Beiträge von WolfStark

    Coole Mod, würde ich vermutlich mal ausprobieren, vor allem auch weil vertont, das ist schon echt stark. Die ursprüngliche Erklärung, warum es keine weibliche Version gibt finde ich dagegen unverständlich und schwach. Bei einem sehr kleinen Entwickler wie bei Spider damals noch sieht das anders aus oder wenn man eben bewusst eine Person wie Geralt spielen soll aber wenn es nur an "Arbeitsaufwand" scheitert... dann fehlt ir da persönlich das Verständnis, wenn ein Entwickler groß genug ist dafür.

    Aber um ein bisschen näher an den Antworten zu sein, gut geschrieben wäre schon schön. Das gilt aber eigentlich für alle und nicht nur für Diverse Charaktere (was leider bis jetzt nicht so ist da es nur bei schlecht geschriebener Diversität einen shitstorm gibt, während bei schlecht geschriebenen Charakteren ohne Diversität kaum was gesagt wird, da sieht man immer sehr gut was die eigentliche Motivation von diesen Leuten ist).

    Ich vermute mal, die Motivation ist dann Homophobie, Rassismus ecetera. Was ein seltsamer Rückschluß ist. Ein schlecht geschriebener Charakter, der keiner besonderen Gruppe angehört, ist ja einfach nur schlecht geschrieben, irgendein Trope, ohne dass es negativ auf irgendeine menschliche Gruppe zurückfällt. Wenn wir aber bspw. den stereotypen schwulen Elf haben, der jeden bespringt der ihm unter die Nase kommt und das ist sein ganzer Charakter, dann fällt dieses schlechte writing zurück. Es ist dann nicht mehr als ein Mix aus Pink-Washing und Stereotypisierung, die dann negativ auf diese gesellschaftliche Gruppe zurückfällt.


    Grundsätzlich stimme ich dir zu, man sollte schlechtes Writing allgemein kritisieren und das passiert lange nicht immer, teilweise wird es auch eher krude gerechtfertigt aber ich denke es gibt durchaus einen qualitativen Unterschied ob ein Bösewicht einfach nur ein wandelnder Trope ist oder ob ein Transgender als wandelndes Klischee dargestellt wird, denn letztere sind eine reale gesellschaftliche Gruppe und die Kritik lässt nicht automatisch Rückschlüsse auf eine negative Motivation zu. Ich meine, wenn ich gerade an die USA denke, gibt es dort verschiedenste Organisationen, jüdisch, schwarz, indigen, italo-amerikanisch, die spezifisch nur mono-thematische Kritik an der Darstellung in Film und Fernsehen üben. Ich denke es ist also gar nicht unnormal, dass da ein erhöhter Wert drauf gelegt wird.

    Ich sehe, warum du das kritisierst und stimme dir im Kern zu. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man aktiv seine Entscheidung festlegen kann und muss, bevor sie gezählt wird und man, wenn man sich in der Auswahl nicht wiederfindet, entweder nicht abstimmen kann oder die letzte Option wählt. Insofern, auch wenn deine Kritik im Kern natürlich berechtigt ist, wenn Leute kein fundamentales Problem mit Politik in Videospielen haben, aber eine Antwortoption auswählen, die genau das besagt, dann liegt's nicht nur an der Option.

    Ich habe bewusst diese Option gewählt, eben weil sie die einzige ist die klar aussagt, dass einen diese beiden Dinge nicht wichtig sind. Klar, es gibt natürlich noch eine "Sonstige" Option aber ich verstehe nicht, warum man diesen zweiten Satz dort hineingeschrieben hat. Bei der Frage "ist dir das wichtig?" gibt es eigentlich nur zwei Antwortmöglichkeiten, Ja oder Nein. Jetzt kann man sich natürlich an einem größeren Spektrum versuchen aber naturgemäß werden Leute - wie wir hier ja sehen, nach der klaren Antwort suchen. Dadurch, dass aber hier dieser Satz hinzugefügt ist, entsteht ein falscher Eindruck von Leuten wie mir, die diese Option wählen. Also was war die Motivation dahinter, nicht einfach einen Punkt hinter "Diversität und Inklusion sind in Videospielen gar nicht wichtig" zu machen? Ich meine, es gibt natürlich noch eine zweite Option "Es ist nicht wichtig, solange die Charaktere gut geschrieben und entwickelt sind." aber auch hier ist ja der Umkehrschluß, dass es einem doch wichtig ist, wenn Charaktere schlecht geschrieben und entwickelt sind. Was impliziert Diversität und Inklusion wäre ein Ersatz für gute gutes Schreiben und Charakterentwicklung.


    Ehrlich gesagt, wenn ich so darüber nachdenke, ist es schon problematisch zwei verschiedene Dinge zusammenzufassen. Diversität und Barrierefreiheit sind ja zwei komplett unterschiedliche Themen. Das eine ist ein gesellschaftlich diverser Cast, gemeinhin verstanden als ethnisch divers und das andere ist eine Option wie bspw. ein Farbenblindheitsmodus. Wenn ich nun also sage, das sei nicht wichtig, dabei aber Diversität meine, impliziert das die Menschen finden Barrierefreiheit ja auch nicht wichtig, Modus für Farbenblinde, körperlich Behinderte o.Ä.. Aber man kann ja unproblematisch das eine extrem wichtig finden, das andere vollkommen unwichtig. Und es gibt keine Option, die das widerspiegelt. Tatsächlich ignorieren die Optionen das ja eher, daher dachte ich auch eher, damit wäre Repräsentation gemeint. Der zweite Absatz in der Umfrage deutet auch darauf hin, dass mit Inklusion gar nicht Barrierefreiheit gemeint ist, sondern das noch etwas extra wäre. Es ist konfus.

    Sorry aber die Umfrage ist scheiße. Die einzige Option, bei der man klar sagen kann, dass es nicht wichtig ist kommt mit dem Blödsinns-Satz, dass es in Spielen hauptsächlich um Unterhaltung geht und nicht um politische Themen. Was hat das eine mit dem anderen zutun? Final Fantasy 16 wird kaum Diversität bieten im Sinne realer Ethnien aber es wird wohl trotzdem gesellschaftliche und politische Themen aufgreifen, weil Kunst nun Mal das verarbeitet, insbesondere wenn eine Geschichte erzählt wird, kommt sie kaum ohne aus, wenn es nicht gerade ein extrem kurzes Bilderbuch wie die kleine Raupe Nimmersatt ist... und Hölle nicht Mal da bin ich mir sicher, ob man daraus nicht irgendeine Moral ableiten kann!


    Ganz ehrlich, die Umfrage ließe sich anders formulieren (übrigens auch inklusiver als mit einem generischen Feminin). So schaut man auf die Ergebnisse und es sieht aus als ob die Leute ein fundamentales Problem mit Politik hätten, während sie vermutlich mehrheitlich nicht gerade Sportspiele zocken, sondern narrative Spiele die wie gesagt wohl fast zwingend irgendeine Form von gesellschaftpolitischen Inhalt haben.

