Titel | Bayonetta 3 |
28. Oktober 2022 | |
Nintendo | |
28. Oktober 2022 | |
Nintendo | |
28. Oktober 2022 | |
Nintendo | |
System | Nintendo Switch |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | PlatinumGames |
Genres | Stylish-Action-Game |
Texte | |
Vertonung |
Über 12 Jahre ist es her, seit die taffe Hexe Bayonetta zum ersten Mal elegant über unsere Bildschirme stolzierte. Selbstbewusst, attraktiv und nie um einen lässigen Spruch verlegen, verzauberte uns die anmutige Heldin mühelos, während sie Himmel und Hölle gleichermaßen stilvoll aufmischte.
Nicht verwunderlich also, dass die schöne Kampfhexe schnell zu einer Ikone der Videospielwelt avancierte. Und natürlich brillierte Bayonetta dabei nicht zuletzt durch herausragendes und vor Kreativität nur so überbrodelndes Stylish-Action-Gameplay.
2014 folgte dann Bayonettas ruhmreiche Rückkehr auf Nintendos Wii U. Größer, weiter, höher, schneller, lauter – das zweite Abenteuer der mittlerweile berühmten Hexe präsentierte sich alles andere als bescheiden. PlatinumGames strebte mit Bayonetta 2 an, nochmal eins draufzulegen. Und so ihren Ruf als herausragende Action-ExpertInnen weiter zu zementieren. Mit Erfolg! Bayonetta 2 schloss an die Qualität seines Vorgängers an und entfachte in den folgenden Jahren die Rufe nach einem weiteren Nachfolger.
Rufe, die erstmal unerhört blieben. Bis Ende 2017, als PlatinumGames und Nintendo den dritten Teil der Serie offiziell mit einem Teaser-Trailer für Nintendo Switch ankündigten. Das Warten sollte allerdings noch eine ganze Weile länger andauern – gut also, dass sich die Wartezeit im Folgenden mit einer Neuveröffentlichung der ersten beiden Spiele für Nintendo Switch vertreiben ließ. Nun ist es aber so weit und Bayonetta 3 ist endlich erhältlich. Wir haben das neue Hexen-Abenteuer unter die Lupe genommen. Ob es an die Qualität seiner Vorgänger anknüpfen kann, erfahrt ihr im folgenden Test.
Multiversale Weltenretterin
Unserer kampferprobten und stilbewussten Hexe ist wahrlich keine Pause vergönnt. Nachdem sie in der Vergangenheit bereits mit allerhand Engeln, Dämonen und sogar Göttern den Boden aufgewischt hat, winkt schon die nächste große Bedrohung am Horizont.
Ein Unheil, das seine dunklen Wolken diesmal nicht nur über die Welt, sondern gleich das gesamte Multiversum wirft. Dieses möchte der fiese Oberschurke – der mysteriöse Singularity – nämlich zum Kollaps bringen. Und so seine Herrschaft über die eine verbleibende Realität – das Alphaversum – sichern.
Die junge Hexe Viola wird Zeugin dieses multiversalen Feldzuges, der sogar das Leben von der einen oder anderen beliebten Hexe einfordert. Ihr gelingt die Flucht in ein anderes Universum, in dem wir sie, in der Rolle der Kampfhexe Bayonetta, begrüßen. Violas Warnung wird schnell hinfällig – Singularity treibt nämlich auch schon in unserem Universum freudig sein Unwesen. Wir greifen also erneut zu den Schießeisen und machen uns auf, Singularity und seinen Homunculi einen Strich durch die Rechnung zu machen. Es beginnt eine Reise, die uns durch verschiedene Universen, Zeitepochen und Schauplätze führt.
Mit etwas Hilfe von meinen Freunden
Ja, Bayonetta 3 ist – hinsichtlich seiner Prämisse – wieder vertraut absurd und abenteuerlich. Genauso vertraut fühlt es sich an, einmal mehr in Bayonettas brandgefährliche Stilettos zu schlüpfen. Der Titel empfängt uns zum Einstieg serientypisch mit einer fulminanten Sequenz, in der wir unseren Feinden trotzen – und zwar, wie gewohnt, mit scharfer Munition und einer ebenso scharfen Zunge. Fans der ersten beiden Ableger haben die Steuerung entsprechend fix verinnerlicht und wirbeln elegant – und in Hexenzeit – durch die Gegnerscharen.
