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Titel | Avowed |
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18. Februar 2025 |
Microsoft (Xbox Game Studios) | |
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18. Februar 2025 |
Microsoft (Xbox Game Studios) | |
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18. Februar 2025 |
Microsoft (Xbox Game Studios) | |
System | Xbox Series, PC |
Getestet für | PC |
Entwickler | Obsidian Entertainment |
Genres | Action-Rollenspiel |
Texte |
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Vertonung | ![]() |
Der US-amerikanische Entwickler Obsidian Entertainment, welcher sich unter anderem für Titel wie Neverwinter Nights 2, Fallout: New Vegas, The Outer Worlds und Grounded verantwortlich zeichnet, möchte uns mit Avowed endlich ein neues Action-Rollenspiel im Triple-A-Segment servieren.
Avowed ist das erste Triple-A-Projekt von Entwickler Obsidian seit der Übernahme durch Microsoft im Jahre 2018. Der Titel wurde im Voraus auch nicht selten als das Skyrim von Obsidian betitelt und dementsprechend hoch waren im Anschluss natürlich auch die Wünsche und Erwartungen an das kommende Rollenspiel.
Im weiteren Verlauf der Entwicklung entschied man sich bei Obsidian jedoch dafür einen etwas anderen Weg einzuschlagen und sich doch deutlich von einem Skyrim abzugrenzen. Man wolle mit Avowed nun doch die ausgefeilte Story gezielter in den Fokus rücken und verzichte daher auf eine vollständige Open-World, wie es beispielsweise bei einem Skyrim der Fall war.
Der Öffentlichkeit wurde Avowed erstmals im Juli 2020 während eines Xbox-Game-Studios-Showcase vorgestellt. Ursprünglich sollte der Titel auch schon früher erscheinen, wurde jedoch dann auf den 18. Februar 2025 verschoben, um dem Titel noch den letzten Feinschliff verleihen zu können.
Ob das vielversprechende Rollenspiel des oft so hochgelobten Entwicklers Obsidian halten kann, was es verspricht, oder am Ende vielleicht doch nur ein interessantes Experiment bleibt, erfahrt ihr wie immer in unserem ausführlichen Test.
Eine mysteriöse Plage bedroht die Welt von Eora
In Avowed geht es primär um eine mysteriöse Plage, genannt „Dream Scourge“, welche die Region der Living Lands bedroht. Nicht nur die Region selbst, sondern auch die gesamte Welt Eora und dementsprechend auch deren Bewohner sind dadurch bedroht.
Als ein Abgesandter des Aedyr Imperiums werden wir auf die waghalsige Mission geschickt, den Ursprung dieser Plage zu finden und diese möglichst auszurotten, um der Region und damit auch der gesamten Welt Eora den wohlverdienten Frieden zurückzubringen.
Avowed spielt übrigens im gleichen Universum wie das ebenfalls von Obsidian stammende Top-Down-Action-Rollenspiel Pillars of Eternity. Fans werden also einige Gemeinsamkeiten entdecken.
Semi-offene Spielwelt mit Freiraum zum Erkunden
Was Avowed direkt von Beginn an klar macht: Es handelt sich bei der Spielwelt des Action-Rollenspiels nicht etwa um eine Open-World, sondern um eine Semi-Open-World. Im Klartext heißt das, man kann die Spielwelt Stück für Stück in Regionen eingeteilt erkunden. Ein komplett freies Begehen wie bei einer vollwertigen Open-World, wie es beispielsweise bei einem Skyrim der Fall war, ist jedoch nicht möglich.
Generell ist das auch kein allzu großes Problem, dennoch vermisst man an der ein oder anderen Stelle im Spiel dann doch etwas den Freiraum, den man eigentlich von einem typischen westlichen Rollenspiel der letzten Jahre gewohnt ist. Die verschiedenen Regionen sind dennoch recht weitläufig gestaltet und generell gibt es auch einiges zu erkunden.
Eine vollwertige Open-World wäre aber definitiv besser gewesen, da man hier einfach noch ein anderes Level von Freiheitsgefühl erzeugen kann.
Typische Obsidian-Stärken sind bedingt vorhanden
Typisch für Titel aus dem Hause Obsidian sind ausgefeilte Dialoge, interessante und spannende Quests und eine Spielwelt, die man gerne erkunden möchte. All das findet man mehr oder weniger in Avowed wieder.
Wo die Quests oft noch einigermaßen spannend gestaltet sind, fand ich die Dialoge teilweise äußerst langatmig und nichtssagend. Auch die Spielwelt selbst leidet meiner Meinung nach an schwankender Qualität. Manche Regionen sind schön und interessant gestaltet, während andere regelrecht zum Durchrennen einladen, da es einfach nur wenig Interessantes zu entdecken gibt.
