Stories, Prosa, Kurzgeschichten...

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich darf man hier mehrfach posten in gewissen Rahmen. Schaut halt, dass ihr nicht 5 Posts nach der Reihe in 2 Minuten hochstellt jeden Tag, das wirkt dann seltsam ^^ Aber so Doppelposts über bisschen Zeit verstreut sind hier nicht so schlimm ;)

  • Ich benötige mal Meinungen.:D
    Ich habe ja angefangen einen Roman oder eine Novelle(ich bin mir noch nicht sicher:D) hauptsächlich im inneren Monolog zu schreiben. Deshalb bitte ich um Meinungen und gegebenfalls auch um Verbesserungsvorschläge.;) Bitte nicht wundern über die derbe Sprache, das gehört zur Charakterbildung.:D


    Also hier mal ein Auszug.


    Überschrift gibt es noch nicht.


    ....Ahh....Ahhhhhhh...AHHHHHH...Sei ruhig. Warum immer so früh? Ist doch erst um Acht. Ohhh...Mein Kopf....Leider ruft die Arbeit. Hätte ich lieber gestern nichts getrunken. Mein Schädel brummt nämlich extrem. Egal. Ich muss jetzt auf jeden Fall aufstehen. Wo sind denn meine Zigaretten. Ach, dort drüben auf dem Schrank und was ist das denn für eine Frau neben mir? Kenne ich die? Nicht, dass ich wüsste. Verdammt. Schon um 8. Mal schauen, wer heute wieder tot ist.
    Schlüssel? Wo sind meine Schlüssel? In meiner Tasche. Ich hätte wirklich nicht Trinken sollen.Verdammter Alkohol.
    Dort ist sie. Die Wache. Warum bin ich nur Bulle geworden? Vielleicht, weil mir die Träume meine Wahrnehmung getrübt haben. Der Retter in der Uniform. Was für ein Traum, leider nur ein schlechter. Ich hatte nie erwartet, dass es so viele geisteskranke Menschen gibt. In den letzten 15 Jahren habe ich einiges gesehen, wovon ich nicht geträumt hatte, noch nicht einmal im Delirium.
    Ich weiß nicht, was mir widerfahren ist. Früher war ich pflichtbewusst und ein Hüter des Gesetzes. Heutzutage bin ich nur noch elender Abschaum. Zu häufig betrunken, zu häufig dreckig. Ich weiß, dass die meisten denken, dass ich in einer Gosse schlafen würde zwischen Hundescheiße und Essensresten. Im Empfangssaal der Hölle. Meine Frau ist tot und wie ehre ich sie? Indem ich irgendwelche Flittchen ficke und nur darum bete, dass ich irgendeine wundervolle Geschlechtskrankheit bekomme, die mein Leben wieder lebenswert macht.
    Immer wieder diese Erinnerungen, diese Zweifel, die einen verharren lassen. Ich bin wahrlich selbstzufrieden.
    Egal. Ich muss jetzt hinein. Gleich kommt wieder der alte Dreckssack Hurley, der mir erneut die Eier abreißen wird. Da ist er schon. Was sagt er? Ich wäre der schäbigste Cop, der ihm je untergekommen wäre. Also hatte ich doch Recht. Außerdem gibt er mir einen neuen Mordfall. Ich sei angeblich der Beste. Wenn er meint.
    Es geht um ein Mädchen. Scheinbar wurde sie auf brutalste Art und Weise getötet. Das bin schon gewöhnt. Aber...Aber....Das kann nicht sein. Wer ist denn so ein Monster? Das gesamte Gesicht...es ist.....es ist weg. Scheinbar abgeschabt oder geraspelt. Ekelhaft.
    Was für ein Schwein.

  • Hey Bass,


    als Brainstorming finde ich das gar nicht mal so übel ;)


    Aber es ist etwas hektisch in meinen Augen...ich weiß nicht, aber wenn ich aufwache nach ner Sauftour sind mine Gedanken immer sehr zähflüssig, wie Sirup, um es mal symbolisch auszudrücken...Vielleicht einen Gang zurückschalten mit der Fülle von Informationen die man bekommt, ansonsten nicht schlecht, genauso würd ich mir das Leben eines typischen Geniecops vorstellen...Erfolg im Beruf, im Leben ein Versager^^


    Voll heftig!



