Der Begriff Schönheit in Spielen. Ein vergänglicher Moment oder unvergänglich je nach Art der Betrachtung?

  • Ich kann mich nach einer gewissen Einarbeitungszeit nicht über die Steuerung beschweren. Und ich spiele es auf der PS4, wohlgemerkt. Eine Bedienung aus der Hölle ist das meines Erachtens nach nun wahrlich nicht. Das empfand ich ebenso am PC nicht so. Aber wie üblich gehen da die Ansichten ab und an einfach auseinander, nicht wahr?


    Aber gerade durch deine Erfahrungen finde ich es nur schwer nachvollziehbar, dass du mit früheren Spielen nun nichts mehr anfangen kannst. Deine damalige Begeisterung ist doch nicht einfach so verflogen, oder? Nur, weil die Technik mittlerweile weiter ist, werden doch die Spiele nicht automatisch hässlich. Technisch gesehen mögen sie mal mehr oder mal weniger gut altern, aber im Kern verändern sie sich ja eigentlich nicht. Nur, wenn man sie ständig mit etwas neuem vergleicht. Ja, und mit Baldurs Gate haben wir hier ja ein gutes Beispiel von altbackener Präsentation, die aber für dich nichts an Charme eingebüßt hat, wäre da halt nicht das von dir angesprochene Problem der Steuerung.

  • Ich kann mich nach einer gewissen Einarbeitungszeit nicht über die Steuerung beschweren. Und ich spiele es auf der PS4, wohlgemerkt. Eine Bedienung aus der Hölle ist das meines Erachtens nach nun wahrlich nicht. Das empfand ich ebenso am PC nicht so. Aber wie üblich gehen da die Ansichten ab und an einfach auseinander, nicht wahr?


    Aber gerade durch deine Erfahrungen finde ich es nur schwer nachvollziehbar, dass du mit früheren Spielen nun nichts mehr anfangen kannst. Deine damalige Begeisterung ist doch nicht einfach so verflogen, oder? Nur, weil die Technik mittlerweile weiter ist, werden doch die Spiele nicht automatisch hässlich. Technisch gesehen mögen sie mal mehr oder mal weniger gut altern, aber im Kern verändern sie sich ja eigentlich nicht. Nur, wenn man sie ständig mit etwas neuem vergleicht. Ja, und mit Baldurs Gate haben wir hier ja ein gutes Beispiel von altbackener Präsentation, die aber für dich nichts an Charme eingebüßt hat, wäre da halt nicht das von dir angesprochene Problem der Steuerung.

    Ich spiele BG natürlich nur am PC. Und sorry, ich bin heute einfach eine wesentlich angenehmere, einfachere Steuerung gewöhnt insbesondere die Menüs sind aus heutiger Sicht ein schlechter Scherz. Vielleicht wenn man nur so alte Spiele spielt und keine modernen dieser Art fällt einem das nicht auf?


    Wobei ich allerdings zugebe, dass ich mit modernen Ablegern dieser Art wie etwa Tyranny auch so meine Probleme habe. Im Fall von Tyranny aber auch ein wenig anderer Natur, das Spiel knallt einen am Anfang über eine Stunde Lore entgegen, die mich genau Null interessiert, da ich noch keinerlei Bezug zu dieser Welt habe. Ich will sowas während des Spielens erfahren. Und Tyranny orientiert sich natürlich sehr an Baldur's Gat - wegen des "Retro-Charmes" - dabei gibt es durchaus moderne Ableger wie DSA Blackguards, wo das alles einfach ein wenig einfacher und flüssiger von der Hand geht.
    Generell haben diese Spiele allerdings den Nachteil, dass 2009 Dragon Age: Origins erschien, das zeigt wie so ein Spiel heutzutage zu sein hat. Wobei sich selbst in der Reihe in den letzten zehn Jahren bei der Bedienung eine Menge getan hat.


    Meine Begeisterung ist verflogen? Hmm, ich schwelge gerne mal in nostalgischen Erinnerungen. Wenn ich dann ein wirklich altes Game doch mal wieder auspacke, dann habe ich nach ein paar Minuten in der Regel die Schnauze auch schon wieder voll davon. Einige Spiele rühre ich deswegen auch gar nicht an, weil ich meine Erinnerungen nicht zerstören will "Was, so scheiße war das in Wirklichkeit".
    Angenehmer finde ich es ein altes Spiel zu zocken, was ich damals verpasst habe. So habe ich vor einiger Zeit mal auf einer Retro-Seite bei einem Spaß-Wettbewerb mitgemacht, wir haben Berserk auf dem C64 gezockt. Das hat mir durchaus ein paar Runden lang Spaß gemacht, bevor es dann langweilig wurde.

  • Ich glaube, und das sage ich dir jetzt wirklich, ohne dir zu nahe treten zu wollen, dass du dir da eine gewisse Engstirnigkeit angeeignet hast, womit du dir dann quasi selbst im Weg stehst.


    Es ist sehr schade, dass du das so siehst und halt heute sagst, dass du damalige Spiele als prinzipiell schlecht empfindest, nur weil an ihnen der Zahn der Zeit genagt hat, was ja, wie so oft hier erwähnt wurde, eigentlich gar nicht möglich ist. Das einzige, was ältere Spiele heute anders (nicht per se schlechter) wirken lässt, ist der Fortschritt. Wenn man den ständig mit den Standards von früher vergleicht, dann kann man da auch keine wirkliche Freude mehr empfinden. Das sieht für mich wie eine Art seltsame Verbitterung aus, aber so lange du damit klar kommst, ist es ja okay.


