Shion lauschte sorgfältig Turomaks Worten und er schenkte ihnen Glauben. Wenn es darum ging, den Stein unschädlich zu machen, ist Shion immer für einen Versuch zu haben.
"Gut," sagte er, "ich werde dich begleiten. Ich werde observieren und ich werde aufpassen, dass keine Fehler gemacht werden. Das Ziel ist nicht die Jagd nach dem Stein...es ist die Flucht. Aber fragen wir morgen früh den Wirt, ob er den Aufenthaltsort des Steins kennt. Ich bin mir sicher, er kann uns interessante Informationen beisteuern. Und wenn ihm ein unheimlicher Shion und ein Krieger mit einem Schwert gegenüberstehen, tu er dies sogar freiwillig" sagte Shion und lachte kurz.
"Ich komme morgen früh wieder hierher. Bis morgen und...laß dich nicht von den Ratten beißen" sagte er, als er sich von Turomak verabschiedete und sein Nachtlager verließ.
Draußen an der frischen Luft peitschte ihm ein kalter Wind entgegen.
"Wenn die Kälte die einzige Schwierigkeit wird...wie sagen die Menschen da nochmal?...fress ich einen Eimer, oder ähnliches. Ha!"
RPG - "Zum Tänzelnden Chocobo"
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Der Wirt -
5. Mai 2004 um 17:15 -
Geschlossen
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Als Shion gegangen war fragte sich Turomak: "Was hat er wohl mit "Flucht" gemeint? Ist dieser Stein wirklich so gefährlich? Ich denke, dass ich ihn Shion einen guten Partner gefunden habe. Sein Wissen über den Stein und seine Weissheit werden uns auf der Suche nach dem Stein sicher von grossem Nutzen sein. Aber ob er auch kämpfen kann? Naja sonst bin ja immer noch ich da!" Turomak lächelte.
Turomak war zwar müde, konnte aber in anbetracht der Situation immer noch nicht einschlafen. -
Am nächsten Tag, die Sonne schob sich gerade erst über den Horizont, war der Wirt sehr früh auf den Beinen. Besonders ausgeschlafen war er nicht. Bis tief in die Nacht hinein grübelte er, wühlte in seinem alten Tagebuch, in das er vor etwa zwanzig Jahren den letzten Eintrag gemacht hatte, und lernte alte Tränke- und Kräutermischungen, von denen er nie gedacht hätte, dass er sie jemals wieder lernen müsste. Doch die Mischungen schienen ihm lebenswichtig, bei allem was er am Vorabend erlebt hatte. Der Stein war wieder da. Nun erinnerte er sich an Turomak. “Der Kerl scheint mir zwar etwas neugierig, aber offenbar ist seine Neugier und Abenteuerlust das einzige, was ihn zum Stein treibt. Das qualifiziert ihn wohl für eine Reise an meiner Seite“, dachte sich der Wirt. Früher als sonst öffnete er seine Taverne. Als er die Tür aufschloss, staunte er nicht schlecht, denn Turomak und ein weiterer Kerl standen bereits davor. “Nun gut, kommt rein“, knurrte der Wirt und schloss die Tür hinter sich wieder. Die folgenden Stunden verflogen bei Gesprächen über den Stein. Immer wieder wollte Turomak wissen, was es mit dem Stein auf sich hat. Der andere Kerl, der wie der Wirt nun wusste Shion heißt, oder zumindest so gerufen werden will, war viel weniger aufgeregt als Turomak und bohrte nahezu gar nicht mit Fragen nach dem Stein. Shion kam dem Wirt bekannt vor, sehr bekannt sogar. Es schien ihm fast, als kenne er diesen Kerl von gewissen Ereignissen die mehr als zwanzig Jahre zurückliegen.
