Der Erfolg in der Vergangenheit kam meines Erachtens auch eher durch andere Dinge zustande. Das Kampfsystem war es beispielsweise nicht, denn es gab bereits damals so einige, die mit ATB und/oder rundenbasiert nichts anfangen konnten und es war auch eher weniger ein Aushängeschild für die Reihe, da viele weitere Vertreter des Genres dies ähnlich gehandhabt hatten. Eher waren es die Charaktere, die Story und natürlich die überwiegend fantastische und bombastische Inszenierung.
Korrekt. Wie ich schon sagte: Die Balance aus J-RPG Geschichten und Systemen kombiniert mit westlicher Technologie und Qualitätsstandards.
Der ATB / Turnbased Part mag nicht die entscheidenste Rolle gespielt haben. Ist aber auch immer ein sehr wichtiger Aspekt gewesen und ist es bis heute.
Auch FF XVI ist weit weg davon, auch nur Ansatzweise bodenständig zu sein, sondern geizt nicht mit Szenen, die absolut übertrieben dargestellt werden. Für mich ist das definitiv ein positives Alleinstellungsmerkmal, das du in der Form kaum anderswo findest und deshalb liebe ich die Reihe auch so sehr. Insbesondere die Beschwörungen und dass dieses Mal wieder ein besonderer Fokus darauf gelegt wird, gefällt mir außerordentlich.
FF16 hat natürlich noch ein paar wichtige klassische FF Merkmale. Jedoch setzt es den Trend der Abkehrung dieser Merkmale fort, der frühestens mit FF11 und spätestens mit FF15 begann. (das definiert wohl jeder anders)
Und viel mehr als Bombast, der nun durch die Summons repräsentiert wird, scheint da gefühlt nicht mehr übrig zu sein. Im Laufe des Spielens wird sicher noch mehr dazu kommen. Aber FF15 und FF16 sind schon sehr harte Brüche.
Es gehören immer zwei dazu, wenn es um so etwas geht. Die Schuld wirklich einzig und allein auf den Entwickler zu schieben, ist mir persönlich dann doch etwas zu einseitig.
Es gehören immer zwei dazu. Aber diese zwei haben sehr unterschiedliche Möglichkeiten etwas an der Situation zu ändern.
Der Kunde kann seine Meinung dazu äußern. Und er kann im Zweifel die Marke hinter sich lassen, wenn seine Meinung nicht erhört wird. Das ist in Einzelfällen natürlich Gang und Gebe. Wenn es jedoch eine kritische Masse erreicht, hat man als Entwickler vorher schon was falsch gemacht und nicht erst wenn dieser Punkt erreicht ist.
Der Entwickler hingegen hat sämtliche kreativen, technologischen und wirtschaftlichen Ressourcen um einer größeren Unzufriedenheit rechtzeitig entgegen zu wirken.
Insofern ist es definitiv unfair zu sagen, dass das Problem überwiegend bei der Community liegt. Und ja, ich sehe eigentlich garkein Problem bei einer Community, die kontrovers diskutiert, auch sehr unzufrieden sein kann und das auch entsprechend äußern kann.
Als problematisch empfinde ich tatsächlich nur so Sachen wie persönliche Drohungen, Rassismus, Sexismus. Und ich bin mir sogar relativ sicher, dass der Großteil an Entwicklern mir da zustimmen würde.
Das SE dieses Potential auf so unendlich vielen Ebenen nicht nutzt, ist schade und frustrierend. Und eine steigende Frustration führt natürlich auch zu einem wachsenden negativen Klima in den Communities.
Insofern ist es schon sinnvoller, das Problem eher bei den Entwicklern zu suchen, als bei der Community. Denn die sind die einzigen, die effektiv etwas im Sinne aller größeren Fangruppen verbessern können.