    WolfStark


    Das kommt wohl immer drauf an, was man hier als "damals" definiert. In ihren Grundzügen war sie durchaus immer so. Die Auswüchse haben heute aber durchaus andere Qualitäten und Quantitäten als vor 30-40 Jahren.

    Also wenn ich von damals spreche, dann denke ich so an die Zeit der 50er bzw. 60er Jahre. Es ist jetzt eine Frage, was genau du mit Auswüchsen meinst. Ich meine, denken wir mal an jemanden wie McCarthy, die Auswüchse der Red Panic. Die wäre gar nicht möglich ohne halt McCarthy, nicht umsonst hat sein Name eine Ära geprägt. Oder denken wir an Fredric Wertham, dessen Buch zu einer Pflichtlektüre für rechte Politiker in den USA wurde, die Intiierung eines Komitees zur Folge hatte, deren Befragungen schließlich zur öffentlichen Verbrennung von Comics führten und schließlich zur Gründung der Comics Code Authority. Und die Satanic Panic.. man das war ne Zeit in den 80ern. XD Aber auch da, wenn man mal richtig reingeht, ursprünglich gab es kein Problem, die Gesellschaft als Ganze war eigentlich ziemlich gleichgültig, zumindest bis ein oder mehr Demagogen um die Ecke kommen und das auch mit ganz schön krassen Auswüchsen. Ich meine Verbrennung von Literatur kann man sich heute ja kaum noch vorstellen (obwohl der Versuch damals Videospiele hier in Deutschland zu zerstören echt skandalös war und zum Glück keinen Widerhall fand).

    Die Gesellschaft erinnert in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr an Monty Pythons Film.

    Ganz ehrlich - so war die immer schon. Das Problem ist teilweise dasselbe wie damals, maßgeblich die Furcht vor einem Backlash und das Unwissen darüber, wie die Gesellschaft bzw. Konsumenten in Wahrheit ticken.


    Nehmen wir als Beispiel FF16 und das Hautfarben Thema. Stimmt es, dass es Diversität vielen nicht genug ist? Nein. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass ein signifikanter Anteil von Fans und Konsumenten hier irgendein Problem hat. Es ist ein erfundenes Problem, das nur groß erscheint, weil Medien über Aussagen berichten, in denen sie unter Umständen ihren eigenen Bias reinbringen. Das ist immer wieder auffällig bspw. bei Cyberpunk mit dem Shemale Plakat, wo es allein.. ich glaube Rocketpapershotgun war, wo ein Autor ein Problem damit hatte, so sehr dass CDPR Betroffenheit geheuchelt hat und irgendetwas dazu erklärte, was sich im Spiel später gar nicht wiederfand. Gleichzeitig wird die Story dann von anderen Autoren kopiert, in einer Fachpresse die notorisch unkritisch und von Copy-Paste lebt. Am Ende entsteht der Eindruck "oh da ist ein riesiger Shitstorm am Laufen" aber in dem Moment wo man dann sich durch die Quellen klickt realisiert man "oh shit, das stimmt ja gar nicht".


    Wir haben also die Situation, dass heute wie damals, einzelne Personen oder Gruppen einen Eindruck verschaffen, der gar nicht real ist und Firmen leider darauf immer wieder mit Selbstzensur reagieren. In CDPRs Fall hat man zum Glück das Bild nie entfernt und was war? Kein Mensch außer zu diesem Zeitpunkt hat sich dafür interessiert. Es ist total egal gewesen. FF16 wird dasselbe sein, absolut kein Schwein interessiert das. Oder Barret, in Wahrheit stört sich niemand an ihn.


    Und selbst hier bei Horizon Zero Dawn, wo wir tatsächlich die Reaktion von Konsumenten haben, stört man sich maßgeblich nur an einem Detail und wie wir hier im Thread lesen können, auch auf einer gewissen rationalen Basis und verurteilt nicht das gesamte Spiel. Dafür muss schon ein richtiger Skandal kommen (siehe Lootboxen oder Kleopatra auf Netflix), wo man wirklich eine Masse gegen sich aufbringt, was man dann in Reaktionen auch sehr deutlich wahrnehmen kann.


    Lange Rede kurzer Sinn, es ist traurig, dass die Gesellschaft im Grunde immer wieder in Geiselhaft genommen wird, von allen möglichen Leuten. Die hat kein Problem mit den meisten Dingen, Gewalt, Pornographie, Satire, Videospiele, Comics, das stört die mehrheitlich gar nicht. Es ist sinnvoll sich im einzelnen mit Kritik, auch unsachlicher, zu beschäftigen und analysieren und im zweifelsfall dann auch zu reagieren, wenn man merkt "oh ja, hier ist vielleicht wirklich etwas, das ich/wir anders machen sollten) aber zu oft entstehen falsche Eindrücke, auf allen Ebenen. Bei uns als Konsumenten, bei den Firmen und selbst bei denen, welche eigentlich eine unfassbar kleine Minderheit sind aber durch ihre Echokammer und Reaktionen denken, sie wären sehr viel mehr, sich bestätigt fühlen und dadurch weitermachen.


    Tja, manche Dinge im Leben sind schlecht und sie können einen verrückt machen. Andere zum Schimpfen und Fluchen bringen. Und wenn man auf dem Knorpel des Lebens kaut, sollte man nicht grummeln, sonderns mit Pfeifen versuchen und das wird helfen, die Dinge zum Besseren zu wenden. Oh yeah ihr habt die Lyrics erkannt :D - Always look on the bright side of life! ♫

    Ja genau, die Japanische – ich meinte die deutsche bzw. englische, die ja erst im Juni erscheint.

    Ach so, das kann aber natürlich auch sein, dass sie die knackt. Ich würde mir wünschen sie wäre sehr billig. Ich spiele das Spiel nicht aber ab und an finde ich Karten anderer Spiele auch interessant und kauf sie mal, einfach wegen den Artworks. Das würde ich hier auch gern aber wenn es über die 100 Euro geht, was ich mir sehr gut vorstellen kann, käme das natürlich nicht in betracht.^^

    Menschen haben Angst vor Veränderungen und Neuem, das ist ganz normal und natürlich. Was haben die Menschen damals über die Gurtpflicht im Auto gewütet, Zwang, Freiheit etc und heute kräht kein Hahn mehr danach. Gebt euch und den anderen Zeit sich an die Veränderungen zu gewöhnen und vor allem habt Nachsicht miteinander besonders wenn es manchem schwerfällt. Das, was wir gerade erleben ist ein Prozess der Generationen brauchen wird um abgeschlossen zu sein. Also redet miteinander, nicht gegeneinander.

