Im Test! Stranger of Sword City

  • Stranger of Sword City hat bereits eine längere Release-Geschichte hinter sich. So erschien bereits die Ursprungsversion für Xbox 360 und PCs. Eine verbesserte Fassung erscheint nun nochmals für PlayStation Vita, PCs und Xbox One. Während die Xbox-One-Fassung vom Entwickler Experience Inc. vertrieben wird, kümmert sich NIS um die PS-Vita- und PC-Fassung. Getestet wurde von uns die PS-Vita-Fassung. Der Dungeon Crawler aus dem Hause Experience Inc., welche auch schon für Demon Gaze und Operation Abyss verantwortlich waren, erscheint hierzulande am 29.04.2016. Wir durften bereits vorab einen Blick in die Welt von Escario werfen. Ob es sich lohnt, sollt ihr nun erfahren.

    Gestrandet in einer fremden Welt

    Fiese Monster lauern in den Verliesen!

    Fiese Monster lauern in den Verliesen!

    Als Überlebender des Fluges von Narita nach Anchorage wacht ihr plötzlich in einem düsteren Verlies auf. Nicht wissend, wo ihr euch befindet und wo der Rest der Besatzung ist, versucht ihr euch aufzurappeln. Ein stechender Schmerz fährt euch durch den Kopf, aber sonst scheint ihr mysteriöserweise unverletzt zu sein. Jedoch seid ihr nicht gänzlich allein.

    Ein etwas betagter Fremder findet euch und erzählt euch, dass ihr euch im Mausoleum des Metalls befindet. Er erklärt euch auch, dass euer Flug durch einen Riss zwischen den Dimensionen in diese Welt gelangt ist und dass euer Absturz kein Unfall war. Der Alte, der euch als „Stranger“ bezeichnet und euch besondere Kräfte attestiert, warnt euch vor Verfolgern. So folgt ihr ihm guten Gewissens aus dem Mausoleum, um wenig später in einen Hinterhalt zu geraten. Vom Greis verraten, seht ihr euch einem riesigen Wyvern gegenüber.

    Dem Ende entgegenblickend, werdet ihr in letzter Sekunde gerettet. Der Wyvern fällt krachend zu Boden und der Alte verschwindet so schnell, wie er auftauchte. Die junge Schwertmeisterin stellt sich euch vor und erklärt euch, wo ihr euch befindet und welche Rolle ihr in Escario spielen werdet. Ihr seid besonders, selbst unter den „Strangern“ seid ihr von besonderem Blut, so wird euch gesagt. So beginnt für euch eine Reise voller Mysterien und Gefahren. Werdet ihr euer Schicksal meistern?

    Aller Anfang ist schwer

    »Aller Anfang ist schwer in Stranger of Sword City, denn bereits der Grad normal ist eine ordentliche Herausforderung für jeden Spieler.«

    Dies trifft im Besonderen auf Stranger of Sword City zu, denn bereits der Grad normal ist eine ordentliche Herausforderung für jeden Spieler. Anfängern wäre daher die Schwierigkeitsstufe leicht zu empfehlen. Im Verlauf des Spiels soll euch später noch die Möglichkeit auf weitere Schwierigkeitsstufen gegeben werden. Doch bevor ihr eure Reise beginnen könnt, müsst ihr erst mal euren Charakter zusammenbasteln. So entscheidet ihr im Verlauf der Erstellung über Portrait, Geschlecht, Alter, Name, Statuswerte und andere Kleinigkeiten, die euren Recken betreffen.

    Ein Augenmerk liegt hier auf eurem Alter. Je nachdem wie alt oder jung ihr seid, fallen eure Bonuspunkte für ein Level-up und die Regeneration höher oder niedriger aus. Ist euer Held erst einmal fertig, geht es auch schon los. Nach einer Einführung in die Grundlagen und anschließenden weiterführenden Tutorials im Mausoleum des Metalls werft ihr euch auch schon in die Schlacht.

    Euer Hauptziel neben dem Absolvieren von Quests, welche euch durch die Hauptgeschichte führen, ist es, besondere Monster, die „Lineage Type“, zu jagen. Von ihnen bekommt ihr spezielle Kristalle, die ihr bei den unterschiedlichen Fraktionen von Escario gegen Fähigkeiten eintauschen könnt. Jede dieser Fraktionen lechzt nach diesen Kristallen und bietet euch für diese eigene Fähigkeiten an. Es gilt also zu wählen, welche Fähigkeiten man unbedingt braucht und welche Fraktion man stärken möchte. Diese Fähigkeiten, „Divinities“ genannt, geben euch, wenn einmal im Kampf aktiviert, besondere Vorteile und können im Zweifelsfall kampfentscheidend sein. Jedoch ist nichts umsonst und so verbrauchen diese Fähigkeiten eure Moral. Jene ist in Form einer kleinen Anzeige im Bildschirm immer eingeblendet und regeneriert sich durch das Absolvieren von Kämpfen.

