Leute, das hier ist eine Kolumne und kein News-Artikel. Bekanntermaßen sind Kolumnen eben folgendes: Eine persönliche Meinung des Autors. Ihr müsst nicht der selben Auffassung sein, aber man sollte schon ein wenig differenzieren.
Ich persönlich bin da absolut auf Seiten des Verfassers, da wir nun einmal nicht bestimmen oder besser gesagt, festlegen, was ein Final Fantasy tatsächlich ausmacht und ich verstehe nicht, weshalb sich zu dem Thema jedes Mal aufs Neue im Kreis gedreht wird. Zumal ich die Phrase "Das ist kein Final Fantasy mehr!" auch schon von Leuten gehört habe, die beispielsweise lediglich nur wenige oder gar einen einzigen Teil der Reihe gespielt haben. In meinem engeren Bekanntenkreis kenne ich jemanden, der nach Final Fantasy X und XIII (nur diese Teile wurden gespielt) der Auffassung war, dass FF XV eben kein Final Fantasy mehr sei.
Dabei hatte, wenn man es sehr genau nimmt, besonders Teil XIII nur noch wenig von dem Inne, was vermeintlich fest zu einem Final Fantasy gehört, bis eben auf die opulente Aufmachung und Inszenierung. Minispiele? Fehlanzeige! Sidequests? Ebenso nicht wirklich vorhanden! Eine etwas freiere Erkundung war erst gegen Ende des Spiels wirklich möglich und dort bestand das, was man abseits der Hauptgeschichte tun konnte prinzipiell auch nur aus einer Aneinanderreihung von Kämpfen und dem Verbessern der Charaktere. Die Beschwörungen, so nett und typisch bildgewaltig sie auch in die Kämpfe eingebunden wurden, waren ebenfalls kaum wiederzuerkennen und letztlich fiel sogar die klassisches Siegesfanfare vom Tisch. Einzig Chocobos und diverse Gegnertypen ließen noch einen Hauch von dem aufblitzen, was ein Final Fantasy letztlich wirklich von anderen Spielen unterscheidet, neben der bereits erwähnten Imposanz.
Bevor jetzt jemand "Aber!" schreit:
Für mich war auch Final Fantasy XIII ein vollwertiger Titel, welcher der Reihe zugehörig ist, mit diversen Abstrichen zwar, aber ich habe es halt schlicht akzeptiert und würde es nicht einmal im entferntesten als schlecht bezeichnen.
Letztlich kann natürlich dennoch jeder für sich selbst entscheiden, was ein Final Fantasy tatsächlich zu einem Vertreter der Reihe macht, aber da gibt es dann doch immer wieder solche, die ganz genau diese persönliche Meinung als allgemeinen Fakt darstellen und ich denke, dem Autor dieser Kolumne hier geht es genau darum. In Kreisen der Fans gibt es folglich kaum eine Einigung und jeder neue Teil tritt eine Debatte sondergleichen los, was aber ja am Ende nur vergebliche Liebesmüh ist, da wir den Entwicklern nicht ihre Vision streitig machen können. Wenn das nächste Final Fantasy ein Third-Person-Shooter mit RPG-Elementen (Dirge of Cerberus lässt grüßen) wird, dann können wir uns auf den Kopf stellen und es wird nichts ändern und abermals kommen dann jene, die damit ziemlich sicher vor den Kopf gestoßen werden.
Für mich ist es jedenfalls gut, dass die Reihe sich mit jedem Teil neu erfindet und witzigerweise, das kann ich mir sehr gut vorstellen, gäbe es mit ziemlicher Sicherheit Debatten und Diskussionen, wenn dem nicht so wäre und sich jeder Teil nur leidlich vom jeweiligen Vorgänger unterscheiden würde. Zelda beispielsweise hatte ja eine Zeitlang genau dieses Problem und es wurde von Teil zu Teil immer stärker kritisiert, dass die Reihe auf der Stelle treten würde. Da kam dann mit BotW ein sehr starker Bruch, der zwar verständliche Kritik nach sich zog, aber das eigentliche Problem, nämlich, dass die Spieler mit nichts zufrieden sind und ohnehin immer was zu meckern haben, sehr gut aufzeigt.