Sehr schnell konnte er Turomak für die Reise gewinnen, obwohl es diesen etwas entmutigte, dass er vom Wirt nichts konkretes über den Stein erfuhr. Shion hingegen, willigte schon fast selbstverständlich ein. “Ihr werdet verstehen, dass ich euch zu diesem Zeitpunkt nichts weiter über den Stein erzähle. Ich kenne euch nicht gut genug“, sagte der Wirt und sah Shion leicht nachdenklich an, denn er hatte das Gefühl, dass dieser gar nichts darüber wissen wollte. Den einzig möglichen Grund dafür sah der Wirt darin, dass Shion schon genug darüber weiß. “Diese Äußerlichkeiten, diese Stimme, dieses Verhalten, es muss sich um den Kerl handeln, der uns vor zwanzig Jahre schon beistand. Sovieles weißt darauf hin. Oder sollte ich mich täuschen?“, dachte sich der Wirt. “Na gut. Schnappt euch alles was ihr braucht, aber nicht mehr als zwei Taschen voll. Kommt dann hierher zurück. Wir werden uns dann drei Antoks von einem guten Freund nehmen, denn zu Fuß würde die Reise zu unserem ersten Zielort mehrere Tage und Nächte dauern. Auf geht’s.“, sagte der Wirt zu Turomak und Shion. “Wir reisen dem Mann im schwarzen Umhang hinterher, den ihr sicher gestern Abend in meiner Taverne gesehen hab“, antwortete der Wirt auf Turomaks Frage, wohin es denn überhaupt gehe. -
Quentin wachte gerade auf, als Turomak und Shion wieder aus der Taverne heraustraten, scheinbar war der Wirt früher aufgestanden als normal, denn Quentin sah niemanden in der Nähe und die Sonne war wohl erst vor einer halben Stunde aufgegangen. Er stand auf und streckte sich kurz und blickte dann in die Taverne hinein. Er hatte allerdings irgendwie ein Gefühl, als würde er kein Zimmer mehr brauchen.
"Entschuldigt, darf ich fragen, warum ihr die Herberge schon so früh geöffnet habt, wo doch gerade erst die Sonne aufgegangen ist?"
Quentin hatte das Gefühl, dass der Wirt und die anderen beiden, die gerade aus dem Gebäude gegangen waren, bei seiner Suche nach dem Artefakt eine wichtige Rolle spielen würden.
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Shion und Turomak gingen nach dem interessanten Gespräch mit dem Wirt die Straße entlang, die direkt von der Taverne zum Hauptplatz führte.
Bei einer gewissen Seitengasse angekommen trennte sich Shion von Turomak mit den Worten "Meine Herberge liegt in diese Richtung. Ich packe nur schnell meine 'sieben Sachen' und kommen dann wieder zur Taverne zurück. Sei vorsichtig, ich habe beim Eingang der Taverne eine Person warten gesehen, vielleicht will sie ja auch etwas vom Stein wissen. Sie könnte natürlich auch Dauersäufer sein und jeden Tag vor der Taverne warten...dennoch, sei vorsichtig. Viele Leute wollen den Stein haben, die Suche nach ihm ist gefährlich.". -
"Ich hab gestern schon einige wenige Worte mit ihm gewechselt. Ich glaube daher nicht, dass er ein Säufer ist. Es könnte gut sein, wie du schon bemerkt hast, dass er ebenfalls den Stein sucht. Du hast recht! Wir sollten vorsichtig sein!", sagte Turomak. Er schaute sich um, ob sie auch nicht belauscht wurden. Aber es war zu dieser frühen Stunde noch niemand auf den Strassen. "Und du willst mir nichts näheres über den Stein verraten?", sagte Turomak mit einem Lächeln im Gesicht. Aber er wusste genau, dass er keine Antwort bekommen würde.
"Nun denn", sagte Turomak voller Enthusiasmus, "ich werde jetzt auch zu meiner Unterkunft gehen und mich mit ein bisschen Proviant eindecken! Ich hoffe, es wird nicht ein all zu langer Ritt! Mir Schmerzen nämlich immer noch die Knochem vom letzten Mal!"
Nun gingen beide getrennte Wege. Es war nicht besonders weit, bis zur Scheune, in der Turomak genächtigt hatte. Er dachte über die Details der Reise nach, die ihm und seinen neuen "Freunden" noch bevor stehen würde. Langsam begann er zumindest Shion zu vertrauen, obwohl er nur sehr dürftig mit Informationen versorgt wurde. "Sei immer stets gut informiert und wachsam!", sagte Turomaks Mentor einst zu ihm. Er hatte lange nicht an diese Worte gedacht, aber jetzt wurde die Erinnerung daran wieder ganz stark. In Bezug auf den Wirt war er sich immer noch nicht ganz sicher. "Shion hat ganz sicher gute Gründe für seine Suche. Das spüre ich irgendwie. Aber was will der Wirt wohl mit dem Stein?"
