen ihre Vorstellungen eines Spiels und des Casts verwirklichen können, und nicht einfach wie bei TV-Serien oder Blockbuster Kinofilmen nach Quote arbeiten. Besonders geärgert habe ich mich da bei den Rassismus Vorwürfen in Kingdom Come Delieverance. Ja, es gibt im Spiel keine dunkelhäutigen, weil es solche Menschen im Böhmen des 12. Jahrhunderts wohl auch wirklich nicht gab. Wenn die Kunstfreiheit darin besteht das man Geschichten von Protagonisten erzählt, muss es dem Kreativen auch zustehen, einen sehr monotonen Cast aufzustellen, oder eben passend zur historischen Epoche auf Diversität zu verzichten.
Aber leider wird, so mein Eindruck inzwischen überall mit der Lupe nach Angriffsfläche seitens verschiedener Medien gesucht. Im regelrechten Zwang zur Diversität erkenne ich auch keinen Mehrwert. Mir fällt auf das Charaktere die einfach nur die Quoten im Cast erfüllen dann oft auch genau so schlecht geschrieben wirken, was die Charaktere und deren Abstammung oder Orientierung tatsächlich auch gleichzeitig wieder entwertet. Etwa Rose in den neuen Star Wars Filmen.
Das hat dann für mich meist direkt diesen Imagepflege Anstrich. "guckt mal lieber Fans, wir tun was gegen..." Ne, tut ihr nicht. Ihr wollt euch selbst profilieren und damit einen Hype aufgreifen, wodurch Menschen die überempfindlich reagieren noch bestätigt werden, anstatt das alle endlich mal wieder bisschen lockerer werden. Denn das schafft absolut kein Plus der gegenseitigen Akzeptanz. Zur gegenseitigen Akzeptanz gehört auch manchmal ein monotoner Cast. Ich finde auch Geschichten gut in denen sich alles allein um starke Frauen dreht. Alien oder wegen mir auch die neuen Ghostbusters. Ok, letzteres war ein eher klischeehafter, ödes Beispiel, aber das lag nicht an den Frauen, sondern einem verdammt miesen Drehbuch.
Ein richtig gutes Beispiel das ein Spiel auch ohne viele, unterschiedliche Charaktere funktioniert war für mich etwa FFXV. Das Bros on the Road Konzept fand ich thematisch sehr gut umgesetzt. Wobei ich einen Cast wie in FFVII schon fast beängstigend perfekt finde, denn da hat man extrem viele, sehr unterschiedliche Charaktere, und alles wird sehr gut in die Story integriert. Kann eben beides jeweils gut funktionieren. Es sollte nur keinen Zwang für das eine oder andere Extrem geben. Es heißt nicht umsonst Kunstfreiheit.