[ Inhalt ]
Saraykeht ist die bedeutendste der Sommerstädte, unermesslich reich und vor Leben pulsierend, ein Hort des Friedens und des Fortschritts.
Dies verdankt sie vor allem dem magischen Wesen Samenlos – und dem Zauberdichter Heshai, der als Einziger diese mächtige Kreatur unter
Kontrolle halten kann.
Aber leider hat Saraykehts sagenhafter Reichtum den Neid seiner galtischen Nachbarn erweckt, die skrupelos auf den Untergang der Metropole hinarbeiten.
So hängt das Überleben Saraykehts allein an Heshai – und an Samenlos, der sich jedoch aus der lebenslangen Bindung an den Dichter befreien möchte – koste es, was es wolle…
[ Meinung ]
Daniel Abraham erzählt seine Geschichte auf verschiedenen Handlungs / Charakter / Stil Ebenen. Hauptsächlich eher ungewöhnlich leise. Teils
sehr ausführlich in Charakter und Umgebungsbeschreibung und dann wieder kurz und knackig. Es scheint als "dichte" er stellenweise selbst diverse
Passagen zusammen.
Dadurch wird sein Schreibstil gesamt betrachtet gewöhnungsbedürftig. Dennoch niemals langweilig. Selten laß ich solch kluge und unaufgesetzten
Satzbauten wie bei Sommer der Zwietracht. Diese Schreiberische Wechselwirkung von atmosphärischer Wortdichte und kurzen prägnanten
Beschreibungen, dürfte nicht bei jederman gefallen finden.
An vielen Stellen steckt eine tiefere Melancholie hinter seinen Texten. Lässt man sich darauf ein, entfaltet sich ein äußerst kluges Werk mit
Essenziellen Fragen, Deutungen und glaubwürdigen Charakteren. Hier entsteht schwermütig poetische Wortmalerei die zu beeindrucken vermag,
geht man unvoreingenommen an dieses Werk.
Bei Sommer der Zwietracht agieren keine Testostoron gedopten Krieger. Hier handeln, verzweifeln, lieben, zerbrechen und sterben ganz normale
Menschen mit Stärken und Schwächen.
Man muss sich mit den Magischen Städten auf ein Werk einstellen, welches in Richtung… hmmm Menschliche Tragödie driftet. Untergenre Social Fantasy.
Die Charaktere wurden von Abraham ungewöhnlich gut herausgearbeitet. Solch fein beschriebene Charaktere hatte ich schon länger nicht mehr in
Buchform kennen gelernt. Sei es Amat, die stolze Sarayketherin, die nach vielen Jahren erleben muss wie ihre scheinbar heile Welt zusammenbricht.
Oder der von Selbsthass zerfressene Heshai, der den ganzen Tag lieber säuft anstatt seinen Schüler Maati zu unterrichten.
Ebenso der brilliante fast schon diabolisch wirkende Samenlos. Hier wird ganz ganz großes Charakter Panoptikum geboten.
Auch absolut fantastisch gestaltet Abraham seine Welt. Er baut fremdartig wirkende Dinge und Lebensgewohnheiten ein. Seien dies nun verschiedene Gestiken aber auch die Ess und Trinkgewohnheiten der Menschen in Sarayketh. Da gibt es so Dinge wie Frischkäse mit Apfelschnitten, Brotsuppen oder Rauchtee.
Da tauchen Dinge wie die Feuerhüter oder aber auch kuriose Zeitangaben auf. Zeit wird in dieser Welt in "Handbreit" angegeben. Auch interessant... die Saraykether verfügen scheinbar über keinerlei Beutel, Taschen etc. Alles wird in ihren weiten Ärmeln der Kleidung transportiert.
Was man Abraham seinem 1. Band ankreiden könnte, ist die Tatsache, dass er manche Dinge dann doch nicht genauer erklärt (s. Endungen, etc.).
Hier wäre wenn man es nicht schon im Buch selbst tut, eine kleine Erklärung am Ende des selbigen Gold wert gewesen. Eventuell soll man als
Leser die Erklärung ja auch selbst finden.
Dieser persönliche Gedankengang würde dem Buch schlussendlich auf alle Fälle noch mehr zu Gesicht stehen.
Achtung!
Copy & Paste Review!
Das bekackte Layout liegt nicht an mir