    Ich stimme großteils zu aber zu diesem Punkt muss ich etwas anmerken. Es wird sehr oft gesagt, Menschen hätten Angst vor Veränderung und Neuem und ich denke das ist nicht korrekt. Es ist eine Verallgemeinerung, die in meinen Augen nur auf selektiver Wahrnehmung beruht und Wiederholung aber nicht wirklich auf der Realität. Wenn ich einen Blick in die Vergangenheit werfe, allen voran die Begegnungen von Europäern mit fremden Kulturen, haben wir sehr oft zumindest bei der ersten Begegnung sehr positive Erfahrungen. Die Menschen sind nicht von grundauf ängstlich vor dem Unbekannten. Das ist nicht normal und natürlich. Die Reaktionen sind viel mehr abhängig von verschiedenen Faktoren und rangieren zwischen freudiger Aufregung und augenblicklicher Tötungsabsicht, wobei eher sehr selten erscheint und ersteres doch ziemlich häufig wirkt. Dazwischen ist dann wohl eher eine gewisse Vorsicht, die tatsächlich sehr normal und natürlich ist, weil unsere Erfahrung sagt, dass viele Dinge am Anfang eher holprig verlaufen oder scheitern können. Aber Vorsicht und Angst sind keine Synonyme. Auch in der Gurtpflicht spielt vieles mit hinein. Die meisten Menschen hatten einfach gar kein Problem damit, das war die übliche Reaktion, eine Minderheit hatte dann ein Problem damit wo dann verschiedene Dinge mit reinspielten, wie eben Zwang, Freiheit wie du schreibst, wobei ich kaum denke, dass Angst eine große Rolle spielte, hier ist ein spannendes Interview aus der Zeit: https://www.spiegel.de/politik…02-0001-0000-000014349704 Wobei Angst nicht komplett fehlt, wie immer wenn jemand vor etwas warnt (bspw. körperlichen Schaden) reagieren manche auch mit einem starken Gefühl der Furcht.


    Und wenn wir nun zu diesem Thema hier schauen, sehe ich ehrlich auch nahezu nirgends ein Gefühl von Angst, eher noch Ärger. Videospiele, Filme, Bücher und Co. zeigen verschiedene Sexualitäten schon seit sehr, sehr langer Zeit. Hölle, lange Zeit geht bis zurück zum Gilgamesh Epos! Wie ich schon in einem früheren Post sagte, bestimmte Spiele kriegen einen Backlash und andere nicht. Angst kann dafür kein Grund sein, sonst würde ja alles gleich behandelt werden aber stattdessen sehen wir deutliche Unterschiede. Eigentlich müsste sich der Logik nach gerade Tell Me Why von Dontnot (oder Don't Nod anscheinend jetzt) als Zielscheibe anbieten. Nicht nur, dass sich da zwei Mädchenküssen, die ganze Story dreht sich um einen Transmann. "Massive Red Flag! Faschismus! Propaganda!" Ecetera, ecetera müsste eigentlich geschrien und gereviewbombed werden bis die Schwarte kracht aber.. das konnte ich nicht sehen oder finden. Es erschien eher unter ferner liefen, wurde schnell vergessen und war kurzfristig sogar mal gratis oder sehr, sehr billig. Natürlich blieb es nicht aus, dass ein paar der wirklich Extremen oder Trolle sich meldeten, wie es sie überall gibt aber am Ende ist da ein sichtbares Missverhältnis in der Reaktion.


    Ich denke das was du dir wünscht, das haben wir eigentlich schon. Ich denke dieser lange Prozess ist schon abgeschlossen. Die überwigende Mehrheit hat kein Problem mit Trans, mit Homosexualität und Co., das war bspw. auch beim Thema Ehe für Alle sehr deutlich, stattdessen geht es eigentlich eher um etwas das.. kuddelmuddeliger ist. Also multifaktorisch-politisch-gesellschaftlicher Kuddelmuddel.

    Deswegen denke ich auch, dass das Problem hier gar nicht tatsächlich ist, dass Aloy mit einem Mädel rumknutscht, sondern eher dass Horizon Zero Dawn nicht Mass Effect ist und Aloy nicht Shephard und die Reaktion ganz anders gewesen wäre, wenn Aloy schon im ersten Teil mit dem Charakter deutlich angebandelt hätte. So ein bisschen wie: die Homosexualität von Tracer war eher kaum ein Thema gewesen damals bei Overwatch (nicht gar kein, nur weniger im Vergleich), während bei einem anderen Charakter, Soldier 76 später deutlich mehr Vuvuzelas zu hören waren. Es scheint mir, das eigentliche Problem ist eher wie man etwas etabliert. Es wurde ja schon erwähnt wer Aloy ist, woher sie kommt und warum es durchaus Sinn machen kann aber das scheint mir, in Anbetracht der Reaktion, eher ein Beispiel für eine unzureichende Etablierung zusein, die bei vielen nicht ankommt.


    Puh das war jetzt ne Menge Text für einen kleinen Absatz, tut mir leid. Grundsätzlich stimme ich dir wie gesagt zu und kann nur den letzten Satz noch unterstreichen, mehr miteinander zu reden. Ich denke hier im Forum funktioniert das sogar ziemlich gut, es wäre schön, wenn das darüber hinaus besser möglich wäre.^^

    Es bleibt dennoch Erbsenzählerei und man kann es halt einfach auch übertreiben.


    Ich spreche da allerdings ebenso nur für mich, wenn ich sage, dass ich generell der Meinung bin, dass einige durch solche "Kleinigkeiten" gar nicht mehr das eigentlich Relevante sehen (wollen?), nämlich Spiele und die Unterhaltung, die sie ja eigentlich bieten sollen und es ist ja nicht so, dass wir es hier mit einem besonders schwerwiegenden Problem zu tun haben. Eigentlich wird es erst zu einem, weil die Leute eines draus machen.


    Na egal. Ich denke auch, zu dem Thema wurde von meiner Seite genug gesagt. Bin dann zocken, falls jemand fragt. :D

    Natürlich ist es Erbsenzählerei aber da sind wir wieder recht Anfang vom Thema. Ich sehe das Problem damit nicht, wenn es um die Meinung der User geht. Wenn die Erbsen zählen wollen, dann ist es eben so. Letztendlich machen die Erbsen die Erbsensuppe :> Du hast nicht völlig Unrecht aber unter dem Strich ist es so, wenn einen irgendetwas stört, dann kann man noch so sehr sagen "ja aber ist doch nur Unterhaltung" oder "aber es gibt noch soviel anderes", für einen persönlich überlagert dann aber die eine oder auch ein Konglomerat aus Elementen alles andere. Und wie eben mit der Erbsensuppe gesagt, das ist auch nicht mal so verwunderlich, denn letztendlich hängt das alles miteinander zusammen, das ist ja nicht völlig isoliert voneinander.


    Ich wünsche dir aber aufjedenfall viel Spaß beim Zocken und nur positive Elemente :D

    Ich glaube, dass hier immer noch nicht verstanden wurde, worum es im Kern eigentlich geht...


    Es geht nicht darum, die Meinungen anderer zu unterdrücken und ebenso nicht um die Einschränkung der Meinungsfreiheit, sondern lediglich um Maßnahmen, die ein Ausnutzen der Plattform Metacritic verhindern sollen. Jeder darf dort also selbst bei strengerer Beobachtung seine "Meinung" kund tun, muss aber wohl in Zukunft damit rechnen, dass diese auch wieder entfernt wird, wenn der Fall einer Ausnutzung nachgewiesen wurde.