    For me, I’m your sorrow
    Calling in your dreams
    For me, I’m your shadow
    Howling in the streets

  • Was solln des heißen?^^
    Aber schöner Thread, werd mich demnächst auch mal ransetzen und was basteln. Find sowas cool, zumal ich ne schöpferische Pause brauche...
    hat jemand ne Idee für ne Szene, umgebung, Story?


    Voll heftig!



    For me, I’m your sorrow
    Calling in your dreams
    For me, I’m your shadow
    Howling in the streets

  • Shin-Ra hat Recht.Ist bei mir genau so, dass ich dann alles ziemlich langsam mache und realisiere.
    Ansonsten ist dir der Text gut gelungen. Auch die ganzen Anderen, die du vorher geschrieben hast, fand ich super.

    Under this mask is another mask



    Sig by CiferCross

  • Ein Abend in der Stadt...
    Die Schatten wurden länger, und schienen gleichzeitig zu verschwimmen, verstärkt durch das Flimmern auf der von der Sonne erhitzten Straße. Die Zentren dieser bedrohlichen Schatten wurden dunkler, und schufen in der Phantasie ein namenloses Grauen, was sich darin verbergen mochte. Alles Übel dieser Welt hatte geduldig in den tiefsten Abgründen seiner Seele auf die Dunkelheit, ihr ureigenstes Element, gewartet, um wie ein Raubtier gleich aus der Deckung hervorzuspringen und sich auf ihn zu stürzen, mit Klauen die Grenzen der Vernunft herunterzureißen und ihn in die Hölle zu schleifen, wo das Fegefeuer auf ihn wartete, dass ihm für die Ewigkeit unsägliche Pein bereiten würde. Ihm war es in diesem Moment egal. Alles war ihm recht, bis auf die Angst, der er sich (wieder einmal) freiwillig aussetzte. Bilder gingen ihm auf dem Weg zu seinem Ziel durch den Kopf, Bilder von brennenden Autos, Bomben, randalierenden Migranten, Jugendbanden in Berlin, der neue Trend des "Happy Slapping", bei dem Opfer bei Misshandlungen gefilmt werden. Und er wusste, bei Dunkelheit bekam diese Szenarien eine völlig andere Qualität, sie waren erdrückender, beklemmender. Die Nacht ist die Heimat desjenigen, der nicht erkannt werden möchte. Mit gesenktem Kopf lief er weiter. Bloß keine Aufmerksamkeit erregen. Sein Herz schien Kapriolen zu schlagen, fast befürchtete er, es würde aus seiner Brust hüpfen. Wellen von Adrenalin liefen durch seinen Körper. Er schwitzte, obwohl die hereinbrechende Nacht die Luft merklich abgekühlt hatte. Seine Hände zitterten. Er lief über eine rote Ampel. Bloß nirgendwo verharren. Die Bewegungslosigkeit war schlimmer als das Vortäuschen emisger Geschäftigkeit. Ein wütendes Hupkonzert antwortete auf seinen Lauf über die Hauptstraße. Sofort schoß ihm durch den Kopf, dass ein gewaltbereiter Autofahrer aussteigen könnte und ihn zur Rede stellen würde. Er beschlunigte seine Schritte noch weiter. Er war nicht mehr weit davon entfernt, zu rennen. Er versuchte sich krampfhaft zu beruhigen. Es klappte nicht. So wie es nie klappte. Sein rationales Denkvermögen war hinweggespült, wie üblich in solch brenzligen Situationen. Als er kurz den Kopf hob, stockte ihm der Atem. Sein Herz setzte aus, um mit einem Schlag Verspätung noch schneller Richtung Hals zu pochen. Sein Atem beschleunigte sich noch weiter. Er war kurz davor, zu hyperventilieren. Mit einer Macht, die er sich kaum zugetraut hatte, zwang er sich, ruhig weiterzugehen. Vor ihm waren drei offensichtlich ausländische Jugendliche aufgetaucht. Sie lachten und rissen Witze. Sofort schossen ihm zig Möglichkeiten durch den Kopf, wie sie ihn in die Mangel nehmen würden. Blitzschnell überlegte er, die Straßenseite zu wechseln. Doch sie würden es merken, sie mussten seine Angst 500 Meter gegen den Wind riechen, wie eine Horde blutrünstiger Hunde. Er starrte auf seine Füße und lief so schnell weiter, wie er der Meinung war, dass es nicht auffiel. Er wich so weit wie es ging an den rechten Gehwegrand aus, jederzeit darauf gefasst, wegrennen zu müssen. Er vertraute auf seine Schnelligkeit. Dann kam der Moment wo er an ihnen vorbeilief. Er starrte auf den Boden. Als er an den Jugendlichen vorbei war, spürte er, wie sie stehen blieben, sich nach ihm umdrehten, und zu flüstern begannen. Er spürte ihre Blicke im Rücken, als würden sie Messer auf ihn werfen. Er drehte sich nicht herum, vor Angst, dass es sie provozieren würde. Nun hielt ihn nichts mehr. Er rannte los, so schnell er konnte. Als er seine Haustür erreichte, glitt ihm der Schlüssel aus den Fingern. Er wurde immer panischer. Schließlich schaffte er es doch. Er sprintete die Treppen zu seiner Wohnung hinauf, und als er seine haustür wieder geschlossen und verschlossen hatte, lehnte er sich gegen die Tür, atmete ein paar Mal schwer ein und aus. Ein gefühl tiefer Erleichterung überkam ihm. Er ließ sich vor seinen Computer auf einen Stuhl fallen, fuhr ihn hoch und startete das Internet, auf der Suche nach weiteren Katastrophenmeldungen, die seine Fantasie noch weiter anregen würden und ihm das Gefühl geben würden, dass es richtig ist, was er tut...


