Titel | Mario Strikers: Battle League Football |
10. Juni 2022 | |
Nintendo | |
10. Juni 2022 | |
Nintendo | |
10. Juni 2022 | |
Nintendo | |
System | Nintendo Switch |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Next Level Games |
Genres | Sport, Fußball |
Texte |
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Vertonung | – |
Nintendos bekannter Klempner… Was macht Mario eigentlich so, wenn er mal nicht die Welt retten muss? Diverse Spin-off-Titel zeigen, dass Mario durchaus vielen „Hobbys“ nachgeht. Mit seinen Kumpanen und auch Widersachern misst er sich oft in Minispielen in Mario Party, Prügeleien finden in Smash statt. Doch auch viele Sportarten beherrscht er. Während üblicherweise in Tennis oder Golf sich ziemlich nah an das reale Regelwerk gehalten wird, so ist es in „Strike“ ganz anders.
Nintendo und Entwickler Next Level Games lassen Mario und Co. in Mario Strikers: Battle League Football nach 15 Jahren wieder auf das Strike-Feld zurückkehren. Legt das harte Fußball-Spin-off eine überzeugende Glanzparade hin oder kassiert es doch negative Kommentore?
Da ist doch was Foul!
Stellt euer Strike-Team aus einer Auswahl von elf Charakteren zusammen. Los geht die Partie. Fünf gegen Fünf. Das Runde muss ins Eckige. Pässe, Grätschen, Schüsse – das sind einige Mittel zum Zweck. Doch während sich regulärer Fußball gehobener abspielt, ist Strike deutlich brutaler. Grätscht oder tackelt eure Gegner jederzeit, um ihnen den Ball abzunehmen oder um sie aus dem Weg zu räumen. Ein Stoß in die Banden bedeutet einen elektrischen Schlag, der Striker für einige Sekunden ausknockt.
Ähnlich wie in Mario Kart tauchen auf dem Strike-Feld zufällig ?-Blöcke auf, die grüne und rote Panzer, Bananenschalen, Pilze, Sterne und Bob-ombs enthalten können. Diese Gegenstände können in Matches dabei helfen, gegnerische Striker für kurze Zeit auszuschalten und sich einen günstigen Moment für einen Torschuss zu eröffnen.
Die Krönung eines Spielzugs geschieht durch einen Hyperschuss. Neben den Item-Blöcken ploppen auch Strike-Kugeln ab und an auf dem Feld auf. Sammelt diese ein und ihr könnt innerhalb der nächsten 20 Sekunden einen mächtigen Hyperschuss abfeuern. Dafür wird A gedrückt gehalten und danach muss auf einer Leiste das optimale Timing abgepasst werden. Der Striker setzt zum beeindruckend inszenierten Schuss an. Der Torwart hängt sich rein, um den gefährlichen Angriff abzuwehren. Kann der Schuss nicht geblockt werden, zählt das Tor sogar doppelt!
Grätschen will gelernt sein
Bevor es ans Eingemachte geht, bekommen wir von Fußbot, einem neuen Nebencharakter, allerlei Dinge in Sachen Strike erklärt. Wie wird getackelt, geschossen, gepasst? Auch fortgeschrittene Techniken wie perfekte Schüsse, Steilpässe und Team-Tacklings werden erläutert, sodass das brutale Gekicke doch etwas mechanische Tiefe aufweist. Alles wird erst von Fußbot in kurzer Text- und Bildform gezeigt, danach sollen wir uns selbst an den Techniken probieren. Meist dreimal durchführen, dann geht es weiter. Zum Schluss einer Tutorial-Einheit sollen dann alle gelernten Techniken gegen agierende Gegner erneut durchgeführt werden.
Nicht allzu viele Modi
Genug im Tutorial herumgestöbert. Wir wollen Strike spielen! Das funktioniert im „Einzelspiel“-Modus in diversen Konstellationen an einer Konsole mit bis zu acht Spielern. Bis zu vier Konsolen verknüpfen sich im lokalen Modus, sodass auch hier insgesamt acht Spieler, je zwei pro Konsole, zocken können.
Im Online-Modus können ebenfalls zwei Spieler an einer Konsole antreten und zwar gegen zufällige Gegner, gegen Freunde oder mit Freunden online gegen zufällige Gegner. Der Online-Modus zeigt sich als solide, in meinen Matches gegen zufällige Gegner kam es nur selten zu Lags.
Für Einzelspieler stehen noch die Pokalturniere bereit. Ähnlich wie Cups in Mario Kart, müssen wir uns durch ein Turnier kämpfen, um am Ende den Pokal zu ergattern. Die sechs Pokalturniere sind alle etwas anders ausgelegt. Im Kombopokal treten wir gegen Teams an, die gut im Passen sind. Technikversierte Gegner stehen uns beispielsweise im Trickpokal gegenüber. Für den erstmaligen Sieg erhalten wir eine gute Menge Münzen, danach nur noch einen Bruchteil, sodass sich das mehrmalige Wiederholen der Pokalturniere nicht sonderlich belohnend anfühlt.