    Ich selbst bin super zufrieden damit, wenn ich, wie just in diesem Moment ein Banjo Kazooie anwerfen kann und mich das zurück in die N64-Zeit wirft. Das ist ja irgendwo auch Sinn und Zweck dieser Sache, die Nostalgie zu verspüren, mit all ihren Ecken und Kanten. Das gehört dann einfach dazu. Wenn einem die Fähigkeit abhanden gekommen ist, in vergangene Zeiten zu entschwinden, dann tut mir das sehr Leid. Da setzt natürlich jeder andere Prioritäten und vielleicht hast du damit einfach nicht so arg das Problem und lebst halt ganz gerne lieber im Hier und Jetzt, was dir ja niemand verdenken kann.

  • Ich nenne es nicht Engstirnigkeit ich nenne es Anspruch.


    Nur weil ein Spiel damals gut war ist es vielleicht ein gutes Spiel. Aber wenn man es mit den heutigen Standards vergleicht eben längst nicht mehr. Es kommt eben immer darauf an, aus welcher Warte man wertet.


    Warum soll ich mich mit etwas aus heutiger Sicht minderwertigem zufrieden geben, wenn es im Fall von Spielen 1000 neue gibt, die dort die Mindestanforderung erfüllen!? Meine Zeit ist begrenzt. Natürlich lege ich dann die neuen Games ein und nicht den "alten Scheiß". Meiner Ansicht nach wird da auch von Retro-Fans extrem viel verklärt. Auch damals hat man sich sehr häufig geärgert - über Steuerung, technische Mängel usw. usf.


    Banjo Kazoie habe ich übrigens letztes Jahr erst gezockt! Sogar etwa halb durch, bis dann (mal wieder) was anderes dazwischen kam.


    Allerdings das Remaster in der Rare Replay Collection. Das bohrt nicht nur die Grafik ordentlich auf sondern hat auch die Steuerung an moderne Pads gut angepasst. Da hatte ich tatsächlich viel Spaß mit und werde das sicher auch noch mal weiter zocken.


    Die Original Banjo Module habe ich hier auch noch. Allerdings schließe ich das N64 aus Prinzip nicht mehr an sondern zocke wenn dann im Emulator auf PC. Grund ist, dass das europäische N64 nicht mal ein RGB Signal liefern kann. Selbst das wäre grenzwertig, eine Wii mit Komponentenkabel geht so gerade noch, auch wenn ich die inzwischen auch durch die Wii U mit HDMI ersetzt habe.

  • Naja, ich würde mich jetzt nicht als weniger Anspruchsvoll bezeichnen, nur, weil ich keine Probleme mit älteren Spielen habe. Deswegen bleibe ich mal bei meiner Aussage, aber nix für ungut.


    Und da haben wir ja wieder das Problem, wenn moderne Technik auf alte Hardware trifft. Ohne sich da mit Adaptern oder ähnlichem zu behelfen, kann es schon arg schmerzhaft sein, vernünftig zu spielen, da es nun einmal wirklich blöd aussieht, wenn man, wie in deinem Beispiel ein N64 nativ an einem UHD-TV betreiben möchte (nur als Beispiel). Jetzt jedoch das große Aber: Alleine durch Filter oder Skalierung verändert man ja kaum das Spiel an sich, sondern gestaltet es einfach so weit es geht angenehmer für die Augen. Grobe und verwaschene Texturen oder bei 3D-Games eine niedrige Polygon-Anzahl als auch die Steuerung bleiben nach wie vor das selbe (es sei denn, man behilft sich noch etwas mehr, nur entfernt man sich damit ja auch immer weiter vom Original). Das kann man den Spielen jedoch nicht ankreiden und das ist ja genau das, was du tust. Wenn du dir aber in Erinnerung rufst, dass das damals nun mal aus Gründen genau so war, nur dann kann es auch funktionieren. Oder eben auch nicht, wenn man das nicht möchte.


    Aber wie gesagt, jedem das Seine.

  • Ich habe die heutigen Möglichkeiten und Verbesserungen, warum soll ich auf sie verzichten?


    Ich habe z.B. meine PS1 Spiele dann wegen der Grafik gerne auf der PSP gezockt, weil sie sonst kaum noch erträglich war. Entsprechend habe ich auch zwei Linux Handhelds für Emulatoren. Wobei ich aber zugebe, deren Displays sind mir ein wenig klein. Ideal wäre für alte Spiele ein Schirm so um die 8 bis 10 Zoll. So war damals eine der ersten Aktionen auf meinem 10 Zoll Netbook einen N64 Emulator zu installieren.


    Und noch einmal, damals kannte man es nicht besser, wusste nicht, was bei Steuerung und Menüs möglich ist. Heute gibt es quasi Standards, welche die Bedienung so angenehm wie heute möglich machen. Ich sehe nicht ein, dass ich mir dann bei einem Spiel einen abkrampfen muss, bloß weil es als cooles Retrogame gilt.