    Dem stehe ich jedenfalls nicht so kritisch gegenüber, wie so manch anderer hier, eben weil im aktuellen Fall nur das Haar in der Suppe gesucht wurde, um eine vollkommen sinnfreie Debatte loszutreten, bei welcher die eigentliche Qualität des betroffenen Produkts komplett hinten angestellt wird. Für eine einzige Szene, die vielleicht 0,0000000001% des gesamten Spiels einnimmt... .

    Natürlich geht es nicht um die Einschränkung der Meinungsfreiheit, schließlich ist Metacritic fern davon eine Social Media Plattform zusein und es gibt auch keinen staatlichen Bezug. Aber es ist denke ich durchaus klar, dass es um das Ausnutzen geht. Die Plattform wird vom Verbraucher ausgenutzt, um einen Denkzettel zu verpassen. Das einzuschränken, so dass dies schwer oder gar nicht mehr möglich ist, ist doch gerade Kritikpunkt.


    Es ist für die einzelne Person nicht relevant ob etwas 99% oder 0,0000000001% Prozent eines Werks ausmacht. Jeder gewichtet einzelne Faktoren anders, einzelne Szenen und Elemente eines Werks. An dieser Stelle möchte ich ein Beispiel heranziehen, das wirklich wahnsinnig gut auf diesen Fall hier passt, das mir beim Lesen dieser 0.000000001% eingefallen ist. Und das ist die aller letzte Szene in Avatar - Die Legende von Korra. Der weibliche Hauptcharakter (Korra) und ihre Freundin Asami treten ins Licht, wenden sich einander zu und die Kamera fährt nach oben weg. Es ist ziemlich klar in der Serie, dass die beiden eine Beziehung eingehen aber man hat sich dafür gescheut das eine zu machen, was das ganze besiegelt und ganz klar macht - ein Kuss. Es wäre ein lesbischer Kuss gewesen also dasselbe wie hier und der ein oder andere (und auch ich) waren am Ende sauer, dass man es nicht durchgezogen hat. Anderes Beispiel Mass Effect 3. Drei Teile lang spiele ich eine weibliche, lesbische Shepard und vertiefe meine Beziehung mit dem ebenfalls weiblichen Charakter Tali. Eigentlich ist eine Romanzoption angedacht, wenn ich mich nicht irre, waren die Dialogzeilen sogar schon fertig aber es fiel dem Schnitt zum Opfer. Und auch hier ist das Resultat Frustration und Ärger, das Auswirkungen auf die ganze Bewertung hat.
    Und solcherlei Beispiele, wo ein einziger Aspekt das gesamte Bild trübt, kennen sicherlich viele. Es gibt zig Beispiele aus dem Filmbusiness von Testscreenings, wo das Ende die Zuschauer so sehr verstimmt hat, dass nur deswegen das Drehbuch angepasst und Neudrehs veranlasst wurden. Dabei ist das ja womöglich auch nur 1 Minute von vielleicht 120.


    Von demher, das ist ganz und gar nicht unnormal, dass ein einziges Element alles andere überdeckt. So wenig sogar, dass Industrien wie die Filmindustrie solche Dinge wie Testscreenings eingeführt haben, um darauf aufmerksam zu werden, bevor es Konsequenzen hat (was mal mehr, mal weniger erfolgreich ist).

    Das ist richtig, aber dieser geballte Haufen an Bewertungen VERÄNDERT den Diskurs hier in eine unsachliche Richtung. Ohne diese ganzen Bewertungen gäbe es unsere Diskussion ja gar nicht. Und statt sich auf sachliche Kritik zu konzentrieren, geht es nur um diese becknackten Bewertungen, was tatsächlich interessante Kritik an der Umsetzung von Aloys Sexualität komplett unterdrückt. Sachliche Kritik wird dann schnell mit diesem Schimmelkäse in einen Topf geworfen, wodurch sie untergeht und den Entwicklern tatsächlich möglich hilfreiches Feedback entgeht!
    (...)
    Geht aber für mich etwas am Thema vorbei. Viele der Leute wollen ja nicht auf Missstände oder so aufmerksam machen. Ihre Aussage bezieht sich schlicht und einfach auf "Will keine Homo-Szene in meinem Videogame". Das ist keine Kritik am Spiel, es hilft anderen nicht bei der Bewertung des Spiels, man posaunt hier einfach eine stumpfe Meinung in die Welt hinaus, die niemandem weiterhilft und nur diejenigen zustimmen, die ähnlich denken. Fantastisch, wir haben dabei viel gewonnen.
    Von mir aus dürfen diese Menschen ihre Meinung haben. Ich nehme mir die Freiheit, ihnen zu sagen:

    Inwiefern verändern diese Bewertungen einen Diskurs in eine unsachliche Richtung? Du sagst es ja selbst, ohne die Bewertungen, gäbe es unsere Diskussion nicht. Ohne die Bewertungen, würden du und ich irgendwas anderes in diesem Augenblick machen. Vielleicht ein YouTube Video gucken oder eine Stulle schmieren oder in irgendeinem anderen Thread posten. Aber wir würden wohl kaum über sachliche Kritik reden, denn - ich sage es mal hart - interessiert kein Schwein. Niemand diskutiert die sachliche Kritik bei Metacritic. Man liest sie, na klar aber daraus lässt sich keine News machen.


    Warum tauchen von gestern auf heute überall gleichzeitig dieselben News auf? 4Players, Gamepro, JPGames, überall fühlen sich Redakteure genötigt daraus eine News zu machen und darüber zu reden, dass auf Metacritic ein Spiel von Usern negativ bewertet wurde. Und alle haben auch noch exakt dieselbe Position, dass es doof und schlecht ist und überhaupt, das ganze doch bitte beendet werden soll. Weil es Klicks bringt. Es ist ein Konflikt. Das füllen der Negativität und das Bedienen der Sehnsucht nach Positivität. Wir könnten das hier problemlos damit lösen, dass wir weniger Clickbait-Haltungsjournalismus haben und stattdessen mehr langweiligen, drögen Filterjournalismus, der über das berichtet was wirklich relevant ist und weniger was Empörung schürt. Sei es die Empörung über "Hater" oder die Empörung von mir (ja ich nehme mich natürlich auch nicht aus, habe hier ja auch raufgeklickt) über die Empörung und den Wunsch nach Einschnitten. Allerdings macht man damit weniger Geld.


    Ob den Entwicklern hilfreiches Feedback entgeht? Nein, das denke ich nicht. Nicht mal im Ansatz. Ich äußere mich so überzeugt, weil es wie bereits beschrieben sehr einfach ist Feedback zu filtern und jemand dessen Job es sein sollte Feedback zu sammeln und zu bewerten, sehr viele Stunden Zeit und mit Sicherheit auch Tools hat, das sehr zügig zu erledigen. Nicht dass Feedback in der Gesamtheit einfach wäre, das alles zu verarbeiten nimmt natürlich mehr Zeit in Anspruch aber das sammeln und sortieren an sich ist äußerst simpel.


