Mit so einer Überschrift in ein Thema zu starten, mag hart wirken aber ich denke, dass es tatsächlich so ist. Der Crash unterscheidet sich sehr stark von dem, der Damals rund um Atari geschah und doch hat er Parallelen.
Doch wie komme ich zu dieser Aussage:
Ein für mich wichtiger Indikator ist die Entlassungswelle, die seit letztem Jahr massiv durch die Industrie geht. Im Jahr 2023 wurden ca. 11.000 Menschen in der Videospielindustrie entlassen. Alleine jetzt im Januar sind wir bei fast 6.000 Menschen die in dieser Industrie ihren Arbeitsplatz verloren haben. Man sieht also, dass etwas sehr deutlich in der Industrie rumort. Vieles wird auf Corona und die plötzlich hohe Nachfrage nach digitaler Unterhaltung geschoben, die nun nicht mehr vorhanden ist. Ich denke es ist nur die halbe Wahrheit.
Den letztes Jahr wurden auf Steam alleine mehr als 11.000 Videospiele veröffentlicht. Da sind noch keine exklusiven Titel auf Konsolen oder anderen Stores wie zum Beispiel der Epic-Store. Dies ist etwas sehr wohl eine Parallele zu Atari darstellt. Es kommen zu viele Spiele auf den Markt. Zwar ist die Spieleindustrie größer als die Musik- und Filmindustrie aber so groß ist sie auch nicht. So gehen viele Spiele unter. Da das meiste digital erscheint, müssen wir keine physischen Versionen in der Wüste vergraben aber mein Punkt wird glaube ich deutlich.
Was sind die Gründe für diese Entwicklung:
Sicherlich zum einem Corona und das daraus entstehende schlechte Management. Es gab bestimmt Menschen, die dachten das es immer so weiter geht. Aber das sehe ich nicht als Hauptursache.
Erster großer Punkt ist, dass es mit aktuellen Tools sehr leicht ist Spiele zu entwickeln und dank der digitalen Distribution kann auch jeder ein Spiel veröffentlichen. Dies führt zu einer Schwemme an Spielen, die um die Aufmerksamkeit und Kaufkraft der Kundschaft buhlen, die nicht in gleicher Masse vorhanden ist, wie es Spiele gibt.
Zweiter großer Punkt: Die Entwicklung von Spielen ist zu teuer. Der Zeitpunkt an dem kleiner Studios 2006 vor dieser Entwicklung warnten ist jetzt. Spiderman 2 hat 3x soviel gekostet, wie der erste Spiderman und man sieht es nicht. Wir haben immer mehr Rohleistung aber diese sieht man nicht mehr in den Spielen, da sich nur noch Details verbessern, die oft nur noch auf Standbildern herausstechen. Diese großen Budgets führen dazu, dass auch große AAA-Titel wie zuletzt FF XVI in Schwierigkeiten geraten. Diese Titel werden also seltener und dauern länger in der Entwicklung. Wenn sie dann floppen sollten, sind ganze Studios oder teilweise Publisher in Gefahr.
Das sind zumindest meine Gedanken. Wie seht ihr das?