    Wenn ich Retro-Feeling will, dann kann ich auch anstelle von Baldur's Gate einfach ein Pillars of Eternity oder Divinity: Original Sin zocken, da habe ich die Mischung, klassisches Gameplay aber mit moderner Bedienung (und relativ guter Grafik). Dafür gibt es diese Spiele ja.
    Wobei ich es noch nicht einmal geschafft habe die ganzen (neueren) Shadowrun Games durch zu zocken. Obwohl mir Shadowrun Returns durchaus sehr gefällt lande ich einfach dann doch immer lieber bei 3D Games, weil ich da einfach besser eintauchen kann, die Immersion ist unendlich höher als bei Spielen mit Iso-Sicht. Und wie gesagt, es gibt unglaublich viele Games, ich habe hier um die 1000 Spiele liegen, die ich unbedingt zocken will aber keine Zeit für habe (und sicher noch mal 1000 weitere, die ich wohl nie spielen werde).


    Und ehrlich gesagt, wie gesagt ich schwelge gerne in wohligen Erinnerungen an alte Zockerlebnisse aber statt die alten Spiele dann noch einmal zu spielen erlebe ich doch lieber neue Titel, die ich noch nicht kenne.

  • Du kannst es doch machen, wie du magst. Mir geht es nur um die Tatsache, dass alte Spiele nicht plötzlich schlechter werden, nur weil es heutzutage vielleicht Spiele gibt, die ähnlicher Natur sind. Um mal deine Beispiele aufzugreifen:


    Pillars of Eternity oder Divinity: OS und Konsorten mögen ja alles mehr oder weniger nette Games sein, aber sie sind nun einmal andere Spiele. Nicht das, was man von früher kennt. Will sagen, bei mir kommt da bei Weitem nicht das selbe Gefühl auf, wie bei älteren Vertretern ähnlicher Machart. Pillars hat für mich nicht die gleiche, fesselnde Atmosphäre wie Baldurs Gate und Divinity ist zwar sehr gut, nimmt sich aber für mich persönlich nicht ernst genug (was ja beabsichtigt war, aber eben nicht ganz mein Fall). Es geht aber auch nicht um die Bewertung dieser Spiele, sie sind für mich nur leider kein Ersatz der alten Pendants. Ja, alles moderner zu steuern und alles, aber das ist kein Garant für ein gleichwertiges oder gar besseres Spiel. Damit sage ich keineswegs, dass es schlechte Spiele sind, das nur mal am Rande.


    Aber ich habe halt auch nicht das Problem, dass ich während des Spielens ständig darüber nachdenke oder Vergleiche anstelle. Ich zocke einfach, ob alt, ob neu, so simpel das klingen mag und man kann das auch gar nicht wirklich in Worte fassen. Wahrscheinlich ist dieses "einfach machen" auch das Geheimnis dahinter. Aber wie gesagt, das ist schlecht in Worte zu fassen.

  • Ja gut, du unterscheidest da halt nicht zwischen nostalgischer Verklärung und tatsächlicher Qualität nach heutigen Maßstäben. Ist dein gutes Recht macht die alten Spiele aus heutiger Sicht aber eben nicht objektiv besser, da deine Wahrnehmung rein subjektiv und durch die Zuneigung geprägt ist. Dir fehlt da einfach die emotionale Distanz.


    Für mich sind Spiele allerdings keine Haustiere sondern schlicht Unterhaltungsprodukte.

    • Offizieller Beitrag

    Ja gut, du unterscheidest da halt nicht zwischen nostalgischer Verklärung und tatsächlicher Qualität nach heutigen Maßstäben. Ist dein gutes Recht macht die alten Spiele aus heutiger Sicht aber eben nicht objektiv besser, da deine Wahrnehmung rein subjektiv und durch die Zuneigung geprägt ist. Dir fehlt da einfach die emotionale Distanz.

    Ich würde in beide Richtungen wiedersprechen. Objektivität bestände nur wenn man den Gegenstand ohne Vergleichsmuster vergangener und gegenwärtiger Produkte betrachtet. Eine subjektive Verklärung kann sowohl durch Nostalgie als auch neue Innovation entstehen. Deine Sicht wird ja durch neue Maßstäbe auf den eigentlichen Gegenstand ebenso verzerrt, wie wenn man mit reiner Nostalgie an die Titel rangeht. Ich finde es auch gefährlich zu sagen man ist nostalgisch verklärt weil man ein Produkt pragmatisch in seinem Ist-Zustand im Kontext der Zeit sieht.


    Ach das Thema sollte nicht unter dem Blickwickel Nostalgie gesehen werden, das ist nicht unbedingt der Kern wohin ich mit der Diskussion hin will. :D

  • Ich bin mitnichten nostalgisch verklärt, da ich mit aktuellen Spielen genau so viel Spaß haben kann, wie mit alten. Und genau darum geht es doch auch, nämlich Spaß zu haben. Ich will da jetzt auch nicht zu sehr abdriften, sonst drehen wir uns hier nur noch im Kreis. Habe soweit auch alles von meiner aus Seite gesagt.

  • Ja gut, du unterscheidest da halt nicht zwischen nostalgischer Verklärung und tatsächlicher Qualität nach heutigen Maßstäben.

    Ist das nicht egal, so lange es Spaß macht? Wenn nostalgische Verklärung einen Lustgewinn bringt, ist selbige doch gerechtfertigt. "Emotionale Distanz" mag im Job manchmal vorteilhaft sein, aber privat muss ich so etwas nicht haben.

    Für mich sind Spiele allerdings keine Haustiere sondern schlicht Unterhaltungsprodukte.

    Für mich nicht. Möglicherweise definiert genau das den Unterschied zwischen "Konsument" und "Genießer"/"Liebhaber".