Eine essentielle Neuerung am Kampfsystem lernen wir auch schnell kennen – den Einsatz von Dämonenschergen. Auf Knopfdruck rufen wir vertraute Gefährten, wie Gomorrah und Madama Butterfly herbei, die uns bislang nur für imposante Abschlussangriffe zur Seite standen. Bayonetta 3 gibt uns nun die Zügel in die Hand und lässt uns die Bestien in Echtzeit kontrollieren.
»Auf Knopfdruck rufen wir vertraute Gefährten, wie Gomorrah und Madama Butterfly herbei, die uns bislang nur für imposante Abschlussangriffe zur Seite standen. Bayonetta 3 gibt uns nun die Zügel in die Hand und lässt uns die Bestien in Echtzeit kontrollieren.«
Das ist auch bitter nötig, wimmelt es unter den Homunculi doch nur so von turmhohen Schergen. Der Einsatz unserer Dämonenschergen hat aber natürlich Vor- und Nachteile. Unsere Übermacht bezahlen wir nämlich mit Magiekraft und dem Umstand, dass unsere Protagonistin schutzlos dahertänzelt, während unsere dämonischen Freunde die Sau rauslassen. Der Einsatz der Dämonenschergen möchte entsprechend strategisch sinnvoll erfolgen.
Fühlt sich die neue Mechanik eingangs noch etwas ungewohnt an, wollen wir unsere angsteinflößenden KameradInnen schon bald nicht mehr missen. Die Dämonenschergen fügen sich toll in das durchdachte Kampfsystem ein und ergänzen es um eine aufregende neue Ebene.
Das Kämpfen ist mein zweiter Vorname
Der frische Fokus auf die Dämonenschergen lässt allerdings auch die eine oder andere zurückgenommene Kampfsituation aus den Vorgängern vermissen. Bayonetta 3 konfrontiert uns verhältnismäßig selten mit anspruchsvollen humanoiden Gegnern. Stattdessen dreht es ordentlich am Regler für hochgewachsene Schergen – kleinere Gegner fungieren allenfalls als Kanonenfutter. Keine Sorge: Das macht das Kampferlebnis im neuen Ableger nicht schlechter, sondern lediglich anders. Mit der Zeit geht das aufgefrischte Kampfsystem nämlich wieder angenehm vertraut von der Hand und verwöhnt uns mit zahlreichen Fertigkeiten, die für eine gleichermaßen euphorisierende Kampferfahrung sorgen.
Wichen wir eingehenden Angriffen in der Vergangenheit etwa lediglich aus, um die Hexenzeit zu aktivieren, bestrafen wir Feinde nun alternativ mit einem zeitlich gut abgepassten Dämonenangriff. Oder wir setzen aufwändigen – und toll inszenierten – Kombos mit einem Dämonenangriff die Kirsche auf die Sahnehaube. Hin und wieder bekämpfen wir neben allerhand Feinden allerdings auch die Kamera. Die verliert sich nämlich gern mal in den wuchtigen Leibern riesiger Schergen oder in den Begrenzungen der Kulissen. Kein Weltuntergang, aber zuweilen doch nervig.
Unsere Fertigkeiten bauen wir übrigens kleinteilig für jede Waffe in Talentbäumen aus, in die wir unsere erkämpften Orbs investieren. Stichwort „Waffen“: Von denen bietet Bayonetta 3 wieder allerhand. Außerdem werden sie nicht mehr als optionale Kampfwerkzeuge in Rodins Shop verramscht.
Vielmehr präsentieren sich unsere Alternativ-Waffen als relevant im Kontext der Handlung, erhalten wir sie doch von (gewissermaßen) vertrauten Gesichtern im Laufe unseres Abenteuers. Die teils skurrilen Waffen decken übrigens so ziemlich jeden Kampfstil ab. Ob ihr gern langsam und dafür kräftig austeilt oder lieber flink über die Tanzfläche schnellt – es ist für jede Hexe etwas dabei.
Von der Hexe zur Weltenbummlerin
Bleiben wir doch noch einen Moment bei den Waffen – ihre Relevanz reicht in Bayonetta 3 nämlich noch einen Schritt weiter. Jede Waffe bringt nämlich einen weiteren Dämon mit sich, den wir im Kampf befehligen können. Außerdem verfügt unsere taffe Protagonistin über eine weitere, neue Fähigkeit – die Dämonenmaskerade.
