Globalisierung - Pro und Contra

  • Unter Globaliesierung versteht man gemeinhin den Prozess der zunehmenden internationalen Verflechtung in allen Bereichen, sei es der Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt, Kommunikation, Konsum oder ähnliches, auf der Ebene von Individuen, gesellschaften, Institutionen und Staaten. Als wesentliche Ursache der Globalisierung gelten Kommunikations- und Transporttechniken sowie die politischen Entscheidungen zur Liberalisierung des Welthandels. So weit, so wikipedia^^


    Seit ihr für oder gegen die Globalisierung?
    Was sind die Folgen?


    Ich würde mich eher zu den Globlisierungsgegnern zählen, warum will ich euch gleich sagen:


    Globalisierung ist Freihandel!
    Der Freihandel zeichnet sich, zynisch gesehen, dadurch aus, das er Konzernen die Freiheit gibt, alle anderen ihrer Freiheit zu berauben, einschließlich der alten Freiheit demokratischer Länder, ihre Binnenwirtschaft, ihre Gemeinden, ihre Kultur und ihre Umwelt schützen zu dürfen. Im eigentlichen Sinne des erfinders sollte Freihandel den Wettbewerb "auf gleicher Ebene" beinhalten. Wenn aber starke und schwache Länder miteinander konkurrieren, steht der Ausgang von vornherein fest.


    Globalisierung ist Ausbeutung!
    Die Geberländer der Nordhalbkugel gewährtem dem Süden 2004 insgesamt 79 mrd Dollar Entwicklungshilfe. Im Gegenzug zahlen die Entwicklungsländer aber 299 Mrd. Dollar als Schuldendienst an den Norden zurück - jährlich! Nigeria hat 2006 die letzte Schuldenrate eines 30-Mrd-Dollar-kredites zurückgezahlt, komischerweise leben dort aber immer noch 75% der Bevölkerung von weniger als einem Dollar pro Tag, obwohl die Lebenserhltungskosten auch dort weiter steigen. Die Konzerne handeln heute immer mehr so, wie bereits die Kolonialherren gedacht haben!


    Globalisierung ist Armut!
    1962 verdienten die Menschen in den 20 reichsten Ländern 54 mal so viel wie die Menschen in den 20 ärmsten Ländern, 2002 verdienen bereits 121 Mal so viel! Das Vermögen der drei reichsten Personen der Welt ist größer als das gemeinsame Bruttoinlandsprodukt der 48 am wenigsten entwickelten Länder mit 600 Millionen Einwohnern. Irgendwo stimmt da doch etwas nicht!


    Globalisierung ist Verlagerung von Produktionswegen und Herstellung!
    Der örtliche Metzger holt sein Schwein vom Bauernhof in der lokalen Nähe, er schlachtet, zerlegt und wurstet, der Kunde bekommt die Ware im Geschäft frisch auf den Tisch.
    Das ist lokal und widersinnigerweise etwas teurer.
    Billiger wird es dadurch, das so ein Schwein nach Spanien transportiert wird, dort zerlegt, das Fleisch nach Tschechien transportiert, dort zu Wurst verarbeitet, inkl. Konservierungsmitteln verpackt und in Zentrallager transportiert wird, um von da wiederum an die "Frischfleisch"-Theke in den Supermarkt nach Deutschland gekarrt zu werden. Weil dies billiger ist nennt man das den Vorteil der Globalisierung.
    Aber was ist mit den Kosten für die Straßen, die Zollbehörde, Lebensmittelüberwachung etc.? Diese werden nicht auf den Endpreis aufgeschlagen, denn diese Kosten trägt die Allgemeinheit.


    Globalisierung ist Privatisierung!
    Die Bahn geht an die Börse, Krankenhäuser und Altenheime werden privatisiert, Personal entlassen und Fachabteilungen, die nicht den erwarteten Gewinn erwirtschaften geschlossen.