    "Death and Loss - those calling to me
    Funeral Life is my endless Agony"
    (F. Blanc)

    Einmal editiert, zuletzt von Kelesis ()

  • Punktuell muss ich Spiritogre auch irgendwo Recht geben. Nicht als ganzes, aber zumindestens ein Stück weit variierend je nach (Bei)Spiel. Ich weiß noch als ich vor 1-2 Jahren mit meiner großen Schwester die Diablo Reihe angerissen haben. Für Leute die mich hier nicht gut kennen: Diablo ist eines meiner all-time-favorites. Ich habe den Erstling schon sehr jung angefangen und hat mich über meinen Lebensweg hinweg begleitet. Als GOG dann plötzlich Diablo 1 samt Hellfire Expansion raushauen durfte war das ein Instant-Buy für mich und ich hatte tränen in den Augen (soviel zur Theatralik aber es ist wahr) weil halt all die schönen Erinnerungen hochgekommen sind.


    Aber als wir dann angefangen haben kamen die ersten Ernüchterungen. Auflösung ist ein problem, wird sogar von manchen Monitoren gar nicht mehr unterstützt... also MOD her, was sowieso schon wichtig war, weil halt auch das Spiel so einige Funktionen vermisst hat die gottseidank ein Fan via Mod nachgeliefert hat. Aber selbst mit der Mod ist es ja nicht so als würde sich das Spiel Fundamental ändern... es spielt sich immer noch wie der Klassiker. Und da wirds einfach krampfig. Alleine das Rastermäßige Movement ist einfach nur Grauenhaft und man merkt halt direkt das das Spiel zuerst nie als reine Action-Spiel angedacht war.


    Da jetzt mit Argumenten ankommen man sei "engstirnig" und "steht sich selber im Weg" halte ich für vollkommen unangebracht. Es gibt auch genug Leute (und wenn Nostalgie in Spiel kommt ist man da sowieso viel offener damit) die sich auf alte Spiele gerne stürzen weil sie damit besondere Erinnerungen verbinden etc. Aber es ist halt auch so das wir Technisch so "fortgeschritten" sind das man halt insgesamt auch einfach in einigen Sachen besseres gewohnt ist und sich dahingehend einige alte Spiele altbacken, klobig etc anfühlen. Das beschränkt sich natürlich nicht auf jedes alte Spiel, es gibt auch noch mehr als genug Klassiker die heute noch gut sind oder zumindestens angenehm spielbar. Das haben wir vorallem dann bei Diablo 2 gemerkt, das auch schon an vielen ecken und kanten altbacken ist, aber zumindestens noch heute sehr smooth spielt. Heißt das das man alte Ableger selbst die altbackenen nicht trotzdem noch genießen kann? Sicher, absolut, aber bitte werft nicht den ersten Stein und schiebt die Schuld auf die Leute wenn solche "kritischen" Beispiele einfach nicht mehr die nahtloseste Erfahrung ist.



    In Zeiten von Remakes Remastern etc. und der Jagd nach immer höheren Spitzen, bekomme ich das Gefühl das der Begriff nur noch für einen flüchtigen Augenblick gilt. Spiele die aktuell schön sind und gefeiert werden sind dies zumeist nur für einen kurze Zeitspanne von wenigen Jahren.

    Ich würde behaupten, das war noch nie anders der Fall. Ich mein schau dir einfach mal die NES und SNES Ära an, es gab schon da mehr als genug Leute, die als SNES einzug hielt, NES Grafik schon nicht mehr als schön oder etwaiges empfanden sondern da schon als relativ Altbacken. Das ist kein neues Phänomen und auch nicht der Remake & Remastered geschuldet. Heute wird halt wie so alles dank Internet und Soziale Netzwerke das viel offener kommuniziert.


    Ich würde halt insgesamt behaupten das es da Grundlegend zwei Arten von Spielern gibt. Es gibt die einen die schätzen ein Spiel wirklich Wert für das was es ist und genießen die Form die es hat, dann gibt es aber auch Leute die gehen halt mit der Zeit und für die heißt es auch im Gaming Bereich das es um Fortschritt geht. Wenn die Nostalgisch über ältere Spiele schwärmen verbinden sie natürlich trotzdem schöne Erinnerungen damit, aber für die war halt das Spiel auch nur gut weil es dem Zahn der Zeit geschuldet damals halt das nonplus ultra war, heute einfach nicht mehr Zeitgemäß.


    Um noch Spezifischer auf Remake & Remastered einzugehen habe ich immer das Gefühl, manche Leute verkennen oft den Wunsch dahinter falsch. Der Grund warum sich "Fans" ein Remake wünschen ist nicht zwingend weil sie das Orginal nicht mehr Wertschätzen können, sondern weil sie es Wertschätzen würden sie es gerne in einer anderen, neueren Form erneut erleben. Remastered hingegen behaupte ich stur ist vorallem für Leute die speziell die alte Optik lieben und schätzen ein Highlight, weil es halt nur insgesamt ein cleaneren Look und kleinere Anpassungen bringt, aber den orginal Charme beibehält. Um ein kleines Gegenbeispiel zu bringen zur Verständlichkeit: Wenn du die Wahl zwischen 30 oder 60FPS haben würdest, würdest du dich für die 30FPS entscheiden? Remastered sind genau das, sie heben nur die essenziellen Dinge etwas auf das Niveau moderner Standarts, wie höhere (texturierte) Auflösung usw usw. Ich würde sogar soweit gehen das Remake und Remastered auch zwei unterschiedliche Zielgruppen hat.


