Beiträge von CiferCross

    Zitat von Kelesis

    Na dann, willkommen zu Hause am Ort, "an dem man immer wieder zurückkehren kann".

    Hahaha, danke dir, besonders für das Zitat aus meinem Lieblingsspiel :D

    @Aruka
    Im IRC war ich schon lange nicht mehr, aber ich werde die Tage mal im Discord unterwegs sein ;) Danke euch allen für den schönen Empfang :D

    *Knabbert gierig am Gizarkrautscheibchen herum*

    @Kelesis
    Das stimmt, das letzte Mal war es 2015, als ich hier meinen letzten Post geschrieben hatte. Aber je älter man wird, desto mehr blickt man auf vergangene Erinnerungen zurück und es tut gut, hierhin zurückzukehren und zu sehen, dass es die User von damals noch hier gibt und es dem Forum gut geht :)

    @Yurikotoki
    Stimmt, ich habe auch meinen Chococktail erstaunlich schnell bekommen, das ist der Gipfel der Ungewohnheit :D

    Also ich kann es durchaus kaum erwarten, endlich den dritten Teil vor meinen Augen zu erblicken. Die ersten beiden Teile fand ich wirklich hervorragend gemacht und ich bin relativ zuversichtlich, dass Kung-Fu Panda 3 ebenfalls ein bärenstarker Brüller wird.^^ Welcher Bösewicht wohl diesmal die Bildfläche betreten wird...?

    Da es die FF-Fangemeinschaft geschafft hat, SE jahrelang solange mit einem FF7-Remake zu nerven, bis SE danach einfach nachgegeben hat, damit endlich Ruhe im Karton ist, will ich hier etwas ähnlich Nerviges versuchen/veranstalten:

    Meine Chocobos sind viel zu geil drauf!!! Ich will endlich Chocobo-Kondome haben, und zwar sofort! :D Bietet sie endlich im Item-Shop an! Sonst hole ich die Spam-Keule raus und eröffne einen Thread!

    Sodenn, die fünfte Staffel feierte gestern ihren Abschluss mit der zehnten und letzten Folge "Mother's Mercy", und ich darf endlich mein Resümee ziehen! Für den Fall, dass tatsächlich jemand des Wahnsinns ist, meine ellenlange Beurteilung zu lesen, dem sei gewarnt: A Wall of text's coming!

    Nach der Erstellung dieses Textes erwarte ich, ein saugeiles Item zu erhalten, oder ich lasse in Zukunft immer die Signatur im ZTC an! Ich scherze nicht! (;))

    Zuerst ein wenig Kritik über die letzte Folge:

    Spoiler anzeigen

    Der erloschene Hirsch
    Stannis Baratheon ist Winterfell nun unfassbar nahe gekommen und ist fester entschlossen denn je, die Stadt anzugreifen und anschließend zu belagern. Doch seine abscheuliche Greueltat, seine eigene Tochter im Angesicht des R'hillor auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen, ihm ihre arme Seele zu opfern, hat zu einer massiven Schwächung der inneren Moral unter den Soldaten geführt. Was würde Stannis wohl künftig mit ihnen anstellen, um seine Ambitionen durchzusetzen, wenn er bereits sein eigen Fleisch und Blut so derart brutal einer Gottheit zum Opfer fallen lässt? Die logische Konsequenz ist somit Angst. Angst, von Stannis ebenfalls dem Feuergott zum Fraß vorgeworfen zu werden. Und darauf folgte schlussendlich Fahnenflucht. Die Hälfte seiner Streitmacht floh in die eisige Wüste des Nordens hinfort und ließ ihren fanatischen König zurück. Doch damit hat Stannis' tragischer Feldzug keineswegs ein Ende gefunden, der einzig rechtmäßige König der Sieben Königslande wird mit einem weiteren, bitteren Verlust konfrontiert. In einem verschneiten Wald, nah des Feldlagers, erhing sich Selyse Baratheon an einen Baum, außerstande, den inneren Schmerz zu verkraften, den der gewaltsame Verlust ihrer Tochter ausgelöst hat...und der einstige Glaube an den Feuergott, hinfortgeweht wie eine ausgepustete Kerze, um die letzte gräulich-blaue Rauchringe wie traurige Klagelieder tanzen. Stannis ist nahezu allein. Melisandre, damals so felsenfest von der Gunst ihres Gottes überzeugt wie auch von ihrer Überzeugung, in Stannis den prophezeiten Azor Azai, den Lichtbringer, zu sehen, muss tief in ihrem Inneren eingestehen, dass sie sich geirrt hat. Zum ersten Mal erblicken wir die Rote Frau in einem Zustand innerer Zweifel, und schon bald nach der vernichtenden Schlacht schnappt sie sich ein Pferd und reitet schnell von dannen. Die Schlacht um Winterfell ist schnell erklärt und noch schneller abgewickelt. Roose Bolton verfügt über ein zahlenmäßig überragendes Argument in Form streitsüchtiger Söldner und Ritter, angeführt vom sadistischen Ramsay Bolton, gegen das Stannis schwarz sieht. Sein Weg offenbarte ihm bereits genug Stolpersteine, genug Schmerz und genug Selbstzweifel, um nun den feigen Rückzug anzutreten, also kämpft er. Zusammen mit den verbliebenen Soldaten, die ihm weiterhin Treue schwören. Doch die Schlacht läuft so wie bereits gedacht, denn schließlich offenbarte Stannis' Geschichte in dieser Staffel bereits genug, um den Ausgang dieses ungleichen Kampfes präzise zu erraten: Stannis und seine bescheidene Armee wird eingekesselt und erfährt eilends eine bittere, jedoch vorhersehbare Niederlage. Der König ist machtlos, seine Armee ist keine mehr. Schließlich erfährt Stannis durch die Hand Brienne von Tarths den erlösenden Tod. Kein Wimmern um Gnade, kein Bedauern, keine Bitte um Vergebung. Bis zuletzt blieb Stannis die Personifikation eines Königs: Wie schwer Entscheidungen auch sein mögen, wie hart die Umstände sind, diese zu verwirklichen, und welche Teufelpakte man auch immer eingehen muss, um seine Seele für die eigene Sache zu verkaufen: Wer nachher um Vergebung bittet, ist des königlichen Blutes unwürdig und hat nicht das Recht, ein echter Anführer zu sein. Doch auch dieser Lebensweg ist nicht frei von göttlicher Strafe, und so wurde aus Stannis in gewisser Weise eine tragische Figur. Trotz all der vorhandenen Macht, trotz des gefestigten Glaubens an eine offensichtlich real existierende Gottheit, trotz des Auserwähltenstatus, blieb ihm am Ende nur noch der Tod, den er weder herbeigesehnt, noch abgelehnt hat. Ich kann verstehen, dass viele Fans Stannis für einen waschechten Scheißkerl halten (ja, ich auch...), da er in verbotene und dunkle Abgründe hinabtauchen musste, um seine Ziele zu erreichen, doch gerade das hat die Geschichte um Stannis so authentisch und fesselnd gemacht. Von allen bisher verunglückten Königen, die zu Opfern des allmächtigen Allgottes GRRM wurden, besitzt er aus dramatischer Sicht die größte Tiefe. Stannis' Abschluss in dieser Folge gefiel mir persönlich am besten. Und der ehemalige, fälschliche Lichtbringer, dessen Wappen einen in Flammen stehenden, gekrönten Hirsch ziert, erlischt und verlässt die Serie mit der Würde eines einzig wahren Königs (der hat bestimmt nicht überlebt, ich meine, Brienne hatte keinen Grund, ihn für das, was er Renly angetan hat, am Leben zu lassen).

    Puh, das war aber ernst und pathetisch. Jetzt will ich wieder etwas witziger werden!