Ganz in Gedanken versunken kam er endlich bei der Scheune an. Nun packte er seine Sachen zusammen und ging wieder zurück zur Schenke. -
In einer dunklen Gasse kniete eine Gestalt auf dem Boden und sah sich vorsichtig um.
Als sich Shion sicher war, dass er von niemanden gesehen werden konnte, holte er ein mysteriöses Ding aus seiner Kutte und sprach mit ihm:"Proviant, für einige Tage. Wasser ebenfalls, in 5 Minuten. Keine Sekunde später."
Danach stand er auf und sah sich gründlicher um.
Hohe Ziegelmauern umragten diese Sackgasse und ein paar Katzen streichten entlang...nun, es würde ihn doch sicher keine Katze verraten können?
Shion wartete einige Minuten und bekam überpünktlich 4 Minuten und 58 Sekunden nach seiner Forderung das, was er verlangt hatte. Er packte es sorgfältig in seine Tasche, stand auf und verließ die Gasse Richtung Taverne.
Einige Katzen wunderten sich, was der Mann da gemacht hatte und woher auf einmal das gut duftende Essen kam.
Und wieso verdammt nochmal sie keinen Bissen davon abbekommen hatten. -
Kapitel 2
Aufbruch"Es tut mir leid Kollege, aber ich fürchte das geht dich nichts an!", sagte der Wirt zu Quentin, der von dieser Antwort sichtlich geschockt war. "Und obendrein, hat sie jetzt schon wieder zu", ergänzte der Wirt und beendete die kurze Unterhaltung. Auf Quentins Nachfrage nach dem Grund antwortete der Wirt in Gedanken und Überlegungen versunken schon nicht mehr. Quentin erkannte wohl, dass mit dem Wirt heute nicht gut Kirschen essen ist, und ging ihm aus dem Blickfeld. Schon von Weiten sahen Turomak und Shion, die jetzt wiederkehrten, den Wirt vor seiner Taverne stehen und warten. Er hatte einen großen Rucksack auf den Rücken geschnallt, der auf seinem riesigen Kreuz gar nicht so groß aussah. Eingepackt hatte er jede Menge Brote, Wasser und sogar zwei Flaschen seines besten Weines. Außerdem einige Manuskripte von Mischungen für Tränke und Wirkungen von Kräutern sowie allerlei scheinbar sinnlosen Kram. Aus einer der vielen Taschen in seiner Jacke schaute ein undefinierbares grünes Blatt heraus, das er schnell hineinstupste, als er merkte, dass es heraus sah. Endlich waren Turomak und Shion wieder da. "Lasst uns nun endlich aufbrechen, die Zeit drängt", sagte der Wirt zu den beiden. "Zuerst besuchen wir einen alten Freund von mir, Kelis. Er wird uns drei Antoks leihen", sagte der Wirt. Turomak und Shion nickten. Turomak, Shion und der Wirt gingen los. Einige Straßen weiter stand Kelis bereits vor seinem Stall, er schien die Reisenden zu erwarten. "Sei so nett und leih uns drei deiner wunderbaren Antoks, Kelis", sagte der Wirt. Kelis stimmte wie selbstverständlich zu und Minuten später waren die Antoks beladen. Nun ging es endlich los. "Unser erstes Ziel ist Hertak. Warum, werdet ihr schon sehen", sagte der Wirt und ritt los. Turomak und Shion ritten ebenfalls los und hatten tatsächlich Mühe, dem alten Wirt hinterher zu kommen.
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Quentin war mehr als erstaunt und auch ein wenig geschockt, was der Wirt soeben gesagt hatte, aber dass die Taverne schon wieder geschlossen war...? Auf diese frage hatte er aber keine Antwort bekommen, da musste doch etwas im Busch sein. Er entschied sich, den Wirt etwas zu verfolgen und siehe da, er hatte das Ziel der kleinen Reisegruppe schon erfahren. Hertak, die Stadt des Wissens. Opfer vieler Angriffe, die jedoch jedesmal abegewehrt wurden, selbst Adragne hatte die Stadt mit ihren mächtigen Mauern noch nicht einnehmen können. Die vielen Gelehrten Zauberer dort waren für jede Armee ein Problem, sie konnten mit Angriffssprüchen die Armeen ihrer Feinde schnell aufspalten, die Weißmagier heilten Verletzte und Gefallene. Die Stadtwache selber musste eigentlich nur noch das Tor halten...