    ---
    Insgesamt aber ohnehin ein heikles (wenn auch gutes) Thema, weil einfach zuviele Faktoren miteinspielen und zuviele Fronten aneinander geraten. Einerseits müssen wir halt hier mal einwerfen, zu behaupten alles drehe sich nur um Realismus und man hätte keinen Sinn für ästhetik und alter Schönheit mehr, halte ich für irgendwo falsch wenn man bedenkt das eines der Märkte der aktuell am meisten floriert halt eben der Indie-Markt ist, der eben genau bewusst auf solche Ästhetiken setzt. Ich mein man sollte sich ein paar der erfolgreichsten Indie-Spiele anschauen und die sind alles andere als ein grafischer Augenschmauß (auf Technischer Hinsicht)... Minecraft, Stardew Valley, Terraria, Shovel Knight etc. Die werden ja alle nicht nur trotz ihrer Grafik sondern auch oft vorallem deswegen so geschätzt und gefeiert. Dann wiederum haben wir aktuelles Beispiel Monster Hunter, wo bei Rise, einem Spiel das jetzt im Vergleich zu World wieder auf einer Schwächeren Hardware erscheint und (würde ich mal behaupten) eines der technisch stärksten Spiele derzeit auf der Switch ist (und IMHo auch eines der schönsten) gemotzt, weil es Grafischer Softwaremüll ist und man nicht gleich auf der PS5 / SX ein ordentliches Spiel geliefert hat...

    Aktuelle Hauptspiele:

    PC: Last Epoch

    Xbox Series X|S: Valheim

    Playstation 5: - - -

    Nintendo Switch: Pokemon Violet

    Dauerbrenner: Diablo 4, Granblue Fantasy Relink

    Derzeitige Most Wanted: Last Epoch, Dragons Dogma 2,

    Highlights des Jahres: Granblue Fantasy Relink, Palworld

    Pausiert: Judgment, BG3, Zelda TotK, Resi 4 Remake, MH Rise

    Zuletzt Durchgespielt: Granblue Fantasy Relink (Kampagne)

    2 Mal editiert, zuletzt von TheLightningYu ()

  • Ich würde in beide Richtungen wiedersprechen. Objektivität bestände nur wenn man den Gegenstand ohne Vergleichsmuster vergangener und gegenwärtiger Produkte betrachtet. Eine subjektive Verklärung kann sowohl durch Nostalgie als auch neue Innovation entstehen. Deine Sicht wird ja durch neue Maßstäbe auf den eigentlichen Gegenstand ebenso verzerrt, wie wenn man mit reiner Nostalgie an die Titel rangeht. Ich finde es auch gefährlich zu sagen man ist von nostalgisch verklärt weil man ein Produkt pragmatisch in seinem Ist-Zustand im Kontext der Zeit sieht.

    Wie ich schon sagte, ich kann Produkte durchaus im Kontext ihrer Zeit bewerten, insbesondere Spiele, da ich die Zeit und die Spiele ja damals mitgemacht habe.


    Nur betrachte ich sie eben, wenn es darum geht ob ich sie heute noch zocken will, meiner Natur folgend eben aus heutiger Sicht, wieviel Spaß könnte ich nach heutigen Maßstäben mit haben und nicht, wieviel Spaß hatte ich damals damit. Der damalige Spaß nützt mir heute nichts mehr, der ist wohlige Erinnerung, das war's.


    Und eine wahre Objektivität gibt es ohnehin nicht. Der eigene Erfahrungsschatz dient als Grundlage für Vergleiche. Und meine Erfahrung nach zehn, 20, 30 Jahren ist halt eine völlig andere als damals, mit vielen 100 Spielen und vielen 1000 gezockten Stunden dazwischen.


    Das ist bei Filmen oder Büchern nicht viel anders. Ideen die damals frisch waren aber heute eben längst langweilen weil sie 1000 Mal wiederholt wurden machen die alten Produkte aus Sicht in ihrer Zeit nicht schlecht aber eben aus heutiger Sicht zu längst nichts besonderem mehr.


    Nehmen wir RPGs als Beispiel, für mich sind Spiele wie The Witcher 3, Final Fantasy XV oder selbst das ältere Skyrim eben die Referenz. Die Spiele gab es vor 20 Jahren nicht, also konnte ich damals die damaligen Titel nicht an denen messen. Heute müssen sich Spiele aber eben mit heute existierenden anderen Spielen vergleichen lassen. Und da schneiden alte Spiele nun einmal grundsätzlich eher schlecht bei ab - und zwar eben nicht nur bei der Grafik.



    Ist das nicht egal, so lange es Spaß macht? Wenn nostalgische Verklärung einen Lustgewinn bringt, ist selbige doch gerechtfertigt. "Emotionale Distanz" mag im Job manchmal vorteilhaft sein, aber privat muss ich so etwas nicht haben.


    Für mich nicht. Möglicherweise definiert genau das den Unterschied zwischen "Konsument" und "Genießer"/"Liebhaber".


    Ich spreche Leuten die Spaß dran haben doch gar nicht ab, damit noch Spaß haben zu dürfen. Ich sage nur, dass ich keinen Spaß mehr mit habe, weil meine Ansprüche heute einfach völlig andere sind als damals.