    Das Ende von Reek, oder "wie ich mit Sansa Stark in den gottverdammten Tod stürzte!!"
    Sansa Stark entpuppt sich als Spezialistin für das Knacken antiker Schlösser. Nun, da der werte Herr Ehemann in der Schlacht der schneebedeckten Leinwand mit dem Blut von Stannis Baratheons Armee gewisse Akzente setzen möchte, ist es für die älteste Starktochter an der Zeit, das kürzlich entwendete Werkzeug zur gezielten Manipulation alter Türschlösser ainzusetzen, um endlich eine Flucht aus Winterfell zu wagen. Solche Diebesfertigkeiten hätte ich von Arya erwartet, aber nicht von ihr. Dazu zündet sie auch, auf Geheiß einer gehäuteten Alten, jene Kerze an, die Hilfe signalisieren soll. Fast schon konstruiert wirkt es irgendwie, wenn man Brienne dabei zusieht, wie sie tagelang auf eben jene Kerze wartet, dann ihre Aufmerksamkeit Stannis zuwendet und EXAKT in diesem Moment das Licht der schwachen Kerze übersieht. Timing sieht anders aus! Sansa selbst kommt aber erstmal nicht sonderlich weit, wird sie doch relativ geschwind von Ramsays Geliebten Miranda aufgehalten, die mit Pfeil und Bogen und Reek bewaffnet ist. Schnell gewinnt Mirandas sadistische Ader Überhand und kündigt eine Folterszenerie mit Pfeil und Bogen an. Sansa bleibt jedoch standhaft, was ich persönlich sehr bei ihr begrüße. Und Reek...Reek erinnert sich an die letzten Episoden, als seine perverse Hundstreue Ramsay Bolton gegenüber regelmäßig herausgefordert wurde und über die Wochen hindurch eine Rückentwicklung zu Theon Greyjoy in Erwägung zog. Endlich verlässt Reek die Bildfläche, den konnte ich noch nie leiden. Theon mischt sich ein und schubst Miranda über die Brüstung, sodass sie metertief auf den eiskalten und somit steinharten Boden auftrifft und sofort stirbt. Endlich verlässt Miranda die Bildfläche, die konnte ich auch noch nie leiden! Theon beabsichtigt sogleich, mit Sansa Stark die Flucht aus Winterfell zu unternehmen und entscheiden sich, da keine andere Möglichkeit besteht, die Abkürzung über die Stadtmauer zu nehmen, sprich, von der Mauerkante zu springen und zu hoffen, dass der Boden, der aus meterhohen Wattebauschen besteht, ihren Sturz auffangen wird. Was? Da sind keine Wattebauschen? Na, sowas...Dann sindse tot! Mause, mausetot! ... Hm...

    Endlich verlässt Sansa die Bildfläche, die konnte ich auch noch nie leiden!!!

    Nein, natürlich sind sie unversehrt wie die Venus von Milo. Es wird endlich mal Zeit, dass Sansa die Kontrolle über ihr Leben übernimmt, ich finde, zu oft wurde sie zu einem Spielball der Mächte, die sie stets nur zu einem manipulativen Werkzeug reduzierten. Doch wohin genau soll denn die Flucht gehen? Der einzige Anhaltspunkt, der mir in den Sinn schießt, wäre die Mauer, auf der Jon Snow Lordkommandant ist...Aber Moment mal! Dazu komme ich noch später...Positiv sei hier nochmal Theons Sinneswandel hervorgehoben, der sich von Ramsays Ketten löst und einen entscheidenen Schritt in Richtung Greyjoy gemacht hat. Siehst du, Balon Greyjoy? Der Junge hat immer noch Eier!