Aber genug von der Stadt, Quentin musste ein geeignetes Transportmittel finden. Mit dem Einfluss seines Vaters hier und in Hertak musste doch etwas anzustellen sein. Quentin ging kurzerhand zum nächstbesten Passanten und fragte ihn nach der schnellsten Transportmöglichkeit nach Hertak, bekam auch eine Auskunft."Dann mal los. Wenn diese Herren in Hertak fündig werden wollen, dann sollen sie es. Ich jedenfalls begnüge mich damit, ihnen ihre Ergebnisse aus der Tasche zu schnappen. In Hertak sollte es genug Auftragsdiebe geben, dort ist Wissen ja - vor allem neues - nahezu unbezahlbar"
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Die Sonne brannte in der Mittagehitze heiß auf die drei Reiter der Antoks. Der Wirt, dessen richtigen Namen Shion nicht kannte, ritt voran und das war Shion Recht so. Sollten Banditen oder Fallen auftauchen, würde es den Wirt zuerst erwischen. Allmählich schwitzte Shion unter seiner Kutte und hätte sie gerne gelüftet, in Anwesenheit seiner beiden Gefährten würde er das jedoch nicht tun. Er sah zum Himmel, da man es jetzt ungefähr sehen musste, wenn man wüsste wonach man suchen müsste...Shion hielt Ausschau danach und fand es auch, knapp in der Nähe der Sonne. Seine Augen schmerzten zwar etwas, als er gen Sonne blickte, dennoch sah er es. Hoffentlich musste man es nie wieder einsetzen. Shion sah wieder nach vorne beim Reiten und versuchte das Hyperthalion am Himmel zu vergessen. Vorläufig jedenfalls.
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"Nach Hertak!", dachte Turomak, "dahin wollte ich ja sowieso! Naja, wenigstens werde ich dort wahrscheinlich nicht all zu lange in irgendeiner Bibliothek sitzen müssen. Zu dritt findet man viel schneller wonach man sucht. Ausserdem macht der Wirt den Eindruck, als wüsste er schon längst um was es geht! Aber warum gehen wir dann noch nach Hertak?"
Fragen über Fragen und Turomak bekam keine Antworten. Turomak war nicht dumm, jedoch war er kein Gelehrter und fand auch nicht all zu grossen Spass daran in Bibliotheken nach Informationen zu suchen. Aber seinem Mentor folgend war er meist sehr gut informiert. Nur über diesen Stein wusste er so gut wie nichts. Oder sagen wir, er konnte sich nicht daran erinnern. Er konnte sich sowieso nur noch bruchstückhaft an seine Vergangenheit erinnern. Turomak könnte sagen in welcher Stadt er aufwuchs und wie seine Freunde hiessen, doch was nach seiner Kindheit passierte konnte er nicht genau sagen. Es gab ein Loch in seinem Gedächtnis, das doch einige Jahre "gross" war. Oft fragte er sich, was wohl geschehen war.
Es wurde immer heisser. Turomak holte seine Wasserflasche aus seiner Tasche und trank sie halb leer.
"Ich kam erst kürzlich durch diese Gegend! Wir sollten uns vor Wegelagerern und sonstigem Gesindel in acht nehmen! Es gibt auch einige organisierte Diebesbanden hier. Seid also wachsam meine Freunde!", sagte Turomak. -
Wie erwartet war Quentin dank den Verbindungn seines Vaters zu einem prächtigen Antok gekommen, der auch noch eine unglaubliche Geschwindigkeit hatte, wenn man ihn gut anspornte. Nach nur wenigen Minuten hatte Quentin die drei anderen schon überholt, auf einem Nebenweg, versteht sich. Als er allerdings in gebührender Entfernung von der kleinen Kolonne wieder auf den Hauptweg kam, sprangen einige Räuber aus dem Gebüsch, mit Bögen bewaffnet, nur einer hatte Schwert, das wohl von einem Reisenden gestohlen wurde, denn solche Schmiedekunst konnte ein Räuber nicht kaufen. Diese Truppe, die aus 7 Mann bestand, hatte einen Fehler gemacht, sie griffen jemanden an, der Schwarzmagie beherrschte. Einen Zauber später waren sie in einem großen Eisblock erfroren, standen nun am Wegesrand. Nach diesem kurzen Zwischenfall machte Quentin sich sofort daran, seinen verlorenen Vorsprung wieder auszubauen, er wollte möglichst schnell in Hertak ankommen.
