Best Leveldesign:
Ihr kennt mich, gutes Leveldesign geht für mich über alles! Nichts weiß ich so sehr zuschätzen, wie clever designte Level und sinnvoll platzierte Gegner. Auch hier war dieses Jahr einiges zu holen. Crow Country zeigte, wie man eine vergleichsweise kleine Map im Survival-Horror-Genre nutzen kann, um alles clever miteinander zu verbinden. Prince of Persia The Lost Crown verband ausschweifende, aber klug vernetzte Areale mit genialen Hindernisparcouren, Astro Bot hatte einige großartige Set Pieces, aber auch schön versteckte Secrets. Dungeons of Hinterberg hatte toll designte Dungeons mit schönen Herausforderungen, Penny´s Big Breakaway hatte wirklich coole Speedrun-Levels, die auch noch sehr gut gepaced waren mit Sprungeinlagen und einfach Speedsektionen. Die Entscheidung fiel mir echt nicht leicht, aber letztendlich fiel sie auf
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Bakeru mag im Vergleich zu anderen Kandidaten simpleres Leveldesign haben, dafür war es strukturell immer interessant und wagte sehr oft neue Dinge. Es hatte ein gutes Pacing zwischen sehr linearen, aber etwas anspruchsvolleren Hüpfeinlagen und offeneren Arealen, die zum Erkunden einluden. Die Gegnerplatzierung war für einen Plattformer erstaunlich durchdacht und obwohl sie am Ende leicht zu besiegen waren, war es dennoch nötig, die Fähigkeiten von Bakeru geschickt einzusetzen und sie KONNTEN sogar recht tückisch sein. Was die Level aber für mich noch ein besser machten, war das Framing. Mal ist man auf einem verfluchten Berg, der sich wie von Geisterhand dreht, um so sich bewegende Plattformen zu erschaffen. Oder wie wäre es damit, einen Hindernisparcours aufzubauen wie eine japanische Spielshow? Das allein erhöhte den Spaßfaktor enorm und sorgt dafür, dass das Spiel noch einmal ein Stückchen besser ist als die anderen Vertreter.
Best Bosses
Hier war die Wahl schon kleiner. Black Myth Wukong hatte einige spektakuläre Bosse, aber auch recht viele Wegewerfkandidaten. Mario und Luigi Brothership hatte einige sehr clevere Mechaniken für seine Bosse und wirklich involvierte Angriffsmuster, aber es waren schlicht zu wenig. Daher viel mir die Wahl hier eigentlich sehr leicht.
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Nine Sols-Bosse waren auf einem anderen Level! Hier war wirklich jeder Boss ein Highlight mit extrem gut ausbalancierten Angriffsmustern, sehr anspruchsvoll, aber immer fair. Die schwierigsten Bosse haben mich komplett an mein Limit gebracht, aber sie waren oh, so befriedigend zu erledigen. Was sie aber noch auf ein neues Niveau hoben, war die erzählerische Komponente. Es waren sehr intime Kämpfe, indem man viel über die Bosse, ihre Hinter- und Beweggründe erfuhr und ihre Ideologien tatsächlich einen interessanten Kontrast zu Hauptcharakter Yi waren. Dieses Merkmal kombiniert mit unfassbar robusten Kämpfen machen Nine Sols zu einem sehr einfachen Sieger in dieser Kategorie.
Most satisfying Movement
Ja, okay, den Award habe ich mir dieses Jahr komplett ausm Arsch gezogen, weil ich keinen Multiplayer-Titel hatte. Verklagt mich! Aber ein gutes Bewegungsgefühl ist mir nun einmal wichtig, ich liebe das befriediegende Gefühl, wie ein Charakter sich vorwärts bewegt, wenn ich den Stick nach vorne drücke und der Charakter bewgt sich für mich genau richtig oder wenn ich komplexe Bewegungsabläufe habe, die mein Movement interessant machen. Ist wie ein gutes Kampfsystem, nur für die Bewegung!
