- Offizieller Beitrag
Titel | Stellar Blade |
26. April 2024 | |
Sony | |
26. April 2024 | |
Sony | |
26. April 2024 | |
Sony | |
System | PlayStation 5 |
Getestet für | PlayStation 5 |
Entwickler | Shift Up |
Genres | Action Adventure |
Texte |
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Vertonung |
Der koreanische Entwickler „Shift Up“, welcher vom „Blade & Soul“-Illustrator Kim Hyung-tae gegründet wurde, kündigte am 4. April 2019 das erste eigene Projekt mit dem Titel „Project Eve“ für PS4, Xbox One und PCs an. Später im Jahre 2020 wurde dann erstmals ein Prototyp des Spiels gezeigt, allerdings war die konkrete Richtung und Orientierung des Titels immer noch ein gut gehütetes Geheimnis der EntwicklerInnen.
Erst im September 2021 wurde der Entwickler Shift Up dann erstmals konkret und der Titel wurde als Exklusivtitel für Sonys PlayStation 5 angekündigt. Da Sony selbst das Publishing übernimmt, ist diese Änderung bezüglich der Plattformen auch nicht weiter verwunderlich.
So richtig spannend wurde es jedoch erst im September 2022, als Sony während einer State-of-Play-Ausgabe endlich die Bombe platzen ließ und den bis dato noch namenlosen Titel offiziell als „Stellar Blade“ vorstellte. Bereits im darauffolgenden Jahr 2023 sollte der vielversprechende Titel erscheinen.
Ende des Jahres 2023 wurde Stellar Blade allerdings noch kurzerhand auf das Jahr 2024 verschoben und erst in der State-of-Play-Ausgabe im Januar 2024 wurde man endlich konkret und bezifferte das Erscheinungsdatum endgültig auf den 26. April 2024.
Nach einer langen Odyssee und der ein oder anderen Verschiebung steht uns das Erscheinungsdatum des Action-Abenteuers also kurz bevor und natürlich konnten wir den Titel auch schon ausgiebig testen. Ob sich die doch recht zähe Warterei auf Stellar Blade gelohnt hat oder nicht, erfahrt ihr natürlich wie immer in unserem ausführlichen Review.
Eine zerrissene und zerrüttete Welt in einer dystopischen Zukunft
Die Handlung von Stellar Blade spielt in einer fernen und dystopischen Zukunft, in welcher die Menschheit auf der Erde fast vollständig ausgelöscht wurde. Nachdem die Menschheit einen erbitterten Krieg gegen die finstere Alienrasse, die sogenannten „Naytiba“, verloren hatte, mussten sich die verbliebenen Menschen zurückziehen und fortan ein Leben im Exil und voller Angst und Schrecken führen.
Um sich die Erde und damit den einstigen Lebensraum zurückzuholen, wurde unser Hauptcharakter „Eve“ zusammen mit vielen weiteren KämpferInnen der Kolonie losgeschickt, um die finsteren Naytiba zu bekämpfen und die Erde zurückzuerobern.
Auf diesem beschwerlichen Weg trifft Eve natürlich auch weitere Mitstreiter, die mehr oder weniger die gleichen Ziele verfolgen. Eve muss nun alles daran setzen, die äußerst bedrohlichen Naytiba zurückzudrängen und die Erde wieder zu einem friedlichen Ort zu machen.
Knallharte Action steht klar im Fokus
Stellar Blade ist vor allem eins: ein knallhartes Action-Adventure mit ausladenden und schweißtreibenden Kämpfen. Gerade zu Beginn des Abenteuers spielt sich Stellar Blade noch sehr schlauchig und lässt sich am ehesten mit einem Ninja Gaiden vergleichen. Stets ist klar, in welche Richtung uns die EntwicklerInnen schicken und welche Schritte als Nächstes von uns erwartet werden. Erst nach dem ersten großen Bosskampf, quasi dem Ende des ersten Kapitels, öffnet sich die Spielwelt beziehungsweise das Gameplay dann etwas. Von hier an hat man dann auch etwas mehr Bewegungsfreiraum, was das Erkunden der Spielwelt anbelangt. Open-Schlauch wäre wohl der treffende Begriff, um das Design der Spielwelt zu beschreiben.
Die dystopische und wirklich schön designte Spielwelt von Stellar Blade ist natürlich gespickt mit unzähligen gefährlichen Gegnern und etlichen Dingen, die es zu entdecken gilt. Mal soll man einen deaktivierten Energieturm erneut in Betrieb nehmen oder ein besonderes Item finden, welches zum Aufrüsten der Ausrüstung beziehungsweise der Fähigkeiten von Eve verwendet werden kann. Nach einiger Zeit wirkt das alles zwar etwas repetitiv, macht aber durchaus Spaß.
