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Diskussionen darüber, wie lang ein Videospiel sein sollte, sind immer wieder Thema. Nun gab Will Shen seinen Senf dazu. Der ehemalige Bethesda-Entwickler werkelte zuletzt an Starfield. Wer nun glaubt, das sei ein Argument dafür, dass Shen ausladende Videospielabenteuer präferiert, hat weit gefehlt.
Im Gegenteil: Ihm sind moderne Spiele häufig „zu lang“ und er glaubt, SpielerInnen seien „ermüdet“ davon, zu viel Zeit in ein Spiel zu stecken. Zuvor arbeitete Shen übrigens auch an Spielen wie Fallout 4 oder Fallout 76.
Mit der Veröffentlichung von Starfield im Jahr 2023 begrüßte Bethesda langjährige Fans mit seiner ersten neuen IP seit 25 Jahren – einem Open-World-RPG mit massig Inhalt. Während viele SpielerInnen sicher zu schätzen wissen, unzählige Dinge im Spiel zu tun zu haben, wird die Zahl jener SpielerInnen immer größer, die lieber ein komprimiertes Erlebnis bevorzugen.
Übersättigung ausladender AAA-Spiele
In einem Interview mit Kiwi Talkz erklärt Shen, die Branche „erreiche einen Punkt“, an dem ein „großer Teil“ der SpielerInnen lange Spiele mit dutzenden Stunden Inhalt satt habe. Im Rückblick auf die Vergangenheit geht er darauf ein, wie der Erfolg von Titeln wie Skyrim dazu beigetragen habe, dass „Evergreen-Spiele“ zur Norm wurden.
Der Starfield-Lead-Quest-Designer, der Bethesda Ende 2023 verließ, vergleicht dies mit anderen richtungsweisenden Fällen, etwa wie Dark Souls hochschwierige Kämpfe in Third-Person-Spielen populär machte. Darüber hinaus sagt er, die Mehrheit der SpielerInnen spiele „die meisten Spiele, die über 10 Stunden lang sind“, nicht zu Ende und betont, dass das Durchspielen eines Spiels der Schlüssel zur „Begeisterung für die Geschichte und das Produkt“ sei.
In Bezug auf die Folgen der Sättigung des AAA-Sektors mit langen Spielen stellt Shen fest, dass der Trend eine Rolle bei der „Wiederbelebung“ kürzerer Spiele gespielt habe. Er unterstreicht etwa die Popularität von Mouthwashing und betonte, wie wichtig seine relativ kurze Dauer sei. Shen ist der Ansicht, dass die Laufzeit des Indie-Horrorspiels von wenigen Stunden ein großer Faktor für seinen Erfolg sei und erklärt, die Rezeption wäre nicht dieselbe gewesen, wäre das Spiel länger gewesen und „eine Menge Nebenquests und sonstige Inhalte“ enthalten hätte.
Wie steht ihr zu dieser These – öden euch zu lange Spiele an?