Remakes und Remaster: Zwischen Innovationsbremse und Gelegenheit

  • Einige der besten, wenn nicht die besten Videospiele des noch jungen Jahres sind: Dead Space, Resident Evil 4 und Metroid Prime. Wir befinden uns aber nicht in den Nullerjahren, sondern wir schreiben 2023. Und die am besten rezipierten Spiele sind Remakes und Remaster.

    Teilweise sang- und klanglos untergegangen sind in den letzten Monaten Spiele, die etwas probiert haben und viel Geld gekostet haben: The Callisto Protocol und Forspoken beispielsweise.

    Sind Remakes und Remaster nun gut oder schlecht?

    Intuitiv möchte man sagen: schlecht. Gern wird das Argument bemüht, dass Remakes und Remaster wichtige Ressourcen für innovative Spiele-Entwicklung stehlen. Besonders gern wird das behauptet, wenn ein Remaster oder ein Remake in den Augen der Fans „nicht notwendig“ ist. The Last of Us Part I ist da beispielhaft zu nennen. Warum diese Neuauflage für Fans und vor allem Naughty Dog trotzdem Sinn ergibt, hatte ich hier mal erörtert.

    Metroid Prime – heute gefeiert wie vor 20 Jahren.

    Aber vermutlich ist es eher so, dass es diese Ressourcen für innovative, neue Spiele gar nicht gibt und Publisher stattdessen eben sehr gern Ressourcen für Remaster und Remakes bereitstellen. Denn sie kosten natürlich weitaus weniger Geld als eine neue Marke und sie sind erfolgversprechend.

    Denn wer legt schon unbeliebte Spiele neu auf? Natürlich gibt es viele Ausnahmen, aber die meisten sehr erfolgreichen Remaster und Remakes gibt es zu Klassikern, die schon damals beliebt waren. Resident Evil 4, Metroid Prime und Dead Space eben. Aber dass die Ressourcen für diese Neuauflagen stattdessen gleichermaßen auch in eine neue AAA-Marke gesteckt werden würden, ist vermutlich einfach nicht der Fall.

    Immer teurer, immer mehr Risiko

    Die AAA-Entwicklung wird immer teurer und Publisher sind immer weniger risikobereit. Es gibt sie natürlich, die ganz großen Singleplayer-Blockbuster. Aber die allermeisten sehr erfolgreichen Spiele basieren auch auf erfolgversprechenden Marken. Safe bets. Elden Ring – ein Soulslike von FromSoftware. Hogwarts Legacy – Harry Potter. God of War Ragnarök – na ja, God of War. Horizon, Zelda, Diablo, Final Fantasy … ihr wisst schon. Ja, sie sind auch wirklich gut. Aber es war auch vergleichsweise einfach, viel zu investieren.

    Überraschungshits wie Hi-Fi Rush oder großangelegte – und sich rechnende – neue Marken kann man im Kalenderjahr wahrscheinlich an einer Hand abzählen. Aber auf wie viele Remaster und Remakes müsste ein Publisher wohl verzichten, um eine neue AAA-Marke zu erschaffen? Und warum sollte er das tun? Eine Rechnung, die sich nicht trägt. Dass es weniger neue IPs gibt, liegt vermutlich nicht vorrangig daran, dass es mehr Remaster und Remakes gibt.

    Hi-Fi Rush von Tango Gameworks und Xbox Game Studios.

    Es ist eine Rechnung aus vielen Faktoren. Neben den risikoarmen Remastern und Remakes ist das natürlich die risikobehaftete und teure Entwicklung neuer Marken, aber auch, dass anderes schlicht lohnenswerter ist. Live-Service-Games und Mikrotransaktionen, das sind die Antreiber hinter größeren Investitionen. Dass auch das danebengehen kann, hat sich oft genug gezeigt. Aber Square Enix tat Forspoken vermutlich weitaus mehr weh als Babylon’s Fall.

