Kritik an Sony und Nintendo: Spiele-Stores geben Namen der Entwicklerstudios nicht an

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    In feiner Regelmäßigkeit wird in der Videospielbranche über Credits von Videospielen gesprochen und meistens ist die Diskussion negativ belastet. Die Sachlage: Credits von Videospielen sind oft genug ungenau oder nennen nicht alle Beteiligten. Auch klar: viele Videospiel-Fans stört das nicht.

    „Das Problem der korrekten Nennung von Entwicklern in Videospielen besteht schon seit langem. Zahlreiche Unternehmen wurden kritisiert, weil sie den Entwicklern keine korrekte Nennung zukommen ließen“, schreibt Chris Scullion kürzlich bei VGC zum Thema. Es ging dabei um eine Umfrage der International Game Developers Association, bei der herauskam, dass weniger als die Hälfte der Befragten angibt, dass es in ihrem Unternehmen eine Richtlinie zu Ingame-Credits gibt.

    Neuerdings auch ein Thema: Oft genug werden nicht einmal die Entwicklerstudios der Spiele genannt. Nintendo stand zuletzt in der Kritik dafür, dass man zu Super Mario RPG und Princess Peach: Showtime die Studios nicht (und auch nicht auf Nachfrage) vorab kommunizierte. Vielleicht schwerwiegender: Auch auf den Store-Seiten zu den Spielen finden die Studios keine Erwähnung.

    Dass Endless Ocean: Luminous beispielsweise von Arika entwickelt wurde, das findet man nur im kleingedruckten Copyright-Hinweis heraus. Auf der Seite, wo man diese Angabe erwarten würde – dort, wo auch der Publisher des Spiels beschrieben steht – geht man leer aus.

    Ähnlich sieht es im PlayStation Store aus, wie Stephen Totilo im neuen Game File kritisiert. Dass Rise of the Ronin von Team Ninja entwickelt wurde, findet im PlayStation Store schlicht keine Erwähnung. Auch hier gibt es nur einen kleingedruckten Copyright-Hinweis, doch der geht in diesem Fall auf das Konto von Mutterfirma Koei Tecmo. Der Beschreibungstext zu Rise of the Ronin erwähnt sogar, dass das Spiel von den Machern von Nioh und Ninja Gaiden stammt und schafft es dennoch nicht, Team Ninja beim Namen zu nennen.

    Totilo hat sich auch andere Stores angeschaut. In allen wird zuverlässig der Publisher gelistet. Der Entwickler wird aber nur im Xbox-Store sowie bei Steam und im Epic Games Store angezeigt. Im Steam-Store gibt es sogar einen Link, der zu weiteren Spielen des Studios führt.

    „Die Publisher sind ein wichtiger Teil der Branche und die Geldgeber für viele der größten Spiele, die jedes Jahr erscheinen“, beschreibt Totilo. Aber sie seien eben nicht die Entwicklerstudios, die logischerweise eine Schlüsselrolle bei den Spielen einnehmen, die sie eben entwickeln. Totilo geht in seinem Newsletter auch der Frage nach, warum das so ist, findet aber keine plausible Antwort und erhielt auch keine von den Store-Betreibern.

    Bildmaterial: Rise of the Ronin, Sony, Koei Tecmo, Team Ninja