Mithilfe dieser Fertigkeit verwandeln wir uns in eine alternative Dämonenform, die uns neue Möglichkeiten zur Fortbewegung eröffnet. Machen wir von Madama Butterflys Schmetterlingsform Gebrauch, schweben wir elegant durch die Lüfte. Phantasmaraneae verwandelt uns hingegen kurzerhand in eine flinke Spinne, die über Abgründe hinwegschwingt und routiniert an Wänden hochkraxelt.
»Seien es die Straßen von Shibuya oder die sandigen Weiten Kairos – uns präsentieren sich regelmäßig üppige Spielplätze, die zum Erkunden einladen. Und die Neugierde lohnt sich.«
Dieses neue Feature ist vor allem vor dem Hintergrund spannend, da die Umgebungen in Bayonetta 3 deutlich umfangreicher ausfallen. Seien es die Straßen von Shibuya oder die sandigen Weiten Kairos – uns präsentieren sich regelmäßig üppige Spielplätze, die zum Erkunden einladen. Und die Neugierde lohnt sich. Von versteckten Truhen über die bekannten Niflheim-Herausforderungen bis hin zu der neuen Umbra-Fauna, die uns mit Extra-Leveln belohnt, sofern wir sie einzufangen wissen – Bayonetta 3 strotzt nur so vor optionalem Zeitvertreib.
Ein erfrischender, neuer Ansatz, der uns deutlich mehr mit der Umgebung interagieren lässt als noch in den Vorgängern und entsprechend auch merklich länger an den Bildschirm fesselt, als es die ersten beiden Ableger taten. Außerdem greifen wir nun erheblich häufiger zu anderen Waffen und sei es nur, um mit alternativen Bewegungsmöglichkeiten zu experimentieren.
Schade nur, dass wir stets lediglich zwei Waffen mit uns führen können, zwischen denen wir aktiv umschalten. Möchten wir auf andere Waffen zugreifen, funktioniert das nur über den umständlichen Weg ins Menü. Eine Art Waffenrad hätte dem Spielfluss an dieser Stelle gutgetan.
Ein strittiger Neuzugang
Erinnert ihr euch noch an Viola? Die quirlige (und zuweilen ziemlich tollpatschige) Nachwuchs-Hexe spielt nicht nur in der Handlung von Bayonetta 3 eine Rolle. Nein, in diversen Passagen übernehmen wir gar die Kontrolle über den jungen Punk und tauschen dafür unsere Schießeisen gegen ihr Katana. Ein Protagonistinnen-Wechsel, der SpielerInnen zu spalten wissen dürfte, geht mit ihm doch auch eine essentielle Änderung am Kampfsystem einher.
Viola setzt nämlich nur am Rande auf das Ausweichen von Angriffen – dabei ist doch gerade diese Fertigkeit der zweite Vorname der meisten Bayonetta-Fans. Die Hexenzeit bleibt uns in der Rolle der Hexe in Ausbildung jedoch nicht verwehrt. Allerdings gilt es hier feindliche Angriffe zeitig zu blocken, um die euphorisierende Zeitlupe auszulösen. Gehüpft wie gesprungen, möchte man meinen und das ist es im Kern wohl auch.
Trotzdem gelang es mir in der Rolle von Viola deutlich weniger konsequent, die Hexenzeit auszulösen. Den Block zeitig perfekt abzustimmen, ging mir schlicht schwerer von der Hand, als in der Rolle von Bayonetta zum perfekten Ausweichsprung anzusetzen. Aber gut, die Reflexe werden mit dem Alter ja bekanntermaßen nicht besser. Gut möglich also, dass ihr Angriffe im Vergleich zu mir ganz virtuos blockt!
Aber zurück zu Viola: Die hat nämlich noch ein paar Tricks mehr im Ärmel. Die junge Hexe wird im Vergleich zu Bayonetta zwar nicht von zahlreichen Dämonen eskortiert, einen treuen Begleiter hat aber auch sie an Bord – den dämonischen Kater Cheshire. Ganz ähnlich wie die Dämonenschergen rufen wir auch Cheshire auf Knopfdruck herbei. Im Vergleich zu den dämonischen KameradInnen kämpft der kunterbunte Kater allerdings auf eigene Faust. Entsprechend hat Viola auch die Hände frei, um währenddessen selbst am Kampf teilzunehmen.
