Kojima macht sich Gedanken um japanische Games

  • In der aktuellen Famitsu macht sich Hideo Kojima einmal mehr Gedanken um die Entwicklung der japanischen Videospiele. Seiner Meinung nach sollten japanische Entwickler aufhören, darüber nachzudenken, wie ihre Spiele auf dem Weltmarkt ankommen. Entweder sie wissen und verstehen es, oder sie sollten es bleiben lassen.

    Brauchen wir wirklich Spiele, die weltweit erfolgreich sind? Jeder spricht immer von Übersee, Übersee, … aber keiner macht sich Gedanken was gemacht werden muss, um erfolgreich zu sein“, so Hideo Kojima. Eine Antwort liefert er gleich nach: “Wenn man in Übersee wirklich Erfolg haben will, muss man sein Entwicklerteam strikt nach japanischen und globalen Markt trennen. Es ist unmöglich, das in einer gemeinsamen Gruppe zu schaffen. Man muss alles trennen“, glaubt Kojima.

    Etwas überspitzt sagt er: “Amerikaner mögen Spiele, wo man eine Waffe hat und Aliens erledigt. Wenn man nicht versteht, warum das Spaß macht, sollte man gar nicht erst versuchen, solche Spiele für den Weltmarkt zu entwickeln. Die Japaner fragen sich dann: Warum Aliens? Die Amerikaner hingegen wundern sich über feminin aussehende Charaktere mit riesigen Schwertern. Es ist kein Wunder, dass die Zielgruppen für viele Spiele soweit auseinander gehen.

    Die Vorlieben sind der entscheidende Faktor. Welcher Nationalität das Entwicklerteam angehört, ist völlig egal“, so Kojima weiter. Spiele würden intuitiver und effizienter, so würden Spiele aus Übersee aussehen. In Japan will Kojima mit der neuen Fox Engine von Kojima Productions selbe Wege gehen.

    Quelle: vg247.com

    Ganze News lesen

  • er triffts auf den kopf. haben wir hier im forum ja auch schonmal diskutiert. ich verstehe von vornherein nicht wieso japanische entwickler überhaupt angefangen haben ihre spiele zu verwestlichen. was japanische spiele weltweit bekannt gemacht hat war...naja das japanische halt ^^.

    • Offizieller Beitrag

    tja da kann man nichts sagen, der mann hat einfach recht.
    Ich finde es auch sehr schlimm wenn man spiele, die man seit jahren auf eine bestimmte weise entwickelt zu verwestlichen. Das ergebniss ist dann meist, dass das spiel sowohl im westen als auch im osten schlechter ankommt als eigentlich üblich. Ich hoffe doch sehr, dass sich einige firmen nie diesem Trend unterwerfen, zum beispiel level 5. Der charme dieser spiele ist einfach dieses japanische und das soll auch immer so bleiben. AUßerdem hoffe ich das auch für FF!

  • Witzig wenn man mal die Meinung von Kojima der von Yoshiki Okamoto oder Keiji Inafune zum Thema Japan Markt / Games gegenüber stellt ^^

    Ansonsten... Recht hat der gute Mann. Das Unterschreibe ich natürlich gerne.


    Btw. Die Original News zum Thema findet man bei Bedarf übrigens bei 1Up (ist umfangreicher als die VG247 Quelle )

  • so muss es sein Kojima weß wovon er redet, hach wenn nur alle Spielentwickler solch einen Durchblick hätten, ihr Spielentwickler hört auf den Mann
    Good Job Kojima :D

  • Und europa geht wiedermal leer aus.
    ich kann kojima zum thema verwestlichung da nur recht geben, doch befuerchte ich das so eine entwicklung zu regionalen exklusiv-titeln fuehrt. Das kann auch nicht sinn der sache sein.
    Dadurch werden auch die investitionen fuer spiele durch den markt begrenzt und senken somit die qualitaet der spiele.

    Der grosse markt ist kein nachteil. Problematisch ist es eben die beduerfnisse des marktes zu befriedigen. Die amerikaner stehen auf waffen und aliens, weil ihnen seit generationen wingetrichtert wird das sowas cool ist. Japaner stehen auf characktere mit weiblichen zuegen, weil sie das gewohnt sind.
    Statt si h von den gewohnheiten des marktes leiten zu lassen sollten spueleentwickler ihre ideen durchsetzen. Denn kreativitaet und liebe im detail moegen alle.