Prince of Persia The Lost Crown war hier natürlich ein starker Kandidat, weil Held Sargon natürlich ein sehr ausgearbeitetes Bewegungsrepertoire hat. Auf dem anderen Spektrum ist Hollow Body zwar sehr eingeschränkt hier, hat aber genau den richtigen Sweet Spot, was das Momentum des Charakters angeht. Es hat ein ähnliches Momentum wie die alten Silent Hill-Spiele und ich LIEBE es einfach, wie sich die Geschwindigkeit hier aufbaut! Dennoch, auch hier war es am Ende nicht einmal knapp.
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Nur wenige vermögen es, das komplexe Moveset eines 3D-Mario-Spiels wirklich vernünftig einzufangen, aber Penny hat das mit Leichtigkeit drauf! Einen generischen Doppelsprung gibt es hier nicht, stattdessen ist Momentum hier alles! Penny kann mit ihrem Yo-Yo nach vorne dashen, in der Luft einen ordentlichen Satz nach vorne machen oder auf dem Yo-Yo reiten, um Geschwindigkeit auf großen Hügeln aufzubauen. Das alles ist wie gesagt Momentum-basiert, heißt, ihr müsst wirklich die Geschwindigkeit durch gute Manöver aufbauen, wenn ihr wirklich schnell sein wollt und auch die Physik ist entscheidend, den Hügel hoch reitet es sich auf einem Yo-Yo eben nicht so schnell. Das alles kombiniert mit einem interessanten Kontrollschema, bei dem ihr das Yo-Yo mit dem rechten Stick auswerft und so mitten in der Bewegung die Möglichkeit habt, urplötzlich in eine andere Richtung mit dem rechten Stick zu dashen und ihr habt eines der besten Movements der letzten Jahre!
Best Cozy Game:
Hach, ja, was gibt es schöneres, als sich nach einem harten Arbeitstag mit einem entspannenden Spielchen vor die Couch zu werfen, dass einen für einen Moment alle Sorgen vergessen lässt? Für die meisten wären das sicher Spiele wie Farming Sims, Spiele ohne Gewalt, ohne echten Stress. Für mich sind es Spiele mit einem gemütlichen Tempo und Urlaubsfeeling, die aber nicht unbedingt auf Action verzichen. Zwei Spiele stachen hier dieses Jahr besonders hervor. Bakeru war eine kunterbunte und abwechslungsreihe Reise durch ein mytholigisches Japan mit jeder Menge Sehenswürdigkeiten. Aber ein Spiel war dann doch noch entspannender:
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Dungeons of Hinterberg ist für mich ein Cozy Game, wie es im Buche steht. Das Tempo ist schön entschleunigt, der Artstyle und die Musik schön entspannend, die Dungeons sind knackig, ohne zu überfordern und das Urlaubsfeeling ist groß! Und ja, Heldin Luisa IST ja auch in Hinterberg, um Urlaub zu machen und das steckt an! Sofort fühle ich mich in dem kleinen Örtchen heimisch und würde am liebsten gar nicht mehr fort gehen. Nichts entspannt nach einem harten Arbeitstag mehr!
Hidden Gem
Okay, das hier hab ich im Grunde nur eingeführt, um Kelesis einen reinzudrücken, der ja meinte, Visions of Mana sei "so das unterschätzteste Spiel 2024". Aber das ist NICHTS im Verleich zu diesem Kleinod, dass wirklich kaum ein Schwein kennt.
Keine Runner-Ups dieses Mal, nur der Gewinner:
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Die Steam-Charts zu Decline´s Drops stimmen mich traurig. Das Spiel hatte einen Spielerpeak von gerade mal 32 Spielern und das, obwohl es das Spiel NUR dort gibt. Na, hoffen wir mal, dass der angekündigte Nintendo Switch-Port die Aufmerksamkeit nochmal steigern kann, denn dieser symphatische Plattformer hat es mehr als verdient! Ein Spiel, dass sich anfühlt wie eine ausgearbeitetere Form des Subraum-Emissärs aus Smash Bros., Brawl. Es hat einen hohen Fokus auf Kämpfe, die sich zum Glück auch schön flüssig und knackig spielen, das Leveldesign ist gut gemacht und versteckt seine Geheimnisse ordentlich und immer wieder hat das Spiel auch einige wirklich toll gemachte und erinnerungswürdige Set Pieces, die das Geschehen immer wieder angenehm auflockern. Fans von 2D-Plattformern mit Kampffokus sollten im wahrsten Sinne des Wortes sofort zuschlagen! Dass dieses Spiel so unbekannt ist, ist eine Tragödie!
