JPGAMES.DE: Cassies Spiele des Jahres 2022

  • Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und das Team von JPGames.de will euch dieses Jahr nun zum insgesamt achten Mal seine Spiele des Jahres präsentieren. Täglich werden bis zum 31. Dezember daher einige Teammitglieder drei Favoriten des Jahres 2022 sowie die am heißesten erwarteten Titel des nächsten Jahres vorstellen – heute ist Cassie (JenovaNoDanna) an der Reihe.

    Cassies Spiele des Jahres

    Platz 3: Elden Ring

    Ich denke gerne an das Gefühl im Frühjahr 2022 zurück, als ich den Controller in die Hand nahm und erneut das Gefühl von kindlicher Vorfreude wie bei jedem neuen FromSoftware-Spiel erleben konnte. Wie immer galt es, eine unbekannte Welt voller Gefahren zu erkunden, welche fair und fordernd zugleich ist. Nach Sekiro: Shadows Die Twice habe ich mich auch darüber gefreut, wieder Magie wirken zu dürfen.

    Weil die Guides und Spoiler dieses Mal auf sich warten ließen (oder völlig an mir vorbeigingen), war da auch die Magie des Unbekannten. Ich konnte mich mit Freund*innen regelmäßig austauschen, wo sie sich befanden und was sie bisher erlebt hatten – und meistens unterschieden sich unsere Erlebnisse grundlegend. Von dem her bin ich Elden Ring dankbar, dass es dieses Jahr vielen Spieler*innen Souls-Magie gebracht hat, mir eingeschlossen.

    Aber. Hier kommt mein „Aber“ und der Grund, weswegen es für mich kein Anfechter für den Titel „Game of the Year“ ist: Ich mag meine Souls-Spiele lieber ohne Open World. Das Erkunden hat mich irgendwann wenig interessiert und die sich wiederholenden Gegner haben es nicht gerade attraktiver gestaltet. Mein Lieblings-Souls-Spiel ist immer noch das erste Dark Souls, was abgesehen von den absolut erinnerungswürdigen Charakteren auch vor allem an dessen geschlossener und genial gestalteter Spielwelt liegt. Deswegen ist die anfängliche Magie bei mir irgendwann verflogen, sodass ich mich nach dem Durchspielen wenig mit Elden Ring beschäftigt habe. Dennoch ist es immer noch ein gutes Spiel, weswegen es bei mir noch knapp aufs Podest kommt.

    Platz 2: A Plague Tale: Requiem

    Erst dieses Jahr habe ich den ersten Teil durchgespielt, weswegen ich mich auch ohne große Pause dem Nachfolger widmen wollte. Zuerst einmal gefallen mir die Gameplay-Elemente Rätsel-Lösen und Stealth sehr gut, weswegen Requiem schon einmal diese Bedürfnisse bedient. Auch die Geschichte mit ihren gut geschriebenen Charakteren wusste mich die meiste Zeit zu fesseln, vor allem am Ende (!!!) Düstere Story-Spiele, in denen man schleicht, sind nun mal eine tolle Sache – und ja, das Remake von The Last of Us Part I hat mir ebenfalls gefallen.

    Viel zu meckern habe ich hier nicht. Der ein oder andere Bug auf der PlayStation 5 habt selten zum Reset der Konsole geführt. Dies hätte nicht zwingend sein müssen, ist jedoch noch völlig im Rahmen des Ertragbaren gewesen. Wenn euch also Spiele dieser Art (oder der erste Teil) gefallen, dann kann ich euch A Plague Tale: Requiem bedenkenlos empfehlen.

    Platz 1: God of War Ragnarök

    Wie bei A Plague Tale habe ich auch hier den ersten Teil dieses Jahr nachgeholt. Tatsächlich war ich dabei etwas skeptisch, weil dieses Spiel gefühlt bei allen gut ankam – also dachte ich, dass es doch nicht an jedem Punkt voll abliefern könnte. Zum Glück habe ich mich da geirrt. God of War hat mich begeistert, sodass ich vor dem Release von Ragnarök gut gehypt war. Dann war das Spiel irgendwann auch mal da und ich habe mich wieder völlig in dessen Welt verloren.