Was Avowed jedoch gut macht, ist die Tatsache, dass sich die Quests und im Grunde genommen damit auch der Spielablauf je nach gewählter Dialogoption verändern können. Man hat also direkten Einfluss auf den Ablauf der Story. Nicht immer funktioniert das so weitreichend, wie man es vielleicht gerne hätte, aber dennoch ein löblicher Ansatz, der auch recht ordentlich umgesetzt wurde.
Interessantes Kampfsystem lädt zum Experimentieren ein
Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war das ausgefeilte Kampfsystem von Avowed. Neben unzähligen Nahkampfwaffen wie beispielsweise Schwertern, Speeren und Äxten, gibt es auch allerlei Zaubermöglichkeiten. Natürlich lassen sich die Waffen und auch die Zauber miteinander kombinieren. Gleichzeitiger Kampf mit Nahkampfwaffe und Zauber ist also möglich.
Somit gibt es schier endlose Kombinationsmöglichkeiten und dem eigenen Ideenspielraum sind zumindest in diesem Punkt fast keine Grenzen gesetzt. Speziell im High-Level-Bereich wird es interessant, da man sich hier auf eine Waffengattung spezialisieren sollte, um den eigenen Charakter bestmöglich auf ebendiesen Waffentyp anzupassen. Denn nur so kann man es speziell im weiteren Spielverlauf und auf höheren Schwierigkeitsgraden noch mit den sehr anspruchsvollen Gegnern aufnehmen. Das Kampfsystem erinnerte mich dabei sehr an eine Mischung aus Skyrim und The Outer Worlds.
SpielerInnen, die sich gerne in ein relativ tiefes Kampfsystem hineinfuchsen, sind bei Avowed also bestens aufgehoben. Denn Optimierungsmöglichkeiten für den eigenen Charakter gibt es hier zuhauf.
Designtechnisch speziell, aber durchaus ansehnlich umgesetzt
Die Optik und speziell das Design von Avowed sind ganz sicher nicht jedermanns Sache. Gerade das Charakterdesign muss man mögen und auch der Stil der Spielwelt selbst wird sicherlich nicht jedem zusagen.
Die grafische Qualität des Titels ist aber auf jeden Fall als durchaus ansehnlich und hübsch zu bezeichnen. Mit schönen Texturen und beeindruckenden Lichteffekten kann das Spiel auch aus grafischer Sicht überzeugen.
Bei der von uns getesteten PC-Version gab es allerdings recht häufig Framedrops und allgemein hatte ich regelmäßig mit nervigen Pop-ups zu kämpfen. Abstürze oder dergleichen traten jedoch nicht auf.
Ordentlicher Sound ohne großartige Highlights
Auch auf tontechnischer Seite gibt es eigentlich nur wenig zu bemängeln, jedoch auch nur wenig hervorzuheben. Der Soundtrack ist durchweg ordentlich und auch die Soundeffekte können sich durchaus hören lassen.
Großartige Sprünge in Sachen Soundtrack sucht man bei Avowed jedoch vergebens und auch die Synchronsprecher leisten durchaus ordentliche Arbeit. Ein neues Highlight am Tonhimmel darf man hier jedoch nicht erwarten.
Leider nicht das erwartete Rollenspiel-Highlight
Avowed ist leider ein hartes Brett für mich, denn ich habe mir deutlich mehr vom so hoch angepriesenen Rollenspiel-Highlight aus dem hochgelobten Hause Obsidian erhofft. Auch wenn die meist recht interessant gestaltete Spielwelt und das tiefe und viel Spielraum bietende Kampfsystem überzeugen können, fehlt es dem Titel an frischen Ideen und einer guten Umsetzung ebendieser.
Das Charakterdesign und allgemein das Design der Spielwelt waren meiner Meinung nach nicht überzeugend genug und auch die nichtssagenden BegleiterInnen, die man auf seiner Reise trifft, versinken schon nach kurzer Zeit in der Bedeutungslosigkeit. Packende Rollenspiel-Action geht anders und das weiß auch Obsidian.
Optisch und soundtechnisch fällt der Titel aber durchaus ordentlich aus, kann jedoch auch nie aus der Mittelmäßigkeit ausbrechen und so bleibt, wie auch beim Rest von Avowed, ein eher mittelmäßiges Gesamtbild, welches zwar ordentlich ist, aber nicht wirklich begeistern oder gar aus der Masse herausstechen kann.
Leider war Avowed, zumindest für mich, nicht der erhoffte RPG-Meilenstein und so bleibt der Titel am Ende ein doch recht mittelmäßiges Abenteuer, welches man zwar spielen kann, aber definitiv nicht unbedingt muss. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Avowed, Microsoft, Xbox Game Studios, Obsidian Entertainment