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"Also wenn du erst vor Kurzem durch diese Gegend geritten bist, mache ich mir keine Sorgen über Diebesgesindel" sagte Shion lächelnd und die Gruppe lachte daraufhin herzhaft.
Doch wider allen Erwartens und, wie es Shion vorkam, zu Turomaks Enttäuschung, trafen sie auf keine Monster oder Diebe.Dennoch war die Reise beschwerlich, denn der größte Feind in der Wüste war und wird immer die Sonne sein. Viele gute Männer sind elendig in der Wüste dahingeschieden, weil sie zu wenig Wasser mitnahmen, um mit weniger Gewicht "schneller an ihr Ziel zu gelangen". Wenn es Selbstmord war, dachte sie Shion immer, hatten sie es auch tatsächlich erreicht.
Die Gruppe ließ sich jedoch nicht abschrecken durch Skelette im Wüstensand, immerhin konnten sie nichts mehr anrichten. Turomak behauptete jedoch, einmal gegen Skelettkrieger gekämpft zu haben, aber ob das wahr, gelogen oder ein Sonnenstich war, vermochte Shion nicht zu sagen. Ihm war das auch relativ egal, Skelette konnte man immerhin leicht zerstören, in dem man ihre Knochen in alle 4 Winde verstreute. Bis sie die mal wiedergefunden hatten, war man längst über alle Berge.So wie der Berg Garug, auf dem Hertak lag.
Massiv, wie nur ein Gebirge massiv sein konnte, erhob er sich bei den Ausläufern der Wüste und bildete eine unblockierbare Hürde für die regenreichen Wolken, die sonst die Wüste in eine blühende Oase verwandelt hätten.
Und ganz oben am Gipfel, in einem flachen, wiesenbewachsenen Gebiet, war Hertak. Forschermetropole, Wissensstadt, Geniewerkstatt, sie trug viele Namen und war berühmt in Kalpahan.
Die Gruppe kam am Fuß des Berges an und Shion hob die Hand, um die Gruppe zu bremsen und einige Worte sagen zu können.Die Worte lauteten:
"Wer zum Teufel hat die Straße nach Hertak mit Werkzeugen zerstört und wie kommen wir jetzt den Berg hinauf?! "
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"Du warst wohl noch nicht sehr oft in Hertak!", sagte Turomak mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
"Auf den Berg zu klettern wäre Selbstmord. Das hat noch keiner geschafft. Und mit meiner Rüstung würde ich auch nur ungern klettern. Es gibt zum Glück einen anderen Weg. Er führt durch den Berg hindurch. Auf der anderen Seite des Berges ist der Eingang zu der Höhle. Allerdings ist es sehr gefährlich. Man sagt sich, dass es ein riesieges Monster im innern der Höhle gibt. Wenn man durch die Höhle durch ist, kommt man ganz in der Nähe von Hertak wieder ans Tageslicht. Es soll da drin teilweise sehr steil nach oben gehen, aber alle mal angenehmer, als den Berg von aussen zu besteigen!", sagte TuromakTuromak blickte voller Ehrfurcht den Berg hinauf. Es schien als wäre er schon sehr oft hier gewesen.
"Allerdings würde ich auch nur sehr ungern ohne Führer da rein, wenn ihr versteht, was ich meine! Wir sollten uns in dem nahegelegenen Dorf nach einem Führer umsehen. Ich bin sicher wir werden jemanden finden. Da die Menschen in diesem Dorf wahrscheinlich mehr über das Monster wissen, wird die Sache wohl nicht ganz billig." ,sagte Turomak.
"Was meint Ihr? Sollen wir es so versuchen, oder doch besser nen Führer angagieren? Ohne die Suche nach einem Führer könnten wir Zeit sparen, aber ob sich das lohnt?" Turomak blickte fragend in die Runde....
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"Ich bin dafür, dass uns der Wirt endlich preisgibt, warum wir unbedingt nach Hertak reisen müssen. Und zwar bevor wir Zeit in einem Dorf verschwenden oder einen gefährlichen Weg durch eine gefährliche Höhle nehmen. Wir suchen doch alle den Stein, nicht? Ist der Mann mit dem Stein nun in Hertak, ja oder nein? Wenn nein, wieso folen wir ihm nicht und müssen unbedingt nach Hertak? Das würde ich zu gerne wissen!"
