- Offizieller Beitrag
Titel | The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom |
12. Mai 2023 | |
Nintendo | |
12. Mai 2023 | |
Nintendo | |
12. Mai 2023 | |
Nintendo | |
System | Nintendo Switch |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Nintendo |
Genres | Action-Adventure |
Texte |
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Vertonung |
Savaaq! Finde ich hier die fünf Schwertgräser, die ich einer Person in Not liefern muss? … Das hier ist gar nicht mehr Hyrule? Oje, dann muss ich mich aber massiv verlaufen haben! Nun gut. Jetzt, wo ich es schon einmal aus Hyrule herausgeschafft habe, kann ich euch ja berichten, was meine Langzeiterfahrungen nach über 60 Stunden mit The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom sind.
Die gleiche Welt und doch anders
Wie viele andere AbenteurerInnen bin auch ich schon zum zweiten Mal in Hyrule. Die Weltkarte stammt komplett aus dem Vorgänger The Legend of Zelda: Breath of the Wild, doch es gibt viele Details, die die beiden Hyrule-Versionen voneinander unterscheiden.
Die Hauptstädte haben sich beispielsweise mal mehr, mal weniger verändert. Jedes der Völker hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen, die durch den Kataklysmus ausgelöst wurden. Die Hylianer hat es ebenso getroffen und sie müssen mit den Auswirkungen leben. Ein Dorf hat es sogar besonders schlimm getroffen und es wurde von Monstern komplett zerstört.
Die Änderungen sind so folgenreich, dass es sich lohnt, noch einmal einen Abstecher in die Welt zu machen. Viele Orte kamen mir sofort vertraut vor, bei anderen musste ich überlegen, ob ich sie in der Form überhaupt schon einmal gesehen hatte.
Oben und unten sind neu
Hinzu kommen der Untergrund und der Himmel, die ich ebenso erkunden konnte. Die Himmelsinseln erreiche ich nur, wenn ich mich von den Aussichtstürmen aus in den Himmel schießen lasse oder anderweitig in die Luft gelange. Doch ehrlich gesagt: Erwartet nicht zu viel.
In den Himmelsinseln gibt es lange nicht so viel Varianz wie auf dem Boden. Ab und zu ein Kapselautomat oder einige Feen sind wirklich das höchste der Gefühle. Ab und an gibt es Rätseleinlagen oder Herausforderungen, durch die ich an neue Ausrüstung gekommen bin. Doch am Ende war ich vom Himmel enttäuscht, da er in den Trailern so abwechslungsreich aussah.
Das gilt allerdings nicht für den Untergrund. Klar, das meiste liegt im Dunkeln und meistens gibt es nur weite Miasma-Ebenen, die ich irgendwie überfliegen musste. Doch im Untergrund gibt es sogar einen besonders wichtigen Ort für die Story und auch abseits dessen viele Orte, die einen hohen Wiedererkennungswert haben.
Es hat mir mehr Spaß gemacht, die dunklen Höhlen zu erforschen als die luftige Höhe zu erkunden. Wirklich schade, denn das Fliegen bzw. Gleiten hat mir besonders viel Spaß gemacht. Ich habe mich wie ein junger Gott gefühlt, wenn ich mit 200 km/h auf dem Boden aufgeschlagen bin und keinen Kratzer abbekommen habe. Das geht nicht, meint ihr? Tja, dann habt ihr noch nicht ansatzweise alles in Tears of the Kingdom entdeckt!
Die Charaktere sind mein Highlight
Doch es sind nicht die Orte, die mich wieder nach Hyrule gezogen haben: Die Charaktere haben sich ebenfalls über die Jahre verändert. Kleine Kinder sind gewachsen, erwachsene Personen haben geheiratet sowie Kinder bekommen und andere Charaktere stellen uns plötzlich ihre Verwandtschaft vor.
Es gibt überall in Hyrule kleine Geschichten zu entdecken, die das Herz erwärmen. Die berührendste Geschichte habe ich in Taburasa erlebt, denn die dortige Familiengeschichte hätte ein eigenes Spiel verdient. Allerdings kann ich gar nicht aufzählen, wie viele schöne und auch traurige Geschichten Hyrule zu bieten hat.
Doch nicht nur die kleinen Nebencharaktere, auch die eigentliche Hauptgeschichte macht einiges her. Prinzessin Zelda verschwindet spurlos in einem Abgrund und wir müssen versuchen, sie wiederzufinden. Ohne zu viel zu verraten: Die Auflösung hat mich mit Tränchen zurückgelassen. Es ist herzergreifend, was die Prinzessin auf sich nimmt, um Link zu unterstützen. Für mich muss die Geschichte nicht hinter den anderen Teilen der Reihe zurückstehen.