    Das falsche Leben genommen
    Um Arya Stark ist es folgendermaßen bestellt: Ein Mädchen soll einen Auftrag erledigen. Ein Mädchen soll den dünnen Mann mit Gift in das Reich der Titen schicken, der sich selbst mit dem Geld von anderen Leuten berauscht. Und schon bald wird sie sich des Vielgesichtigen Gottes als würdig erweisen. Ein Mädchen sieht aber einen pädophilen Mistkerl, der Meryn Trant heißt und nichts Gutes im Sinn hat. Ein Meryn Trant bestellt drei Mädchen zu sich und holt seine Rute raus, prügelt auf alle drei damit ein. Nur ein Mädchen widersteht der peinlichen Prozedur. Ein Mädchen enttarnt sich selbst schnell als Arya Stark, um danach wutentbrannt Meryn Trants Augen mit einem Messer zu malträtieren. Ein augenloser Meryn Trant leidet noch eine ganze Weile, bis ein Mädchen seine Kehle durchschnitt. Ein Mädchen bringt das Gesicht zurück, doch das war ihr verboten. Ein Mädchen muss für seine Taten büßen, ein Leben genommen zu haben, dass sie nicht nehmen durfte. Ein Mädchen betrog damit den Vielgesichtigen Gott. Also muss ein Mädchen ihr Augenlicht selbst verlieren, als Strafe für ihr Ungehorsam, als Wiedergutmachung, bis ihre Zeit erneut gekommen sein wird.

    Na gut, es bedeutet, dass Arya sich trotz der Ausbildung zu einem Niemand schwer tut, eben diese Ausbildung erfolgreich durchzuführen. Zwar geht sie zunächst recht ambitioniert ihren Pflichten als angehende Assassine nach, wird jedoch wieder in ihr altes Leben als Arya Stark zurückkatapultiert, als sie das düstere Antlitz Meryn Trants erblickt. Der Mord an ihn hat mir persönlich sehr gefallen, sie hat es im Laufe der Geschichte begriffen, dass man eben nicht mehr zimperlich sein kann und Menschen umzubringen einer gewissen Notwendigkeit entspringt. Damit hat sie die perfekte Veranlagung entwickelt, um als Attentäterin erfolgreich zu werden, doch es fällt ihr einfach zu schwer, niemand zu werden. Die Erblindung als Strafe für ihren Ungehorsam (übrigends sehr eindrucksvoll inszeniert durch Jaqhen, der sich scheinbar selbst tödlich vergiftete, jedoch eigentlich Arya Stark tötete) war durchaus eindrucksvoll, sodass ich sagen muss, dass ich wieder Lust auf Aryas Handlungsstrang bekommen habe. Jetzt ist si gezwungen, ein Niemand zu werden, sonst, so denke ich zumindest, wird sie ihr Augenlicht nicht mehr zurückerhalten (ja, ich wollte wiedersehen sagen...). Ich darf gespannt sein, was die sechste Staffel über Arya zu berichten hat!