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Quentin war bereits in der Höhle, die Turomak angesprochen hatte. Ihm wäre zwar ein Weg irgendwo außerrum lieber gewesen, der wohl auch ungefährlicher war, aber erstens hätte er dadurch viel wertvolle Zeit verloren und zweitens waren die wenigen Monster, die ihn Angriffen, eine Kleinigkeit. Das einzige, vor dem Quentin sich in acht nehmen müsste, wäre dieses Monster, das noch niemand zu Gesicht bekommen hat; das heißt, zu Gesicht bekommen schon, aber bis jetzt hat noch niemand die Begegnung damit überlebt.
Quentin ging nun etwas vorsichtiger, denn er kam zu der Stelle an der laut den Dorfbewohnern das Revier dieses Biests anfing.
"Was das wohl für ein Biest ist...?"
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“Neugieriges Pack“, dachte sich der Wirt. “Aber ich wird wohl nicht drumherum kommen, ihnen wenigstens einen Brocken hinzuschmeißen. Irgendwo verstehe ich sie ja auch...“, führte der Wirt seine Gedanken fort. Dann sprach er los. “Nun gut! Ich will euch etwas erzählen. Ihr erinnert euch sicher, wie ich mit dem Mann im schwarzen Umhang am hintersten Teil meiner Bar gesprochen hatte. Wer genau dieser Mann ist, sei vorerst nicht von Bedeutung! Jedenfalls sagte er in seinem letzten Satz, ich solle mit Begleitung nach Hertak kommen. Er würde uns dann dort treffen und den Fortgang der Reise absprechen. Tja! Und nun sind wir vor Hertak.“ Der Wirt sah seinen beiden Gefährten ins Gesicht, insofern dies möglich war. Turomak schaute zufrieden, immerhin hatte er endlich etwas Neues erfahren. Aber gleich darauf runzelte er die Stirn. Die Sätze des Wirtes hatten Turomaks Gier nach Informationen nur kurzzeitig befriedigt. Shion hingegen sah von außen gewohnt gleichgültig aus. Als Außenstehender seine Gemütslage zu deuten, war unendlich schwer, was nicht zuletzt an seiner Kutte lag. Wo genau die drei Gefährten den Mann im schwarzen Umhang in Hertak treffen würden, war auch dem Wirt unbekannt. “Wir werden uns erst mal eine Herberge nehmen“, dachte er sich. Aber zuerst musste man mal nach Hertak gelangen. Der Wirt grübelte, schaute Turomak und Shion musternd an. In Anbetracht der Fähigkeiten und Ausrüstungen der Gruppe hatte er keine Bedenken und sagte schließlich: „Wir werden den Weg durch die Höhle nehmen! Erst ins nächste Dorf zu gehen und einen Führer zu suchen, würde Zeit kosten, die uns vielleicht schon bald fehlen wird.“ Die Gefährten richteten ihren Blick also zum Höhleneingang, zu dem es nicht mehr weit sein konnte.
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"Zeit wofür?"dachte Turomak, "Naja, wenn es so weit ist wird der Wirt uns schon aufklären. Aber eigentlich würde ich schon ganz gern mal etwas mehr erfahren!"
"Nun denn, auf zur Höhle!" sagte Turomak voller Tatendrang. Wenn er schon keine weiteren Informationen bekam, wollte er zumindest etwas mehr tun, als nur auf einem Antok sitzen und reiten.
Ohne gross weitere Worte zu verlieren ritten die Drei zu der besagten Höhle. Es war wirklich nur noch ein Katzensprung. Als sie angekommen waren stiegen sie von den Antoks ab. Die Antoks hätten ihnen in der Höhle nicht viel gebracht. Es waren hervorragende Reittiere, aber für das Rumklettern in einer Höhle waren sie alles andere als geeignet.
"Also, hier wären wir! Du sagtest wir dürfen keine Zeit verlieren, also gehen wir rein!", sagte Turomak. Als Turomak keine Einwände hörte ging er voran. Shion und der Wirt folgten ihm hinein. Am Eingang war eine Fackel, die Turomak sogleich mitnahm.
Nach wenigen Metern rutschte Turomak aus und stürzte beinahe in einen tiefen Graben. Er konnte sich jedoch in letzter sekunde festhalten. Ausser ein paar Kratzer und einem kleinen Schock passierte ihm nichts! Nun hörten die Drei in der Ferne ein dumpfes Grollen. "Klingt ziemlich gross!"sagte Turomak. Die Drei wollten keine Zeit mehr verlieren und gingen nun in einem schnelleren Tempo immer weiter in die Höhle hinein. -
Tief drinnen in der Höhle wurde es immer dunkler.