Action der Marke Platinum
»Viola wird mit ihrem Charakter und ihrem Kampfstil vermutlich nicht jeden Bayonetta-Fan für sich gewinnen können. Da ihr das Spiel aber ohnehin nur eine Handvoll Kapitel spendiert, dürfte sich der Frust von Bayonetta-Puristen sicher in Grenzen halten.«
Viola wird mit ihrem Charakter und ihrem Kampfstil vermutlich nicht jeden Bayonetta-Fan für sich gewinnen können. Da ihr das Spiel aber ohnehin nur eine Handvoll Kapitel spendiert, dürfte sich der Frust von Bayonetta-Puristen sicher in Grenzen halten. Allerdings bittet auch Serien-Veteranin Jeanne in regelmäßigen Abständen um unsere Aufmerksamkeit. Auf eigener Mission widmet ihr der Titel ebenso eine Handvoll Zwischenkapitel, in der wir zur Rettung eines Wissenschaftlers eilen.
In der 2D-Ansicht – und verspieltem Spionfilm-Stil – infiltrieren wir dabei eine Anlage, nutzen unsere Umgebung, umschleichen Feinde und setzen sie diebisch aus dem Hinterhalt außer Gefecht. Die Minispiel-artigen Abschnitte machen durchaus Spaß, nehmen dem Spielfluss aber etwas den Wind aus den Segeln. Vor allem, weil sie nicht optional, sondern mit der Handlung verwoben sind. Immerhin gestalten sie sich sehr überschaubar.
Was uns so gar nicht den Wind aus den Segeln nimmt, sondern – ganz im Gegenteil – unser Blut in Wallung bringt, sind die einmal mehr hervorragenden Bosskämpfe und ihre fantastische Inszenierung. Die großen Action-Versatzstücke und Bosskämpfe waren schon immer das Herz der Reihe. Und auch Bayonetta 3 versäumt es nicht, hier die ganz serientypischen großen Geschütze aufzufahren. In regelmäßigen Abständen stellen wir uns gigantischen Feinden und schwingen uns durch phänomenale und explosive Szenarien. Sei es ein gewaltiger Kaiju-Zweikampf im Godzilla-Stil oder eine musikalische Schlacht in den Straßen von Paris, die nicht von ungefähr an „Das Fünfte Element“ erinnert.
Bayonetta 3 überrascht uns regelmäßig mit herausragender Kreativität und fantastischer Action, wie sie nur von PlatinumGames stammen könnte. Ich habe mich mehrfach dabei erwischt, wie ich vor Freude strahlend vor dem Bildschirm saß – mitgerissen von dem verspielten Spektakel, das sich mir bot. Klasse!
Durchwachsene Technik
Weniger mitreißend gestaltet sich leider das Ende, das mich vor allem im Hinblick auf die Zukunft der Serie skeptisch zurückließ. Hier gilt allerdings: Abwarten und Tee trinken. Alle Theorien und Mutmaßungen hinsichtlich der Zukunft der Serie wären zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin lediglich Spekulation. Übrigens versteckt sich noch ein geheimes Kapitel im Spiel, das uns etwas Vorarbeit abverlangt. Es lohnt sich allerdings, dem auf den Grund zu gehen, verbirgt sich dahinter doch ein bemerkenswerter optionaler Inhalt, der nochmal einen anderen interessanten Blick auf die mögliche Zukunft der Reihe zulässt.
Bleibt noch der technische Aspekt von Bayonetta 3 zu klären. Und der präsentiert sich ziemlich durchwachsen. Die spannenden Neuerungen des dritten Serieneintrages kommen nämlich leider mit dem Preis einer zuweilen unzureichenden Technik daher. In seinen besten Momenten verwöhnt uns der Titel etwa mit wunderschönen Kulissen, in weniger starken Momenten fühlen wir uns mit detailarmen Umgebungen allerdings an längst vergangene Konsolengenerationen erinnert.
»Die spannenden Neuerungen des dritten Serieneintrages kommen leider mit dem Preis einer zuweilen unzureichenden Technik daher.«
Ein wackeliger Eindruck, der sich auch hinsichtlich der Performance fortsetzt. Bayonetta 3 peilt vorbildliche 60 Bilder pro Sekunde an, erreicht sie aber nur sehr unstet. Häufig ruckelt es, vor allem wenn viel auf dem Bildschirm los ist. Besonders große Actioneinlagen werden dann gern mal von vornherein auf 30 FPS beschränkt. Hinsichtlich der abenteuerlichen Bildrate sicher eine sinnvolle Strategie. Auch die Schärfe der Texturen lässt hier und da zu wünschen übrig, vor allem im Handheld-Modus. Hier kämpfen wir zudem noch mit ziemlich unschönem Kantenflimmern.
