Der YouTube-Channel „Did You Know Gaming?“ widmete sich kürzlich einem „Star Fox“-Ableger, der nie das Licht der Welt erblickt hat. Die Rede ist von Star Fox Armada, das von den Retro Studios für Wii U erdacht wurde, über das Stadium eines Pitches aber nie hinauskam. Did You Know Gaming sprach in dem Kontext mit Eric Kozlowsky – einem ehemaligen Künstler des Studios, der das Konzept für „Armada“ aus dem Boden stampfte.
Star Fox in Puppenspiel-Optik
Kozlowsky habe hier die Vision eines „Star Fox“-Ablegers gehabt, das auf eine Puppenspiel-Optik setzt – ganz ähnlich, wie sie früher auch für die Promotion der Serie eingesetzt wurde. Außerdem habe sein Konzept einen großen Fokus auf den Multiplayer gesetzt. SpielerInnen sollten zudem wieder hauptsächlich – nach den Abenteuern zu Fuß in Star Fox Adventures – im Cockpit eines Raumschiffes Platz nehmen und an Weltraumkämpfen teilnehmen.
Die Handlung hätte sich auf den Wiederaufbau von Corneria und dem Lylat-System konzentriert – SpielerInnen hätten also Ressourcen sammeln und Verbündete aus nahegelegenen Systemen gewinnen müssen. So hätten sie im Folgenden ein Geschwader aufgebaut – sowohl innerhalb der Geschichte als auch mit Freunden.
Im Gegensatz zu den kurzen linearen Erfahrungen der früheren Titel, hätte „Armada“ auf einen „Great Fox“ als Missionsbasis gesetzt, von der aus man sein weiteres Vorgehen geplant und Ressourcen in die eigene Ausrüstung investiert hätte – auch optionale Nebenquests werden genannt. Alles ein bisschen so also, wie wir es mit der Normandy aus Mass Effect kennen.
Kozlowsky erklärt weiter, dass die Handlung im Koop-Modus hätte spielbar sein sollen. Ein/e SpielerIn hätte hier die Steuerung des Schiffs via TV übernommen, während der/die andere sich den Geschützen und der Reparatur gewidmet hätte.
Invasionen und Kopfgelder
Spannend klingen auch die Multiplayer-Pläne, die Kozlowsky und sein Team schmiedeten. Demnach habe man über eine Mechanik nachgedacht, die den Invasionen aus den „Souls“-Titeln ähnelt. Andere SpielerInnen hätten in die eigene Mission einfallen sollen – hier wäre auch das Miiverse integriert worden. SpielerInnen hätten hier etwa Kopfgelder auf schurkische SpielerInnen aussetzen können. Spannend!
Nicht verwunderlich, dass Kozlowsky die Hauptverkaufsargumente in den Online-Features des Titels sah. Er geht sogar so weit, zu sagen, Star Fox Armada sollte „Nintendos ganz eigenes Star Wars“ werden. Tja, hätte.
Entwickelt wurde Star Fox Armada letztlich nie. Aber warum? Kozlowsky habe dem Management von Retro Studios 2013 den Titel vorgestellt – von Nintendo sei es aber nie gesehen worden. Er ist sich sicher, dass die Führung der Retro Studios und Nintendo-Produzent Kensuke Tanabe mit Nintendo Japan gesprochen haben, welche Richtung für das Studio die sinnvollste sei. Star Fox Armada schien nicht mit diesen Plänen kompatibel. Schade.
Stattdessen folgte 2016 Star Fox Zero, das zum am schlechtesten verkauften Titel der Serie avancierte. Seitdem ist es still um Star Fox geworden. Vielleicht kramen die Retro Studios – nach Metroid Prime 4 – ja doch nochmal nach den alten Plänen?
Hättet ihr gern Star Fox Armada gespielt?