    Ein Spiel, das nur einmal verkauft werden kann, aber ganz viel Geld kostet – auch dafür ist der Markt da, aber es ist weitaus schwieriger als noch vor einigen Jahren, hier große Sprünge zu machen. Und ohne die fest eingeplante DLC-Erweiterung geht schon mal gar nichts. Ja, der Trend geht sicher dahin, dass uns in Zukunft noch mehr Neuauflagen erwarten.

    Fluch oder Segen?

    Und nein, das ist natürlich (nicht immer) schlecht. Remaster und Remakes haben ihre Daseinsberechtigung, nicht nur aus Nostalgie-Gründen. Es spricht überhaupt nichts dagegen, Spiele wie Metroid Prime auf der jeweils aktuellen Plattform verfügbar zu machen. Im Sinne der Spiele-Konservierung sind insbesondere Remaster natürlich wertvoll.

    Es gibt noch viel zu viele Spiele, die viel zu schwer zugänglich sind. Crisis Core: Final Fantasy VII war vor der Reunion-Neuauflage nur für PSP erhältlich. Es gibt unzählige Beispiele von Spielen, die nach wie vor auf ihrer Originalplattform „gefangen“ sind. Jede Portierung und jedes möglichst originalgetreue Remaster hilft dabei, dass Spiele zugänglich bleiben. Speziell im Hinblick auf die immer wieder auf uns zukommenden Schließungen von digitalen Stores.

    Crisis Core Reunion beispielhaft für ein nicht nur sinnvolles, sondern dringend notwendiges Remaster.

    Es ist ja auch nicht so, als gäbe es keine Überraschungen und innovativen Ideen mehr. Aber schon lange springen hier natürlich Indie-Spiele in die Bresche, oft genug braucht es selbst dafür potente Geldgeber. Dass ein AAA-Singleplayer-Spiel noch einmal irgendein Rad neu erfindet, damit ist schlicht nicht mehr zu rechnen. Aber daran sind wohl nicht in erster Linie Remaster und Remakes schuld.

    Und jedes Remake ist auch eine Chance. Sie bieten oft genug die Gelegenheit, ihre Vorbilder sogar zu übertreffen und ganz für sich zu stehen, überhaupt erstmals Geschichten spielbar zu machen oder neue Geschichten zu schreiben. Final Fantasy VII Remake ist da natürlich ein Paradebeispiel, auch wenn das nicht jedem gefällt. Link’s Awakening für Nintendo Switch mit seiner ganz eigenen Diorama-Optik ist ein neues Erlebnis. Dem HD2D-Remake von Live A Live haben wir die erstmalige Lokalisierung des Spiels zu verdanken.

    Kein Selbstläufer

    Dabei sind Remaster und insbesondere natürlich Remakes kein Selbstläufer. Auf den ersten Blick ein sicheres Unterfangen ohne großen Aufwand. Aber wie viel hätte Capcom beim Remake von Resident Evil 4 auch falsch machen können? Man kann nicht mal eben „Gameplay modernisieren“ – denn das hat erheblichen Einfluss darauf, wie ein Spiel funktioniert und ob es noch funktioniert.

    Es ist nicht das Gleiche, ob man mit einer Über-die-Schulter-Kamera oder der klassischen Kamera durch Silent Hill läuft. Das macht etwas mit Silent Hill 2 und ich bin hier beispielsweise sehr gespannt, ob Bloober Team das auch realisiert. Ganz besonders mit den Remakes solcher beliebten Klassiker kann man auch verdammt viel falsch machen.

    Es wird immer wieder Kontroversen um Remakes und Remaster geben, speziell bei der Preisgestaltung und das ist auch gut so. Natürlich müssen wir Publisher nicht 60 Euro für lieblose, vielleicht nicht einmal technisch einwandfreie Portierungen in den Rachen werfen. Aber Remaster und Remakes sind bestimmt nicht per se schlecht und aller Voraussicht nach wird es ohnehin eher mehr als weniger davon geben.

    Silent Hill 2 – das wird spannend, in vielerlei Hinsicht.