    Anna hilft euch mit nützlichen Informationen!

    Anna hilft euch mit nützlichen Informationen!

    So bewegt ihr euch auf der Suche nach Antworten und eben jenen besonderen Monstern in Ego-Perspektive durch die Dungeons, löst kleinere Puzzles und entschärft Fallen. Kommt es zu einem Kampf, führt ihr in rundenbasierten Kämpfen eure Recken zum Sieg. Die Kämpfe können äußerst herausfordernd sein und nicht selten werden eure Helden mit einem Schlag niedergestreckt, sei es durch zu hohen Schaden oder Fähigkeiten, die direkt zum Tod führen. Training und eine gut zusammengestellte Party sind somit essentiell, um dem permanenten Verlust von Charakteren vorzubeugen.

    Permanenter Verlust? Richtig gehört. Stranger of Sword City ist eines dieser Spiele, welches mit einer Permadeathfunktion daher kommt. Jeder eurer Helden verfügt über eine separate Lebensanzeige in Form kleiner, blauer Herzen, sinken diese auf Null, ist euer Charakter für immer verloren. Selbst wiederbelebende Items können euch nur standardmäßig wiederbeleben, verliert ihr im Kampf erneut das Leben, kostet euch dies auch wieder ein Herz. Allerdings erklärt euch das Spiel relativ früh, dass es Möglichkeiten gibt, diese wieder zu regenerieren.

    Planung, der schmale Grat zwischen Leben und Tod!

    Gillius der mürrische Händler von Escario.

    Gillius, der mürrische Händler von Escario.

    Um dies zu verhindern oder zumindest die Gefahr um einen angemessenen Grad zu verringern, ist es besonders wichtig, dass eure Truppe gut ausgerüstet ist. Also ab zum Händler! Dieser erweist sich allerdings schon nach kurzer Zeit als Enttäuschung. Zu wenig Auswahl und meist ziemlich teuer. Zwerge sind schon gierige, kleine Bastarde. Also was bleibt dem geneigten Abenteurer als Alternative? Für diesen Fall kommt Stranger of Sword City mit einer besonderen Funktion daher. In den Verliesen gibt es kleinere Areale, in denen ihr euch auf die Lauer legen könnt, um Gegner zu überfallen.

    Gefällt euch die Beute, könnt ihr euch entscheiden, ob ihr gegen die Monster kämpfen wollt oder, falls das Risiko zu hoch ist, eben nicht. Habt ihr euch dazu entschieden, euch den Monstern zu stellen, kommt es zu einem Kampf. Die fiese Besonderheit bei diesen Kämpfen ist, dass ihr nur begrenzt Runden Zeit habt, bevor der Schatzträger weg läuft. Es heißt also, sich zu beeilen und den Gegner hart zu treffen, ohne dabei fahrlässig zu werden. Die Stärke der Gegner hängt davon ab, wie selten der Schatz in der Truhe ist. Doch auch nach einem erfolgreichen Kampf ist das Spiel um den Schatz noch nicht zu Ende. So gut wie jede Truhe ist mit einer Falle versehen, die es zu entschärfen gilt und mit Pech löst ihr einen Kampf gegen einen noch stärkeren Gegner aus. Erst danach könnt ihr eure neue Ausrüstung einsammeln, identifizieren und anlegen.

    Habt ihr eure Ausrüstung aus dem Dungeon geschafft, gilt es, euch passend einzukleiden und die Party an die Erfordernisse der nächsten Verliese anzupassen. Auch hier obliegen euch mehrere Möglichkeiten. So könnt ihr neue Truppenmitglieder anheuern oder alten Recken neue Klassen zuweisen. Auch hier gilt abzuwägen, ob das ganze Sinn macht oder nicht. Ein Klassenwechsel stuft euch im Level zurück und ihr verdient erst wieder Attributspunkte, wenn ihr das Level der vorherigen Klasse erreicht habt. Gerade bei einem Wechsel von einer magischen zu einer physisch angreifenden Klasse können so Probleme entstehen, die euch vielleicht sogar den Charakter kosten könnten. Im Endeffekt bringt diese Risikobereitschaft am Ende auch einen stärkeren Charakter hervor, welcher vielseitiger eingesetzt werden kann als noch zuvor.