    Dorn(e)röschen, nur umgekehrt
    Der Handlungsstrang, der sich mit Dorne auseinandersetzte, strotze nur so von Langeweile. Ich dachte mir, was kann man mit Jamie und Bronn als perfekt harmonisches Zweiergespann denn großartig falsch machen? Nun, es sind definitiv nicht die beiden, sondern die Geschichte um Dorne selbst, die lahm rüberkommt. Zu einfach war der Einbruch in die Wassergärten, zu leicht sind beide mit ihrer versuchten Entführung davongekommen, zu diplomatisch und weich ist Dorans Herrschaftsstil, der auf einer freundlich gesonnenen Zusammenarbeit mit Königsmund bzw. den Lennisters beharrt. Lediglich Ellaria Sand wird von Doran darauf hingewiesen, ihren mutwilligen Rachefeldzug gegen die Lennisters zu unterlassen, da andernfalls der Tod auf sie warte. Doch natürlich muss es anders kommen, und ich kann nur den Sieben Göttern danken, dass es anders gekommen ist. Jamie, Bron und Myrcella verabschieden sich von Dorne, Ellaria Sand setzt sogar einen besonders dicken Abschiedskuss ein, wobei wohl nur der Zuschauer dachte, dass das etwas zu weit hergeholt erscheint. An Bord kommt es zu etwas bisher Einmaligem: Myrcella weiß über ihre wahre Herkunft genau Bescheid, ist darüber jedoch keineswegs entsetzt. Vielmehr ist so uheimlich froh darüber, dass sie ihren "Onkel" Jamie als Vater hat, worauf sie diesen hingebungsvoll umarmt. Zugegeben, zunächst fand ich es etwas zu konstruiert von den Drehbuchautoren, dass sie Myrcella zu einer Mitwisserin machen, die sich damit bestens arrangiert hat. Doch als sie ihren Vater umarmt, erlebt man bei Jamie ein neues, erfrischendes Gesichtsschauspiel. Zuerst versucht er, schnell zu begreifen, was hier gerade passiert, und schaut leicht orientierungslos drein. Doch sein Ausdruck ändert sich rapide und man merkt ihm an, wie väterlich und zart er auf einmal ist. Seine Tochter zum ersten Mal zu umarmen, dieses Gefühl muss für ihn das Glück schlichthin gewesen sein. Ich empfand es als sehr rührend, und ich gönnte es Jamie. Damit gehört die Schiffsszene zu den besten Szenen, die jemals irgendwie mit Dorne in Verbindung stand. Aber das wäre nicht Game of Thrones, sollte die kleine Zweisamkeit nicht ein karges Ende nehmen. Wie dem auch sei, Myrcella klagt plötzlich über Nasenbluten. Kurz, bevor sie versteht, was los ist (und für Jaime gilt dasselbe), wird sie ohnmächtig. Jaime ist entsetzt und vollkommen erschüttert. Und Ellaria Sand hat ihre Rache am Ende bekommen. Damit hat der Konflikt zwischen sie und den Lennisters sein schreckliches Optimum erreicht, und Genugtuung sowie der stille Ansturm eines eventuell anbahnenden Krieges liegen in der schwülen Luft, vermischt mit dem Schmerz, den Jaime durch Myrcellas Tod zu erdulden hat. Tatsächlich tat mir Jaime noch nie so leid...

    Königin ohne Rückfahrkarte
    Zu Daenerys kann man nicht viel erzählen. Nach dem Angriff der Harpyiensöhne auf die Kampfarena floh sie mit ihrem Sorgenkind Drogon aus Meereen und landete sonstwo auf dem Dothrakischen Meer, wo Drogon sein beschauliches und gemütliches Nest aus verkohlten Menschenknochen und Skelettresten errichtet hatte. In Anbetracht der Verletzung und des langen Fluges entscheidet sich Drogon spontan und absolut unbekümmert dafür, ein stärkendes Nickerchen gleich neben dem Oberschenkelknochen zu machen, während Daenerys bereits seit 2 MInuten keinen Bock mehr hat. Doch Drogon besitzt die Geduld eines Engels, und zeigt auf eine lockere, wenn auch schroffe und ignorante Art und Weise, dass Dany ihn mal kann. Also entschließt sie sich ebenso spontan, die Gegend auszukundschaften. Dabei wird sie jedoch von den Dothraki umzingelt. Der weitere Verlauf ihrer Geschichte ist unbekannt, erst die sechste Staffel wird hier Klarheit schaffen. Tyrion, Daario und Jorah verweilen währenddessen im Thronsaal der Großen Pyramide und scheinen erstmal recht ratlos zu sein. Doch glücklicherweise entschließen sich Daario und Jorah, praktisch als Ersatz für das ausgewogene Duo Jaime und Bronn, sich zu zweit auf die Suche nach ihrer geliebten Kaleesi (+ 100 weitere Titel) zu machen, während Tyrion die Staatsgeschäfte übernehmen darf. Na, zum Glück hat er wieder Varys an seiner Seite, der ihm gern mit seinen Kontakten westlich und östlich der Meerenge unter die Arme greift.
    Wie ich schon sagte, ich kann hierzu kaum etwas sagen. Auch dieser Handlungsstrang endet mit einem Cliffhanger, sodass man gespannt sein darf, wie die sechste Staffel diesen fortsetzen wird. Ich hoffe, Daario erweist sich als ebenso erheiternd wie Bronn. ;)