    Bildmaterial: Zelda: Link’s Awakening, Nintendo; Live A Live, Square Enix, Nintendo, Historia; Crisis Core: Final Fantasy VII Reunion, Square Enix; Hi-Fi Rush, Bethesda, Tango Gameworks; The Last of Us Part I, Sony, Naughty Dog; Metroid Prime Remastered, Nintendo, Retro Studios; Silent Hill 2, Konami, Bloober Team

  • Außer dem Argument, daß Geld und Personal am ein Remaster oder Remake gebunden werden, die ggfs auch etwas neues hätten schaffen können, habe ich generell nichts gegen "den Remake" Wahnsinn", da es sich überwiegend um Titel handelt, die ich noch nicht gespielt habe und somit für mich eh Etwas "Neues" sind.
    Ich finde es gut, wenn alte Titel "in die Neuzeit" gehoben werden, und neben Hübscher Grafik und besserer Technik ggfs kleine Optionen wie Beschleunigung im Kampf u Fortbewegung ua bekommen.
    Ich habe selten Lust, alte Konsolen oder sogar Handhelds wieder auszugraben, um die Titel darauf wieder zu spielen(deswegen habe ich auch die meisten meiner alten Konsolen und Handhelds wieder verkauft/ verschenkt) Abwärtskompatible Konsolen sind da natürlich noch besser, weil man einfach die alten Sachen auf der neuen Hardware spielen kann. Aber ab und zu kommen wirklich hübsche Remakes dabei rum, wie zB Links Awaking, einen der Titel wo ich schon das Original sehr liebte, aber auch der neuen Optik mit seinem eigenen Charme wirklich etwas abgewinnen kann und damit etwas einzigartiges haben, was ich auch nicht missen möchte. Sehr positiv sind auch so Remakes wie Trails of Mana für mich, das ich endlich mal zu Ende spielen sollte XD

    Yuriko-toki.png

    ~Make of thyselves that which ye desire. Be it a Lord. Be it a God. But should ye fail to become aught at all, ye will be forsaken. Amounting only to sacrifices.~

  • Es kommt eben immer darauf an, was man nun remaked oder remastered.
    Spiele ab einen bestimmten Alter haben das Recht wieder neu aufgelegt zu werden, da es ja auch eine neue Generation von Spielern inzwischen gibt, die es damals noch gar nicht gespielt haben.
    Das sind dann auch meist Spiele, wo die Ressourcen wohl eher nicht von komplett neuen Ablegern abgezogen werden, da diese Reihen dann wohl eher vonder Bildfläche verschwanden und man so auch gucken will, ob es sich rentieren würde diese neu aufleben zu lassen. Da ist gerade Bandai ein gutes Beispiel mit Klonoa oder das bald kommende Baten Kaitos.
    Bei Spielen, die jetzt in der vorherigen Generation ers6 erschienen sind ist es dagegen sehr fragwürdig und die Wahrscheinlichkeit ist auch erheblich größer, dass Ressourcen unnötig verschwendet werden, was die Produktion neuer Ableger behindert.
    Allerdings kommt es hier und bei allen Remastern/remakes auch darauf an, wie viel Zeit man hineinsteckt. Ich erinnere mich an das Xenoblade Remake für die Switch, wo man offen kommuniziert hat, dass man eigentlich weitere Ideen hatte, um den neuen Epilog weiter auszubauen, dies jedoch dann die Entwicklung vom neuen Xenoblade beeinträchtigt hätte. Sprich ab den Punkt, wo die Ressourcen für das neue Projekt weggefallen wär, hat man einen Riegel vorgeschoben.
    Leder gibt es nicht viele Entwickler, die sowas frei kommunizieren, weshalb man als Spieler nicht wirklich weiß, wie die Ressourcen genutzt werden. Ob Remaster/Remakes nebenbei entwickelt werden, weil Ressourcen einfach über sind, die an wichtigerer Stelle gerade nicht gebraucht werden oder ob man dann doch wichtigere Projekte vernachlässigt.
    Als Negativbeispiele fallen mir da direkt Mario Kart und Donkey Kong ein. Da Mario Kart 8 nun auf der Switch nochmal rauskam, gibt es ein komplett neues Mario Kart nun mal tatsächlich erst für die nächste Konsole. Hat brachte nun zwar wirklich noch eine tolle Erweiterung mit dem Streckenpass, die auch preislich sehr fair ist aber Leute wünschen sich ja schon ein komplett neues Mario Kart.
    Bei Donkey Kong würde ich Brief und Siegel geben, dass das Remaster da ebenfalls der Grund ist, warum wir kein neues Donkey Kong auf der Switch bekommen. Das Franchise bekommt eben nicht so super viele Ressourcen zur Verfügung gestellt, als dass man ein neues Projekt, sowie ein Remaster stemmen würde. Dazu ist es für Nintendo nicht erfolgreich genug.