Als zusätzliche Auflockerung haben die EntwicklerInnen von Shift Up natürlich auch an diverse Nebenmissionen gedacht. Diese Nebenmissionen sind meist aber eher nettes Beiwerk und qualitativ natürlich nicht mit den Hauptmissionen zu vergleichen. In den Nebenmissionen kann man immer wieder recht nützliche Items für diverse Upgrades des Hauptcharakters finden. Es lohnt sich also allemal diese zu absolvieren.
Anspruchsvoller Schwierigkeitsgrad sorgt für Schweiß auf der Stirn
Speziell die actionreichen Kämpfe sind also das Hauptaugenmerk von Stellar Blade. Mit allerlei Kombos, Ausweichmanövern und Spezialangriffen rücken wir den zahlreichen Gegnern zu Leibe. Die Kämpfe sind vor allem auf dem normalen Schwierigkeitsgrad sehr fordernd und gerade die spektakulären Bosskämpfe haben es wirklich in sich. Zwar sprechen wir hier nicht von einem Schwierigkeitsgrad auf Souls-Niveau, dennoch sind vor allem die Bosskämpfe nicht zu verachten und sollte man mal nicht konzentriert sein, segnet man schneller das digitale Zeitliche, als einem lieb ist.
Für SpielerInnen, die es auch mal etwas gediegener in Sachen Schwierigkeitsgrad haben möchten, kann dieser auf Wunsch in den „Story-Modus“ geändert werden. Hier wird das Spiel dann zwar deutlich einfacher, so richtig leicht wird es dadurch aber dennoch nicht. Aber zumindest ein Restfunken an Herausforderung darf es meiner Meinung nach ja gerne noch sein. Aber hier gehen die Meinungen der SpielerInnen auseinander.
Upgrades erleichtern das hektische Spielgeschehen
Wie es sich für ein ordentliches Action-Adventure der Neuzeit gehört, kann man die Fähigkeiten und Waffen des Hauptcharakters Eve während des Spielverlaufs natürlich auch weiter verbessern und aufwerten. Neben der Hauptwaffe, einem Cyber-Schwert, gibt es im späteren Spielverlauf auch noch eine Drohne, welche als Handfeuerwaffe verwendet werden kann. Beide Waffen können demzufolge verbessert und aufgewertet werden, um es noch besser mit den finsteren Naytiba aufnehmen zu können.
Ebenso hat man die Möglichkeit, die Fähigkeiten von Eve zu verbessern beziehungsweise neue Fähigkeiten wie beispielsweise neue Moves zu erlernen. Neben diversen neuen Ausweich-Moves gibt es auch neue Angriffstechniken zu erlernen und natürlich dürfen auch die obligatorischen Upgrades wie beispielsweise Upgrades für mehr Schaden oder ein effektiveres Ausführen der Moves nicht fehlen. Diese speziellen Moves werden in Stellar Blade mit Hilfe der sogenannten „Beta-Energie“ ausgeführt. Diese Beta-Energie füllt sich, wenn man die gegnerischen Attacken während des Kampfes blockt oder kontert.
Kontroverse aufgrund des Charakterdesigns
Was natürlich sofort ins Auge fällt, ist das spezielle Charakterdesign von Eve. Die Entwickler von Shift Up haben sich für ein extrem freizügiges Charakterdesign entschieden, welches gerade in der heutigen Zeit kontrovers diskutiert wird. Die Ansichten der Gesellschaft wurden diesbezüglich in den letzten Jahren extrem sensibilisiert, dennoch darf man meiner Meinung nach auch nicht vergessen, dass es sich hier um einen digitalen Charakter handelt und man den EntwicklerInnen auch künstlerische Freiheit zugestehen muss. Am Ende des Tages ist es eine Designentscheidung, die man gutheißen kann oder auch nicht.
Als Vorlage für Eve stand übrigens das südkoreanische Model Shin Jae-eun vor der Kamera. Die EntwicklerInnen betonten jedoch, dass man lediglich die Körperform von Shin Jae-eun übernahm. Das Gesicht von Eve stand schon vor den Aufnahmen mit dem Model fest.
Man sollte Stellar Blade jedoch keinesfalls auf das freizügige Charakterdesign von Eve reduzieren. Dafür ist der Titel auf jeden Fall zu gut.
