Haruki Murakami: Erste Person Singular
DuMont hatte mir das Pressexemplar etwas früher zugeschickt als erwartet und konnte das Buch aufgrund meiner derzeitigen zeitlichen Restriktionen erst etwas später lesen. Aber die Kurzgeschichten-Anthologie ist jetzt nicht so ein Welzer, dass man da Wochenlang dran sitzt. Die 9 Geschichten in dem Buch sind alle zwischen 2018-2020 entstanden und besitzen die Stärke, kurz, aber aussagekräftig zu sein. Der Stil dieser Kurzgeschichten erinnert sehr an den jungen, unbeschwerten Murakami der einfach über die Belanglosigkeiten des Lebens schreibt. Für viele mag das nach all den Jahren vielleicht ideenlos oder tatsächlich belanglos sein, für mich war es nach seiner letzten Anthologie "Von Männern, die keine Frauen haben" eine willkommene Abwechslung zu diesen unbeschwerten Themen. Und hierin glänzt Haruki Murakami wie immer. In meiner Rezension schrieb ich, die Geschichten sind eigentlich klassische Märchen die verpackt in unserer Gegenwart sind. Man darf nur nicht den Fehler machen, alle Geschichten auf einmal zu lesen denn dann entfalten sie ihre Wirkung nicht. Freut mich insgesamt auch für Murakami, die Anthologie ist bei uns auf Platz 1 der Spiegel Bestseller eingestiegen.
Heyhey, "Erste Person Singular" habe ich auch Samstag ausgelesen. War ziemlich spät dran, dafür wie "lange" das schon in den Läden lag, aber ich habe noch an der Neuübersetzung von "Die Chroniken des Aufziehvogels" gelesen. Mir hat es auch gut gefallen, wenn auch nicht alle Geschichten gleich stark waren in meinen Augen. Erfrischend kann ich unterschreiben, auch weil es trotz Märchen-Charakter durch die Kurzgeschichten nicht so stark auf surrealistische Elemente zurückgreift wie viele seiner großen Romane. Einziger Wermutstropfen: Den Satz "sie war nicht hässlich, aber als ansehnlich würde man sie auch nicht bezeichnen" in zig Variationen kann ich nicht mehr lesen, bitte Murakami.
PS: @Somnium Darf man fragen was du machst, dass dir Dumont Presseexemplare schickt, oder ist das zu persönlich?