    Voll heftig!



    For me, I’m your sorrow
    Calling in your dreams
    For me, I’m your shadow
    Howling in the streets

  • Sehr guter Text, der das Denken des Charakters gut wiederspiegelt. Der Text regt mich auch zum Denken an. Ich denke gerade darüber nach, wie ich nachts bei uns durch die Straßen gehe. Ich fange zwar nicht an zu rennen, aber mit gesenktem Haupt laufe ich auch durch die Stadt. Ich bin dann eher in Gedanken versunken, aber hin und wieder versuche ich auch aufzupassen niemanden zu provozieren. Das ist auch nur an Tagen, an denen ich Ruhe haben möchte.
    Auf alle Fälle ein guter Text, der die Entwicklung der heutigen Gesellschaft auch darstellt.:D

  • Doppelleben


    Ein Tag wie jeder andere. So erscheint es ihm. Er schüttelt seine langen Haare, macht sich einen Zopf und geht zur Arbeit. Eine trostlose und gleichzeitig ungeliebte Arbeit. Er soll sich die Haare kurz scheren lassen, aber er weigert sich. Sie nennen ihn einen Revolutionär, einen Aufständigen. Ausgerechnet das will er nicht, sein Verlangen ist nur danach bestrebt seine Arbeit zu verrichten. Er ist ein Roboter. Gefühllos und kalt, das ist sein Job. Wenn er es anders machen würde, dann würde er sich selbst gefährden. Denn das Leben ist hart und seines ganz besonders. Normalerweise ist in seinem Beruf die Familie ein Tabu. Seine zwei Kinder kommen gerade in die Grundschule, haben noch ein langes Leben vor sich. Seine Frau ist eine traumhafte Gestalt. Eine Helena wäre keine Konkurrenz für sie. Zu Hause zeigt er seine Gefühle, liebt seine Kinder und seine Frau. Er ist schlicht und einfach glücklich. Sein Leben hat einen Sinn. Trotzdem hat er zwei Gesichter. Er leidet unter seinem Beruf, aber es ist das einzige, was er beherrscht.


