Das PS5-Remaster von The Last of Us Part II, dass schon länger als Gerücht im Spieleäther geistert, wurde jetzt offiziell bei von Sony angekündigt.
Wie schon in der News dazu geschrieben, für mich jetzt nicht so ein Aufreger wie für andere, aber mit Verständnis dahin, dass ich die Kritik auch nachvollziehen kann. Das war bei Nintendo und dem Remaster/Port Wahn auf der Switch ja nicht anders, als man fast die ganze Wii U Bibliothek auf die Switch brachte und man für diese ganzen Ports (denn über viel mehr gehen die meisten Titel nicht hinaus) 60 Euro verlangt hat.
Ich denke, das The Last of Us Remake für 80 Euro (70 Dollar) hat da in Sachen Vertrauen zu Sony auch mehr Schaden angerichtet, als die es vermutlich geahnt haben. Das ganze wurde zum Launch ja noch von einem desaströsen PC-Release garniert, als das Spiele einige Zeit nach der PlayStation 5 Version für PC dann endlich mal erschienen ist.
Bei dem The Last of Us 2 Remaster hat man vieles nun richtig gemacht und dennoch dürfte da vom The Last of Us Remake einiges haften geblieben sein. Man bringt The Last of Us 2 technisch aufgemotzt für PlayStation 5, fügt neuen Content hinzu, bringt diesen Roguelike Modus, der sehr wahrscheinlich aus der Not geboren ist aber ich als deutlich bessere Alternative zu Factions sehe, bietet an, die Speicherstände aus der alten Version übernehmen zu können (da ärgere ich mich besonders, meinen PlayStation 4 Speicherstand nicht mehr zu haben) und dann hat man halt diesen Upgrade-Pfad für 10 Euro, den jeder, der das Spiel bereits besitzt, in Anspruch nehmen kann und was ich letztendlich auch tun werde.
Ich wollte Teil 2 sowieso nochmal durchspielen, wenn ich eine PlayStation 5 habe. Auch wenn das Spiel technisch nahezu mit 30 FPS perfekt lief, es kam ja dann für PlayStation 5 nochmal der 60 FPS Patch. Aber jetzt überlege ich natürlich keine zweimal, welche Version ich dann für meinen zweiten Durchlauf auch spielen werde. Der Mehrwert liegt hier ja eindeutig bei dem Remaster, auch wenn man sich über noch mehr Inhalt sicherlich streiten kann, da das Spiel bereits so schon extrem lang ist.
Ich habe ja mal geschrieben, für mich ist The Last of Us 2 der Höhepunkt von dem, was Sony an diesen cineastischen Singleplayer-Erfahrungen geschaffen hat und gleichzeitig auch für mich persönlich ein Meisterwerk, was die Narrative angeht und der psychologische Aspekt, der durch die vielen verschiedenen Charaktere und Motive schön zur Geltung kommt. So habe ich damals nur Silent Hill 2 mal geadelt, The Last of Us 2 hat es aber geschafft, ähnlich bei mir punkten zu können (demnächst wird sich dann in diese Riege wohl noch Alan Wake 2 dazugesellen). Bei mir richtet man mit dieser Veröffentlichung keinen Schaden an. Das sind 10 Euro, die ich gerne ausgebe. Das sind 3 Euro weniger glaube ich, die Warner aktuell für nen Halloween-Fatality bei Mortal Kombat 1 verlangt (oder äquivalent dazu demnächst 30 Euro für 3 Spezial-Fatalities).
Aber bei all den IP's, die Sony besitzt, ist die Sehnsucht nach was neuem auch groß. Aktuell glaube ich, trotz des Erfolges von Spider-Man 2 (wobei Insomniac für die Leute, die die Spiele mögen, denke ich immer abliefern werden, ich warte ja immer noch gespannt auf Wolverine) hat Sony große Probleme, ähnlich wie Disney/Marvel aktuell zurzeit, seinen Weg zu finden. Man hat all die großen Marken, aber man möchte auch einen Kurswechsel. Hat man vielleicht all sein Pulver verschossen? Wie sieht es mit Uncharted aus? Naughty Dog hat bestätigt, dass die Reihe für sie abgeschlossen ist, aber Sony braucht nicht Naughty Dog, um ein neues Uncharted zu produzieren. Der letzte Ableger der Reihe war Lost Legacy aus dem Jahr 2017, ich spiele es gerade zum ersten mal überhaupt und finde, das erste Abenteuer ohne Nathan Drake ist bisher..... ziemlich langweilig. Auch hier kommt es mir etwas so vor, als habe man alles bereits einmal gesehen, wirklich zündende Ideen fehlen. Aber mittlerweile sind fast 7 Jahre seit dem Release vergangen, genug Zeit, um ein frisches neues Uncharted-Abenteuer zu entwickeln, mit einem völlig neuen Cast an Charakteren (Teil 4 hat darauf ja eigentlich schon nen Ausblick gegeben). Fast 8 Jahre nach Teil 4 wäre ein Reboot der Reihe keine schlechte Idee.
Auf der anderen Seite: Wenn man mich so über The Last of Us 2 reden hört, denkt man immer, ich würde über ein Spiel reden, welches 10 Jahre zurückliegt. Dabei ist der Titel erst vor 3 Jahren erschienen. Horizon 2 vor nicht einmal 2 Jahre, God of War Ragnarök ist jetzt vor einigen Tagen gerade mal 1 Jahr draußen.
Ich glaube, Sony hat zwar derzeit ein Identifikationsproblem, zumindest intern, aber ich glaube halt auch, man muss den Spielen seine Zeit geben. Ich denke weiterhin, mit diesen absurden 12 Free to Play Games die nun alle verschoben werden mussten sowie die daraus resultierenden Entlassungen bei den Studios hat man einen großen Fehler begangen, aber gleichermaßen wird ohne Jimy Ryan auch eine neue Ära dort anbrechen, die hoffentlich wieder bessere Entscheidungen mit sich bringen wird. Das kommt natürlich drauf an, wer da bald das Ruder übernehmen wird (ich kann nur weiterhin hoffen, es wird nicht Hermen Hulst).
Aber um nochmal auf The Last of Us 2 Remastered zurückzukommen: Die Idee selbst ist nicht schlimm. Dass das ganze so negativ aufgenommen wurde, ist eine Zusammenkunft mehrerer Probleme, die derzeit bei Sony herrschen. Die PlayStation 5 Slim wurde jetzt auch nicht mit gellenden Fanfaren begrüßt und wie sehr die PlayStation 5 ein Accessoire wie PlayStation Portal nun braucht, darüber darf auch diskutiert werden. Die Besitzer einer PlayStation 5 würden diese Ressourcen vermutlich lieber in der Spielentwicklung sehen.