    Ragnarök macht dort weiter, wo der erste Teil aufhört – sowohl in der Story als auch im Gameplay. Während die Handlung bombastisch inszeniert wird, lässt das Spiel in puncto Gameplay überhaupt nicht nach. Egal, ob ich mir einen Teil der Handlung reinziehen will oder eben erst ein Gebiet fertig erkunden will: God of War Ragnarök unterhält auf allen Ebenen und sorgt einfach für eine gute Zeit.

    Die Handlung ist zugegebenermaßen nicht die tiefsinnigste (A Plague Tale: Requiem oder The Last of Us hätten hier sonst die Nase vorne bei mir), jedoch gleicht sie das mit der gelungenen Inszenierung wieder aus. Ich habe die meisten Charaktere auf dem Bildschirm einfach unglaublich genossen (vor allem auch, weil wir endlich Einblicke in die Gegenseite bekommen haben). Kratos spielt sich auch einfach sehr angenehm. Hier habe ich einzig und allein ein Äquivalent zu den Walküren im ersten Teil vermisst, da die Berserker-Seelen weder von der Handlung her noch von deren Kampfkraft an sie rankommen.

    Aber alles in allem: God of War Ragnarök ist pures Popcorn-Kino und macht hier einen Top-Job! Deswegen ist es für mich mein GotY.

    Honorable Mentions und Most Wanted 2023

    In diesem Jahr habe ich mich vermehrt älteren Spielen gewidmet und einige Wissenslücken gestopft. Das möchte ich im kommenden Jahr weiter aufrechterhalten, auch wenn einige potenzielle Meisterwerke für mich erscheinen könnten … aber zuerst möchte ich noch den aktuelleren Titeln Sucker for Love: First Date und The Quarry ein Lob aussprechen und ihnen einen kleinen Platz in meinem Beitrag widmen.

    Sucker for Love: First Date ist eine humorvolle Dating Sim, in der ihr die großen Alten aus dem Lovecraftschen Mythos von einer anderen, romantischen Seite kennenlernt. Ich fand die Dating Sim unglaublich erfrischend und charmant, sodass ich sie definitiv empfehlen kann (vor allem besitzt sie mit ihren drei Stunden auch eine gute Dauer, ohne dass sich irgendwas unnötig in die Länge zieht). Wenn ihr also je das Bedürfnis besessen habt, ein Küsschen von dem einen oder anderen Tentakelmonster zu erhaschen … das ist eure Chance.

    The Quarry ist ebenfalls knackig (ca. zehn Stunden) und befindet sich im Horror-Bereich, wenn auch weniger ironisch. Trotz seiner kurzen Spieldauer ist es eben doch etwas länger als die The-Dark-Pictures-Anthology-Titel und schaffte so für mich ein immersiveres Spielerlebnis, das mir ebenfalls gut gefallen hat. Es hat mich lediglich etwas fertiggemacht, dass manche Entscheidungen, die man im Spiel treffen kann, nicht wirklich klar aufgezeigt werden und ich mir so mein Wunschende ohne logischen Grund vermiest habe. Also hier potenzielle Frustgefahr (beziehungsweise der Verweis auf einen Walkthrough).

    Und zuletzt zum kommenden Jahr: Mit dem neuen The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom und dem potenziellen zweiten Teil des Final Fantasy VII Remakes, Final Fantasy VII Rebirth, könnten meine Top-Spiele der Dekade erscheinen. Hier habe ich große Erwartungen, die natürlich auch zu größeren Enttäuschungen führen können. Aber Zelda ist Zelda und mir gefällt die Richtung sehr, welche das Final Fantasy VII Remake einschlug, weswegen ich da wenig Sorgen habe.

    Ansonsten freue ich mich als Horror-Fan sehr auf das Remake von Dead Space. Der erste Teil zählt hier für mich immer noch zu einem der besten Titel in seinem Genre. Über den vierten Teil der Resident-Evil-Reihe lässt sich das auch sagen und zufälligerweise erscheint dieser ebenfalls im nächsten Jahr. Horror-Fans essen gut.

    Last but not least freue ich mich auf Fire Emblem Engage und Pikmin 4 von Nintendo. Wenn super Spielereihen fortgeführt werden, dann ist das meist eine gute Sache.

    Das gesamte Team von JPGames wünscht euch einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr 2023!

    Bildmaterial: FromSoftware, Focus Entertainment, SIE