    Ich möchte da auch direkt ansetzen auf die Antwort an Akira. Ich sehe das alles aus einer makroskopischeren Perspektive. Natürlich kann man das was du zitierst nehmen und einfach verwerfen. ist eine stumpfe Meinung, kompletter Abfall. Wenn man das so sieht, ist wie gesagt es ohnehin sehr einfach Kritik zu sammeln, man kann das einfach ignorieren. Wie ich aber eben sagte, ich sehe das aus einer Perspektive die weiter weg ist als das Spiel. Ich frage mich, warum sagt sowas jemand. Ist derjenige homophob? Vielleicht, klingt aufjedenfall so. Aber warum? Also warum sehen wir bei Aloy diesen homophoben Kommentar aber nicht bei einem anderen Spiel? Warum sehen wir es gehäuft bei Horizon und weniger gehäuft woanders?


    Man kann es sich einfach machen, klar aber ich denke das ist ein Fehler. Ich sehe hier viele Einflussfaktoren, ich sehe Jahrzehnte des Kampfes um Gleichberechtigung, die Entwicklung zu einer Normalisierung, die verschiedensten gesellschaftlichen Strömungen und ihre Konflikte und wie sie sich in Kunst, Kultur und Gesellschaft niederschlagen. Was wir hier sehen hat wiederum ein breites Spektrum an Meinungen und selbst eine stumpfe Meinung hat einen Hintergrund, die durchaus sehr komplex sein kann, weil es das Ergebnis aus diesem makroskopischen Geschehnissen ist.


    Wenn man sich das ansieht, hat man mehrere Optionen. Option 1 ist es zu verwerfen, Option 2 ist es ablehnend mit Tendenz zu aggressiv zu reagieren (was die meisten wählen, wie das Gif in deinem Kommentar), Option 3 wäre schließlich.. die Analyse und ja die ist deutlich mühseliger und... verworren. Genauso sieht es eben auch für ein Unternehmen aus. Das kann das ganze Thema oder überhaupt Kritik ignorieren oder es kann sich in Schuldzuweisung ergeben, wasa eine recht beliebte Strategie ist die auch bei den Konsumenten ab und an Widerhall findet, es kann natürlich auch simpel darauf eingehen also in Zukunft keine homosexuellen Szenen mehr, bloß nicht anecken! Oder wir haben die bereits erwähnte Option 3 (was hier 4 ist).


    Ja, wenn man im sich im öffentlichen Raum äußert, muss man auch damit rechnen, dass eine Antwort kommt. An dieser Stelle ist aber denke ich notwendig, zwei Dinge zu sagen. Vielleicht drei. Bevor ich zu den zwei komme erwähne ich noch, dass ich an keiner Stelle Meinungsfreiheit als Schild vor Kritik erwähnt habe.


    1. Wir sprechen hier über Bewertungen. Der Sinn und Zweck eines Bewertungsportals ist es nicht zu diskutieren, sondern nur zu bewerten. Es kann natürlich auch die Möglichkeit zum Kommentieren geben und dann ist wie gesagt auch mit Antworten zu rechnen aber abseits davon geht es um das Schreiben von Reviews. Wir reden hier nicht über ein Forum, wie JPGames, wo der Meinungsaustausch im Vordergrund steht.


    2. So richtig das ja im Grunde auch ist, dass Meinungsfreiheit keine Einbahnstraße ist, sehe ich doch den Fokus auf Person, statt Sache als Problem. Wenn A eine Sache kritisiert und B dann A angreift weil er.. keine Ahnung, sagen wir ein "gemeiner Hater" ist, dann ist das nicht wirklich ein zivilisierter und zielführender Meinungsaustausch. Ich weiß, jemand wird gleich sagen "Ja aber A war ja selbst nicht sachlich" aber das ist nicht der Punkt. Wenn wir nach etwas streben wollen, wie bspw... ich will das inflationär T-Wort eigentlich gar nicht verwenden aber weil du es erwähnt hast, sagen wir eben "nicht toxisch" sein, dann wäre eine der ersten Maßnahmen bzw. Mottos, die wir uns zulegen sollten "Attack the argument, not the person".


    Zu Metacritic im Speziellen:
    Das können sie machen aber genau das ist ja der Kritikpunkt. Niemand bezweifelt, dass Metacritic das rein rechtlich darf. Wenn Metacritic will, kann es vermutlich einfach alles löschen was keine 10 ist oder was man sich sonst ausdenkt. Es ist ihre Seite und da können sie erst Mal machen was sie wollen. Es ist also nicht Thema, ob und was Metacritic kann und darf, sondern wie man dazu steht. Mein Standpunkt wie man weiß ist, dass es gar keine Änderung vom Status Quo geben sollte und das aus diesen oder jenen Gründen (während andere wiederum ihre Gründe haben). Wenn es nun um Fairness geht.. uhm, nein bin ich anderer Meinung. Eine Firma hat substantiell mehr Macht als ein einzelner Verbraucher. Es ist ein Missverhältnis. Eine Firma hat einen langen Hebel, ein Verbraucher muss für seinen Hebel schon klettern auf die Schulter von vielen anderen Verbrauchern. Nicht umsonst haben sich Gewerkschaften gebildet und sehen wir jährlich Streiks. Dahinter steckt ja simple Mathematik. An der Spitze stehen weniger Menschen als unter der Spitze. Wenn die Spitze also eine Entscheidung trifft wie "Wir erlauben kein Review Bombing mehr!", dann ist das nicht so fair wie ein einzelnes Review Bombing, weil das eine viel einfacher ist als das andere.


    Zum Beispiel mit AI The Somnium Files: Wenn eine Einzelperson verantwortlich für mehr als eine Review ist, dann würde ich zustimmen. Hier ist die Fairness nicht mehr gegeben, das ist ein Problem und das erfordert eine Lösung.


    Zu den Leuten die nur auf Wertungen schauen:
    Dazu kann ich nur auf meinen Kommentar verweisen, der sich genau darauf bezog. Weder ist klar, ob es diese Leute tatsächlich gibt, noch warum das etwas ist an das man denken sollte. Wer nur auf eine Zahl sieht, nicht auf irgendeinen Text, hat kein schwerwiegendes Problem. Ich sage das so, weil die Lösung sehr einfach darin besteht, einen einzigen Klick auszuführen, der einen zu den Kommentaren führt. Für gewöhnlich sind diese Seiten außerdem so ausgebaut, dass man die Bewertungen sortieren kann. Man kann sich also sehr schnell, sehr einfach informieren. Man kann sich die positiven Bewertungen ansehen, die negativen Bewertungen, man kann nach Datum sortieren, es ist also wirklich nicht schwierig und erfordert für einen kurzen Eindruck auch keine Zeit. Niemand hat so wenig Zeit, dass er nicht den klick machen könnte, wenn er sich schon die Umstände macht den Titel im Suchfenster einzutippen um sich die Bewertung anzusehen.


    Auch was den "Schaden" angeht, den ich bewusst in Anführungszeichen schreibe, weil keine Firma ein Recht darauf hat, das man ihre Produkte kauft und das Ausbleiben eines Kaufs damit keinen Schaden darstellt. Das ist okay. Es gibt kein Recht auf Erfolg. Wenn Konsumenten sich entscheiden, etwas nicht zu kaufen, dann ist das nichts Negatives - außer für den Konzern. Ich sehe keinen Handlungsbedarf, nur weil es die Möglichkeit gibt, dass ein Unternehmen nicht den gewünschten Umsatz erzielt.