Optisch oft beeindruckend, manchmal aber ernüchternd
Aus grafischer Sicht ist Stellar Blade für mich ein zweischneidiges Schwert. Viele Locations sehen absolut umwerfend aus und glänzen mit tollen Lichteffekten, scharfen Texturen und einer beeindruckenden Weitsicht. Andere Locations hingegen wirken zumindest für mich manchmal wie schnell zusammengewürfelt. Gerade die erste Location des Spiels ist absolut austauschbar und fühlte sich für mich an, als hätte ich dieses Spiel schon zigfach gespielt, natürlich mit anderem Namen.
Aber speziell die Charaktermodelle, die Texturen und die Lichteffekte sehen meist wirklich fantastisch aus und vor allem nach dem ersten Kapitel entfaltet Stellar Blade diesbezüglich das volle Potential.
Der Titel läuft außerdem stets flüssig mit butterweichen 60 Frames. Die EntwicklerInnen lassen uns außerdem die Wahl zwischen einem 4K-Modus mit 30 Frames, einem ausgeglichenen Modus mit variablen 60 Frames oder einem Performance-Modus mit stets konstanten 60 Frames und leicht verringerter Auflösung. Vorbildlich und technisch wirklich ordentlich also.
Ein Punkt, der mich allerdings wirklich gestört hat, ist die Tatsache, dass man den Filmgrain-Effekt, also der Effekt, der für die Filmkörnung verantwortlich ist, nicht abschalten kann. Man muss also mit einem meiner Meinung nach völlig übertriebenen Filmgrain-Effekt leben, der das Bild optisch schlechter und unsauberer wirken lässt, als es eigentlich ist. Hoffentlich wird dieser Umstand noch in einem kommenden Update behoben.
Interessanter Soundtrack und einschlagende Soundeffekte
Stellar Blade kann mit einem zumindest für dieses Genre recht ungewöhnlichen Soundtrack aufwarten. Statt treibenden und pulsierenden Electro- oder Metal-Klängen gibt es hier einen tollen K-Pop-Soundtrack auf die Ohren. Das mag für den ein oder anderen im ersten Moment vielleicht etwas ungewöhnlich erscheinen, der Soundtrack bringt aber einen zumindest für meinen Geschmack interessanten und abwechslungsreichen Touch mit ins Spiel.
Auch die Soundeffekte können sich durchaus hören lassen und so bekommen wir stets hochqualitative Effekte auf die Ohren geschmettert. Gerade während der schweißtreibenden Bosskämpfe spielen der tolle K-Pop-Soundtrack und die brachialen Soundeffekte wunderbar zusammen und ergeben so ein audiovisuell beeindruckendes Abenteuer, welches es durchaus versteht, Eindruck zu hinterlassen.
Fazit
Stellar Blade ist ein durchaus gelungener Vertreter des Action-Adventure-Genres. Die hektischen und oft schweißtreibenden Kämpfe stehen stets an erster Stelle und gerade die bombastisch inszenierten Bosskämpfe haben es in sich und sind speziell auf dem normalen Schwierigkeitsgrad durchaus sehr fordernd. Das Spiel bleibt aber zu jeder Zeit fair und auf Wunsch kann der Schwierigkeitsgrad auch verringert werden. Frustmomente können also auf Wunsch vermieden oder zumindest verringert werden.
Optisch und auch soundtechnisch kann der Titel vom Entwickler Shift Up ebenfalls überzeugen. Die Areale sind oft sehr ansehnlich gestaltet und glänzen mit schönen Lichteffekten und Texturen. Der für dieses Genre recht ungewöhnliche K-Pop-Soundtrack bringt außerdem etwas frischen Wind in das Geschehen und die hochwertigen Soundeffekte runden das Gesamtbild gekonnt ab.
Stellar Blade kann speziell SpielerInnen empfohlen werden, die einfach mal wieder einen ordentlichen und unkomplizierten Action-Kracher spielen möchten. Viel Story-Tiefgang oder eine vollwertige und frei begehbare Open-World darf man hier natürlich nicht erwarten. Dafür gibt es schweißtreibende Bosskämpfe, die vor allem, wenn man das Kampfsystem verstanden hat, richtig Spaß machen. Als Gesamtpaket ist Stellar Blade also auf jeden Fall empfehlenswert. Für unentschlossene, potentielle KäuferInnen gibt es im PlayStation Store außerdem eine Demo, welche euch den ersten Abschnitt des Titels ausprobieren lässt.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Stellar Blade, Sony, Shift Up