    Walk of Penance
    Kommen wir doch jetzt mal zum interessantesten Teil der Folge: Der heißersehnte Walk of Penance, der Gang der Buße sozusagen. Cersei ist am Ende ihrer Kräfte, ihre eigene, eiserne Mauer ist gebrochen. So kommt es, dass sie, während sie den nackten, feuchten Stein der Gefängniswand berührt, der "Confess!"-Xanthippe gegenüber äußert, dass sie vor dem Hohen Septon tatsächlich gestehen möchte. Sie hofft dabei auf die Gnade der Mutter, um einer Todesstrafe zu entgehen. Doch diese "Gnade" ist nicht nur hart erkauft, sondern ebenso ein Beweis für die Doppeldeutigkeit dieses Wortes in dieser Fernsehserie. Cersei wird intensiv gewaschen. Danach wird ihr langes Haar abgeschnitten. Anschließend wird sie vom Hohen Septon als Sünderin präsentiert, die den Wunsch zur Läuterung geäußert habe und von der Septe bis zum Roten Bergfried gehen soll, und dies vollkommen nackt, während sie dem Hohn und Spott von Hunderten unzufriedener Stadtbewohner hilflos ausgesetzt ist. Hierbei digitiert die "Confess!"-Xantippe zur "Shame!"-Glucke, die mit Cersei zusammen prozessiert und dabei eben jenes Wort in regelmäßigen Abständen wiederholt, eine Glocke dabei wie eine Art Peitsche umherschwingend. Die Szene war eindrucksvoll gemacht, gerade hier wird die Atmosphäre, je weiter der Gang durch Königsmund fortschreitet, immer intensiver. Cersei zeigt hier ein ähnlich gutes Mienenspiel wie Jaime in der Schiffszene. Die Intensität der Hohnrufe der Bürger wächst stetig weiter, sie präsentieren sich Cersei auf höchst vulgäre Weise, zeigen ihr ihren blanken Körper, als wollten sie einen Dämon verjagen. Es werden Essensreste geworfen. Ausscheidungen werden geworfen. Die einstigen Menschen, die Cersei während der vierten Staffel als so klein beschrieben hatte, dass sie sie nicht einmal mehr sehen könne, sind nun allgegenwärtig und zeigen ihren Hass sehr offen. Cersei selbst erträgt es immer weniger. Ich kann förmlich spüren, wie sie ihren Hass auf den Pöbel schürt, sich dabei gleichzeitig immer verwundbarer fühlt. Es ist, als würde man durch einen See aus Schlangen schreiten, wobei jede Sekunde darüber entscheiden könnte, ob man überlebt oder nicht. All dies ist nur abhängig von der "Gnade" der Schlangen, dabei warten sie vermutlich nur auf eine passende Gelegenheit, zuzuschnappen. So empfand ich die Szenerie während des Walks of Penance, und so tat es Cersei ebenso. So hilflos den Leuten ausgesetzt zu sein, die man im Grunde abgrundtief hasst. Der Gang der Buße zeigte, wie weit die Meinungen aueinandergehen können, wenn es um das Wort "Gnade" geht. In Wirklichkeit handelt es sich hier um eine ungewisse Galgenfrist, die jederzeit zu Ende gehen könnte. UNd als sie den Roten Bergfried erreicht, bricht sie bitterlich in Tränen aus. Es war einfach zuviel. Und während sowohl Kevan Lennister, als auch Großmaester Pycelle einfach nur zuschauten und eine sinkende Regentin sahen, erscheint Qyburn, um sie zu bedecken, ihr erneut Schutz zu gewähren. Ironisch, dass ausgerechnet ein Abtrünniger der Zitadelle mehr Herz besitzt als ein Maester...Und schließlich präsentiert Qyburn sein neuestes Geschöpf: Einen neuen Krieger, der so groß und so stark ist wie es ein Gregor Clegane, der Berg, war. ich nenne ihn einfach mal Frankenmountain. Er trägt Cersei hinfort, ihre Tränen sind getrocknet, und man erkennt schon recht schnell, dass die Dinge schon bald furchtbar aus den Fugen geraten werden.
    Ich habe die Szene durchaus sehr gern verfolgt, eben, weil sie recht intensiv war. Dennoch wäre ich dankbar gewesen, wenn man die Szene ein klein wenig gekürzt hätte. Einige Zuschauer bedauerten, dass man Cerseis Gedanken nicht hören konnte, als sie den Walk of Penance unternahm, wie es im Buch beschrieben wurde. Nun, Lena Headeys Mienenspiel hat mehr über ihre Rolle erzählt, als es Worte jemals könnten. Die Szene war durch und durch die beste Szene der Folge, ich finde, dass sie trotz der leichten Überlänge sehr gelungen ist. :)