Der Zwang des Bauens
Mit meinen Erfahrungen aus Breath of the Wild im Gepäck dachte ich, dass die Erkundung wieder Mal ein Klacks wird. Ich habe bereits im Vorfeld gehört, dass es neue Fähigkeiten gibt, mit denen sich BastlerInnen so richtig austoben können. Leider bin ich selbst nicht so ein kreativer Kopf, doch es wurde versichert, dass die Basteleien optional seien. Von wegen.
Ich war während meiner Erkundungstour so oft gezwungen, die Bastelfähigkeiten einzusetzen. Natürlich kann der Weg bis ins Schloss auch ohne diese Fähigkeiten bestritten werden, doch dann würde ich nur mit drei Herzen und ohne fremde Hilfe den Endkampf bestreiten müssen.
Jeder Schrein besteht nämlich aus einem Rätsel, das mithilfe der neuen Fähigkeiten gelöst werden muss. Die Mechaniken an sich klappen wunderbar: Die Synthese verschmilzt zwei unterschiedliche Items miteinander und die Ultrahand lässt allerhand Konstrukte basteln.
Doch dadurch ergeben sich unendlich viele Möglichkeiten, um Rätsel zu lösen. Das macht mir allerdings keinen Spaß, denn meine Konstrukte waren mehr hässlich als funktional, sodass ich oft mit Eierbewegungen über Flüsse schwimmen oder mit einer selbstzerstörenden Missgestalt in den Himmel fliegen musste.
Ich hätte mir gewünscht, dass das Versprechen tatsächlich gehalten würde und das Bauen optional bleiben würde. So musste ich mich während meines Abenteuers an meine neuen Fertigkeiten gewöhnen, die ich selbst bis zum Ende nicht ansatzweise beherrsche.
The Legend of Zelda geht einen neuen, stillen Weg
Ähnlich wie der Sprung von den alten 2D-Klassikern hin zu den 3D-Vertretern sollte auch Breath of the Wild eine neue Ära einleiten. Tears of the Kingdom zeigt, dass der Pfad nun in eine stringente Richtung geht. Doch es gibt einige Punkte, die ich mir aus alten Teilen der Reihe zurückwünsche.
Erinnert ihr euch noch an den Banger-Soundtrack aus Ocarina of Time? Den vermisse ich in Tears of the Kingdom schmerzlich. Es gibt keine wirkliche Musik, da ich vermutlich nur die Stille der Natur genießen soll. An den Ställen gibt es zumindest Eponas Lied in diversen Formen zu hören, doch einige eigene Musikstücke auf den Ohren wären mir lieber gewesen.
Außerdem machen die Beschäftigungen zwar immensen Spaß, doch die Belohnungen sind oft unzureichend. Häufig gibt es nur 100 Rubine als Belohnung, was für den Ausbau des eigenen Hauses oder die komplette Ausrüstungssammlung nicht ausreicht.
Der absolute Höhepunkt ist das erneute Sammeln der Krogsamen. Ich habe die hilflosen Wesen mit ihren viel zu großen Rucksäcken schnell links liegen gelassen, da ich nicht besonders scharf darauf bin, Hunderte Stunden für einen Kackhaufen ins Spiel zu investieren. Doch zum Glück lassen sich solche Aktivitäten ganz leicht überspringen.
Bugs sind mir während meiner Reise übrigens absolut nicht untergekommen. An ein, zwei Stellen habe ich mich in einer Ecke verkantet, doch dank der Teleportfunktion war das kein Problem. Nintendo hat hier ganze Arbeit geleistet.
Kommen mir die Tränen bei Tears of the Kingdom?
Den Spruch habt ihr vermutlich schon oft gehört: Fans werden es lieben und all diejenigen, die Breath of the Wild nicht mochten, werden auch mit Tears of the Kingdom nicht glücklich. Doch es stimmt tatsächlich: Tears of the Kingdom ist Breath of the Wild in anderer Form. Die Unterschiede sind groß genug, um einen Kauf der Fortsetzung zu rechtfertigen.
Wirklich positiv ist dem Spiel anzumerken, dass es nahezu ohne technische Fehler auf den Markt kam, was in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr ist. So, und ich verdünnisiere mich wieder nach Hyrule. Da hinten war noch ein Junge, der das blaue Hemd seines Vaters sucht. Ciao!
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom, Nintendo