    Es unterscheidet sich also sehr von Fall zu Fall... Und natürlich gesellen sich dazu noch Remaster von Spielen, wo es wirklich keinen Sinn ergibt und man Ressourcen für sinnvollere Remaster verschwendet, wie es aktuell bei Tales of geschehen ist... Da wären Remaster wirklich sehr sinnvoll und wünschenswert bei so vielen Ablegern, doch stattdessen legt man erneut Symphonia neu auf... und dann nicht mal gut... (Gut hier ist offensichtlich, dass es nur ein billiger Cashgrab sein sollte)


    Letzten Endes kann man es allgemein nicht wirklich sagen, ob dieser Wahn nun positiv oder negativ ist. Es kann eben je nach Projekt in beide Richtungen gehen. Bei einem Resident Evil 4., welches schon wieder neu aufgelegt wird, verstehe ich den sinn auch wieder weniger. Allerdings ist das Franchise erfolgreich genug, um sowas nebenbei gestemmt zu bekommen ohne die Entwicklung neuer Ableger zu beeinflussen...
    Also joa... es ist, wie es ist. Solangs die Entwicklung neuer Spiele nicht beeinflusst, tut es letzten Endes eh keinem weh. Mehr Spiele sind erstmal immer gut. Wer die Neuauflage nicht braucht lässt es bleiben diese zu kaufen. Dafür werden sich sicher neue Spieler finden, die das Original verpasst haben. Und das ist ja erstmal immer was gutes^^

  • In sich ein guter Beitrag, gefällt mir. Ich persönlich bin ehrlich gesagt Remastered und Remakes sehr offen gegenüber, wie hier schon erwähnt wurde, bspw. für die Konservierung, um ein altes Spiel nochmal (frisch erleben) zu dürfen oder einfach weil es gute Spiele die heute noch Top sind. Natürlich gibt es auch Fragwürdiges, und es wurmt halt manchmal wenn es verschlimmbesserungen gibt (ich finde es bspw. extrem schlimm, wenn man ikonische Figuren verunstaltet / entschärft), allerdings wäre mein persönlicher Blick in der Hinsicht eher der Positiver Natur als der negativen.


    Ein "wichtiger" Aspekt denn ich aber bei Remastered,- und Remakes durchaus etwas Schade / enttäuschend finde, wenn halt - speziell wenn es ein großer Sprung ist, in vielen Fällen keine wirkliche Zugänglichkeit zu den Orginal Spielen da ist. Bspw. ich begeistere mich persönlich für die Remakes von Resident Evil 2 & 3, kann aber verstehen das es Leute gibt die das Orginal lieben oder welche die das OG auch mal spielen wollte,- für solche Leute ist es unglaublich schwer das noch zocken zu können. Deshalb bin ich super begeistert, wenns auch manchmal selten oder über Umwege ist, wenn das Orginal auch dabei ist (bei Remastered gerne mal direkt ins Spiel implementiert wo du per Tastendruck sogar switchen kannst). Doom 3 BFG hatte bspw. Doom 1+2 dabei. Und ich meine bei Odin Sphere konntest auch das orginal starten. Traurig ist es aber vorallem dann, wenn Publisher / Firmen bewusst den Weg gehen, ältere Spiele dann nicht mehr Zugänglich zu machen - damit sie die "Fans" zur neuen Version nötigen, siehe Blizzard mit Warcraft 3 - wo wir eine verschlimmbesserung bekommen haben und erstmal allen alten Fans der Zugang zum B.net genommen hat und du auch nicht mehr das Orginal Spiel über die Seite loaden könntest. Sowas ist einfach nur dreist.


