Hab' das Spiel schon seit einem Weilchen durch, allerdings noch kein Fazit dazu in den von mir erstellten Thread geschrieben. Jetzt, wo ich meinen zweiten Run begonnen habe, will ich es aber endlich tun.
Bin ja etwas überrascht, dass Monochrome Mobius in dieser Community so wenig Beachtung findet, denn bei dem Titel wird JRPG mit einem ganz großen J geschrieben. Ein bisschen was hab' ich ja schon in den vorherigen Posts erzählt und insgesamt ist mein Eindruck bis zum Schluss des Spiels ein positiver geblieben. Die Geschichte ist durchweg spannend, aber man braucht natürlich etwas Geduld, sich den Visual-Novel-Abschnitten zu widmen, weil die einiges zum narrativen Aspekt beitragen. Doch auch die übrigen Zwischensequenzen sind ausgesprochen dialoglastig. Hier wäre in meinen Augen weniger manchmal mehr gewesen, denn man muss nicht aus Dingen, die sich eigentlich in drei Sätzen klären lassen, ein Drei-Minuten-Gespräch machen. Mittlerweile dürfte sich herumgesprochen, dass die Story mit einem Cliffhanger endet. Dieser beschränkt sich allerdings auf das Schicksal einer einzigen Figur. Die eigentliche Kernhandlung des Spiels wird schon geklärt.
Spielerisch war ich überrascht, wie offen und umfangreich sich der Titel präsentierte. Es gibt eine relativ weitläufige Oberwelt, die man nach herzenslust aufdecken und erkunden kann. Dazu gibt es abseits der ca. 40stündigen Haupthandlung schon von Beginn an jede Menge Nebenaufgaben. Diese sind auch tatsächlich optional. Es empfielt sich allerdings, zumindest einen Teil davon mitzunehmen, weil das Spiel andernfalls nämlich ab der Mitte zur Grindinghölle mutiert. Doch es soll ja durchaus Leute geben, die damit kein Problem haben
. Auch die Dungeons fallen im späteren Spiel durchaus recht groß aus und bringen die eine oder andere, zugegebenermaßen eher simple, Rätseleinlage mit sich.
Zum Schluss komme ich nicht umhin, noch einmal die musikalische Untermalung lobend zu erwähnen, denn es ist der beste Videospielsoundtrack, den ich seit locker fünf Jahren gehört habe: eingängig, stimmungsvoll, schwelgerisch und nicht überproduziert.
Abschließend spreche ich für alle JRPG-Fans, die kein Problem mit grafisch eher zweckdienlichen, nicht lokalisierten Spielen haben, eine klare Kaufempfehlung aus.