Anderorts hatte Jintao den letzten Tropfen Wasser aus dem Eimer verschlungen und immernoch verzweifelt suchend nach dem flüssigen Gold in diesem schaute, keimt in ihm eine allseits bekannte Frage auf, wie er in diese Situation geraten war. Plötzlich vernahm Jintao eine bekannte und betörende weibliche Stimme.
"Überlebe!"
sagte Sie nur.
"Wo bist du???"
rufte er in den Raum hinein und dabei verzweifelnd seine Umgebung nach einem bekannten Gesicht mit den Augen absuchte. Sein Blick schweifte über seinen toten und halbverwesten Zellengenossen hinweg, durch die verrosteten Gitterstäbe und rüber zu den mit Fackeln erhellten Flur bis er jedem Winkel des nasskalten Kellergewölbe in seinem Umkreis erblickt hatte.
"Schon wieder einer meiner Hirngespinste. Nun denn,..."
sichtlich Niedergeschlagen senkte der enttäuschte Mann dabei die Stimme bis er seine innere Unruhe wieder in Einklang gebracht hatte
"...wo befinde ich mich diesmal, dass letzte woran ich mich erinnere ist diese verfluchte Wüste."
Er bemerkte nicht, dass er einen aufmerksamen Zuhörer hatte.
"Weißt du wirklich nicht wo du dich befindest?"
kam prompt die Antwort auf seine Frage von einem Mann, der im Schleier des Schattens der tiefen Gewölbe Schutz gefunden hatte. Diese männliche Stimme wirkte sehr kraftvoll und angsteinflößend zugleich.
"Klär mich auf!"
erwiderte Jintao mit festem und bestimmendem Ton .
"Ruhig Blut! Deine exotische Kleidung sagt mir, dass du sehr viele Länder und Kulturen gesehen haben musst. Das freut mich.
Nun gut ich werde dir die ersehnte Antwort geben. Du bist in Sho'Nang und zurzeit in einem Kerker unterhalb des Kolosseums."
"Wie bin ich hierher gekommen?"
Dieser mysteriöse Mann versuchte nun dem neuen Gefangenen die Situation, in der er sich in diesem Moment befand, aufzuklären.
Nur langsam begann Jintao, der immernoch unter den Nachwirkungen seiner kraftraubenden Reise durch die trostlose Landschaft litt, zu begreifen in welcher Lage er sich befand.
Dabei ließ ihm die eine Frage nicht los, zu wem diese Silhouette gehörte.
"Zeig mir gefälligst dein Gesicht, denn ich red nicht gern zu einem Schatten an der Wand"
"Pah. Du bist nicht in der Position mir Befehle zu erteilen. Erst einmal muss du dich damit begnügen. Du wirst früh genug erfahren wer ich bin."
"Was willst du von ...?"
noch bevor er diesen Satz beenden konnte, überkam ihm ein Gefühl des Unbehagens. Hierbei kamen lange verlorengegangene Erinnerung wieder hoch. Erinnerungen vom Geruch des verbrannten Fleisches.
"Was ist los? Wolltest du mich nicht fragen, was ich von dir will? Nun,... ich begrüße jeden Neuankömmling hier. Später habe ich nicht mehr die Gelegenheit dazu."
Jintao konnte eine gewisse Ironie aus der Stimme, zudem die Silhouette an der Wand gehörte, vernehmen.
"Ich schicke dir jemanden, der dir etwas zu trinken und zu essen bringt. Ich will ja, dass du in ein paar Tagen in Bestform bist, wenn das Tunier beginnt."
Mit diesen Worten verschwand auch schon die Person unter immer leiser werdenden Schritten, die in den Raum schallten.
Nach einer Zeit der beängstigten Stille hörte Jintao das gequälte Gestöne der übrigen Gefangenen, die er zuvor nicht vernehmen konnte. Es müssten ein Dutzend Leute gewesen sein. Dieses Gemisch an Geräuschen wurde plötzlich durch erneute Schritte die langsam ihm näherten, unterbrochen bis der Mann einen Diener erblickte, der das versprochene Mahl brachte.
Jintao nutzte die Chance und fragte den Untertan nach dem Mann, der ihm den Befehl gab.
"Wer hat dich beauftragt mir das Essen zu bringen. Ich will eine Antwort, sofort!!!"
Der halbdürre Bedienstete wandte seinen Blick vom Tablet auf dem das Essen war, welches er gerade vor den Füßen Jintaos abgelegt hatte, ab und schaute mit einem freundlichem Lächeln seinen Gegenüber an.
"Es war der Champion unseres Kolosseums! Wie ich sehe hat er ein Auge auf dich geworfen. Vielleicht wird dir die Ehre erteilt und du darfst durch seine Hand sterben."
Mit diesen Worten verschwand der Diener mit einem breiten Grinsen auch schon.
"Wer ist dieser Champion!?!" rufte Jintao ihm hinterher.
Diese Worte vertstummten, aber in den kahlen Wänden des Kerkers.
Aber schon bald würde seine Neugier gestillt werden.