    Was die Kontroverse zu Remakes & Remastered selbst betrifft, ist ein Punkt der mir aufgefallen ist und denn ich interessant (und irgendwie schräg) finde, das besagte "Kritiker" zu Remastered / Remakes gerne mal selber einfach nur Selektiv sind. Da wird "allgemein" über Remakes & Remastered gemault, aber selber in der Bio in den letzten 10 Jahren Spiele haben die ebenfalls Remakes & Remastered sind und abfeiern, die auch nicht mal wirklich was anders machen als die, über die man gerade mault. Das hat etwas von Doppelmoral, und selbst wenn man jetzt darüber Argumentieren würde, wegen der Menge, finde ich das ein Schwerpunkt gerne vergessen wird: Was rechtfertigt das eine Remake / Remastered zu existieren und das andere nicht. Es ist leicht als Fan - der bereits ein Remake zu seinen Lieblingsspiel bereits bekommes hat über andere Spiele zu echauffieren und von too much zu jammern, wäre die Situation umgekehrt würde man aber vielleicht am andere Ende stehen, und es anders sehen. Fairness halber bin ich da halt immer bisserl der Meinung wenn man sich ein Remastered / Remake gönnt (und feiert / mag) sollte man halt dann etwas die Füße still halten wenn andere IPs, Remakes & Remastered bekommen, und somit andere Fans mit ihren Lieblingsspielen bedient werden.

    Aktuelle Hauptspiele:

    PC: Last Epoch

    Xbox Series X|S: Valheim

    Playstation 5: - - -

    Nintendo Switch: Pokemon Violet

    Dauerbrenner: Diablo 4, Granblue Fantasy Relink

    Derzeitige Most Wanted: Last Epoch, Dragons Dogma 2,

    Highlights des Jahres: Granblue Fantasy Relink, Palworld

    Pausiert: Judgment, BG3, Zelda TotK, Resi 4 Remake, MH Rise

    Zuletzt Durchgespielt: Granblue Fantasy Relink (Kampagne)

  • Remakes sind mir bei weitem lieber als Remaster. Bei Remakes ist schon mal ne aktuelle Grafik vorhanden, passend zum Genre. 1:1 Remakes, oder aufwendige Remakes ist mir egal.


    Remaster sind nur bissle HD aufarbeitungen, das ma zu wenig. SE mit seiner Mischung aus Remake und Remaster wie bei Nier und Crisis Core find ich gut.


    Manche würden besser Remakes machen, bevor se neue Spiele machen die für die Tonne sind. Anstatt das Capcom nen Dino Crisis Remake macht, kommen se mit der Flopp Garantie Exoprimal um die Ecke, was totaler Schund wird.



    Mehr zum Diorama auf meiner Profilseite
    Mein Blog >Hier<
    Habe FFVII Remakes Guides und Hilfen auf ffdojo erstellt^^