    Ich könnte noch lange so weitermachen, aber ich denke das genügt für den Anfang^^
    Ich will auch nicht verschweigen das die Globalisierung durchaus ihre guten Seiten hat, wie etwa:


    * Globalisierung fördert Wachstum und erhöht den Wohlstand der beteiligten Produzenten.
    * Durch weltweit wachsende Arbeitsmärkte steigen Exporte, andere Güter können billiger importiert werden.
    * Globalisierung führt zu einer Beschleunigung des technischen Fortschritts.
    * Globalisierung fördert den Kulturaustausch - die Menschen lernen voneinander


    Nur können diese positiven Aspekte die negativen bei weitem nicht übertreffen!


    Was meint ihr?

    ~\~\ (^o^) /~/~


    _______________________________________



    Glücklich mit basslerNNP

  • Ein Thema, bei dem sich mir die Fußnägel aufrollen seit wir es in der 12 im Englisch LK bis zum Umfallen durchgekaut haben...


    "Globalisierung ist, wenn die Armen der reichen Länder den Reichen der armen Länder Geld geben."


    Ich stehe dem Ganzen eher neutral gegenüber, da man als Kleinbürger mit einem gewissen Wohlstand nicht viel von den negativen Seiten der Globalisierung betroffen ist, sondern meist eher von den positiven profitiert. Die negativen Aspekte kennt man in der Theorie und man weiß, dass es sieht gibt, doch in den meisten Fällen sind sie relativ weit entfernt und betreffen einen nicht direkt.


    Leider gilt hier "Aus den Augen aus dem Sinn".


    Das meiste läuft aber auch auf einer Ebene ab, wo man als Bürger wenig Einfluss üben kann, daher ist man den Entwicklungen sowieso ausgeliefert und anstatt mich selber damit verrückt zu machen, beobachte ich die Entwicklung und ziehe für mich Schlüsse daraus und kann mich dann entsprechend verhalten.

    - "Surprised bears usually stop attacking once you are no longer a threat, i. e. dead." -

    • Offizieller Beitrag

    Für mich ist Globalisierung schlicht eine Tatsache, da kann man gar nicht mehr gross darüber diskutieren. Das einzige, was man tun kann ist, dass man die negativen Folgen der Globalisierung zu minimieren versucht. Denn es gibt generell viele Verlierer, vor allem in der sogenannten Dritten Welt. Aber es geht halt oft nur um Profit, und dann bleiben die Schwachen auf der Strecke.


    Einer der Hauptfehler, den die Globalisierungsgegner begehen, sind die dauernden Kravalle, sobald irgendein G8-Treffen stattfindet, sh. Heiligendamm. Ich sage nicht, dass das eine Mehrheit ist, die sich an diesen Kravallen beteiligt. Aber es ist genau der Teil, der die öffentliche Meinung prägt. Und wenn dann jemand etwas seriöses gegen die Globalisierung vorbringt, kann das von den Betroffenen einfach in den Wind geschlagen werden.


    Das mit der Entwicklungshilfe ist wirklich das letzte. All das Geld versickert in dunklen Kanälen. Ich habe kürzlich ein Interview mit einem afrikanischen Experten gesehen, der dazu aufgerufen hat, sofort mit der Entwicklungshilfe aufzuhören, und das aus zwei Gründen:


    1. Entwicklungshilfe schafft Abhängigkeiten und Schulden (Zins!), der das Elend noch mehr vergrössert.
    2. Die Entwicklungshilfe verhilft bloss Dikatoren dazu, ihre Macht mit Gewalt zu halten, wodurch Reformen und Aufschwung unterdrückt werden.


    Fazit: Entwicklungshilfe verhindert Entwicklung!


    Natürlich muss man der verarmten Bevölkerung helfen. Da sind aber diese "Monsterkredite" an die einzelnen Staaten der falsche Weg.


    Was können wir tun?
    Wir können uns informieren, unter welchen Bedingungen zum Beispiel die Kleider im Supermarkt hergestellt wurden (nicht einfach, ich weiss). Wir müssen ein klares Zeichen setzen, dass wir die Ausbeutung der "Dritten Welt" nicht mehr länger dulden wollen!


    Puh, sobald ich noch revolutionärer werde, hör ich mal auf^^


    Mfg
    Aerith's killer

    Je mehr Käse, desto mehr Löcher.
    Je mehr Löcher, desto weniger Käse.
    Ergo: Je mehr Käse, desto weniger Käse.