Bayonetta 3 ist gewiss nicht hässlich, im Gegenteil. Die wachsenden Ambitionen des Teams und ihr Wunsch, die Vorgänger in ihrem Spektakel zu übertreffen, lassen die Hardware von Nintendos Hybridkonsole aber merklich an ihre Grenzen stoßen. Eine stabilere Umsetzung wäre Bayonetta 3 in der Zukunft zu wünschen, ist es doch lediglich der durchwachsene technische Aspekt, der den tollen Gesamteindruck schmälert.
Neue Hexe, dieselbe Energie
Und wie stellt sich Bayonetta 3 auf auditiver Ebene an? Erfreulicherweise ganz hervorragend! Im Vorfeld seiner Veröffentlichung war der Titel noch einmal aus weniger schönen Gründen in den Fokus gerückt. Hellena Taylor – die ehemalige Sprecherin von Bayonetta – meldete sich lautstark zu Wort und rief nicht zuletzt zum Boykott des Spiels auf. Ihr Vorwurf: Eine unzureichende Bezahlung für ihre Dienstleistung als die Stimme einer etablierten und weltweit beliebten Figur. Ihre Aussagen hinsichtlich des Angebots, das man ihr machte, stellten sich allerdings bald als sehr selektierte Halbwahrheiten heraus. Wir berichteten im Detail.
Aber lange Rede, kurzer Sinn: Jennifer Hale übernahm für Bayonetta 3 die Rolle der titelgebenden Hexe. Und sie leistet dabei einen ganz fantastischen Job. Hale schafft es, der taffen Hexe dieselbe Energie wie in den Vorgängern einzuhauchen und steht Taylor hier entsprechend in Nichts nach. Auch der weitere Cast legt energievolle Performances an den Tag, die das tolle Gesamtbild schön abrunden. Als Alternative steht uns übrigens noch eine gelungene japanische Tonspur zur Verfügung.
Der tolle Eindruck setzt sich auch in Hinblick auf den Soundtrack fort. Zahlreiche bekannte und neue Stücke und Songs untermalen die kunterbunte und wilde Achterbahnfahrt von Bayonetta 3 stets gekonnt.
Ein ambitioniertes und kreatives Action-Spektakel
Bayonetta geht endlich in die nächste Runde und das Warten hat sich gelohnt. Denn auch Bayonetta 3 fährt – wie gewohnt – ganz große Geschütze in Sachen Action und Inszenierung auf und versetzt uns mit seinem lauten und kreativen Spektakel regelmäßig ins Staunen. Zahlreiche spannende Neuerungen verleihen der bewährten Formel dabei einen fantastischen frischen Wind – seien es die neuen Dämonenschergen oder der aufgebohrte Erkundungsaspekt. Und natürlich geht auch das vertraute Kampf-Gameplay noch immer herausragend gut von der Hand.
Neuzugang Viola und einige kreative Entscheidungen zum Ende des Spiels hin dürften zu spalten wissen, das bleibt aber wohl eine klare Geschmacksfrage. Etwas eindeutiger präsentiert sich da die durchwachsene Technik des Titels. Von der schwankenden Qualität in der Grafik bis zur unsteten Bildrate – man merkt Nintendos Hybridkonsole an, dass sie durch das ambitionierte Action-Feuerwerk an die Grenzen gebracht wird.
Nichtsdestotrotz bleibt mir nach dem Spielen vor allem die wilde Achterbahnfahrt im Sinn, als die sich Bayonetta 3 voller Enthusiasmus präsentierte. Ein ansteckender Enthusiasmus, erwischte ich mich doch regelmäßig dabei, wie ich vor Freude strahlend vor dem Bildschirm saß – ganz mitgerissen von dem verspielten Spektakel, das sich mir bot.
Fans der Serie können hier also beherzt zuschlagen, allen anderen sei ebenfalls eine warme Empfehlung ausgesprochen. Aber vergesst nicht, vorher auch die fantastischen ersten zwei Ableger zu spielen – es lohnt sich!
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Bayonetta 3, Nintendo, PlatinumGames