  • Also ich persönlich nehme Remakes und Remasters in der Regel eher positiv wahr, da sie mir schon oft die Gelegenheit gegeben haben, Spiele nachzuholen, die ich damals verpasst habe und die ich sonst niemals gespielt hätte. Dazu zählen zum Beispiel auch Klassiker wie Secret of Mana, Grandia, Link's Awakening oder die Kingdom Hearts-Reihe mit den Remixes und auch auf dem Backlog habe ich noch einiges liegen (z.B. die .hack-Collection, Nier Replicant, Live a Live, Chrono Cross usw.). Auch das Baten Kaitos-Remaster und die Suikoden I&II-Sammlung werde ich mir sicherlich bei Zeiten zulegen, da ich beide Reihen nicht gespielt habe, und auch der Crossbell-Arc der The Legend of Heroes-Reihe ist ja in gewisser Weise ein Remaster. Ich denke, für diejenigen, für die die Spiele "neu" sind, weil sie sie damals verpasst haben, sind Remakes und Remasters eine tolle Gelegenheit, hochwertige, ältere Spiele in etwas modernisierter Version nachzuholen. Natürlich kann man im Einzelfall darüber streiten, wie gut ein Remake oder Remaster nun gelungen ist, aber prinzipiell bin ich dem Prinzip nicht abgeneigt.


    Gleichzeitig erscheinen jedes Jahr natürlich auch zahlreiche Portierungen, die ich persönlich von genuinen Remakes und Remasters abgrenzen würde. Digimon World: Next Order ist für mich zum Beispiel kein richtiges Remaster, auch wenn es in der Switch-Fassung 1-2 neue Features gibt. Trotzdem haben natürlich auch Portierungen ihre Daseinsberechtigung, da sie Spiele einer größeren Spielerschaft zugänglich machen, was ich persönlich immer positiv finde. Aber z.B. würde ich mich jetzt weniger über eine Tales of Xillia-Collection auf der PS5 freuen als über eine Tales of Destiny-Collection, da die Verfügbarkeit von Tales of Xillia in unseren Breitengraden einfach viel besser ist als die von dem deutlich älteren Tales of Destiny und dem nie lokalisierten Tales of Destiny 2.


    Ich freue mich natürlich auch immer über ganz neue Spiele, aber es ist jetzt auch nicht so, dass ich einen akuten Mangel an interessanten, neu entwickelten Videospielen zu beklagen hätte :P

  • Ich bin auch sehr offen für Remakes und Remaster. Ich finde Spielepräservierung unglaublich wichtig! Je mehr Klassiker uns zur Verfügung stehen, ohne, dass wir auf Emulation zurück greifen müssen, desto besser!
    Wobei ich aber immer der Ansicht bin, dass wir auch die Originale möglichst erhalte sollten und sie nicht durch Remakes ersetzen, vor allem, wenn die Neuauflage sich drastisch vom Original unterscheidet, aktuell würden mir da Resident Evil 2 und 3 einfallen, deren Originale dringend zugänglicher gemacht werden sollten!
    Persönlich bevorzuge ich aber auch Spiele, die zwar eine grundsätzlich neue Erfahrung bieten, aber die Essenz des Originals in sich tragen. Resident Evil 1, 4 oder vielleicht auch Trials of Mana? Immer gerne gesehen.
    Aber wenn ein Spiel sowohl das Gameplay als auch die Story stark verändert, wie in Resident Evil 3 oder Final Fantasy 7 muss ich echt sagen "warum macht ihr es dann? Macht doch ein neues Spiel draus".
    Denn solche "Reimagenings" eröffnen nicht das originale Spiel einer neuen Generation, sondern verfälschen das Erlebnis so dermaßen weit, dass, wie gesagt, man auch gleich ein neues Spiel mit erfrischendem Setting draus machen würde. Sie verfremden das Bild des Originals gegenüber neuen Spielern und lassen sie denken "ach, SO war die Geschichte damals?" wenn es schlicht nicht stimmt.
    Von Reimagenings nehme ich daher lieber Abstand (auch wenn sie als eigenständige Spiele okay sein können), aber Remakes, die die originale Erfahrung mit neuen interessanten Mechaniken anreichern nehme ich gern! Das Remake von Resident Evil 1 ist für mich hier der goldene Standard und ich hoffe, Resi 4 nimmt sich hier ein gutes Beispiel (und nach allem, was ich gesehen habe, könnte das sogar sein).


