Videospiel - Zeitschriften/ Magazine

  • Sicherlich ist es ganz witzig solche "Insider" immer mal zu lesen und sie als Fan auch zu wissen. Aber deswegen kaufe ich nicht extra mehr Zeitschriften. Da würde ich eher lieber zu einem guten Buch greifen, wie eben Nintendo Game Boy (leider ewig vergriffen) oder ähnlich, die dann teilweise über Jahre recherchiert und aus Dutzenden Interviews zusammengetragen einen enormen Fundus an kleinen Geschichten und Hintergrundwissen vermitteln.


    Bei Zeitschriften ist mir zu viel Allgemeinkrams drin, den ich als Fan eben ohnehin seit Jahren weiß und eben nichts neues. Weil eben nur selten Leute interviewt werden und wenn dann vielleicht einer und oftmals kann man genau das denn ohnehin auch irgendwo im Netz nachlesen, da auch oft viel ausführlicher. Gerne genommen wird dann z.B. Julian Eggebrecht, der gerne und viel erzählt, allerdings auch gelegentlich in Podcasts zu Gast ist und das gleiche dann dort auch noch mal erzählt.


    Letztens habe ich z.B. ein extrem langes Interview auf einer amerikanischen Seite von einem ehemaligen Microsoft Mitarbeiter gelesen, der damals die erste XBox den Japanern schmackhaft machen sollte und was der da alles in Japan erlebt hat. Oder ein Bericht eines deutschen Übersetzers, der mal zusammen mit einer französischen Kollegin ins Nintendo HQ sollte. Die Französin war ein wenig "krass" drauf und hat dann vor irgendwelchen Nintendo Oberen mit nem Gummidildo rumgewirbelt, was die Japaner gar nicht lustig fanden aber sehr höflich blieben, allerdings war dann das erste als sie wieder in Frankreich war, dass sie sich einen neuen Job suchen konnte.
    Gerade solche Stories finden sich dann nämlich ohnehin kaum in den (Retro-) Zeitschriften.

  • Zitat

    Oder ein Bericht eines deutschen Übersetzers, der mal zusammen mit einer französischen Kollegin ins Nintendo HQ sollte.


    Ja, und genau dieses Interview mit Claude Moyse ist z. B. quasi verloren, nur in editierter Form über archive.org verfügbar und das komplette Interview für immer verloren. "Was schreibt, das bleibt" gilt auch hier. Als Magazintext könnte es jemand digitalisieren, scanne, ... und imemr wieder verfügbar machen.
    Und das Interview hat ja nicht nur diese Anekdote. Moyse hat Final Fantasy VI quasi fertig übersetzt, dann erschien es aber nie. Das ist doch spannend!


    Zitat

    Da würde ich eher lieber zu einem guten Buch greifen, wie eben Nintendo Game Boy (leider ewig vergriffen) oder ähnlich, die dann teilweise über Jahre recherchiert und aus Dutzenden Interviews zusammengetragen einen enormen Fundus an kleinen Geschichten und Hintergrundwissen vermitteln.


    Genau das macht ja z. B. die Retro. Nur eben nicht als Buch, aber kaum weniger informativ. Das Nintendo-Heft ist wirklich klasse. Und auch die Geschichte des Computers war super spannend und wirklich informativ.


    Und Interviews gibt es z. B. immer wieder. Ob die jetzt was sinnvolles sagen hängt von der Person ab, das Moyse-zeug ist ja auch urplötzlich aufgetaucht.

  • Ich persönlich habe die Retro Gamer im Abo, ja ich mag einfach diese riesigen Seiten mit großen Bildern und die Zeitreise in die Vergangenheit, auch wenn es stimmt, dass in den Zeitschriften eine Menge drin steht wa szu kurz greift oder zu bekannt ist aber das gilt halt auch nicht immer (vor allem natürlich, wenn man die Zeit auch nicht miterlebt hat). Die Return habe ich auch ganz gern und die Retro ebenso, wobei letztere verdammt oft ihren Fokus gewechselt hat in den letzten Jahren, so dass ich da ein wenig raus bin aber die derzeitige Ausrichtung sagt mir schon sehr zu, so dass ich hier wohl mal was nachkaufe.


    Ich denke mir auch desöfteren, dass ein gutes Buch wohl besser wäre aber da fließt dann einerseits mit ein, dass ich nicht weiß, was da empfehlenswert ist und dann eben auch manches schlicht nicht erhältlich ist und andererseits eben auch die Aufmachung von Zeitschriften sehr mag als nur reinen Text, da ich die Pixelkunst der Vergangenheit ebenso sehr mag wie viele der Artworks damals.