    Das Leitwort seines Lebens ist "Töten". Er muss seine Feinde töten. Das ist sein Beruf. Abgetrennte Arme und Beine sind für ihn keine Ungewohnheit. Täglich sieht er Menschen durch seine Hand sterben. Es ist sein Beruf.
    Manchmal, wenn er alleine ist, weint er im Schlaf, bekommt Nervenzusammenbrüche und denkt an Selbstmord. Tränen übersäen sein Gesicht, bilden einen reißenden Strom. Denn er erträgt sein Schicksal nicht. Abscheulich ist der Anblick für ihn, der Anblick seines Spiegelbildes. Nun ist es zu spät. Er ist ein Mörder und das ist ihm bewusst und er kann sich nicht töten. Seine Familie wartet auf ihn, hofft, dass er sehr bald nach Hause kommt. Der Patriotismus bringt ihn in die Zwickmühle. Seine zwei Leben können nicht nebeneinander bestehen. Was soll er machen? Selbstmord? Mord? Er weiß es nicht. Seine Existenz ist eine Strafe Gottes. Er ist verdammt zu diesem antithetischem Leben.
    Er befindet sich im Krieg. Nicht nur ein Krieg zwischen den Nationen, sondern auch ein Krieg in ihm selbst, um sein Leben. Ein Soldat, der dafür kämpft nach Hause zu kommen. Nur wie kann er das jemals seinen Kindern erklären? Der starre Patriotismus brachte ihn freiwillig zur Armee, er wollte seine Familie schützen und sah dann am ersten Tage im Krieg wie seinem besten Freund das Gesicht weggeschossen worden ist. Deswegen befindet er sich auf einem Rachefeldzug. Dieser ist zwar über die Jahre hinweg abgeschwächt, aber trotzdem noch vorhanden. Seit der Geburt der Kinder hat er sie nicht mehr gesehen. Sieben Jahre Krieg. Sieben Jahre seines Lebens voller grausamer Erinnerungen. Er lebt immer noch. Leichen belagern seinen Weg. Stapeln könnte er sie. Eine organische Mauer bauen, um sich von der Welt abzuwenden. Solche Gedanken durchfließen seinen Kopf vierundzwanzig Stunden am Tag. Sieben Tage pro Woche und 365 Tage im Jahr, bei Schaltjahren 366. Er denkt an nichts anderes, außer an seine Familie. Liebe hält ihn am Leben. Verschwommene Erinnerungen als Hoffnungsschimmer. Der Tod als Sehnsucht nach Erlösung. Nur wird er nie erlöst werden. Die Feuer des Hades sind seine Zukunft, sein Schicksal. Die Verteidigung seines Vaterlandes ist seine Pflicht, aber er ist sich nicht mehr sicher, ob es überhaupt notwendig ist. Ihn interessiert mittlerweile nur noch seine Familie.


    Also entscheidet er sich dafür einen Weg nach Hause zu suchen. Koste es, was es wolle. Er macht sich auf eine Odyssee. Eine Suche nach der Heimat.
    Er hat bis zum Ende gekämpft. Nun hält er seine Familie in den Armen. Er genießt das Parfüm seiner Frau, saugt es in sich ein. Er küsst seine Kinder und freut sich über ihr Lächeln, streicht durch ihre Haare. Ihm geht es gut. Er hat es geschafft.
    Doch dann schmerzt sein Bein. Es fängt an zu bluten. Eine Wunde, die er sich nicht erklären kann. Reißt sie ihn zurück in die Realität? War er nur im Delirium? Gerade wurde sein Bein beinahe von einer Splittergranate abgerissen. Er hatte noch einmal Glück gehabt. Nun legt er sein Gewehr an und erledigt wieder seinen Job. Diesmal nur nicht für sein Vaterland, sondern für sich selbst. Heimkehr ist sein Ziel, egal wie. Er befindet sich in einem Wahn. Tobsucht steuert sein Denken. Er tötet alles und jeden, der ihm über den Weg läuft, ob Freund oder Feind spielt dabei keine Rolle. Er sieht seine Kinder vor sich, die nach ihm verlangen. Sie rufen: "Papa, Papa, komm zu uns." Diese Sätze dröhnen durch seinen Kopf und das obwohl er die Stimmen nicht kennt. Sie sind eine Erfindung seines Verstandes. Er kann nicht mehr Realität und Traum voneinander unterscheiden. Er findet sich nicht mehr zurecht.
    Eine Flucht vor der Realität, ein Wunsch. Was ist nun sein Leben? Er kann es nicht bestimmen. Er schießt seinen Weg weiter frei. Tötet ohne irgendein Gefühl. Die perfekte Kampfmaschine, aber gleichzeitig der Familienvater, nach dem die Kinder schreien.
    Er hört sie rufen, umschallt von Angstschreien. Wessen Schreie es sind, weiß er nicht zu bestimmen. Es durchzieht seinen Geist. Er kann nicht mehr.
    Ein Leben muss beendet werden, nur welches? Welches ist die Realität? Er muss sich entscheiden. Er entscheidet sich für....