    Und mein Appell an alle: Spielt gerne auch mal ältere Spiele. Ich weiß, es kommen jedes Jahr hunderte neue Games raus, die um eure Aufmerksamkeit buhlen, aber auch ältere Spiele können erfrischende Erfahrungen bieten, die es heutzutage nicht mehr gibt. Oder habt ihr in letzter Zeit ein klassisches Zelda-Spiel gesehen (dass keine Neuauflage ist)? Ich glaube nicht.
    Verabschiedet euch von dem Gedanken von "veralteten Spielmechaniken oder Steuerungstypen" und nehmt euch die Zeit, euch damit auseinander zu setzen. Sie sind oft nicht veraltet, sondern schlicht anders. Die Spiele waren oftmals auf solche Spielmechaniken ausgelegt und wenn ihr euch damit beschäftigt, werdet ihr dann merken, dass viele Spiele auch heutzutage problemlos spielbar sind, wenn ihr euch eingefuchst habt!


    Lange Rede, gar kein Sinn: Alte Klassiker sollten so gut wie möglich zugänglich sein, nach Möglichkeit sollten wir die Originale bewahren und wir sollten uns vor diesen Spielerfahrungen nicht verschließen.
    Ich denke, das könnte das Gamingleben absolut bereichern. ^^

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    Das Leben ist wie ein Roguelike mit Permadeath-Mechanik.

    Wer hat sich diesen Schwachsinn eigentlich ausgedacht?

  • Vieles wurde ja bereits gesagt, aber ich gebe auch noch meinen Senf dazu.


    Ich bin offen für Remaster und Remakes. Ich kaufe sie schließlich auch.
    Der entscheidene Faktor ist hier, dass viele Spiele dadurch nicht mehr "eingesperrt" bleiben sondern einer breiteren Masse (wieder) zugänglich gemacht werden und neue Fans gewinnen können.


    Die Frage ist natürlich: Ist bei Spiel X ein Remaster oder gleich vollständiges Remake sinnvoll bzw. notwendig?
    Viele Spiele profitieren jedenfalls davon, wenn man sie von Grund auf neu erstellt, damit sie zugänglicher werden. Kann natürlich die "alten Hasen" verärgern bzw zum gegenteiligen führen, aber eine Frischekur tut manchen Spielen einfach gut.
    Manche Spiele sind aber schon von sich aus gut genug so wie sie sind, weshalb ein Remaster völlig ausreicht und nur Anpassungen/Verbesserungen/Quality of Life benötigen.


    Da es ein persönlicher Wunschtitel von mir ist, bringe ich ihn auch gerne immer wieder vor:
    Chrono Trigger bekam gefühlt 1000 Ports, welche teilweise mit Problemen zu kämpfen haben. Die DS Version sollte allgemein als die Ultimative Version gelten allerdings ist diese abgesehen von Gebrauchtmarkt nicht mehr zugänglich. Dazu verspielte man die Chance einer ordentlichen Lokalisierung.
    In meinen Augen hat das Spiel ein ordentliches Remake verdient, um daraus ein großartiges 3D Spektakel zu machen. Die Anime Sequenzen, die es damals erstmalig beim PS Port gab, waren schon ein kleines Highlight, um ein was-wäre-wenn-Gefühl zu bekommen.



    Mit der Schließung des Nintendo 3DS/Wii U eShops sind ab dann auch viele Spiele nicht mehr zugänglich und obwohl z.B. Ocarina of Time und Majora's Mask dort schon ihre mMn recht guten Remakes erhalten haben, fehlt das Erlebnis auf der großen Konsole.

  • Remaster und Remakes machen auch Sinn, bei Spielen die nicht mehr zugänglich sind, wie die Shadow Hearts Reihe, Koudelka oder Skies of Arcardia.


    Aber Remakes zu bestehende Spiele machen auch Sinn.

    Signatur fängt hier an...


    Currently Playing:

    Rise of the Ronin(Playstation 5)

    Resident Evil 2(PSX Mini)


    Abandoned:


    Terminated:

    Final Fantasy VII Rebirth(PlayStation 5)

    Resident Evil Remake(Playstation 5)

  • Chrono Trigger bekam gefühlt 1000 Ports, welche teilweise mit Problemen zu kämpfen haben.