Die einzige Lichtquelle war noch immer die Fackel von Turomak, die gegen ein Meer von Dunkelheit ankämpfte, doch wusste, dass sie irgendwann verlieren würde.Vorsichtig kletterte die Truppe die Höhle hinauf und manchmal verloren sie den Halt, schlitterten wieder einige Meter nach unten oder schürften ihre Arme auf. Flüche hörte man viele in der Höhle, aber auch das zufriedene Schnaufen erschöpfter Männer, die mehrere Meter mit ihren bloßen Händen und Füßen erklommen hatten.
Einen Vorteil bot die Dunkelheit dann doch: Niemand der Männer konnte so richtig erkennen, wie tief es wirklich nach unten ging. Niemand wollte es auch sehen. Das lenkte nur vom Ziel ab, das OBEN hieß.Nach zweieinhalb Stunden kamen sie schließlich im obersten Höhlenabschnitt an. Hier war es flacher und teilweise schien die Sonne durch Risse an der Oberfläche in die Gänge und Tunnels der Höhle. Es war nicht wirklich viel Licht, gerade mal so als würden einigen Glühwürmchen das Universum erhellen wollen, doch es reichte aus um wenigstens eine graue Welt zu erkennen und nicht mehr eine schwarze Einheitsmasse vor den Augen zu sehen.
Nach 20 weiteren, im Vergleich zu vorhin unbeschwerten Fußmarschminuten in ungefähr ebenen Tunnels, erreichte die Gruppe eine große Höhle. Hier kam zwar genausoviel Licht wie in den Tunnels rein oder vielleicht sogar noch mehr, doch es verlor sich im allesverschlingenden Dunkel der Höhle.
Fürchterlicher Gestank erreichte die Gruppe aus der Höhle. Es roch nach verfaulendem Fleisch, Urin, Kot und altem Blut. Außerdem war es ungewöhnlich warm.Doch bevor noch jemand Schlüsse daraus ziehen konnte, kam die Antwort von ganz allein und die Dunkelheit vor ihnen explodierte in einen großen, grellen Lichtschauer. Geblendet und kurz orientierungslos überprüfte jeder für sich, ob noch alles an seinem Körper war was da sein sollte. Als alle zufrieden waren, kamen sie jeder für sich zu einem stillschweigenden Schluss.
Der hier in dieser Höhle wohnende Drache hatte seine Gäste mit einer gewaltigen Feuersäule aus seinem Mund begrüßt.
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Quentin lief nun schon mehr als 3einhalb Stunden in der Höhle rum, er hatte sich wohl ziemlich verlaufen. Plötzlich erblickte er allerdings etwas weiter, vielleicht zweihundert Meter weiter, ein Licht, das wohl von einem großen Feuer stammte. Vorsichtig näherte Quentin sich dem Licht, das mittlerweile etwas schwächer geworden war, aber trotzdem noch sehr hell, vor allem für seine an die Dunkelheit gewöhnten Augen war. Als er um die Ecke sah, musste er erst einmal Schlucken, einen Drachen hatte er wirklich nicht erwartet. Allerdings entdeckte er vor dem Feuer, das aller Warscheinlichkeit vom Drachen entfacht war, drei ihm bekannte Figuren, Shion, Turomak und den Wirt.
"Die drei werden das wohl kaum alleine Überleben, und wenn ich etwas über den Stein erfahren will, dann sollte ich ihnen Helfen. Zum Glück sind diese Biester namens Drachen vor allem gegen Kältemagie empfindlich."
Quentin ging nun aus seiner Deckung und wirkte einen Eiszauber auf den Drachen, der allerdings kaum beeindruckt war, da mussten wohl härtere Geschütze aufgefahren werden.
"Welch ein Zufall, dass wir uns hier treffen. Wenn ihr den Drachen ablenken könnt, dann schaffe ich es vielleicht, ihn mit einem starken Eiszauber außer Gefecht zu setzen, aber dafür brauche ich mindestens zwei Minuten!"
Quentin wartete gar nicht erst die Reaktion der drei ab, sondern ging sofort in einer halbwegs sichere Ecke und begann, sich zu konzentrieren.
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