Und das wären alle Special Awards für dieses Jahr. Hat es euch gefallen? Es ist mir ziemlich egal, ob das der Fall ist!
Aber jetzt kommt das Hauptevent! Wir haben über die Enttäuschungen gesprochen, wir haben über die Special Awards gesprochen, ich schreibe schon seit zweieinhalb Stunden an dieser Liste und habe noch 20 Titel vor mir, ich hasse meine Lebensentscheidungen!
Gut, das Hauptevent, auf dass niemand gewartet hat! Meine Top 20-Liste der Titel, die noch 2024 erschienen sind, kein Backlog, keine Rückzieher, keine Gnade!
Letztes Jahr waren es noch 15 Titel, jetzt sind es fünf mehr, dieses Jahr war einfach absurd stark!
Und nun, meine Damen, Herren oder was auch immer ihr darstellen wollt, das Hauptevent!
Bronze-Tier
Hier befinden wir uns im guten bis sehr guten Tier. Ja, "sehr gut". Selbst das bronzene Tier hat einige starke Titel, die aber durch einige negative Aspekte noch zurück gehalten werden. Dennoch ist schon alles hier absolut empfehlenswert. Wie gesagt, das Jahr war absurd stark!!!
Platz 20
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Ich muss leider eines zugeben: Ich habe Slitterhead noch nicht durch. Schande über mein Haupt. Heute war einfach endlich die perfekte Gelegenheit, diese Liste zu schreiben und während meines Urlaubs möchte ich mich ganz aufs Zocken konzentrieren. Und wer weiß, wann sich für mich wieder so eine tolle Gelegenheit ergibt?
Trotzdem bin ich weit genug, um Slitterhead realistisch einschätzen zu können. Das Spiel hat einige wirklich interessante Ideen. Das Kampfsystem, bei dem man andere Wirte übernimmt und Menschen so wie Wegwerfobjekte behandelt, ist genial! Vor allem, dass man für viele starke Angriffe eigene Lebensenergie in Form von Blut opfern muss und das Wechseln der Wirte so noch ermutigt wird, ist unglaublich clever! Ich finde das Kampfsystem auch weit besser als z.B. von einem Silent Hill 2 Remake oder sogar Black Myth Wukong! Die Geschichte bietet einige spannende Ansätze, atmosphärisch ist das Spiel unglaublich stark! Leider merkt man den Titel sein Budget an vielen Ecken an. Größtenteils fehlt Voice Acting, stattdessen hört man immer nur Gemurmel oder ein paar Worte, was sehr nervig sein kann, die Spielstruktur bemüht sich zwar durch strutkurelle Unterschiede und andere Gameplayansätze wie Schleicheinlagen um Abwechslung, kann der wachsenen Repetition aber nicht ganz entgegen wirken. Und die Story hat zwar kluge Ansätze, ist aber oft wirr erzählt und Charaktere schenen manchmal aneinander vorbei zu reden. Das alles nagt am Gesamterlebnis, dennoch kann ich das Spiel Fans ungewöhnlicher und einzigartiger Erlebnisse wärmstens empfehlen!