    Und was heißt Konsument und Genießer. Konsument ist man immer. Genießer und Liebhaber bin ich auch, wahrscheinlich mehr als viele andere Zocker. Noch einmal, nur weil ich Ansprüche habe macht mich das nicht zum Fast-Food Konsumenten - ich würde glattweg eher sagen das genaue Gegenteil ist der Fall.



    TheLightningYu: Danke für den Beitrag, sehr schön gesagt.

  • Also für mich ist gute Grafik immer ein Pluspunkt für Spiele aber nur selten ein Minuspunkt (außer es kommt dadurch zu technischen Fehlern wie lange nachladen Texturen). Wenn ich das nicht so sehen würde könnte ich sonst ja kaum Japanische Spiele spielen können. Jedenfalls denke ich trotzdem das ältere Spiele mit der Zeit schlechter werde, weil sich die Standards immer weiter verbessern. Dass hat meiner Meinung nach auch wenig mit zwanghaft vergleichen zu tun, sondern das über die Zeit Sachen dazu gekommen sind sowohl optisch als auch Gameplay technisch, die das spielen viel angenehmer machen. Ein spontanes Beispiel was mir gerade einfällt ist die Auto Save Funktion. Wenn ich bei einem alten Spiel 1h nochmal Spielen muss weil es keine autosaves gab denke ich jedenfalls nicht wie schön nostalgisch das ist, dass ich jetzt wieder alles machen muss weil es damals die Funktion nicht gab, sondern mach das Spiel aus und Spiele was mich nicht mit fehlenden Funktion frustriert.


    Es gibt meiner Meinung nach heute einfach Standards die ein Spiel erfüllen muss um mir spaß zu machen und wenn es diese nicht erfüllt ist es einfach schlechter als Spiele die es erfüllen. So einfach sehe ich das. Ich mein, die wenigsten hätten heutzutage bestimmt auch wenig Lust in einer Lehmhütte ohne Wasser/Strom/Heizung zu wohnen und nur weil es mal vor langer Zeit vielleicht mal die beste Möglichkeit war, werden wahrscheinlich trotzdem die meisten die Heutigen Wohnbedingungen um einiges besser finde. (ich weiß, das Beispiel ist ein bisschen übertrieben, aber ich denke mein Punkt kommt rüber :D )

    Gespielt 2024 Part 1

  • @Spiritogre


    Und da liegt doch der Knackpunkt...


    Wieso du damals mit einem Spiel Spaß haben konntest, dies heute aber nicht mehr so ist, hast du ja bereits gesagt. Aber das ist halt tatsächlich etwas, was man mit sich selbst ausmachen muss und wenn man nun mit älteren Spielen keinen Spaß mehr hat, weil aktuelle Spiele ja soviel komfortabler sind (was ja auch der Wahrheit entspricht), dann steht man sich da auch ein Stück weit selbst im Weg als leidenschaftlicher Gamer. Aber das auch nur, wenn man die alten Spiele eigentlich gerne mal wieder zocken möchte, dies aber unmöglich wird, weil man als Person den unaufhaltsamen Fortschritt als Maß aller Dinge nimmt.


    Dabei möchte ich weißgott niemandem vorschreiben, was er zu tun oder zu lassen hat. Eher finde ich es halt nur sehr Schade, dass man so keinen Zugang mehr zu Titeln hat, die einem gut in der Erinnerung geblieben sind und das sehe ich nicht wirklich als verwerflich an.


    Jetzt habe ich doch noch was geschrieben, aber das war es dann auch wieder. Und es ist auch nicht persönlich gemeint.

  • Ich bin mitnichten nostalgisch verklärt, da ich mit aktuellen Spielen genau so viel Spaß haben kann, wie mit alten. Und genau darum geht es doch auch, nämlich Spaß zu haben.

    Spaß als Kernargument bringen ist halt in so einem Thema immer extrem schwierig, weil das in beiden Richtungen geht. Und spricht halt auch nicht für deine Art an Argumentation wenn du vorab schon vorwurfsvoll Spiritogre die Schuld gibst, das er engstirnig sei weil er alte Spiele nicht mehr genießen kann, weil sie zu klobig etc sind und selber nicht in dem Kontext akzeptieren kannst, das es halt auch Menschen gibt die mit (böse formuliert) rückschrittlicher Technik einfach keinen Spass mehr haben.


    Ich mein viele Modernisierungen werden nicht ohne Grund "Quality of Life" genannt, weil es halt Inhalte, Features udn Umsetzungen sind die die Lebensqualität der Spiele und vorallem Spieler fördert. Und mit dem Ansatz zu kommen "denk dich einfach zurück in die alte Zeit" ist halt da kein Hilfreicher Ansatz sondern untergräbst damit auch nur das persönliche Empfinden besagter Person.


    Aber ja im Endeffekt dreht ihr euch beide aber in dem Thema im Kreis wie ein Hund der seinem eigenen Schwanz hinterher jagt.

    Aktuelle Hauptspiele:

    PC: Last Epoch

    Xbox Series X|S: Valheim

    Playstation 5: - - -

    Nintendo Switch: Pokemon Violet

    Dauerbrenner: Diablo 4, Granblue Fantasy Relink

    Derzeitige Most Wanted: Last Epoch, Dragons Dogma 2,

    Highlights des Jahres: Granblue Fantasy Relink, Palworld

    Pausiert: Judgment, BG3, Zelda TotK, Resi 4 Remake, MH Rise

    Zuletzt Durchgespielt: Granblue Fantasy Relink (Kampagne)

  • Noch einmal, nur weil ich Ansprüche habe macht mich das nicht zum Fast-Food Konsumenten

    Das nicht, aber ich habe mit "Anspruchshaltungen" so meine Erfahrungen gemacht (auch außerhalb von Gaming). Müsste ich zu dem Themenkomplex jetzt ein Referat halten, würde das, gelinde gesagt, vernichtend ausfallen.
    Hab' mit meinen mittlerweile 39 Jahren jedenfalls die Antwort gefunden, dass "Bescheidenheit" eine höhere Tugend ist als "Anspruch" - auch in Bezug auf Videospiele.
    Will jetzt aber nicht zu weit Richtung Grundsatzdiskussion abgleiten...

