Titel | Monster Hunter Stories Collection |
14. Juni 2024 | |
Capcom | |
14. Juni 2024 | |
Capcom | |
14. Juni 2024 | |
Capcom | |
System | PlayStation 4, (Nintendo Switch (Neuauflage des 1. Teil)) |
Getestet für | PlayStation 4 |
Entwickler | Capcom |
Genres | Rollenspiel |
Texte |
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Vertonung |
Wer an Monster Hunter denkt, hat vermutlich spektakuläre Zwischensequenzen, gewaltige Monster und spannende Jagden vor Augen. Doch die Reihe ist mehr als das. Sie kann auch ruhiger, rührseliger und rundenbasierter sein. Das zeigt ein Blick auf Monster Hunter Stories und dessen zweiten Teil mit dem Untertitel Wings of Ruin. Capcom entschied sich, beide Titel in einer Neuauflage unter anderem für PlayStation zu veröffentlichen. Wie gut diese Umsetzung gelungen ist, erfahrt ihr in den nächsten Zeilen.
Kleiner Disclaimer: Wer einen ausführlichen Testbericht zum ersten und zweiten Teil lesen möchte, dem empfehle ich unsere Tests aus den vergangenen Jahren. Sowohl bei Monster Hunter Stories als auch bei Wings of Ruin hat sich an meiner Meinung und dem inhaltlichen Fazit nichts geändert. In diesem Test geht es vor allem um die Änderungen und Verbesserungen gegenüber den vorherigen Versionen.
Dunkle Geschehnisse werfen ihre Schatten voraus
Dennoch möchte ich kurz auf die inhaltlichen Aspekte beider Spiele eingehen. Im Gegensatz zur Hauptreihe liegt der Schwerpunkt von Stories auf einer eher kindlichen Erzählweise. Als Rider lebt ihr in einem Dorf abseits der Jäger-Welt, bis unvorhergesehene Ereignisse ihre düsteren Schatten auf euch und euer Dorf werfen.
Mit dem Herz am rechten Fleck und jeder Menge Abenteuerlust macht ihr euch nun auf, die weite Welt zu erkunden, den Geschehnissen auf den Grund zu gehen und die Dunkelheit zu vertreiben. Gleichzeitig gilt es, mit möglichst vielen Monstern bzw. in diesem Fall Monsties Freundschaft zu schließen.
Die eher kindliche Erzählweise bedeutet nicht, dass es in den beiden Teilen weniger spannend zugeht als in der Hauptserie. Vielmehr geht es um das eigene Abenteuer, das Kennenlernen von liebenswerten Charakteren und den Weg, ein waschechter Rider zu werden.
Aus heutiger Sicht fallen die deutlichen Sprünge in der Erzählweise der beiden Teile auf. Während der erste Teil von Stories durch die Darstellung der Protagonistin bzw. des Protagonisten, seiner Verbündeten und deren Interaktionen untereinander noch deutlich kindlicher wirkt, fühlt sich Wings of Ruin reifer an. Das Spiel inszeniert sich in den jeweiligen Schlüsselmomenten besser und geht einem vor allem durch die unterschiedlichen Charaktere ans Herz.
Damit möchte ich keineswegs sagen, dass der erste Teil eine schlechte Handlung besitzt. Sie ist jedoch etwas vorhersehbarer und dadurch teilweise weniger spannend. Damals, das muss ich auch sagen, hatte Wings of Ruin dem ersten Teil auch mit seiner Sprachausgabe etwas voraus.
In der überarbeiteten Version haben die Charaktere nun eine Sprachausgabe spendiert bekommen. Diese ist auf Japanisch und Englisch verfügbar (zusätzlich zur Original-Sprachausgabe). Durch die vollständig synchronisierten Charaktere kommen Emotionen und Zwischensequenzen deutlich intensiver zur Geltung.
Monsties im neuen Glanz
Deutlich besser zum Vorschein kommen ebenfalls die verbesserten Charaktermodelle, Texturen und Lichteffekte in der Welt von Monster Hunter Stories. In der Neuauflage hat Capcom die ursprüngliche 3DS-Grafik aufpoliert, sodass ihr vergnüglich auf einem großen Bildschirm auf Monsties reiten und das Abenteuer genießen könnt.
Dennoch merkt man dem Spiel an vielen Stellen seine Vergangenheit an. Dies gilt vor allem für einige Gameplay-Elemente, die noch aus der Vor-World-Ära stammen. Einige Design-Elemente, wie zum Beispiel die Soundeffekte beim Einsammeln von Items und beim Bestätigen von Menüpunkten, haben bei mir nostalgische Gefühle geweckt. Allerdings merkt man diesen Elementen auch an, zu welchem Zeitpunkt sie ursprünglich entwickelt wurden.
