Stop Destroying Videogames: EU-Petition soll Abschaltung von Servern verhindern

    • Offizieller Beitrag

    Die Abschaltung von Videospiel-Servern durch Publisher ist ein großes, leider immer regelmäßigeres und für SpielerInnen natürlich ein ärgerliches Thema. Erst im April berichteten wir von einer internationalen Initiative, die sich für ein Verbot dieser Praxis ausspricht.

    Nun fand eine Petition Ihren Weg an die Europäische Union, die eine Gesetzgebung fordert, die vorschreibt, dass Entwickler und Publisher von Videospielen Titel in einem „spielbaren Zustand“ belassen müssen, nachdem sie an VerbraucherInnen verkauft wurden. Passenderweise ist die Petition auch mit „Stop Destroying Videogames“ betitelt.

    „Konkret zielt die Initiative darauf ab, die Ferndeaktivierung von Videospielen durch Publisher zu verhindern, bevor angemessene Mittel bereitgestellt werden, um die Funktionsfähigkeit der besagten Videospiele ohne Beteiligung des Publishers aufrechtzuerhalten“, heißt es in der Petition.

    Die Petition fordert keinen unbegrenzten Support für jeden Live-Service-Titel. Vielmehr werden Regulierungsbehörden aufgefordert, Publisher und Entwickler zu zwingen, Communitys die Möglichkeit zu geben, auf ein Spiel zuzugreifen und es zu spielen, für das sie bezahlt haben, selbst wenn der „offizielle“ Support beendet wurde.

    Konkret würde das bedeuten, Communitys die Möglichkeit zu geben, private Server oder einen ähnlichen Mechanismus zu hosten. In der Petition wird betont, dass von den Publishern und Entwicklern nicht erwartet wird, dass sie „Ressourcen für das eingestellte Videospiel bereitstellen“, sondern nur, dass sie es „in einem einigermaßen funktionsfähigen (spielbaren) Zustand“ belassen.

    via The Gamer, Bildmaterial: Mario + Rabbids Sparks of Hope, Ubisoft

  • Geht das heute nich mehr? Vor 20-25 Jahren war das eigentlich standard.

    Das geht in einigen Fällen zwar, ist aber mit viel Aufwand verbunden, weil man reverse Engeneering betreiben muss um im Prinzip den Server des Spiels nachzubauen. Dadurch hast du dann immer viele Bugs drin. WoW Privatserver gibt es seit 20 Jahren und trotzdem ist noch keiner wirklich bugfrei. Und die Publisher können halt jederzeit rechtlich gegen diese Server vorgehen, seblst wenn sie das Spiel selber nicht meht betreiben.


    Ich finde das cool. Wenn man ein Spiel einstellt, dass eine Serveranbindung benötigt, sollte man der Community wenigstens die Möglichkeit geben, ihre eigenen Server zu erstellen ohne, dass der Publisher dagegen klagen kann. Im besten Fall würden die Entwickler nach dem Ende des Spiels ein Paket bereitstellen, mit dem man ohne Reverse-Engeneering selber einen Server aufsetzen kann, der exakt dem Spiel in seinem letzten Stand entspricht. Aber das wird wohl niemals passieren. Wenigstens die Gewissheit, dass die Arbeit, die man in einen privaten Server eines eingestellten Spiels steckt nicht irgendwann für die Katz ist, wenn sich der Publisher dazu entscheidet den Server einzustellen, wäre schon gut. Ich habe die Petition unterschrieben.


    Sollte Blizzard zum Beispiel irgendwann die WoW Server einstellen, sehe ich keinen Grund, warum man nicht legal einen Privatserver betreiben können sollte. Blizzard entsteht dadurch kein Schaden und das Spiel bleibt weiter spielbar. Das gleiche natürlich auch mit SE und FF XIV oder andere Spiele mit Client-Server-Architektur.

  • Ich bin dafür immerhin werden viele Online Games ja auch gekauft. Es gibt auch Spiele wie Battleborn(zumindest auf Konsole), die neben einen coop auch einen Singleplayermode haben, aber nicht mehr gespielt werden können, weil eine Verbindung zum Server nötig ist.

    Signatur fängt hier an...