    "Death and Loss - those calling to me
    Funeral Life is my endless Agony"
    (F. Blanc)

    • Offizieller Beitrag

    @Spiritogre Doppelposts bitte vermeiden, hab ihn in deinen Vorgängerpost editiert.

    Will jetzt aber nicht zu weit Richtung Grundsatzdiskussion abgleiten...

    Im Grunde ist es eine Grundsatzdiskussion die ich hier losgestoßen habe, nur eine etwas andere als wie sie sich gerade fortentwickelt. xD Das Thema sollte ganz pragmatisch die Thesen der ersten Seite behandeln. :D

  • @Spiritogre Doppelposts bitte vermeiden, hab ihn in deinen Vorgängerpost editiert.

    Im Grunde ist es eine Grundsatzdiskussion die ich hier losgestoßen habe, nur eine etwas andere als wie sie sich gerade fortentwickelt. xD

    Ah, danke, ich kämpfe hier halt immer noch mit der Zitatfunktion.




    Oben genanntes Diablo 1 als auch 2 sind übrigens gute Beispiele. Man nehme die Inventarfunktion. Die Inventare sind echt klein und man ist gezwungen ständig in die Stadt zurückzulaufen. Das zerstört den Spielfluss total. Deswegen hat Torchlight damals den Begleiter als Notlösung eingeführt, den man dann in die Stadt schicken konnte um seinen Krempel zu verkaufen. Noch sinniger ist natürlich einfach die Inventargröße an die Lootmenge anzupassen etwa indem Sachen auch gestapelt werden können.


    Du unterschlägst dabei eben solche Sachen, die auch damals einfach keinen Spaß gemacht haben aber damals hat man sich halt mit abgefunden. Siehe frühere Speichersysteme oder das von mir angesprochene Inventarproblem. Die empfand ich auch damals schon als schrecklich, man hat sich nur mit abgefunden, weil es keine Alternativen gab. Heute gibt es die, wieso sollte ich sie also weiter ignorieren?



    Das nicht, aber ich habe mit "Anspruchshaltungen" so meine Erfahrungen gemacht (auch außerhalb von Gaming). Müsste ich zu dem Themenkomplex jetzt ein Referat halten, würde das, gelinde gesagt, vernichtend ausfallen.Hab' mit meinen mittlerweile 39 Jahren jedenfalls die Antwort gefunden, dass "Bescheidenheit" eine höhere Tugend ist als "Anspruch" - auch in Bezug auf Videospiele.
    Will jetzt aber nicht zu weit Richtung Grundsatzdiskussion abgleiten...

    Ich sehe nicht ein, wieso ich bescheiden sein sollte, insbesondere bei meinem Hobby? Ich gebe soviel Geld dafür aus wie ich will und erwarte dafür auch eine angemessene Gegenleistung. Und da sich meine Erfahrung halt auf über 30 Jahre Videospielgeschichte beläuft ist mein Anspruch naturgemäß größer als früher. Wäre ja schlimm wenn nicht. Ich habe mich weiterentwickelt und die Spiele ebenso. Warum sollte ich ihnen also zugestehen nicht meine Ansprüche erfüllen zu müssen? Das ist widersinnig.

  • Aber ich habe halt auch nicht das Problem, dass ich während des Spielens ständig darüber nachdenke oder Vergleiche anstelle. Ich zocke einfach, ob alt, ob neu, so simpel das klingen mag und man kann das auch gar nicht wirklich in Worte fassen. Wahrscheinlich ist dieses "einfach machen" auch das Geheimnis dahinter. Aber wie gesagt, das ist schlecht in Worte zu fassen.

    Auch das halte ich für ein "schwieriges" Argument, weil es eben auch voraussetzt das bspw. Spiritogre mit der Mentalität herangeht, das er alles überanalysieren muss und sich nicht einfach auf ein Spiel einlassen kann. Und das halte ich zumindestens für eine Grundsatzdiskussion für absolut verkehrt.


    Ich mein man sollte hier nicht vergessen, das die Art wie wir Spiele konsumieren und die Art wie wir hier eine Diskussion darüber führen, einfach schon mal zwei essenziell unterschiedliche Dinge sind. Wenn Meinungen aneinander treffen, muss man sich immer erklären, ansonsten versteht die Gegenpartei nicht warum man so empfindet, und sowas kann halt dann, wenn man ein Mensch ist der es versucht Sachlicher zu diskutieren immer klinisch zwanghaft wirken, obwohl es in der Realität nichts anderes als dieselbe Gefühlssache ist.