Beim Einsammeln von Gegenständen bückt sich mein Protagonist auf den Boden und in der Mitte des Bildschirms erscheint eine Textbox mit den eingesammelten Items. Zwar kann man beim Reiten eines Monsties die Items im Vorbeilaufen einsammeln, aber die Textboxen – vor allem, wenn man viele Items hintereinander einsammelt – erscheinen trotzdem.
Im direkten Vergleich zu Wings of Ruin ist das Overlay dieser Textboxen zu aufdringlich und kann dadurch teilweise störend wirken. Das hat bei mir das eine oder andere Mal dazu geführt, dass ich in wilde Monster gerannt bin. Da ist die kompaktere Darstellung im zweiten Teil wesentlich angenehmer. Ähnliches lässt sich über die grafischen Texturen des ersten Teils sagen. Allerdings hat mich das persönlich überhaupt nicht gestört.
Generell wirkt der zweite Teil ebenfalls technisch angenehmer. Während es in der Switch-Version, besonders im Dock-Modus von Wings of Ruin, in einigen Bereichen wie Dörfern und Städten zu leichten Bildratenproblemen kommt, konnte ich in der Neuauflage nichts dergleichen feststellen. Selbst bei schnellen Kameraschwenks ruckelte das Bild nicht und ich konnte die schön gestalteten Schauplätze in voller Pracht genießen.
Die volle Packung
Wer bislang nur die Nintendo-3DS-Version aus dem Jahr 2017 kennt, weiß eventuell, dass in Japan Titel-Updates erschienen sind, die ihren Weg nicht in den Westen gefunden haben. Dabei handelt es sich um die TU 1.20 und TU 1.30, in denen unter anderem Teostra, Kushala Daora und Rajang hinzugefügt wurden.
Beide Titel-Updates sind in der Neuauflage enthalten. Hinzu kommt ein Galerie-/Museums-Modus, in dem ihr euch über 200 bisher unveröffentlichte Design-Artworks und Hintergrundmusikstücke zu Gemüte führen könnt. Die Entwickler haben die Artworks und Musikstücke sogar mit Kommentaren versehen, um noch tiefere Einblicke in die Welt zu gewähren.
Was ich an der Monster Hunter Stories Collection für PlayStation 4 etwas schade finde, ist die Tatsache, dass nur der erste Teil der Reihe auf Disc enthalten ist. Für Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin liegt lediglich der Download-Code bei. Für physische SammlerInnen ist das sicherlich ein kleiner Dämpfer.
Ride On!
Monster Hunter Stories ist für mich eine Art Cozy-Game. Egal wie stressig der Tag war, bei diesem Titel kann ich mich einfach auf die Couch fallen lassen und in eine in sich stimmige Welt eintauchen. Dabei ist man von charmanten Charakteren und liebevollen Monsties umgeben, zu denen sich ein entspannter Soundtrack gesellt. Dies gilt sowohl für den ersten als auch insbesondere für den zweiten Teil. Das heißt aber keineswegs, dass die Spiele langweilig sind. Im Gegenteil, Capcom schafft es, eine lebendige und glaubwürdige Welt zu erschaffen, in der ich gerne auf Abenteuerreise gehe.
Nach all den Jahren, die seit der Erstveröffentlichung von Monster Hunter Stories vergangen sind, habe ich mich sehr darauf gefreut, den ersten Teil in der überarbeiteten Version noch einmal zu genießen. Bereits 2017 hatte ich viel Spaß mit dem Titel. Die überarbeitete Version hat mich erneut von der Handlung und den Charakteren überzeugt. Das liegt unter anderem an der englischen Sprachausgabe, die den Charakteren mehr Leben einhaucht und das Ganze zu einem intensiveren Erlebnis macht. Wer Monster Hunter Stories bislang noch nicht kennt, erlebt mit der Neuauflage die bisher beste Version.
Zwar sind die Abenteuer nicht immer sonderlich tiefgründig und an manchen Stellen vorhersehbar, dennoch gibt es genügend Kniffe und Gameplay-Mechaniken, die einen bei Laune halten können. Besonders gefällt mir nach wie vor die große Ausgewogenheit, in der die Welt lebt. Obwohl es Probleme gibt, schaffen es die Charaktere, diese Probleme gemeinsam anzugehen und zu lösen. Am Ende ist das immer noch eine sehr wichtige Lektion. Aus diesem Grund wünsche ich mir von Capcom, dass es irgendwann einen dritten Teil geben wird, der mich die Welt der Rider nochmal aufs Neue erleben lässt.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Monster Hunter Stories Collection, Capcom