Als Quentin in seiner Ecke eine Art Meditationsübungen durchführte, um seine Energie für einen großen Eiszauber zu sammeln, überlegte Shion fieberhaft.
Er hatte während dem Aufstieg öfters den Halt verloren, als der Stein auf dem sie kletterten nachgab und sich loslöste. Außerdem glaubte er ein stetiges, leichtes Rauschen zu hören und das Geräusche hatte sie bis jetzt nicht verlassen.
In der Höhle, in der sie nun waren und wo der Drache hauste, waren auch Stalagtiten und Stalagmiten zuhauf anzutreffen.
Shion kombinierte rasch, als der Drache sich nach dem Eisangriff des Fremden wieder erholt hatte und zu einem neuen Angriff gegen die Gruppe ansetzen wollte und betrachtete den Boden.
Hier waren Risse, dort mehr, dort war das Rauschen lauter, hier sah man auch leicht etwas glitzern und die Risse liefen zirka da entlang...
Nachdem Shion zufrieden war mit seiner Bodenanalyse, nahm er ein Fleischstück aus seinem Proviant und warf es dem Drachen zu.
Drachen waren zwar riesengroße und gefährliche, aber auch relativ dumme und leicht zu berechnende Tiere. Ähnlich wie Hunde reagierten sie darauf, wenn man ihnen etwas zuwarf und auch so bäumte sich der Drache auf seine Hinterbeine auf, um das Fleischstück in der Luft zu fangen.
Perfekt, dachte Shion und sprang mit seinem vollen Gewicht auf eine bestimmte Stelle am Boden.
Risse breiteten sich davon aus und liefen in Zickzacklinien um ihn herum weg. Kurz hinter ihm stoppten sie, jedoch liefen sie immer weiter nach vorne aus, bis sie langsam in der Nähe des Drachen waren.
"Jetzt dachte Shion, "jetzt"
Und wie als würde der Drache ihm gehorchen ließ er seinen monströsen Körper wieder nach unten fallen und war sehr überrascht, dass der Boden ihn diesmal keinen Halt bot.
Geschwächt durch die Risse gab der Boden durch die gigantische Wucht des Drachen nach und dieser stürzte in die Tiefe.
Just in diesem Augenblick sprang der Fremde hinter dem Stein hervor und sprach den Eiszauber aus.
Vielleicht merkte er noch, dass der Drache garnicht mehr da war, doch das war egal. Wer soviel Enerige angesammelt hatte, MUSSTE sie gebrauchen, wenn er nicht Gefahr laufen wollte davon aufgefressen und zerstört zu werden. Das war ein großer Nachteil an Magie, überhaupt wenn sehr viel Energie und damit eine große Vorbereitungszeit gebraucht wurden.
Aber immerhin erzeugte der Zauber einen gigantischen Eisblock über dem offenen Riss, in dem der Drache gestürzt war.
Als der Trubel vorbei war, erklärte Shion
"Das Gestein hier ist Kalk und es regnet sehr oft in diesen Bergen. Seht ihr die Stalagtiten und Stalagmiten da? Erzeugnisse des Wassers, das den Kalk auswäscht und der an anderer Stelle wieder ausfällt. Ein stetiges Rauschen hat uns begleitet, ein unterirdische Fluss. Auch hier in der Höhle war er zu vernehmen, es war sogar ungewöhnlich laut. Deshalb dachte ich mir, dass der Fluss sehr knapp an der Oberfläche verlaufen muss und deshalb der Boden aus Kalk nicht mehr so stabil ist. Zum Glück hat es geklappt. Wenn ihr enttäuscht seid, dass ihr nicht gegen den Drachen kämpfen konntet, bitte...bleibt noch da und wartet bis er sich wieder erholt hat und den Eisblock weggeschmolzen. Ich warte dann in Hertak, in Sicherheit, auf euch."
Dann drehte sich Shion zu dem Fremden
"Danke für deine Hilfe, aber du hättest dich nicht so in Gefahr bringen müssen, für uns. Trotzdem, danke. Können wir dir im Gegenzug irgendwie helfen?"