Platz 19
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Ich mochte die Another Code-Titel immer sehr und fand entgegen der allgemeinen Ansicht auch die Storys immer echt schön. Nicht weltbewegend, aber sehr charmant. Deswegen war ich nicht nur überrascht, sondern habe mich auch riesig gefreut, als Nintendo ein Remake direkt beider Titel ankündigte! Und ich hatte eine echt schöne Zeit mit dem Spiel. Wie schon zuvor war es zwei charmante Abenteuer mit sehr symphatischen Charakteren. Dennoch gab es eine Änderung, die mir sehr missfiel. Gerade Teil 1 hatte deutlich uninteressantere Puzzles als im Original. Diese waren damals auf den DS zugeschnitten, also konnten sie nicht 1:1 übernommen werden, das war mir schon klar, dennoch ist es enttäuschend, wie arg simpel die neuen Puzzles ausfielen. Da hätte ich mir deutlich mehr Kreativität gewünscht! Dadurch wirkten die Spiele auch fast mehr wie eine Visual Novel mit Rätselelementen statt einem Adventure mit einer stark präsenten Story.
Trotzdem sind die Spiele wie ich finde allein schon durch die Story dennoch einen Playthrough wert und gerade die Ending Credits sind verdammt schön gemacht!
Platz 18
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Einer der meistverkauften Titel des Jahres und für viele auch DAS Spiel des Jahres. Und ja, das Spiel macht einiges richtig. Es hat einige extrem gute Bosse, es sieht technisch sehr gut aus und es hat ein gutes Gespür darin, seine Geheimnisse zu verstecken, zudem bietet es gerade in tollen Erkundungsreize. Leider hat es auch einges, was es zurück hält. Das Spiel hat ein sehr mittelmäßiges, weil viel zu simples Kampfsystem im Vergleich zur Konkurrenz mit einer Combo, die mir schon bald zum Hals heraus hing. Viele der Gegner sind Kanonenfutter und es hat auch viele Wegwerfbosse. Die Hälfte der Kapitel waren für mich von der Erkundung, der Atmosphäre und der Erkundung eine helle Freude, die andere Hälfte aber schrecklich dröge. Und die Geschichte ist einfach nur wirr. Ja, es basiert auf der Reise nach Westen, dennoch sollte sie auch auf eigenen Beinen stehen und Kenntnisse des Originals nicht voraussetzen! Andere Spiele, die auf Romanen basieren, wie The Witcher 3 und die Metro-Games schaffen es doch auch!
Und so halten sich positive und negative Aspekte leider zu sehr die Waage, um in höhere Gefilde bei mir aufzusteigen.
Platz 17
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Ach, Final Fantasy 7 Rebirth. Du hattest so viel Potential für mich! Du hast einige phänomenale Momente, die mich in den Bann gezogen haben, warst großartig inszeniert und botest gerade für deine große Spielzeit beeindruckend viel Abwechslung! Aber du warst eben auch der extrem aufgeblähte Mittelteil eines im Vergleich deutlich kompakteren Originals und Mann, spürt man das! Obwohl du dich so bemühst, es zu maskieren, merkte ich dennoch, dass du nicht genug Storymomente hast, um so ein riesiges Spiel zu tragen, sodass dessen Paicing scheiterte. Dinge wie Türme erklettern oder Quellen scannen müssen auch nicht sein. Und einige Pacing-Killer wie die Costa del Sol, dessen Ereignisse sich als optionaler Content besser gemacht hätten, hätten dir auch gut zu Gesicht gestanden! Du bist fett geworden, du solltest abnehmen, fokussierter werden. Denn so großartig du auch sein konntest... du warst auch manchmal echt ermüdend, oder?
Platz 16
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Für mich wahrscheinlich das gruseligste Horrorspiel des Jahres! The Cabin Factory ist ein Observation-Type-Game, bei dem ihr schauen müsst, ob die Hütten, die euch buchstäblich am Fließband serviert werden, verflucht sind und müsst dabei auf Bewegungen in den Hütten achten. Ein simples Prinzip, dass euch aber mit fantastischen Gruselmomenten fesselt und mit einigen Set Pieces auch sehr böse überraschen kann! Ich grusele mich in Horrorspielen selten, aber dieses Spiel hat es geschafft! Beeindruckend! Lediglich die doch sehr kurze Spielzeit von knapp einer Stunde, die nur in Ansätzen vorhandene Story und die Tatsche, dass das Ding null Wiederspielwert hat, sorgen dafür, dass das Spiel wohl keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen wird.