  • Nein, Nein, Nein. Was für ein Schwachsinn. Wie fern ab jeder Realität diese Behauptung ist, sieht man schon an der Karikatur des angeblich prototypischen amerikanischen Spiels, das weit am Ziel vorbeigeht: Wenn überhaupt müsste der War-Shooter hier stehen, von dem es eine Million Inkarnationen gibt. Aber das ist ja nebensächlich, was mich wirklich stört ist dass man meint, so eine binäre Opposition überhaupt aufmachen zu müssen/können: Ich weiß, dass es bei westlichen Spielen eine gewaltige Vielfalt in Ton und Genres gibt, die sich niemals so generisch subsumieren lassen und hoffe, dass es in Japan nicht anders ist.
    Wie schief die Vorstellung wirklich ist sieht man doch schon darin, dass beim Entwicklerteam nur die Vorlieben zählen sollen und die Nationalität egal sei, beim Spieler aber die Vorlieben von der Nationalität determiniert seien.
    Es ist einfach Quatsch. Sicher, Tendenzen im Geschmack gibt es, aber wenn man nicht völlig darauf fixiert ist, für das größtmögliche Publikum ein Spiel zu entwickeln, das alle irgendwie und keiner wirklich mag und stattdessen etwas bescheidenere Projekte ins Auge fasst, kann man auch an kleineren Märkten etwas verdienen.
    Was ich übrigens nicht sagen will, ist, dass die jeweiligen Länder ihre eigenen Traditionen über Bord werfen sollten (ich hoffe mal, auf die Idee kommt man auch nicht, wenn man meine Argumentation betrachtet), aber das wäre eben auch nur dann die Konsequenz, wenn man von einer übervereinfachten Trennung im Geschmack von Ost und West ausgeht.

    Die Moleküle zwischen uns sind Galaxien
    Unüberwindlich weshalb Unverbindlichkeit regiert
    Weshalb, wie heiß wir auch für kurze Zeit erglüh’n
    Ein jeder in der Schale seines Seins einsam erfriert

    ASP; Biotopia

  • Zitat

    aber wenn man nicht völlig darauf fixiert ist, für das größtmögliche Publikum ein Spiel zu entwickeln, das alle irgendwie und keiner wirklich mag und stattdessen etwas bescheidenere Projekte ins Auge fasst, kann man auch an kleineren Märkten etwas verdienen.

    Hat Kojima nicht genau das gesagt?

    Er bezieht sich hier direkt auf japanische Entwickler und den japanischen Markt.
    Was er anprangert ist doch das japanische Spiele nicht bescheiden sind und sich auf die vorlieben der Japaner einlassen.

    Die genannten Beispiele sind total überspitzt, doch sind das wirklich typische Klischees die er anspricht mit dem Vorwurf:
    international:
    "Wer nicht versteht was den Spielern Spaß macht und nur Klischees bedient kann es gleich sein lassen."
    national:
    "Man kann nicht auf 2 Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Wenn man die MAsse erreichen will kann man nicht auf jede einzelne Vorliebe eingehen."

    Wie gesagt da will ich ihm nicht wiedersprechen, doch befürchte ich das ich manche dieser Spiele auch gerne hätte.
    Wenn

  • Zitat

    Hat Kojima nicht genau das gesagt?

    Er bezieht sich hier direkt auf japanische Entwickler und den japanischen Markt.
    Was er anprangert ist doch das japanische Spiele nicht bescheiden sind und sich auf die vorlieben der Japaner einlassen.

    Wenn er es gesagt hat, habe ich es jedenfalls nicht so verstanden: Nur, weil man keine 5Mio Exemplare verkaufen will heißt dass ja nicht zwangsläufig, dass man das Spiel nur auf dem japanischen Markt vertreiben muss. Ich möchte eine vielfältige Auswahl in der ich eben gerade nicht nur Titel, die immer und immer wieder in die selbe Kerbe schlagen und nach bewährten Erfolgsrezepten gekocht sind angeboten werden. Ich will nicht, dass man auf eine Lokalisierung von Phoenix Wright verzichtet, weil sich die Entwickler sicher sind, dass ich eh lieber Call of Duty spiele. (würg) Und diese verknappte Reduzierung des "westlichen Geschmacks" halte ich für problematisch.
    Dass man sich nicht durch halbgare Imitationen an den westlichen Markt anbiedert, da stimme ich ja noch gerne zu (auch wenn ich der Meinung bin, dass man immer etwas voneinander lernen kann, wenn man sich nicht nur immer strikt am Profit orientiert.) Aber diese rigide Trennung zwischen dem was die einen mögen und dem was die anderen mögen, die kann ich nicht akzeptieren, weil sie einfach nicht so hinkommt. Allerhöchstens, wenn man sich nur auf die größten Blockbuster konzentriert. (und selbst da nur bedingt: die letzten beiden "westlichen" Spiele, die ich gekauft habe waren Portal2 und The Witcher2, die beide trotz großem Erfolg nicht in so ein enges Schema passen.

