Einige Umstände haben dazu geführt, dass ich vorgestern Tales of Destiny angefangen habe.
- Ich hatte eine längere Zugfahrt vor mir (zwei Stunden), und am nächsten Tag noch einmal
- Ich spiele Beyond The Beyond nicht ohne Walkthrough
- Tales of Destiny lag schon seit längerer Zeit auf meiner PSP bereit
- Ich hatte nicht allzu viel Lust auf Ys Seven
Ich habe das Spiel also einfach mal spontan angefangen, obwohl ich noch drei offene Spiele hatte (Ys VI, SaGa 2, Beyond The Beyond), aber ich hab's absolut nicht bereut. Denn Tales of Destiny hat mir sehr verdeutlicht, was ich an der Serie so liebe. Acht Stunden habe ich seitdem gespielt und bin noch immer so motiviert wie am Anfang. Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass mich das Spiel so fesselt. Es hat keine so dichte Atmosphäre wie Phantasia und nicht die malerischen Hintergründe von Eternia, aber es ist bisher in meinen Augen ein besseres Gesamtpaket als die andere beiden.
Das Kampfsystem erinnert stark an Phantasia, funktioniert aber etwas besser, auch wenn die anderen Charaktere immer noch recht nutzlos sind. Eternia macht aber noch eine ganze Ecke mehr Spaß, weil man da endlich auch Kombos einsetzen kann. Man merkt an den frühen Teilen der Serie recht gut, wie schnell sich das Kampfsystem verbessert hat.
Was aber das schönste für mich am Spiel ist, ist die Tatsache, dass es sich so lebendig anfühlt. Die Charaktere sind sympathisch, die Dialoge mit viel Witz und noch mehr Charme geschrieben. Die Interaktion zwischen den Charakteren sind herrlich, es ergibt sich immer ein netter Gesprächsflow und hin und wieder weiß das Spiel auch zu überraschen. Selbst außerhalb der handlungsrelevanten Dialoge gibt es viel Unterhaltsames. Die Welt mit ihren großen Dörfern und Städten ist voll von NPCs, und viele haben weit mehr Charakter als Villager A. Toll ist übrigens auch die Idee mit den sprechenden Schwertern – ich find's herrlich, wie zynisch die teilweise sind. Die Geschichte, obwohl sehr klassisch und simpel, gefällt mir bisher auch sehr gut und wie die meisten anderen Tales-Spiele hat auch Tales of Destiny eine ziemlich gut ausgearbeitete Welt.
Natürlich erfindet Tales of Destiny das Rad nicht neu. Aber es ist einfach sehr gut in dem, was es macht. Das größte Manko für mich ist bisher die Weltkarte, die mit dem 3D-Effekt im Vergleich zu Phantasia ziemlich hässlich aussieht. Alles in allem merke ich aber jetzt schon, dass ich Destiny von der Art und Weise der Aufmachung sehr viel lieber mag als Xillia. Es wäre schön, wenn ein modernes Tales mal wieder diesen Grad an Charme und Lebendigkeit erreichen würde.