    Jetzt warte ich auf eure Lösungen des Problems.:D
    Welches ist das richtige Leben? Wie würdet ihr euch entscheiden?

  • Hab auch mal nen Text den ich gern posten würde:
    (Nach einer wahren Begebenheit)


    Es gab da mal ein Mädchen, das war glücklich. Es hatte drei tolle Geschwister, einen großen Bruder und eine große Schwester, dazu eine kleine Schwester. Ihre Eltern waren nett, haben sich um die Kinder gekümmert. Der Hund der Familie war süß. Jeder mochte die Familie, sie waren wie eine Bilderbuchfamilie.
    Das Glück schlug um. Langsam, aber unaufhaltsam.
    Ihr Bruder hatte öfter blaue Flecken und Beulen. Sie konnte sich nicht erklären, woher sie kamen. Auch ihre Schwester wies so etwas auf. Das Mädchen machte sich Sorgen, doch wusste sie nicht, was sie machen sollte. Sie war doch erst sechs Jahre alt.
    Ihr Vater begann rumzuschreien. Öfter, lauter. Das Mädchen bekam langsam Angst vor ihm.
    Einmal saß die Familie beim Abendbrot, da war das Mädchen sieben oder acht Jahre alt. Die große Schwester fehlte. Stumm aß die Familie. Irgendwie war die Stimmung bedrückt, das Mädchen war schon lange etwas angespannt und unsicher, etwas stimmte nicht, das wusste sie.
    Da kam die große Schwester die Türe rein. Entschuldigte sich, das sie so spät war, es kam ihr etwas dazwischen. Das Mädchen wollte aufspringen und die Schwester begrüßen, da erhob sich der Vater. Er schrie die große Schwester an, was ihr einfiele, so spät nach Hause zu kommen. Die Mutter versuchte ihn zu beruhigen. Der Vater schlug der Schwester ins Gesicht. Feste, dass die Lippe blutete Alle anwesenden waren geschockt. Die Schwester schrie nicht, weinte nicht, sie stand nur da und sah den Vater mit leeren Augen an. Die Mutter wollte den wütenden Vater zurückziehen, denn der holte zum nächsten Schlag aus. Der Vater schubste die Mutter hart weg, sie fiel auf den Boden und blieb weinend und zitternd liegen.
    Schnell lief das Mädchen mit den Geschwistern in ihr Zimmer und weinte lange.
    Vorfälle wie dieser wiederholten sich. Die Fassade der ach so glücklichen Familie bröckelte ab. Die Lehrerin der älteren Geschwister rief bei der Familie an, fragte, wieso die beiden so viele Verletzungen aufwiesen. Die Mutter antwortete ihr, das das vom Spielen kam, nichts weiter. Denn ihr Mann stand daneben und sah sie scharf an.
    Die Mutter und ihre Kinder hatten Angst. Sie wollten weg. Weg von diesem kranken Bastard, der seine Kinder und Frau schlug und viel zu viel trank.
    Das Mädchen fühlte sich schuldig. Wieso wurden sie und die kleine Schwester nicht geschlagen? Im Grunde war sie froh darüber. Doch machte sie sich Vorwürfe. Wieso konnte sie nicht alle Schläge und Schmerzen auf sich nehmen und die Familie schützen? Sie suchte nach einer Lösung, doch war sie noch zu jung um das ganze Geschehen überhaupt zu verstehen.
    Eines Nachts weckte die Mutter das Mädchen und ihre Geschwister. Sie war damals neun Jahre alt… Die Mutter sagte, die Kinder sollen leise mitkommen. Bepackt mit zwei Reisetaschen und einem Rucksack voll mit Lebensmitteln stiegen sie ins Auto und fuhren weg… lange weg… Das Mädchen war verwirrt. Sie wusste nicht, was sie denken sollte.
    Sie wohnten bei einer Freundin ihrer Mutter. Alle zusammen. Das Mädchen konnte nicht zur Schule, 3 Monate lang. Ihre Mutter hatte Angst, dass der Vater sie abfangen könnte oder nach Hause verfolgen könnte um zu sehen wo sich die Kinder mit der Mutter versteckt haben.
    Das Mädchen veränderte sich während dieser Zeit. Sie wurde nervös, verschlossen und ängstlich. Sie wies eigenartige Verhaltensweisen auf und wurde etwas zum Außenseiter.
    Nachdem sie Ruhe vom Vater hatten (wie sie dachten) zog die Familie in eine eigene Wohnung, in der Hoffnung auf ein neues Leben ohne Schmerzen und Qualen.
    Alles lief bestens. Die Familie verdrängte so gut wie alles was damals war. Sie kauften sich neue Haustiere, den Hund gab es immer noch.
    Eines Abends klingelte es an der Tür. Die Mutter drückte auf und wartete, bis die Person eintrat. Plötzlich schrie sie. Angstschreie. Die Kinder eilten herbei, wollten sehen was los war.
    Da stand er. Er hatte sie gefunden, nach Monaten Ruhe hatte er sie gefunden. Er drängte die Mutter in die Küche und schloss die Tür. Die Kinder liefen zu Nachbarn. Die Polizei kam und nahm ihn mit….
    Die Mutter hatte einen gebrochenen Arm. Er kam immer noch nicht ins Gefängnis.
    Die Familie zog ins Frauenhaus. Völlig ausgeschlossen von der Außenwelt. Die Kinder durften zur Schule, die Mutter brachte sie. Sonst durften sie das Haus nie verlassen.
    Das Mädchen war jetzt total gestört. Sie bekam Depressionen, schloss sich manchmal stundenlang im Bad ein und machte einfach nichts.
    Es regelte sich alles mit der Zeit. Der Vater zog zu seiner neuen Freundin, 500 km von der Familie weg. Jetzt war die Familie wieder glücklich… Alles war ok, Das Mädchen kam auf eine neue Schule, sie war jetzt 11 Jahre alt.
    Was immer blieb sind Wunden. Bei dem Mädchen nicht äußerlich, nein, innere Wunden blieben, die wohl nie verheilen würden. Und Schmerzen. Diese schrecklichen Bilder von damals sind noch heute in ihrem Kopf. Doch verdrängt sie sie.