    Nur helfen dann stumpf hingeklatschte "No Homo"-Meinungskotzflecken bei den Userwertungen auch nicht. Sie lenken von einem sachlichen Diskurs ab und erhitzen Gemüter unnötig, sodass sich die Lager weiter aufspalten und eine Diskussion untereinander erschweren. Ein weiterer, sehr unangenehmer Nebeneffekt von dieser Hirngrütze.


    Also ja, bitte, diskutiert gerne sachlich darüber, ob die Szene gut gemacht war, ob gut dahin aufgebaut wurde, vielleicht, ob Sony queere Themen für positie Publicity ausnutzt. Aber ein simpel hingerotztes "Will kein Lesbenkram in meinem Videospiel" hilft keinem.


    Denn ganz ehrlich? Videospiele sollen als Medium und Kunstform ernst genommen werden. Da können wir doch erwachsenere Diskussionen führen, oder?

    Und an der Stelle sind wir wieder beim Punkt, dass eine Bwertung kein Diskurs ist. Das hier, was wir hier machen, das ist der Diskurs. Das was auf Metacritic und Co. ist, ist das simple Feedback. Ich empfinde es persönlich als außerordentlich wertvoll, gebündelt die pure Reaktion zu haben auf ein Werk. Kein Diskurs, einfach nur die Reaktion. Das was der Kinogänger macht, nach dem er aus dem Film kommt. Vom einfachen "No-Homo"-Meinungskotzflecken bis zum ausgefeilten Essay. Ich persönlich will 0 bis 10. Scheiße bis Shakespear. Nicht nur 5 bis 10 oder 7 bis 10 und Disclaimer alà "bitte, bitte nicht persönlich nehmen aber...".


    Worüber wir hier sprechen at auch nichts mit Videospielen zutun bzw. nur am Rande als Aufhänger. Metacritic ist ja nicht nur Videospiele, es ist auch Filme, Serien und Musik. Und die erwachsenen Diskussionen, die führen wir schon. Videospiele werden schon ernstgenommen. Das ist ganz unabhängig von Metacritic und Co. geschehen. In jeder anderen Unterhaltungsform findet dasselbe statt, weil wir alle ja dasselbe konsumieren. Derjenige der sein No Homo rausrotzt bei einem Videospiel, macht das so plump auch anderswo. Mehr noch, selbst wir die wir hier lange Kommentare mit über 10.000 Zeichen und 2.000 Wörtern schreiben, werden immer wieder on- und offline sehr kurze, plumpe Reaktionen raushauen, im Positiven, wie im Negativen, zu Büchern, Serien, Filmen, Musik, Artworks, generellen Handlungen und so weiter und sofort. Das ist ganz normal und menschlich. Ist das überall angebracht? Natürlich nicht. Ich bin froh, dass das Forum hier moderiert wird. Aber es ist auch nicht überall unangebracht. Es ist eben ein weites Spektrum, hier und überall anders.

    Ich finde das Ganze äußerst befremdlich, in anbetracht dessen, dass Sony ja selbst seine Spiele nicht auf anderen Plattformen als den PC herausbringt. Ich sehe da ehrlich gesagt keine Basis den Deal zu blockieren, vor allem wenn ich mir ansehe, dass es hier nicht mal Ansatzweise um einen großen Teil des Markts geht. Soll Sony doch seinen eigenen Shooter rausbringen (Killzone), wenn es ein Problem durch den Wegfall von Call of Duty sähe.


    Außerdem finde ich die oben genannten Argumente von vorneherein befremdlich.


    Teurere Preise: Die sind schon teurer geworden, die werden nicht teurer durch eine Übernahme. Wir sind bei was? 70, 80 Euro? Die Gewinnmargen steigen und steigen für gewisse Publisher, einfach so.


    Weniger Auswahlmöglichkeit: Activision-Blizzards Wegfall würde weniger Auswahlmöglichkeit bei PlayStation bringen.. aber nicht auf dem PC oder der XBox und auch auf dem Markt ist es wie gesagt ein Tropfen. Ich verstehe nicht, dass die paar Titel hier so hoch gewichtet werden.


    Zuletzt nun Cloud-Spiele: Inwiefern ist das auf dem Markt denn überhaupt von Relevanz?

    @WolfStark Ich stimme deinen Aussagen ja zu wenn es um sachen wie Lootboxen, Technik etc. geht, aber das Thema um was es hier geht ist schon anders, da es nicht um die Qualität des Spiel, Kundensicherheit oder irgendwelche Machenschaften der Unternehmen ehts sondern das eine größere Gruppe der kleinen Gruppe die Existenz in Spielen verbieten will (oder zumindest abstraft).
    Und da kommen wir dann auch sehr schnell in gefährliches Territorium wenn eine Mehrheit eine Minderheit unterdrücken will (ich werfe das jetzt noch keinen vor, aber wenn man das unreguliert lässt dann besteht die Gefahr dazu)


    Ist ein Argument was ich ziemlich oft bei dieser Art von Diskussion lese, aber meiner Meinung ist das nicht durchdacht. Es ist halt aktuell so das die Durchschnittsbewerbung um die 7 liegt und da kannst du dir jetzt mal ausrechnen welche Bewertung das Ergebnis mehr verfälscht. Es braucht also um einiges mehr 10er um den gleiche Effekt wie die 0er zu haben. Außerdem denke ich das es heutzutage allein on der Spiele Qualität (wenn man jetzt nur von den bekannteren Spielen ausgeht) selbst subjektiv gesehen so gut wie nie eine 0 dabei während eine 10 schon eher mal vorkommt. Die 0 ist nur dafür da das Spiel zu bestrafen hat aber nichts mit der eigentlichen Qualität zu tun während es bei einer 10 schon eher möglich ist.


    Ich wollte das Zitat Zeilen aber auf dem Handy ist das irgendwie schwierig also ich antworte erst Mal auf den ersten Teil.


    Ja, es geht hier nicht um etwas objektives wie Technik, sondern tendentiell eher subjektives wie Narrative. Ich sehe da aber keinen Unterschied in Bezug auf Bewertung. Wenn ich etwas bewerte als Konsument, dann spielt da alles mit rein. Dazu gehört auch sowas wie Romanzen. Ich sehe das nicht so, dass hier eine Gruppe einer anderen etwas verbieten will. Es geht um Bewertung, nicht um Verbote. Das heißt nicht, dass es nicht einzelne Individuen gibt, die sich dergleichen wünschen mögen aber wenn ich Lootboxen kritisiere irgendwo, heißt das auch nicht ich will Lootboxen verbieten, sondern in diesem spezifischen Fall kritisiere ich Lootboxen. Und genauso ist es auch hier.


    Ich sagte es ja auch schon im Eingangskommentar. Ich habe meine Augen verdreht bei der ersten News dazu. Ich verdrehe nicht immer die Augen, es ist nur in diesem Fall so gewesen - wie gesagt, ich wähle selbst lesbische Romanzen in Spielen.