  • Ein ziemlich interessanter Kommentar der ehemaligen PC Games Chefredakteurin über die Rivalität zwischen PC Games und Gamestar damals. http://www.gamestar.de/artikel…ter-beschuss,3319366.html


    Habe das nicht so mitbekommen, hatte damals keinen ordentlichen PC und mich eher auf die Konsolenhefte konzentriert (wenn ich mir eins leisten konnte), aber so im Nachhinein echt interessant.

  • Ich kann gar nicht sagen, wann ich damals aufhörte mir Spielezeitschriften zu holen. Zufällig bin ich kürzlich auf das Magazin Retro Gamer gestoßen, das auch digital erhältlich ist, da habe ich mir mal Retro Gamer Spezial 1/2018 - Nintendo NES & SNES angesehen.



    Ich bin größtenteils zufrieden. 14€ ist zwar eine Menge für ein Magazin, doch bei 260 Seiten könnte es ebenso gut auch ein Buch sein. Digital macht es eh keinen Unterschied. Entgegen dem Titel besteht das Magazin aus drei Teilen, jeweils ein Part beschäftigt sich mit einen der beiden ersten Konsolen von Nintendo, es gibt aber auch ein großes Thema über Super Mario.


    Eigentlich erscheint Retro Gamer in England, doch die Artikel werden teilweise als Basis für die deutsche Version verwendet. Die deutsche Redaktion ist bei heise (neben golem die deutschsprachige Website über IT schlechthin) zu finden. Dabei haben einige Mitarbeiter oder freie Redakteure früher unter anderem bei Power Play und Maniac gearbeitet. So hatte ich nicht das Gefühl, dass der Inhalt einfach nur aus einer Übersetzung bestehen würde, es kamen vor allem Anekdoten aus den Zeiten dieser Power Play. Ein deutscher Mitarbeiter spricht auch über sein Interview mit einem Mitarbeiter bei Nintendo über Super Metroid.


    Es gibt sehr viele Abbildungen und viele interessante Fakten sowie Hintergrundinfos. Dennoch hätte man nochmal genauer über den Inhalt schauen sollen. So habe ich fünf Typos gefunden, unter einem Screenshot stand der falsche Spieletitel und der Inhalt zweier Textboxen mit Bezug zu einer Abbildung war miteinander vertauscht.
    Kritik sehe ich auch bei den Bestenlisten am Ende. Sowas ist natürlich eher subjektiv, aber selbst objektiv betrachtet kann ich nicht nachvollziehen wie man bei einer Top 25 RPGs für das SNES sowas wie Final Fantasy IV und Dragon Quest V ignoriert, aber stattdessen Mystic Quest Legend nennt. Das ist schon irgendwie lächerlich.


    Unterm Strich finde ich hier nicht allzu viel Negatives. Mich persönlich nervt dieses typische Magazinproblem, wo der eigentliche Artikel über mehrere Seiten geht und man dann hier und da kleine Themen auf den Seiten unterbringt. Das stört schon etwas den Lesefluss. Vor allem wenn der Hauptartikel auf der nächsten Seite gar nicht weitergeht und man stattdessen was völlig anderes präsentiert bekommt. Von diesem Layout abgesehen war das Lesen übers Tablet sehr angenehm, dank einfacher Zoomfunktion.


    Der Teil über Super Mario platzt förmlich über geschichtliche Hintergründe. Gewürzt wird dies mit Zitaten von Entwicklern aus der Branche aus aller Welt, die man nicht mal mit Nintendo in Verbindung bringen würde. Die meisten sprechen über ihren ersten Kontakt mit Super Mario und dessen Einfluss. Die Teile über NES und SNES sind ähnlich aufgebaut. Es gibt auch hier viel Historie, gefolgt von einem Review zur jeweiligen Mini-Konsole und dann kommen Spiele über Spiele. Hier gibt es auch Exoten wie Fire Emblem für NES oder Romancing SaGa 2 für SNES.
    Der Inhalt der Artikel über einzelne Games fällt dabei sehr unterschiedlich aus. Da wird schon mal der Werdegang der gesamten Reihe eingegangen, kommt dann z.B. im Falle von Excite Bick mit einem Interview mit einem Entwickler zum N64-Nachfolger. Bei Metroid wird direkt auf das Subgenre Metroidvania eingegangen. Enttäuscht war ich nur über die kurze Erwähnung von Metal Marines, das hier rein als Importtitel nur sehr knapp vorgestellt wurde. Nach etwas Eigenrecherche stellte ich fest, dass es das Spiel sogar zu uns schaffte. Doch von diesen kleinen Vorfall abgesehen bin ich richtig zufrieden mit der Ausgabe und werde mir definitiv weitere holen.