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  • Was Kojima eigentlich sagt, ist, dass japanische Entwickler unterbezahlt sind und die Verständigung mit westlichen Entwicklern schwierig ist.

    Ich will nicht, dass man auf eine Lokalisierung von Phoenix Wright verzichtet, weil sich die Entwickler sicher sind, dass ich eh lieber Call of Duty spiele. (würg)

    Das sind zwei völlig verschiedene Größenordnungen. PW ist selbst in Japan eher ein Nischentitel, die Lokalisierung solcher Spiele scheitert eher an dem vielen Text, der noch dazu voller schwer zu übertragender Wortspiele ist. Übrigens wurde dem letzten AA-Titel mit Edgeworth gerade kürzlich eine Lokalisierungsabsage erteilt.

    Call of Duty konkurriert eher mit Mario, und der hat ja offensichtlich keine Probleme weltweit erfolgreich zu sein.

  • Zitat

    Das sind zwei völlig verschiedene Größenordnungen. PW ist selbst in Japan eher ein Nischentitel, die Lokalisierung solcher Spiele scheitert eher an dem vielen Text, der noch dazu voller schwer zu übertragender Wortspiele ist. Übrigens wurde dem letzten AA-Titel mit Edgeworth gerade kürzlich eine Lokalisierungsabsage erteilt.

    Natürlich sind es zwei verschiedene Größenordnungen, deswegen habe ich es ja als Beispiel gewählt. Die großen Titel sind wohl auch weniger in der Gefahr einfach nicht lokalisiert zu werden, aber mit so einer Einstellung, dass West-Menschen eben nur West-Spiele spielen sind ja gerade kleine Produktionen in Gefahr, oder?

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  • Von Lokalisierung spricht er aber glaube ich auch gar nicht mehr, sondern vom ersten Schritt des Spielemachens und der Zusammenstellung der Entwicklerteams. Ich teile seine Auffassung, dass man da keine Nationalitäten mischen darf aber nur bedingt. FF ist ein Beispiel für eine Serie, bei der ein ausländischer Programmierer (der Iraner Nasir Gebelli) sehr fruchtbar mit einem japanischen Team zusammen gearbeitet hat.

  • Das mag sein, um darüber etwas zu sagen habe ich auch von Spieleproduktion viel zu wenig Ahnung. Ich muss sagen, einen wirklich vollständigen Argumentationsgang bieten die kleinen Zitatbrocken auch nicht und ich bin nicht sicher, wie der Teil über die Mischung mit Entwicklerteams mit dem Teil über das unterschiedliche Publikum zusammenpasst. Das, was mir so sauer aufgestoßen ist war nur der zweite Teil, aus dem man halt einige (wie ich finde) katastrophale Schlussfolgerungen ziehen kann.

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  • Übrigens wurde dem letzten AA-Titel mit Edgeworth gerade kürzlich eine Lokalisierungsabsage erteilt.


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  • @DT
    Ja, im 1Up-Artikel, den chunkingDings verlinkt hat, wird es etwas klarer.

    Para
    Ich muss ja erst noch das erste GK fertigspielen, aber falls ich mir den zweiten Teil mal zulege und spiele, komme ich wieder her zum Ätschibätsch sagen. :P

  • Zitat

    Das mag sein, um darüber etwas zu sagen habe ich auch von Spieleproduktion viel zu wenig Ahnung. Ich muss sagen, einen wirklich vollständigen Argumentationsgang bieten die kleinen Zitatbrocken auch nicht und ich bin nicht sicher, wie der Teil über die Mischung mit Entwicklerteams mit dem Teil über das unterschiedliche Publikum zusammenpasst. Das, was mir so sauer aufgestoßen ist war nur der zweite Teil, aus dem man halt einige (wie ich finde) katastrophale Schlussfolgerungen ziehen kann.

    Ich war auch enttäuscht als ich auf ganze News lesen geklickt habe... da stand das gleiche nochmal drin. O.o
    Die VG247 Quelle hatte das gleiche dann noch ein drittes mal drinnen stehen :/

    Der 1UP Artikel rückt das ganze in ein ganz anderes Licht.