    Wie ebenfalls gesagt, ich habe kein Problem mit einer gewissen Regulierung. Wer schreibt, dass er: "Eine lesbische Romanzen aus dem Nichts" blöd findet und dafür 0 von 10 gibt, stört mich nicht. Wer aber meint "Die Schwuchteln gehören in die Kammer", dessen Kommentar und Bewertung fiele raus. Nur als Beispiel. Es ist eben eine individuelle Frage des jeweiligen Kommentars und Inhalts, statt der Bewertung nur für sich selbst.

    Also ja, bei bestimmten Äußerungen sehe ich genauso eine Gefahr und entsprechenden Handlungsbedarf. Nur nicht aus dem Review-Bombing hier an sich.


    Was den zweiten Teil angeht:
    Ich sehe das nicht so. Eine 10 steht so ziemlich für Vollkommenheit. Das ist genauso ein Extrem wie eine 1 oder 0 je nach Wertungssystem. Natürlich gibt es Missverhältnisse aber das ist ja auch natürlich. Ab und zu finden Menschen etwas mehr oder weniger gut. Dass eine 10 einem mehr vorkommt wie etwas realistisches ist auch nur Psychologie. Wie oft wird Durchschnitt denn schon mit der Hälfte bewertet? Wie oft wird die Wertungsskala richtig ausgenutzt? Das war damals schon ein Phänomen und ist es heute immer noch. Am Ende bestrafen die einen mit 0 und die anderen belohnen mit 10. Die Wahrheit liegt irgendwo im Spektrum.



    Doch wäre sie, denn beim Review-Bombing wird nahezu ausschließlich in Extremen gedacht und es gibt keinen Raum für Zwischentöne. Alles läuft nach dem Mantra: Nur das Übermaß ist angemessen (wie in Boulevard-Zeitungen). Solchen Pseudo-Reviews kann man im Guten wie im Schlechten keinerlei seriöse "Kaufberatung" entnehmen.Wer wissen will, ob er/sie dieses oder jenes Spiel kaufen sollte oder nicht, möge beim Sammeln von Informationen vor allem eines tun: Plattformen wie Metacritic großräumig umschiffen.

    Das extrem sehe ich genauso beim Umgang mit Review-Bombing. Aber vielleicht willst du auch darauf hinaus, ich weiß es nicht. Dass es keine Zwischentöne oder weniger gibt, mag sicherlich sein aber ich sehe darin kein Problem. Es steht jeden frei sich mit den Positionen auseinanderzusetzen und entweder man stimmt zu oder eben nicht. Ich sehe jedenfalls in Userscores eine seriösere Kaufberatung als in Scores vermeintlicher Profis und das inkludiert Review Bombings, denn wir gesagt, die Reviews beinhalten oftmals ja Text und entsprechend ist es unproblematisch möglich sich ein Bild zu verschaffen, das man mit seinen eigenen Präferenzen abgleichen kann.

    Aber mittlerweile steht es gefühlt überall im Internet. Wer kauft denn heute noch uninformiert die "Katze im Sack"?
    Wenn sich die Erkenntnis durchsetzen würde, dass Kaufverzicht eine wesentliche wirkungsvollere Form des Protests darstellt als Review-Bombing, wäre die Welt eine weniger gehässige.

    Kaufverzicht ist das Resultat aus einem Informationsgewinnungsprozess. Review Bombing führt zu Aufmerksamkeit, der User wird informiert darüber, was viele andere User kritisieren. Die Information dazu, warum andere User handeln, wie sie es tun, kann dann das Kaufverhalten beeinflussen. Wie bspw. bei Battlefront geschehen.


    Ohne Review-Bombing ist die Welt nicht weniger gehässig aber es gibt weniger Aufmerksamkeit für von Verbrauchern empfundene Kritikpunkte, weil die Möglichkeit eingeschränkt ist sich als Einzelperson und Gruppe Gehör zu verschaffen. Schön für Konzerne, schlecht für Verbraucher.

    Ich finde, dass hier ein politisches Statement durch das Review-Bombing dargestellt wird. Wir sprechen hier von einem Review-Bombing, welches nicht auf ein total verbuggtes Spiel hinweist oder einen schlechten Port oder miese Micro-Transactions oder dergleichen, sondern weil hier eine homosexuelle Beziehung dargestellt wird. Ich finde das gefährlich.
    Es ist immer blöd, wenn man andere oder abwegigere Beispiele angibt, aber wenn jetzt z.B. ein Spiel überall 0er Ratings erhalten hätte, weil den Usern die Hautfarbe des Helden nicht gefällt, wäre das dann immer noch in Ordnung?


    Das Review-Bombing geht jetzt noch nicht in Richtung Hetze, aber das kann einen schon ein wenig Angst machen wie ich finde.

    Inwiefern ist hier ein politisches Statement dargestellt, das in anderen Themen nicht existiert? Das eine wie das andere kann ich politisch deuten, wenn ich denn will. Wie oft hier lesen wir bspw. Wünsche nach einem Verbot oder Regulierung von Spielmechaniken, bspw. Gacha? Das ist politisch - wenn man das so sehen will.


    Ich sehe hier erst Mal nichts politisches, sondern nur die Sachen. Ein DLC, der eine optionale "Beziehungsoption" bietet, welche kritisiert wird u.A. aufgrund des homosexuellen Aspekts.
    Das heißt NICHT dass einzelne User nicht sehr wohl sich aus politischen Gründen melden aber wir haben hier ein Spektrum und es wäre denke ich falsch uns ein Teil des Spektrums rauszupicken und als repräsentativ darzustellen. Jedenfalls nicht ohne eine eingehende Analyse der Bewertungen.


    Zu deiner Frage: Es kommt ganz darauf an. Das ist ja eben die Krux. Lass mich deine Frage umformulieren, damit ich dir eine Ja oder Nein antworten geben kann.


    Wäre es in Ordnung, wenn eine Review nur aus Bedrohungen oder Beleidigungen (gegen einzelne Personen oder gesellschaftliche Teile) besteht?


    Nein.


    Sprich: Meine Position hier ist nicht, das es absolut gar keine Regeln in Bezug auf die Bewertung geben sollte, sie allerdings bedeutend schwächer ausfallen sollten als sie anderen vorschweben.

    Genau das zeigt mir das du entweder die Spiele gar nicht oder unaufmerksam gespielt hast, weil es schlicht falsch ist. Es gibt über die 2 Spiele verteilt genug hinweise und sogar ein logische Erklärung warum Aloy Homosexuell sein könnte (es ist ja immer noch optional), das ist mehr als die meisten Hetero Romanzen bekommt.