    Snow lying on the snow
    Jetzt kommt die Szene! Jetzt kommt die Szene, die ich mehr hasse als Zecken unter der Gürtellinie! Ich habe es schon gleich gewusst, und obwohl ich seine Vorgehensweise irgendwie verstehe, da er aufgrund des Verlustes seiner Eltern einen tiefen Groll gegen die Wildlinge hegt, aber dennoch muss ich insistieren: OLLY! Was beim Barte meiner Großmutter soll das denn?! Ich hatte es natürlich im Gefühl, dass er sich an Jon rächen wird, aber auf eine so tückische und niederträchtige Weise hätte ich das eher weniger erwartet. Nicht nur, dass du eine hübsche Nebenrolle bei Allisars Rebellion gegen Jon spielen durftest, indem du ihm weißmachen wolltest, dass ein Wildling etwas über Benjen Stark, Jons verschollenen Onkel, wüsste, du jagst ihm auch noch persönlich den letzten Dolch durch die Brust. Ich könnte kotzen!
    Nun ja, jetzt ist Jon Snow tot...Ich kann mir einigermaßen vorstellen, dass eventuell Melisandre vorbeihuschen und sie ihre Berufung als Rote Priesterin wirksam macht, indem sie Jon zurück zu den Lebenden holt (Thoros selbst hat das etwa ein halbes Dutzend mal gemacht), aber vermutlich ist das nur Wunschdenken. Jetzt wird wohl eine regelrechte Jagd auf die Wildlinge, die die Mauer passiert haben, stattfinden, und der Fokus auf die Weißen Wanderer, die sich in Form des Winters anbahnen, geht verloren. Wenigstens hat es Sam rechtzeitig geschafft, Jon davon zu überzeugen, ihm und Goldie die Erlaubnis zu geben, nach Altsass zu reisen, damit er dort eine Ausbildung zum Maester abschließen kann. Doch das Chaos ist mit dem Tod Jon Schnees bereits angerichtet, und gerade die Weißen Wanderer, zusammen mit ihren The-Walking-Dead-Statisten, wollen eine entscheidende Hauptrolle darin spielen.
    Jedenfalls war die Mordszene der WTF-Moment der fünften Staffel, au den ich eigentlich sehnlichst gewartet habe. Auch, wenn ich wollte, dass es nicht Jon Schnee trifft...Hm...es gab einen Haufen Tote in dieser Staffel...