    Ich bin einfach mal sehr überzeugt, dass hier irgendwann noch ein Remake ansteht. Ist schon bizarr, dass Chrono Cross ein Remaster bekam, aber Chrono Trigger noch nicht. Und SE hat schon obskureren Titeln eine Neuauflage spendiert. Ist nur eine Frage der Zeit, sag ich dir. ;)



    obwohl z.B. Ocarina of Time und Majora's Mask dort schon ihre mMn recht guten Remakes erhalten haben, fehlt das Erlebnis auf der großen Konsole.

    Die 3DS-Versionen als Remaster auf Switch, Let´s Gooooooooooooooo!

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    Das Leben ist wie ein Roguelike mit Permadeath-Mechanik.

    Wer hat sich diesen Schwachsinn eigentlich ausgedacht?

  • Wir brauchen einfach Remaster!


    Wir sind mittlerweile an einem Punkt angelangt wo es so viele JRPGs gibt, für die mein Leben nicht ausreicht sie alle gespielt zu haben.


    Das Problem was sich daraus ergibt lautet: „Selektion“. Ich bin gezwungen bewusst Spiele wegfallen zu lassen auch wenn sie evtl. wunderbare Lebenserfahrungen gewesen wären.
    Der Drang danach ständig immer wieder „neue“ Spiele produzieren zu wollen beunruhigt mich total. Ich habe letztes Jahr mein Kaufverhalten drastisch zurückgeschraubt! Ich habe in den letzten Jahren viele alte Spiele nachgeholt und dafür neue Spiele liegen gelassen und trotzdem komme ich nicht hinterher!


    Irgendwann ists einfach mal gut!
    Konzentriert euch auf 1 bis 2 neue Produktionen im Jahr und fangt an eure Spielebibliothek wieder komplett neu aufzulegen. Keine einzelnen und fragwürdig heraus gepikten Sonderbehandlungen. Sondern chronologisch von A-Z. Die PSX Games sind beinahe 30 Jahre alt. Keine Wurst von heute weiss was ein Jade Cocoon ist, geschweige denn Xenogears.
    Ich erwarte ja nichtmal irgendwelchen quality of live Mist. Sondern einfach nur nochmal nen Reprint für aktuelle Hardware! WTF?!

  • Keine Wurst von heute weiss was ein Jade Cocoon ist,

    Ich hab grade mal Just for Fun danach gesucht und bin überrascht. Ein Ghibli Spiel mit einer scheinbar ziemlich guten deutschen Synchro.
    Der 2. Teil scheint dagegen nur auf komplett englisch gewesen zu sein. Traurig.

  • Keine Wurst von heute weiss was ein Jade Cocoon ist,

    Klar, hab ich noch und spiele es heute noch. Ich habe sogar damals einen Thread hier im Forum erstellt, als man mich noch Noctis_Thanatos nannte. :thumbup:
    [PS1/PS2] Jade Cocoon : Die Tamamayu-Legende + Jade Cocoon 2


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    Ein Ghibli Spiel mit einer scheinbar ziemlich guten deutschen Synchro

    Nicht so ganz, es war ein Spiel vom Entwickler Genki, in Zusammenarbeit mit Studio Ghibli. Ich weiß ich bin pingelig. :D

    Signatur fängt hier an...


    Currently Playing:

    Rise of the Ronin(Playstation 5)

    Resident Evil 2(PSX Mini)


    Abandoned:


    Terminated:

    Final Fantasy VII Rebirth(PlayStation 5)

    Resident Evil Remake(Playstation 5)

  • Zitat

    Klar, hab ich noch und spiele es heute noch. Ich habe sogar damals einen Thread hier im Forum erstellt, als man mich noch Noctis_Thanatos nannte.

    Du bist auch keine Wurst von heute.
    Wir sind Schimmelkäse von vorgestern.