    Heute ist das Mädchen glücklich. Sie ist eine fröhliche, aufgeweckte Jugendliche, die viele Freunde hat. Sie ist beliebt, jeder mag sie.
    Doch gibt es Momente, da denkt sie an die alten Zeiten. Dann kommen die Depressionen.
    Sie sitzt resigniert in ihrem Zimmer, weint und ist unglücklich. Manche Leute kennen ihre Vergangenheit, mit ihnen redet sie dann darüber. Doch auch wenn sie alles wissen, die ganze Geschichte kennen, können sie sie doch nicht verstehen. Keiner kann es nachvollziehen.
    Nach einem Selbstmordversuch weiß sie:
    Die Angst wird nicht enden. Und die Trauer wird bleiben. Sie muss lernen, damit klarzukommen.
    In den letzten Wochen fängt es wieder an. Der Vater ist zurück in der Stadt. Er schickt der Mutter Droh-SMS.
    Ich werde dich kriegen, dann bist du dran.
    Pass auf, wenn du zur Arbeit gehst. Ich bin überall.
    Ich kenne die genaue Route, die du täglich mit dem Hund gehst. Du wirst niemals Ruhe vor mir haben.

    Ob sich alles wiederholen wird? Die Flucht vor dem Vater, die Angst?
    Das bleibt abzuwarten. Doch weiß sie eins:
    Noch einmal steht sie so etwas nicht durch.

    FINAL FANTASY- badambababa...ich liebe es!!!! :D

  • Der Text ist sehr persönlich. Ich bin mir bewusst, dass du in ihm Erinnerungen manifestierst. Ein hartes Schicksal, welches ich nur teilweise mitleiden kann, weil es bei mir eher in eine andere Richtung ausschlug. Meine Leiden sind eher in etwas anderem zu finden. Die Geschichte von dir ist auf jeden Fall extrem und zeigt vorhandene Angst. Gefühle kommen zum Ausdruck. Auf mich wirkt er auch sehr bedrückend. Ich werde mich wohl ablenken müssen, bevor ich nochmal genauer über diesen Text denke.

