Ich verstehe nicht warum sie eine der besten Spielehersteller sind? Da möchte ich gerne Argumente hören.
Für mich gehören sie zurzeit zu den Besten, weil sie bei dem was sie tun bis jetzt durchgehend sehr gute Arbeit leisten und mir keine nennenswerten Negativschlagzeilen einfallen, die sie verursacht haben.
Das ist natürlich zu einfach gedacht, deshalb versuche ich zumindest ein paar Punkte zu differenzieren:
Die Story, die in Genshin Impact erzählt wird ist, bis auf kleine Aussetzer, durchgehend gut inszeniert und mit dem Kampfsystem, das auf Wechselwirkung zwischen den Elementen fokussiert, haben die Macher eine sehr ansprechende Basis geschaffen.
Die Idee, ein Open World Game mit regenerativen Ressourcen zu kombinieren, ist vermutlich nicht neu, wurde hier aber auch meinem Empfinden nach gut umgesetzt. Der Zweck ist ja, den Spieler zu animieren, mindestens einmal pro Tag das Spiel zu öffnen um die nachgeladenen Ressourcen zu nutzen und da ist die Menge von inzwischen 160 Harz verhältnismäßig gut gewählt. Ich hätte natürlich nichts gegen einen Wert der bei 200 oder höher liegt, aber das könnte auch noch in zukünftigen QoL Updates kommen.
Die erschaffene Welt selbst ist facettenreich und erhält mit jeder neuen Region thematisch innovative Orte zum Erkunden. Die Rätsel erscheinen schlicht, sind aber gut in die Regionen eingebettet. Zudem sind mir persönlich noch nie solch grobe Schnitzer in der Mechanik wie in den Anfängen von Cyberpunk, Pokemon Karmesin/Purpur, Gollum oder AC Valhalla aufgefallen.
Das Spiel ist als Solo-Spiel konzipert, bietet aber die Möglichkeit im Ko-Op mit anderen GEMEINSAM Aufgaben zu bewältigen. Ich bin persönlich kein Fan jeglicher Art von PvP oder kompetitiven Modi. Dies mag für andere ein Negativargument sein, für mich ist es aber positiv.
Auch abseits vom Spiel engagiert sich Mihoyo und arbeitet mit Veranstaltungen und Benefizkonzerten, den Menschen ihre Spiele auf auditiver Basis im Gedächtnis zu halten. Solche Konzerte habe ich zuletzt nur von Square Enix oder selten in Verbindung mit Ubisoft gehört, aber als Benefizveranstaltung wo die Erlöse nicht an Mihoyo, sondern an die ortsansässigen Musiker gehen, lese ich hier zum ersten Mal.
Dies ist teilweise dem GaaS Modell geschuldet, aber ich rechne den Machern hoch an, dass Sie die Legendenquests und auch die Unternehmungen mit den NPC-Charakteren nicht hinter eine Paywall versteckt haben. Da diese mitunter nur in Ausnahmen Story-Relevanz haben und nur existieren um einem den Charakter etwas näher kennenlernen zu lassem, wäre dies nicht komplett auszuschliessen gewesen.
Abschließend verweise ich noch einmal darauf, dass (je nach Plattform) momentan ca. 50 - 60GB zum Spielen angeboten werden und man die gesamte verfügbare Handlung des Spiels spielen kann ohne einen einzigen Cent ausgeben zu müssen. Würde ich einen ungefähren Vergleich ziehen wollen, käme ich auf das FF7 Remake, das laut SE die Geschichte neu interpretiert, der Spielerschaft häppchenweise serviert wird und pro Update 70€+ dafür verlangt. Und dann kommen dann noch die diversen DLCs hinzu...
Das wären meine Punkte erstmal.
Vieles davon sehe ich naturgemäß durch die rosarote Brille, weil mir das Spiel in seiner Gesamtheit gefällt, ich verstehe aber auch die Kritik dahinter, wenn Spieler von Belohnungen enttäuscht sind und sich wünschen, dass sinnvolle QoL Updates zeitnah umgesetzt werden sollten. Aber für mich überwiegen die positiven Aspekte nunmal.