Auf vielfachen Wunsch einzelner Personen gibt es es auch dieses jahr wieder eine Neuauflage "meines" Standardthreads. An den Richtlinien hat sich zu den Vorjahren nichts geändert:
Die beeindruckendsten Spiele 2021
Die beeindruckendsten Spiele 2020
Die beeindruckendsten Spiele 2019
Die beeindruckendsten Spiele 2018
Die beeindruckendsten Spiele 2017
Es ist zwar noch nicht ganz Dezember, aber da ich zum Erstellen dieses Threds inklusive eigener Jahres-Top-3 immer ein bisschen Zeit brauche und ich selbige heute gerade zufällig habe, möge man mir nachsehen, dass ich dieses Jahr bereits am Vortag des ersten Adventskalendertürchens mit meinem Jahresrückblick um die Ecke komme. Dafür habt ihr bei Interesse umso mehr Zeit, euch einen Kopf zu machen, was ihr hier reinposten wollt.
Nach dem in Sachen Neuerscheinungen recht starken 2021 habe ich in diesem Jahr mal wieder weniger aktuelles Zeug, ja allgemein für meine Verhältnisse wenig gespielt (weshalb ich mich auch in Sachen Posts die letzten Monate etwas rar gemacht habe). Liegt hauptsächlich daran, dass ich nach dem Wegfall vieler Coronamaßnahmen im Frühjahr die Gunst der Stunde genutzt habe, mich wieder verstärkt meiner 2020/2021 sträflich vernachlässigten zweiten großen Leidenschaft zu widmen: der Musik - sprich: hab' endlich wieder Konzerte gespielt und ebensolche besucht. Wer weiß, wie lange ich beides noch in gewohnter Manier tun kann, denn erstens werde ich nicht jünger und zum Zweiten ist ungeklärt, wie viel solchen Luxus die Inflation künftig noch zulässt (möglicherweise laufen wir 2023, genau hundert Jahre nach der letzten Hyperinflation, wieder mit Wäschekörben voller Geldscheine zum Einkaufen ).
Von den von mir dieses Jahr gespielten und tatsächlich auch im Jahr 2022 erschienen Titeln hat mich auch nur weniges wirklich beeindruckt, so dass mein Jahressiegerpodest 2022 nach einigermaßen skurrilen Kriterien besetzt werden musste.
3. Valkyrie Elysium
Valkyrie Elysium, was soll ich dir bloß sagen? Ich habe dich besiegt und die Genugtuung darüber wiegt dermaßen schwer, dass ich (weil die unmittelbare Konkurrenz ihrerseits ebenfalls keine Glanzleistungen vollbrachte) dafür die Bronzemedaille zu verleihen bereit bin - Glück gehabt. Bleibt zu hoffen, dass sich das Spiel oft genug verkauft, um die Zukunft der Reihe zu sichern - die dann aber hoffentlich von weniger aufs Kämpfen reduzierten Titeln geprägt ist. Spaß kann es zwar dennoch irgendwo machen, aber es bleibt eben reichlich platt.
2. Stray
Hier waren zur Verleihung von Silber keine großen Gewissenskonflike nötig, denn Stray ist wirklich ein gelungenes, originelles, wenn auch nicht allzu umfangreiches Spiel - aber auch nicht wirklich zu kurz, denn man hat am Ende nicht den Eindruck, dass es etwas gefehlt hätte. Und wer sagt eigentlich, dass eine Open-World unbedingt groß sein muss? Wenn sie ordentlich ausstaffiert und dem Spielerlebnis dient, tut es auch ein kleine. Obendrein ist es immer wieder schön, sich mit Titeln zu befassen, die sich gegen den Trend nicht aufs Kämpfen fokussieren. Man muss wahrlich kein Katzennarr sein, um es gut zu finden, aber es hat sicher nicht geschadet, dass man die Hauptrolle einer Katze zugewiesen hat.
1. Atelier Sophie 2
Das Atelier-Fanchise pflegt bei mir bis heute ein gewisses Schattendasein und nicht alles, was die Reihe so ausspuckt, findet mein Interesse. Aber es gibt eben doch gelegentlich ein paar Perlen - wie eben Atelier Sophie 2. Dabei war für mich weniger ausschlaggebend, dass es die Fortsetzung von Atelier Sophie ist, sondern eher die doch deutliche spielerische Ähnlichkeit mit Atelier Lulua, welches mir auch schon recht gut gefallen hat. Man kriegt mit Atelier Sophie 2 einfach ein sehr stressfreies, natürlich gewohnt craftinglastiges JRPG geboten, in dem man sich gemütlich fallen lassen kann. Dafür kann ich am Ende eines zwiespältigen Gamingjahres schon mal die Spitzenposition vergeben, auch wenn das RPG-Rad hier freilich nicht neu erfunden wird.
Enttäuschungen:
Edge of Eternity
Es tut mir mehr als nur ein bisschen weh, das Spiel hier zu nennen, weil ich mich sehr darauf gefreut hatte, aber wenn Unspielbarkeit, sei es gewollt oder durch Schlamperei, zum Konzept wird, kann sich kein Entwickler auf mein Wohlwollen verlassen.
Monochrome Mobius: Rights and Wrongs forgotten
Hier gibt nicht das Spiel selbst Anlass zur Kritik (denn ich gehe davon aus, dass es gut ist), sondern die desolate Releasepolitik, bei der wir armen Europäer mit einem Steam-only-Release abgespeist wurden. Wir wissen selbstverständlich alle, dass die Steam-Community wie blöd auf dieses Spiel gewartet hat. und es darum seit Release rauf und runter daddelt. Oder irre ich mich da etwa?
Erwähnenswertes:
Grow: Song of the Evertree
Das Spiel landete bei mir in einer Art "toten Zone" - es kam schon schon Ende 2021 raus, aber ich konnte mich erst 2022 damit befassen, so dass es es nicht in meiner Jahresliste landen konnte, obwohl es der Bronzemedaille eigentlich würdiger gewesen wäre, als jener Titel, der sie abgestaubt hat. Vom Entwickler Prideful Sloth hat mir 2017 schon Yonder: The Cloud Catcher Chronicles sehr gut gefallen. Ich mag den fast schon "rebellischen" Ansatz dieser Spiele, in denen Kämpfen nicht die Bohne eine Rolle spielt, während andere Entwickler sich bezüglich der Kampfsysteme dumm und dusselig grübeln.