    Currently Playing:




    Abandoned/Paused:

    Chained Echoes[Paused](Playstation 5)


    Terminated:

    Tina Tina's Wonderland(Playstation 5)

  • Das ganze ist vermutlich garnicht mal so einfach umzusetzen.

    Sobald ein MMO rechtlich gesehen "Free for all" wird, würde es massenhaft Private Server geben die gegeneinander konkurrieren.

    Diese Server müssen natürlich finanziert werden, vorallem wenn aus Privat irgendwann ein Unternehmen werden könnte, da einfach zuviele Ressourcen benötigt werden die entlohnt werden wollen.

    Geschweige von den ganzen rechten an Charakteren, VA, OST etc. Copyright?

    Und und und.


    Ich kenne das ganze hauptsächlich von (illegalen) Ragnarök Online Servern, die z.b genau so Cash Shops betreiben wie die offiziellen, nur unter den Deckmantel einer "Spende"


    Was das Gesetz vermutlich eher bewirkt:

    Publisher verkaufen uns demnächst nur noch einen zeitlich begrenzten Zugang zu einem Spiel.

    Man besitzt es nie und hat daher auch kein Recht auf dieses geforderte Gesetz.

    Oder Buy2Play bzw Spiel kaufen + Abo wird grundsätzlich zu Free2Play, da man hier auch kein Spiel kauft.


    Das ganze ist alles ein netter Gedanke und stärkere rechte für Konsumenten sind auch immer gut.

    Denke aber das verläuft alles im Sande.

  • Halte ich auch für realitätsfern. Man kann Server nicht einfach ewig weiterlaufen lassen ohne in Betreuung und Pflege zu investieren. Kein Online Spiel läuft ewig (gibt natürlich auch einige wenige sehr langlebige Titel).

    Meine Idealvorstellung wäre durchaus, das ganze als ne Art Open Source an die Community zu geben. Nur selbst wenn die Spielehersteller das machen würden hängt dann ja ev. jede Menge nicht freie Software dran ...


    Problematischer finde ich das Thema tatsächlich,w enn Hardware involviert ist. War das nicht z.B. ein Thema beim E-Bike HErsteller Vanmoof wo man das Bike über ne App entsperrt und ohne laufende Herstellerserver .... 8o (na gut mein Mitleid mit E-Bike Fahrern hält sich in Grenzen).


    Also in der Gesamtheit halte ich die Petition für realitätsfern, aber ein "Problem" ist da trotzdem nicht von der Hand zu weisen - auch wenn ich es am wenigsten bei Spielen sehe.

  • In jedem Fall wird es eine bessere Möglichkeit / Lösung geben, als die Spiele / Käufer ihrem Schicksal zu überlassen. Dass sich da was regt, ist ja nen gutes Zeichen. Aber ne Petition wird da wie immer vermutlich weniger helfen. Man müsste vermutlich Geld für nen guten Anwalt sammeln und das vor Gericht klären.

  • Eine Lösung zu finden, die für den Konsumenten zumindest besser ist, als das, was wir aktuell haben, halte ich absolut für möglich. Sicher müsste man da ein richtiges Konzept ausarbeiten, dass auch alle möglichen Szenarien abdeckt. Da müsste sich halt ein Gremium mal für eine paar Monate oder vielleicht auch Jahre zusammentun und ein Konzept erarbeiten. Die Petition ist ja kein Konzept, sondern einfach nur ein Zeichen von Konsumenten, dass so ein Konzept gewünscht ist.

    Es ist schwer aber nicht unmöglich. Und man wird auch nicht die absolute Eier legende Wollmilchsau Lösung finden, die Konsumenten und Unternehmen gleichermaßen glücklich macht. Die aktuelle Lösung macht aber nur Unternehmer glücklich und man kann von Ihnen ruhig ein Paar zugeständnisse Verlangen. Wir als Konsumenten müssen ständig Zugeständnisse in allen möglichen Formen machen, damit die Unternehmen ihren Profit weiter steigern können.


    Aber ich halte es auch nicht für realistisch, dass etwas aus der Petition wird. Wenn sogar die Konsumenten, zu deren Gunsten diese Petition ist, sich gegen die Petition aussprechen, dann werden da niemals genug Stimmen zusammenkommen.