    Ich mein ich gehe auch nicht davon aus, nur weil du jetzt ein altes Spiel pushed, das wenn du das Spiel anfängst zu spielen mit der Einstellung reingehst "das Spiel muss gut sein weil Nostalgie und so"(und ja mir ist bewusst Spiritogre hat dir das im Verlauf der Diskussion vorgeworfen, ich muss aber nur nochmal Anmerken, wer halt hier den ersten Stein geworfen hat)... sondern du spielst einfach und merkst, du findest es immer noch toll. Spiritogre hingegen kann exakt genauso rangehen, nur empfindet es dann halt nicht so toll. Dann denkt man hinterher darüber nach warum das so ist, vorallem weil man sich dann bei solchen Kontroversen wie hier erklären muss und dann merkt man - das spielt sich klobig, da fehlt halt einfach was etc etc yada yada.


    Um es also auf den Punkt zu bringen warum mich dein Argument gerade so dermaßen stört ist halt die Annahme, das man halt an ein Spiel rangeht mit der Intention und dem Verhalten immer über alles ständig nachdenken zu müssen um so das Haar in der Suppe zufinden, weil es für dich nicht möglich scheint, das es genau umgekehrt ist das man eben an ein Spiel ranzugehen um es einfach zu spielen, nur um dann das Haar in der Suppe zu finden und dann darüber nachzudenken.


    Ich mein schau dir mein Beispiel mit Diablo an, glaubst du denn wirklich das ich mit der Einstellung rein bin ich muss jetzt über alles Nachdenken was Diablo damals zu bieten hatte und was nicht. Nein, ich wollte einfach nochmal meine Kindheit aufleben lassen und das Spiel genießen und während des Spielens fallen einfach gefühl während des "genießen" Dinge auf, die einfach so heute keinen Spass machen, weil es man es einfach besser kennt. Und ich kann mir das nicht einfach so wegdenken - weil das halt ja etwas ist, das prägt einen. Trifft das auf jedes Spiel bei mir so zu? Nein, absolut nicht, siehe bspw. Diablo 2. Heck, es gibt sogar auch Beispiele wo das eher umgekehrt der Fall war... kaufe mir Doom 3 BFG Edition und habe mit dem Orginal Klassiker mehr Spass als mit Teil 3.Aber sowas gibt es halt... und wenns halt dann einer der Spielertypen ist die mit der Zeit gehen, ist das halt eben noch problematischer. Da jetzt die Schuld auf besagte person zu schieben halte ich für etwas daneben.



    Oben genanntes Diablo 1 als auch 2 sind übrigens gute Beispiele. Man nehme die Inventarfunktion. Die Inventare sind echt klein und man ist gezwungen ständig in die Stadt zurückzulaufen.

    Als eine Randnotitz weil es nichts mit dem Thema zu tun hat, muss aber selber zugeben das ich das alte Inventar System wirklich sehr geil finde. Ich mag das Konzept dahinter das man Loot filtern muss und sein Inventar managen, es war halt nur insgesamt etwas zu klein. Grim Dawn hat da bspw. einen richtig guten Ansatz du hast immer noch das Filtern und Managen, aber wesentlich mehr platz weil du es mit weiteren Taschen erweitern kannst. Die haben halt den Sweetspot gefunden... aber nur soviel dazu.



    Ich sehe nicht ein, wieso ich bescheiden sein sollte, insbesondere bei meinem Hobby? Ich gebe soviel Geld dafür aus wie ich will und erwarte dafür auch eine angemessene Gegenleistung. Und da sich meine Erfahrung halt auf über 30 Jahre Videospielgeschichte beläuft ist mein Anspruch naturgemäß größer als früher. Wäre ja schlimm wenn nicht. Ich habe mich weiterentwickelt und die Spiele ebenso. Warum sollte ich ihnen also zugestehen nicht meine Ansprüche erfüllen zu müssen? Das ist widersinnig.

    Ich denke da ist halt die große Diskrepanz zwischen euch beiden, weil ich verstehe natürlich absolut beide Seiten und da kommt halt mein ursprünglicher Punkt dazu wo es um zwei unterschiedliche Typen geht. Ich denke der Grund warum den anderen das Thema so aufstoßt ist, weil es bei deiner Formulierung halt so klingt als würden sich Leute mit weniger zufrieden geben als sie könnten, und auch wenn ich soweit gehe das es durchaus Inhalte, Mechaniken und etwaiges gibt, die nach heutigen Maßstäben klobig und altbacken sind, es gibt auch einfach Inhalte die sich mehr über den Geschmack definieren. Und ich glaube Kelesis und CirasdeNarm wirklich wenn sie alte Spiele genießen so wie sie sind. Ich erwarte nicht das sie jetzt "nostalgisch" verklärt sind, unehrlich mit sich oder sich mit weniger zufrieden geben als sie könnten. Sie mögen halt die alte Spiele ehrlich.


    Natürlich macht es aber dann nicht die Situation besser, wenn man daraufhin den ersten Stein wirft und dann vorwurfsvoll gegenüber Leuten ist, die halt so nicht bezüglich alten Spielen empfinden...

    Aktuelle Hauptspiele:

    PC: Last Epoch

    Xbox Series X|S: Valheim

    Playstation 5: - - -

    Nintendo Switch: Pokemon Violet

    Dauerbrenner: Diablo 4, Granblue Fantasy Relink

    Derzeitige Most Wanted: Last Epoch, Dragons Dogma 2,

    Highlights des Jahres: Granblue Fantasy Relink, Palworld

    Pausiert: Judgment, BG3, Zelda TotK, Resi 4 Remake, MH Rise

    Zuletzt Durchgespielt: Granblue Fantasy Relink (Kampagne)

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