Pläne für portablen GameCube: Nintendo plante einen 3D-LCD-Bildschirm für den Würfel

  • Die einen oder anderen von euch werden sich noch wohlig an die Zeit des GameCube erinnern. Nintendos würfelförmige Antwort auf Sonys PlayStation 2 und Microsofts Xbox kam kompakt, mit Tragegriff an der Rückseite und jeder Menge Peripherie daher.

    Von LAN-Adaptern über Link-Kabel für Verbindungen mit dem hauseigenen Handheld Game Boy Advance bis hin zu Bongo-Trommeln zum wilden Musizieren an der Seite von Donkey Kong. Schön wars!

    Ein offizieller LCD-Bildschirm für Nintendo GameCube

    Aber erinnert ihr euch auch an Nintendos Pläne, einen hauseigenen LCD-Bildschirm für die putzige Konsole anzubieten? Wer möchte es euch verübeln, falls nicht? Immerhin blieb es lediglich bei einer Ankündigung – zu einer Veröffentlichung der Peripherie kam es nie.

    Und auch die Vorstellung des offiziellen LCD-Bildschirms reicht mittlerweile über 20 Jahre zurück. Im Zuge der E3 2002 gaben Shigeru Miyamoto, Satoru Iwata und Bill Trinen nämlich ein ausführliches Interview zur seinerzeit brandaktuellen Konsole. Und eben dieses stellte nun Adam Doree auf seinem gleichnamigen YouTube-Kanal bereit.

    Doree ist seit etwa 25 Jahren in der Medienbranche tätig und nutzt seinen Kanal zur Wiederherstellung und Erhaltung von klassischen Spielindustrie-Inhalten, wie aus seiner Kanalbeschreibung hervorgeht.

    In besagtem Interview besprachen die Branchengrößen selbstverständlich lang und breit große Titel wie The Legend of Zelda: Wind Waker und Metroid Prime.

    Zum Abschluss schüttelt Iwata dann aber noch eine Überraschung aus dem Ärmel – den offiziellen LCD-Bildschirm für Nintendo GameCube. Mit seinen 12,7 cm Bildschirmdiagonale, einem 4:3-Bildschirmverhältnis und einer Auflösung von 320 x 240 Pixel, sollte er die Heimkonsole zum portablen Allrounder machen.

    Iwata enthüllt weiter, dass er sich mit Yuji Naka – der zuletzt eher aus unerfreulicheren Gründen mediale Präsenz genoss – traf, um über Phantasy Star Online zu sprechen. Gemeinsam dachten sie über die Möglichkeit nach, einen „portablen Titel“ daraus zu machen, um das meiste aus dem LCD-Bildschirm herauszuholen. Ja, man meinte es definitiv ernst.

    Brillenloses 3D im 2002

    Twitter-User Spindash weist zusätzlich auf dieses „Iwata Asks“-Interview hin, in dem es um eine 3D-Version von Luigi’s Mansion geht, die aber nie veröffentlicht wurde, wie Iwata anmerkt.

    Sein Interview-Partner – Hideki Konno – entgegnet daraufhin: „Ja. Wir haben versucht, den Nintendo GameCube mit einem kleinen, ungefähr vier Zoll großen LCD-Bildschirm auszustatten, mit dem [SpielerInnen] Luigi’s Mansion ohne Brille in 3D genießen können.“ Iwata antwortet: „Wir präsentierten den LCD-Bildschirm im Rahmen der E3 2002, den 3D-Aspekt hielten wir aber geheim.“

    Bereits 2002 experimentierte Nintendo also mit 3D-Technologie, die nicht auf den Einsatz entsprechender Brillen angewiesen war. Eine Technik, die dann im Zuge des Nintendo 3DS Markteinzug erhielt. Spannend!

    Das gesamte Video zum „E3 2002“-Interview findet ihr unterhalb verlinkt. Der Abschnitt zum LCD-Bildschirm startet bei 22:00 Minuten. Schnappt euch aber gern einen Kaffee oder Tee und schaut in das gesamte Gespräch – es lohnt sich!

    Satoru Iwata und Shigeru Miyamoto im „E3 2002“-Gespräch

    Bildmaterial: Nintendo, Crazy Otto