Zudem denke ich gewichten wir hier die Notwendigkeit solcher Funktionen völlig falsch, für die meistens ist es nur maximaler Komfort, aber nicht notwendig, man schaue sich da mal Triangle Strategy als Positivbeispiel an, das bietet 4 Schwierigkeitsgrade wo für jeden was dabei ist und nie hat man irgendwo lesen können dass jemand das Spiel nur aufgrund des Schwierigkeitsgrades nicht beendet hat.
Oder Octopath Traveller, das hat nicht mal Schwierigkeitsgrade und kann ziemlich knackig sein und trotzdem spricht es eine größere Zielgruppe an, ich glaube auch nicht dass zusätzliche Schwierigkeitsgrade da viel dran ändern würden.
Da möchte ich ein wenig widersprechen. Triangle Strategy konnte wie auch andere Square-Enix Taktik-RPGs zuletzt, richtig gute Stückzahlen erzielen, obwohl dies ein eigentlich ein relativ schwaches Subgenre innerhalb der jRPG darstellt. Dennoch fiel auf der Switch die Millionenmarke kurz nach Release und auch die Steam Fassung knackte binnen kürzester Zeit die Millionenschwelle. Wenn man guckt wie lange Ocatopath 1 schon am Markt ist, hat Triangle Strategy jedenfalls unglaublich schnell aufgeholt. Ich finde insofern die ganze Aussage, Octopath habe wegen der Schwierigkeit die größere Zielgruppe schon recht abwegig. Beides sind klassische Konzepte, die sich an bestimmte Fans älterer Rollenspiele richten. Weil aber Quality Features eben sehr gefragt waren, hat Octopath Traveller 2 nun einige davon bekommen, selbst der Schwierigkeitsgrad ist erheblich einfacher. Square-Enix würde solche Verbesserungen bestimmt nicht liefern, wenn man sich davon nicht auch zusätzliche Käufer verspricht. Ein richtiger Easymode hätte dem Spiel jedoch ebenso wenig geschadet, denn es ist nicht an mir den Leuten vorzuschreiben, wie sie ihre Spiele am besten genießen.
Bei Persona haben wir z.B. gesehen wie Quality of Life Features die Verkaufszahlen zusätzlich beflügeln. P5 Vanilla verkaufte sich ganz gut, aber erst die vereinfachte, rundum verbesserte Royal hat den richtig großen Durchbruch für P5 bewirkt. Ich kenne z.B viele die P5 nie beendet haben, weil Ihnen das ursprüngliche Mana-Management zu anstrengend war. Dies widerum hat andere widerum vom Kauf abgehalten, die dann später mit der Royal aufgesprungen sind.
Elden Ring passt an dieser Stelle für mich nicht wirklich ins Bild. Sowohl Soulslikes als auch Roguelikes bedienen wieder ein komplett anderes Subgenre, mit einer inzwischen auch sehr eingefleischten Kundschaft. Dabei ist Elden Ring sogar eins der einfachsten Soulsbornes, seinem Erfolg hat es jedoch nicht geschadet. Generell ist es vermutlich zu einfach, den Erfolg der From-Serien allein am Schwierigkeitsgrad festzumachen. An der Stelle wird nämlich praktisch immer vergessen, was für großartiges Artdesign, Musik und Gameplay diese Spiele vereinen. Es gibt da nicht dieses eine Erfolgsrezept.
Es spricht insofern nichts gegen Quality of Life Verbesserungen, schon gar nicht bei einem Klassiker, der mittlerweile sehr in die Jahre gekommen ist. Die meisten Fans der großen jRPG Serien hören doch nicht auf Final Fantasy, Xenoblade oder Tales zu kaufen, nur weil diese im Lauf der Zeit immer komfortabler geworden sind. Die Entwickler wollen bei solchen Neuauflagen auch vielleicht selber aufgrund ihrer gesammelten Erfahrungen solche Quality of Life Verbesserungen anbieten, woran vor 20 Jahren einfach noch niemand gedacht hat. Deswegen sind die Neuauflagen nicht schlechter als die Originale, und wer die Features nicht nutzen möchte der braucht es nicht tun.Im Falle von Baten Kaitos sind übrigens sogar die Original Entwickler von Monolith am Remaster beteiligt.
Warum viele Entwickler auf Quality of Life Anpassungen komplett verzichten kann ganz nüchterne, marktwirtschaftliche Gründe haben. Mehrere Schwierigkeitsgrade bedeuten auch mehr Balancing und damit verbunden mehr Entwicklungs-Arbeit und nötige Entwicklungskosten. Besonders dann, wenn diese Schwierigkeitsgrade auch alle taugen sollen, wird es sogar nochmal wesentlich aufwänder.
Diese faktischen Statistiken belegen dir, dass mehr Leute Sekiro durchgespielt haben, als ein Read Dead Redemption 2, mehr als ein Doom Eternal und das obwohl es einen super easy mode hat.
Das kann vieles heißen. Doom Eternal und Red Dead waren z.B. schon zigfach in Sales für wenige Euros, während Sekiro noch nicht mal die 30€ Marke geknackt hat. Bedeutet möglicherweise, die Käufer waren bei Sekiro wesentlich gezielter unterwegs, während Doom Eternal auch oft wegen verlockenden Angeboten eingetütet wurde, was ja auch dazu führt das viele Spiele auf irgendwelchen Backlogs vor sich hingammeln. Wenn From Software doch eines hat, dann eine sehr treue und gezielt kaufende Kundschaft, und nicht die klassischen "Das nehm ich mal für 3€ im Angebot mit" Spontankäufer.
So, ich bin dann mal wieder weg und genieße den Ruhestand.
Liebe Grüße an alle die mich noch kennen. Lese zuletzt relativ selten mal mit, wollte nur vornehmlich @Mirage mal kurz zur Seite springen. Freue mich wie die meisten von euch aber sehr über den Release von Baten Kaitos und die darin eingebauten Verbesserungen. 
Ich hoffe der Remaster wird auch technisch super, dann steht einem tollen jRPG Erlebnis nichts im Wege. Wünsche euch schon mal viel Freude damit!