    Außerdem zeigt die Situation wieder was für einen doppelt Standard es wieder gibt. Als man im 2. Teil die romantischen versuche eines Mannes erwidern konnte (die auch sehr plötzlich waren) hat es komischerweise niemand gestört, schlie0lich war es ja ein Mann. Allgemein finde ich das ein großes Problem, es gibt so viele plötzliche und und nicht gut geschriebene Romanzen in Film/Serien/Games, aber da wird komischer weise kein review bombing gemacht sondern allerhöchstens mal 1-2 Punkte abgezogen weil es nicht so gut gemacht war (wenn überhaupt, wenn ich mir die Amerikanische Serien Landschaft so anschaue). Aber wehe eine Homosexuelle Romanze ist nicht perfekt geschrieben dann ist es aufgedrückt, woke, politsch etc..
    Einfach lächerlich mehr kann ich nicht sagen und ich hoffe das manche irgendwann mal anfangen zu akzeptieren das Homosexuell Romanzen in spielen genauso normal sind wie heterosexuelle und diese dann auch gut oder schlecht gemacht sein können

    Ich schrieb bewusst von "als Falsch empfunden" und nicht um "falsch. Es geht hier um subjektive Einschätzungen und zwar von anderen, nicht mich. Ich habe die Titel nicht gespielt, ich habe keine Reviews geschrieben und keine Bewertung abgegeben. Gibt es eine Doppelmoral? Ja vielleicht! Vielleicht auch nicht, das könnte man wohl nur individuell herausfinden. Wie gesagt, das ist ein typisches Shipping-Thema, naturgemäß finden da unterschiedliche Gewichtungen und Präferenzen statt.


    Ansonsten: Die meisten finden Homosexuelle Beziehungen sicher normal, davon gibt es ja schließlich sehr viele in Spielen. Siehst du bei allen ein selbes Verhalten? Denken wir nur an BioWare Titel... okay, die wurden vielleicht auch schon gebombed aber das hatte nicht diesen Grund. Das heißt aber nicht automatisch, das eben alles gut ankommt. Das heißt auch nicht, man müsste nun die Position einnehmen, man kann ja dann gern die jeweilige vertreten, die einem am ehesten zusagt. Nur aushalten sollte man es eben auch, dass jeder andere dasselbe tut (aushalten bezeichnet dabei ausdrücklich nicht: schweigen, nicht diskutieren oder nicht bewerten).



    Wer richtet sich denn nach Bewertungen? Also genauer: Wer genau guckt auf User Bewertungen allein, sieht dort eine Zahl und macht davon Kaufen Yay oder Nay ab? Ist das ein tatsächliches, reales Phänomen oder rein hypothetisch? Und weiter, wenn dieses Phänomen real ist, warum ist das ein Problem, auf das man reagieren müsste?


    Ich meine auf der einen Seite haben wir einen Konsumenten, der schlicht nur auf Zahlen guckt und davon Kaufentscheidung abhängig macht. Muss ein Konsument, der sich tatsächlich so oberflächlich informiert wirklich "geschützt" werden? Der braucht doch nur einen einzigen Klick mehr zu machen.


    Und dann stehen da die Konzerne, die wegen dieser hypothetischen Gruppe gerade womöglich weniger Geld machen könnte. Ist das wiederum ein Argument zum Handeln? Es ist ja gerade Sinn der Sache der Verbraucher, zu Bomben um Aufmerksamkeit zu bekommen und eventuell auch dafür zu Sorgen, dass Verkaufszahlen schlechter ausfallen. Das ist doch eher ein marktwirtschaftlicher Mechanismus, der oft genug ja auch zum Vorteil der Konzerne ausfällt, wenn die Bewertung positiv ist.


    Ich meine warum reden wir nie über Positive Bombing? Das ist nie Thema. 10 von 10, ohne große Erklärung? Vielleicht nur weil einem irgendeine Stimme oder Schauspieler gefällt? Da ist okay. Geht es um 0 von 10 wegen anderer Trivialitäten, werden News daraus. Wir haben hier also bei Bewertungen von Usern einen widersprüchlichen Umgang.


    Natürlich kann man jetzt wie du sagen, man sollte dann von der Bewertung absehen, wenn man nichts zwischen Lobhudelei und kompletter Verachtung kennt. Aber noch Mal: warum? Ein User ist kein Redakteur, der ganze Sinn einer Userbewertung ist es, dass ich die Meinung von jemanden erfahre, der nicht bezahlt wird, der einfach nur postet, was er fühlt und denkt, einen subjektiven Eindruck. Wenn man das ändert, verlieren Userbewertungen ihren Sinn. Siehe im Ausgangskommentar meinen Vorwurf des Wunsches nach Konformität und Positivität. Das wäre die Konsequenz und damit der Verlust des Werts von Bewertungen von Verbrauchern.

    @WolfStark



    Genau da liegt das Problem. Du kannst dem Spiel keine 0/10 geben, wenn dir diese eine Szene nicht gefallen hat und der Rest bleibt komplett unerwähnt. Es geht also lediglich um das Bombing, sprich, die Tatsache, dass das Spiel bewusst negativ bewertet wird, weil die eigene Überzeugung nicht mit den Inhalten konform geht. So geht es einfach nicht.

    Natürlich kann ich einem Spiel eine 0 von 10 wegen marginalster Kleinigkeiten. Ist das objektiv? Natürlich nicht, muss ich auch nicht. Ich bin ein Verbraucher, kein bezahlter Redakteur, es gibt keine Berufsethik eines Verbrauchers, weil das kein Job ist. User können natürlich objektive Beurteilungen abgeben, müssen es aber nicht und ich finde auch den Anspruch darauf ziemlich befremdlich. Als ob jemals jemand aus dem Kino gegangen ist, meinte ein Film sei Scheiße und dann wäre eine Kolonne angerückt um ihm zu erklären, dass das voll unkonstruktiv sei.


    Ja, hier und in anderen Fällen geht es rein um ein Bombing weil irgendein Teil eines Produkts einem und vielen anderen auch, aus verschiedensten Gründen nicht zusagt. Na und? Warum geht es so nicht? Wenn einem an vermeintlich objektiven, vermeintlich journalistisch ethischen Bewertungen gelegen ist, gibt es dafür die Scores der Fachpresse. Von Usern dieselbe vermeintliche Objektivität zu erwarten, kann ich nicht nachvollziehen.

    Ich hoffe nicht, dass das Review Bombing ausbleibt und finde es befremdlich, wie sich darüber echauffiert wird. Das ist irgendwie wieder Ausdruck dieses Verlangens nach Konformität und Positivität, bloß nichts negatives hören und lesen. Das gefällt vor allem den Konzernen, denn die haben ja am meisten davon.


    Und das Thema hier: Was erwartet man eigentlich? Wenn man irgendeinen DLC rausbringt, bei dem der Hauptcharakter eine lesbische oder schwule Romanze kriegt, die ziemlich aus heiterem Himmel kommt, wird das zwangsläufig Kritik einfahren. Mehr noch, generell werden als unpassend empfundene Romanzen kritisiert werden, bei langjährig etablierten Protagonisten. Ich erinnere mich auch immer noch an die Kritik bei Harry Potter. Typisches Shipping-Ring. Damit kann man leben, es im einzelnen kritisieren aber hier wird es einfach wieder aufgeblasen.


    Und das sage ich, obwohl ich immer lesbische Beziehungen in Spielen wählen aber selbst ich habe da die Augen verdreht als ich das bei diesem DLC mitbekam.