  • Ohne Kontrolle


    Nur mit Vorsicht betrachte ich das Innere meines Seins...
    Farblose, glänzende Scherben umringen mich und bedrohen meine sonst so friedliche Lebensauffassung. Ist meine Laune nun zerbrochen, oder sind diese Scherben nur die Vorreiter einer größeren Katastrophe?
    Diese Scherben sind stumpf, bestehen nicht aus Glas. Vielleicht nur eine kleine Gefahr wie das Vergessen einer Überweisung, oder einer bestimmten, jedoch nicht weiter wichtigen Hausaufgabe. Während ich überlege, könnte noch etwas zersplittern. Etwas viel Wichtigeres...nicht auszumahlen, was das für Konsequenzen mit sich tragen könnte.
    Eher ich mich versehe, bricht über mir eine ganze Glasdecke in sich zusammen? Was habe ich getan? Habe ich meine Familie zutiefst verletzt, oder besitze ich etwas, was mein Leben kosten könnte? Verzweiflung macht sich breit. Am liebsten würde ich die Sache selbst in die Hand nehmen, wäre mein Verstand nur frei. Stattdessen sitzt neben mir ein Ethanolmolekül und nervt mich mit Hopfen- und Malzwitzen, während ich wahrscheinlich draußen einen großen Fahler begehen könnte.


    Körper, schalte dich aus! Wenn du mich wenigstens ein bisschen schätzt, dann mach diese Hölle rückgängig.

  • Du liebst sie, du begehrst sie, sie mag dich, aber liebt einen anderen, du kannst nicht ehrlich sein, kannst ihr nicht sagen, was du empfindest, belügst sie, um ihr Gewissen zu beruhigen, sagst alles sei in Ordnung, stellst dich hinten an, um sie zu beruhigen, sie geht zu dem anderen, und ihr Gewissen ist rein, hinterlässt ein Gefühl der Leere, des Verlorenseins, und doch ist es wichtiger, das es ihr gut geht...


    Naja sone Art Brainstorming...


    Voll heftig!



    For me, I’m your sorrow
    Calling in your dreams
    For me, I’m your shadow
    Howling in the streets

  • Zitat von Shin-Ra;82045

    Du liebst sie, du begehrst sie, sie mag dich, aber liebt einen anderen, du kannst nicht ehrlich sein, kannst ihr nicht sagen, was du empfindest, belügst sie, um ihr Gewissen zu beruhigen, sagst alles sei in Ordnung, stellst dich hinten an, um sie zu beruhigen, sie geht zu dem anderen, und ihr Gewissen ist rein, hinterlässt ein Gefühl der Leere, des Verlorenseins, und doch ist es wichtiger, das es ihr gut geht...

    Wirklich Berührend.


    Zur Abwechslung mal etwas Positives von mir:




    Nur Mut


    Keine Angst. Niemand kann dir etwas antun, es sei denn du lässt es zu. Hab keine Furcht. Hab einfach keine Furcht vor deinen Geistern oder vor der Welt. Angst bestimmt dich nur und du richtest dich nach ihr aus, anstatt dass du sie lenkst. Kennst du den Mut? Und wie er sich anfühlt. Und wie er sich dir anschmiegt, wenn du ihn zulässt. Hole ihn tief aus dir raus und lege ihn wie einen Schal wärmend um deinen Hals.
    Irgendwo ist immer etwas in dir, das hinaus will und die Helligkeit genießen möchte, wie die Lichtbefleckten Dielen zu deinem Fenster. Nichts soll dabei trüben. Wolken gehören dem Himmel. Er ist so unendlich weit. Wie schwer er wohl ist, fragt man sich. Er sieht doch so leichtfüßig aus. Mag sein, dass er die Schwere der Sehnsucht besitzt, dem Gewicht eines Gedankens entspricht oder genauso viel wiegt wie Gott. Aber hör auf den Himmel zu vermessen und sei so schwerelos wie ein Molekül. Und wenn jemand ein Mal weint, weil er sein Zwiebelherz vor dir entblättert, zerfasere nicht mit ihm. Lege deine Hände darauf und spüre das Pochen der Gefühle und wandle sie zu einer Flut aus Lichtern.

    Für den 1 Millionsten Post im Forum gibts ein Nacktbild für Phoe. Bis dahin kann ich mir auch den Waschbrettbauch antrainieren

  • Hier wohl die poetischste Spammail, die ich jemals im Leben erhalten habe. Ich las sie, weil ich die Betreffzeile schon so lyrisch einladend fand. Leider sind da viele Auslassungen im Text und die Umlaute werden nicht angezeigt. Aber das gibt dem 'Werk' so seinen eigenen Charme. Seht selbst:





    Betreff: Dein Mund ist wie eine frisch aufgebrochene Feige, Kamala.