In Sachen Online-Modus steht da auch der Strikers-Club zur Verfügung. Innerhalb eines Saisonsystems spielen Striker für ihren Club (eigens erstellt oder beigetreten) um eine hohe Saison-Platzierung oder den Aufstieg in eine höhere Liga. Diese Saisons dauern etwa eine Woche an und bescheren dem Club durch das Spielen von Matches Chips zur kosmetischen Anpassung des Stadions und Spielern nebenbei durch die Erfüllung von Saisonzielen auch Münzen.
Wo sind die Inhalte?
Das war es auch schon. Im Grunde gibt es die Möglichkeit, Matches zu spielen, in Pokalturnieren anzutreten und in Saisons für den Strikers-Club zu kicken. Viel mehr scheint für die Strikers-Reihe auch nicht üblich zu sein, der Wii-Ableger hatte da noch Herausforderungen für jeden spielbaren Charakter. Zeitgemäß wirkt es nicht, wenn der Vorgänger in Sachen Inhaltsfülle nicht übertroffen wird. Im Gegenteil: Die Striker-Riege wurde im Vergleich zum letzten Titel von zwölf auf elf Charaktere geschrumpft. Sidekicks wie Koopas, Buuhuus oder Shy Guys gibt es nicht mehr, das eigene Team besteht quasi aus „Kapitänen“, wie sie in den Vorgängern genannt wurden. Arenen gibt es nur noch fünf, die allesamt keine Gimmicks mehr aufweisen.
Etwas Wiederspielmotivation bietet Ausrüstung. Jedem spielbaren Charakter kann für gesammelte Münzen Kopf-, Brust-, Arm- und Beinrüstung spendiert werden, die auch die Charakterwerte anpassen. Somit gibt es noch einen Individualisierungsaspekt, um die Striker etwas an den gewünschten Spielstil anzupassen. Insgesamt sechs Rüstungssets gibt es für jeden Striker zu kaufen, deren Teile auch untereinander gemixt werden können. Doch was ist, wenn auch alle Rüstungsteile erworben wurden?
Nintendo und Next Level Games haben zumindest bereits angekündigt, dass weitere Inhalte per kostenlosen Updates nachgereicht werden. Darunter befinden sich auch neue Charaktere. Wann diese Inhalte kommen und in welchem Umfang das gesamte Spiel noch wachsen wird, ist ungewiss. Ich vermute aber nicht, dass sich der Umfang von Mario Strikers: Battle League Football per Patches drastisch verändern wird, wenn von vornherein nicht gesagt wird, was noch erwartet werden kann. So wirkt das Endprodukt durchaus halbgar und Spieler ohne Internetzugriff oder Nintendo-Switch-Online-Abo erwerben für den Vollpreis des Titels eine noch abgespecktere Version.
Immerhin sieht es cool aus
Etwas Lob soll aber dennoch gegeben werden. Die Charaktermodelle, Animationen sowie Spezialeffekte sind sehr gelungen. Jeder Hyperschuss strotzt nur so vor geballter Energie, die ziemlich gut rübergebracht wird. Es macht auch Spaß, den Strikern bei ihrem Torjubel oder Ärger bei kassierten Toren zuzuschauen. Perfekt flüssig läuft das Spiel nicht, allerdings tauchen die minimalen Framerate-Einbrüche so selten auf, dass sie kaum auffallen. In Sachen Sound wird auf rockig-fetzige Musik gesetzt. Passt zum Spielgeschehen, doch manche Melodien sind dann im Spielverlauf irgendwann ausgelutscht. Vor allem die Musik im Tutorialbereich möchte ich nicht mehr hören.
Fazit
Es ist schwer, Mario Strikers: Battle League Football zu empfehlen. Auf der einen Seite steht das durchaus spaßige Gameplay, welches einfach zu lernen ist, aber dennoch durch diverse Extra-Techniken über mechanische Tiefe verfügt. Für ein paar Runden Pseudo-Fußball mit Mario-Charakteren taugt das Spiel durchaus. Doch das Gesamtpaket lässt zu wünschen übrig. Einzel- und Offline-Spieler schauen ziemlich schnell in die Röhre, denn außer normalen Matches und Pokalturnieren bietet Battle League Football nicht viel für sie. Online können wir für den Strikers-Club antreten, aber auch das ist im Endeffekt nur ein Modus, in dem normale Matches gegen andere gespielt werden. Weitere Inhalte werden kostenlos nachgeliefert – einerseits nett, andererseits wirft das die Frage auf: Ist das Spiel in der jetzigen Form überhaupt fertig? So wirklich zufriedenstellend ist das Endprodukt leider nicht.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Mario Strikers: Battle League Football, Nintendo, Next Level Games