    Visuell und musikalisch beeindruckend

    »Neben dem traditionellen Anime-Stil bietet euch die verbesserte Fassung noch einen zweiten Grafikmodus mit einem etwas realistischeren Stil, der zu gefallen weiß.«

    Visuell bietet euch Stranger of Sword City gleich ein besonderes Schmankerl. Neben dem traditionellen, niedlichen Anime-Stil bietet euch die verbesserte Fassung noch einen zweiten Grafikmodus mit einem etwas realistischeren, gröberen Stil, der zu gefallen weiß. Generell besitzen die Charakterportraits, Hintergründe und Artworks allesamt eine sehr hohe Qualität und überzeugen mit ihrem wundervollen Design. Man kann jederzeit zwischen den Stilen wechseln, indem man den jeweiligen Stil im Optionsmenü ändert, ein Neustart ist hierbei nicht nötig. Die dreidimensionalen Areale sehen zwar im Vergleich zu den Artworks eine ganze Ecke karger aus, können aber in Kombination mit den Artworks und kleineren Effekten wie wabernden Rauchschwaden überzeugen.

    Musikalisch wird man gleich zu Beginn mit einer bombastischen Intromusik beschallt, aber auch im Spiel ist die Untermalung traumhaft. Die verschiedenen Tracks binden sich hervorragend ein und innerhalb der Areale sind zusätzliche Geräusche wie das Kreischen von Vögeln oder das Quietschen eines rostigen Schildes im Wind zu hören. Diese Kleinigkeiten machen das Ganze zu einem Vergnügen für die Ohren. Der audiovisuelle Gesamteindruck ist für einen Dungeon Crawler auf PlayStation Vita recht beeindruckend.

    Fazit

    Stranger of Sword City ist eine recht runde Gesamterscheinung. Der knackige Schwierigkeitsgrad und die steile Lernkurve könnten zwar Anfänger abschrecken, Veteranen dürften sich aber gleich zuhause fühlen. Zwar sind die Kämpfe, gerade gegen die Bosse, recht anspruchsvoll und es wird ein starker Fokus auf Ausrüstung und Charakterentwicklung gelegt, aber dies erscheint nie wirklich unfair. Nichtsdestotrotz könnten Anfänger vom Spiel anfangs erschlagen und ein wenig gefrustet werden. Audiovisuell präsentiert sich Stranger of Sword City von seiner Schokoladenseite und mit den zwei verschiedenen Grafikstilen, die zur Wahl stehen, werden gleich mehrere Geschmäcker bedient. Fans von Hardcore-Dungeon-Crawlern kann ich das Spiel wärmstens empfehlen, aber seid gewarnt, es wird eine beschwerliche Reise in Escario.

    Story: Düstere Endzeitgeschichte mit drei unterschiedlichen Fraktionen.

    Gameplay: Klassisches rundenbasiertes Kampfsystem mit Permadeath-Funktion.

    Grafik: Wunderschöne zweidimensionale Hintergründe, welche die etwas kargeren Areale aufwerten. Zwei verschiedene optische Grafikstile, die in ihrem Artdesign überragend aussehen.

    Sound: Detaillierte Hintergrundeffekte untermalen die verschiedenen Verliese von Escario. Der Soundtrack liefert stimmungsvolle Titel, die sich wunderbar in die Welt einfügen. Es ist eine japanische Sprachausgabe mit englischen Untertiteln vorhanden, welche aber vereinzelt Fehler beinhaltet.

    Sonstiges: Hoher Wiederspielwert, da viele Einstellungen bei der Charaktererstellung anfangs nicht verfügbar sind. Freischaltbare Schwierigkeitsgrade.

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  • Gibt's den Permadeath auch im Anfängermodus? Gilt das auch für den Charakter, den man sich zu aller Anfang erstellt hat?


    Entweder ich habe das jetzt falsch verstanden oder ihr habt einen kleinen Fehler in eurem Test: Der Anime-Stil ist neu auswählbar und der realistische Stil ist traditionell und gab's schon in den ersten Versionen auf PC und Xbox.

    • Offizieller Beitrag

    Gibt's den Permadeath auch im Anfängermodus? Gilt das auch für den Charakter, den man sich zu aller Anfang erstellt hat?


    In den einfachen Modus hatte Ich im nachhinein nur noch mal kurz reingeschaut, aber die Funktion dürfte soweit im jeden Schwierigkeitsgrad integraler bestandteil sein. Der Hauptcharakter ist davon ausgenommen, obwohl dieser selber eine Herz Leiste besitzt wird im Spiel davon geredet das dieser eine unsterbliche Seele besitzt.


    Zu deiner zweiten Bemerkung du hast recht das ist gedreht, traditionell japanisch und der realistische Stil war der neue und man kann frei zwischen beiden über das optionsmenü umschalten.