    Bis dahin aber lass uns einer. Es fehlt mir an Bewegung.
    Aber man kann nie wissen. Ich war also gezwungen, einen anderen Beruf
    zu w.
    Wandelt in Heiligkeit, allem Leid ein Ende zu bereiten. Auch einen
    Strick, um es tags.
    Glaubst du denn, Lieber, dieser Weg bleibe. Aber warum willst du, da.
    Alles andre war Suchen, war Umweg, war Verirrung. Dein Mund ist wie
    eine frisch aufgebrochene Feige, Kamala.
    Er braucht sehr notwendig einen Trost. Auch dies verdanke ich schlie.
    Die Menschen benutzen nur sehr wenig Raum auf der Erde. Aber wenn es
    sich um Affenbrotb.
    Erreichen oder zu sterben. Also im Sande eingeschlafen, tausend Meilen.
    HXtte die Gemeinschaft der MXnche zu meinem Ich gemacht. Ja wach
    bist, lass mich gehen, damit ich meine BrXder.
    Alle sind mir sofort verstXndlich geworden. Der Boden des Planeten
    war voll davon.
    Und Ehrfurcht betrachten zu kXnnen. Auch schien mir mein kleines M.
    Die Blume hatte eines Tages eine Karawane vor. Ich lernen, mit dem
    Boot umzugehen.
    Will mir der EhrwXrdige noch einen Augenblick GehXr schenken. Ich
    langweile mich also ein wenig.
    Frucht erschlossen haben. Bitter schmeckte die Welt.
    Sie beten die Zahlen an, das wird ihnen gefallen. Die eine Zeichnung
    geht, die andere ist schon nicht mehr.
    Zu trinken, selber seinen Weg zu finden. Aber der kleine Prinz f.
    Wo immer, denn der Hunger wXrde ihn dazu zwingen. Hast du es dir gemerkt.
    Sinnes von allen Vorstellungen. Auch zu ihm soll einst.
    Wissen, wann mein Herz da sein soll. Wie kommt das wohl.
    Dein Sohn, Lieber, macht dir Sorge, und. Und sagen kXnnen, was dir
    geschehen ist in der Stunde deiner.
    An den Tisch und verschnaufte ein wenig. Und sich ins Meer zu st.
    Schuhe, und viel Geld. Auch mit Kamala, und mit den Freuden der Liebe.
    Der Nacht zum Schlafen. Ich bin noch ganz zerrauft.
    Sonnenaufganges, hatte sie sich enth. Der Abend war gekommen, Zeit
    war.

    Für den 1 Millionsten Post im Forum gibts ein Nacktbild für Phoe. Bis dahin kann ich mir auch den Waschbrettbauch antrainieren

  • Der Titel stammt aus dem wunderbaren Buch "Siddartha" von Hermann Hesse, Siddartha sagt es zu Kamala, weil er von ihrer Schönheit überwältigt ist.


    Ein sehr schönes Gedicht steht eine Seite weiter:


    "In ihren schattigen Hain trat die schöne Kamala,
    An Haines Eingang stand der braune Samana.
    Tief, da er die Lotusblüte erblickte,
    beugte sich jener, lächelnd dankte Kamala.
    Lieblicher, dachte der Jüngling, als Göttern zu opfern,
    Lieblicher ist es, zu opfern der schönen Kamala"


    Dein Text ist etwas zu lückenhaft für meinen Geschmack^^

    ~\~\ (^o^) /~/~


    _______________________________________



    Glücklich mit basslerNNP

  • Zitat von Metzelmeister;84208

    Dein Text ist etwas zu lückenhaft für meinen Geschmack^^

    Gut zu wissen! Dennoch der schönste Spam meines Lebens^^! Wenn Vinc doch nur so ein Poet wäre :O

    Für den 1 Millionsten Post im Forum gibts ein Nacktbild für Phoe. Bis dahin kann ich mir auch den Waschbrettbauch antrainieren

  • Bissel schwierig zu lesen ( sind Wörter auch nur ab gekürzt oder?!) aber wirklich schön ;)


    Und dank Metzelmeister weiß man auch woher es stammt :]

    Believe what you want to, whatever it takes to make you happy...what's done is done.
    Balthier