    Nun generell zur fünften Staffel:

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    Die fünfte Staffel Game of Thrones kann meiner Meinung nach als reine Übergangsstaffel verstanden werden. Dafür sprechen eindeutig die eher spärlichen folgen, die kaum in gewaltige Höhepunkte münden, wie es einst in der vierten Staffel passiert ist. Viele verschiedene Handlungsstänge drohen, im Laufe der Geschichte wie extrem angespannte Saiten einer Gitarre zu reißen. Sie dient praktisch als Ruhe vor dem eigentlichen Sturm. Der Konflikt an der Mauer erreichte mit Jon Schnes Tod ihren Höhepunkt und wird wahrscheinlich mit einem Massaker an die Wildlinge fortgeführt, nun, da sie eindeutig als Statsfeinde eingestuft sind. Gleichzeitig bahnen sich die Weißen Wanderer an und drohen, mit ihrer gewaltigen Armee von Untoten die Lande südlich der Mauer zu überrennen. Cersei Lennister wird sich ohne jeden Zweifel rächen wollen. Die fünfte Staffel war lediglich ein Vorgeschmack auf Cerseis Rachepläne, sie schien noch vor kurzem mit den Gedanken an Vergeltung zu spielen. Doch der Schmerz, der ihr vonseiten des Hohen Septons und des Volkes on Königsmund zugefügt wurde, zusammen mit dem Tod ihrer einzigen Tochter und damit Jaimes Versagen, wird sie zur Furie werden lassen, darf ich zumindest mutmaßen. Sansa und Theon fliehen, doch als einziger Anhaltspunkt, den sie in Angriff nehmen können, will mir lediglich die Mauer einfallen. Schließlich verriet Ramsay Sansa, dass ihr Bruder Jon dort Lordkommandant sei. Ob ihnen da jemand im Weg stehen wird, sie aufhält? Aryas Weg wird sie vorerst nicht außerhalb von Bravos führen, sodass sie ihe Ausbildung gezwungenermaßen weiterführen muss. Und Daenerys...ja, was mach' ich bloß mit ihr...?

    Man sieht, die Fronten verhärten sich, die ruhige Zeit ist so ziemlich vorbei. Die Boltons regieren den Norden weiterhin mit eiserner Hand. Die Graufreuds werden vermutlich ebenfalls noch eine Rolle spielen. Bran wird zurückkehren und seine eigene Ausbildung beim dreiäugigen Raben fortsetzen. Und Hodor soll zurückkommen! Bittö!! :D

    Wer erwartet, dass jede Folge mit etwas Unscheinbaren, schier Unglaublichen auffährt, wird bei Staffel 5 enttäuscht werden. Sie knüpft vorerst Verbindungen zwischen den Charakteren und lässt die Sache zunächst ruhig angehen. Gerade die letzten 3 Folgen werden wieder rasanter und eröffnen den ein oder anderen großen Höhepunkt (wie die imposante Hardhome-Schlacht bei Folge 8).

    So, ich habe fertig, Kinders! Jetzt dürfen wir uns wieder ein Jährchen gedulden, das hoffentlich so schnell vergehen wird wie die Herrschaft der Boltons über Winterfell (im Ernst, ich bekomme Blutharn, wenn ich immer wieder ihr ekelerregendes Wappen auf der Eröffnungssequenz bei Winterfell sehe... :( )

    EDIT:

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    Ej! Ich verfasse so 'nen langen Text und da bekomm' ich als Item nur 'n Steinchen???!!! *rofl*

    Für mich war eine ausgiebige Recherche über den Stoff, den man verfilmen möchte, oft auch ein Indikator für eine gewisse Authentizität. Wenn sich die Macher nicht darum kümmern, wie es damals ausgesehen haben könnte, ist das ja für viele Leute zwar schön und gut, aber gerade bei mir erschleicht sich dann auch das Gefühl von Willkür. So ergeht es mir oft bei historischen Romanen, bei denen die Buchautoren von Anfang an nicht die Intention hatten, tiefer in die Materie einzutauchen, um ihrer Geschichte das nötige Fundament zu liefern. Ich empfinde dann das Buch als Zeitverschwendung, andere wiederum kommen damit jedoch absolut klar, und dagegen habe ich auch nichts einzuwenden. Aber wenn später, besonders von offizieller Seite, das Argument "Es ist nunmal keine Dokumentation" auftaucht, dann löst das bei mir nur noch Spasmen aus. Ich halte das auf eine gewisse Weise für Faulheit.