Ich hab in meinem Schrank seit knapp einem Jahr Bücher über japanische Grammatik und ein Bilder-Wörterbuch. Zudem lerne ich wenn die Zeit es erlaubt noch die Schriftzeichen (auch schreiben). Ich bin schon seit meiner Kindheit mit der asiatischen Kultur warm und wollte immer mal Urlaub dort machen. Mit dem Gedanken hab ich schon als junger Bursche gespielt. Ist nun gut 12-13 Jahre her. Allerdings wollte ich noch mein Abitur hinter mich bringen. Haha, ja und dann kam die Liebe ins Spiel. Seit 3 bis 4 Jahren kommen immer wieder diese Gedanken, dass es mir hier in dem Land keinen Spaß mehr macht.
An der Stelle muss man sich aber auch mal fragen, warum? Man sollte sich wirklich selbst reflektieren. Bist du dir wirklich sicher, dass du deine Sicherheiten die du hier hast aufgeben willst? Für mich ist es kein Problem. Ich verkaufe Hab und Gut und bin weg. Meiner Frau ist es auch egal, was die Kinder angeht, da ist es uns nicht ganz so egal, aber es sind Kinder die kommen schneller klar, als man denkt. Was hält mich also hier? Meine Eltern sind alt. Ich hab Geschwister die nach denen gucken können. Die wollen aber auch weg. Mein Job macht mir unheimlich viel Spaß, werde ich einen ähnlichen Job vor Ort finden, oder muss ich mich extrem anpassen und einen komplett anderen Weg gehen, den ich mir erarbeitet habe. Will ich das?
Es sind ganz essentielle Fragen, die geklärt werden, bevor man diesen Schritt geht.
Im Allgemeinen würde ich mir, weil es eben eine ganz andere Seite der Welt ist von anderen Eindrücke holen. Wirklich mit Leuten in Kontakt treten, die Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht auch gescheiterten Auswanderern. Für Japan finde ich, ist es doch wichtig, wenn man mal Urlaub dort gemacht hat. Ich empfinde es so, dass wenn man einen Urlaub in dem Land macht, viel entdecken kann. Zum Beispiel sind 4 Wochen gar nicht verkehrt. Verbring 2 Wochen bspw. im Umland wo wenig Trubel ist, und in der City. Setz dich in Cafés, beobachte die Leute etwas. Sightseeing musst du halt damit etwas verbinden. Wenn du das hinter dir hast, kommst du heim und reflektierst dich wieder. Hat es dir gefallen? Was genau? Kannst du es dir vorstellen? Reicht doch ein Urlaub?
All das soll nicht pessimistisch klingen, sondern man muss der Realität genau ins Auge blicken, denn man darf nicht aus der Laune heraus handeln. Und das schwerste an der Sache ist: Du musst deine SICHERHEIT aufgeben. Sobald du davon losgelöst bist, kannst du überall Fuß fassen. Denn nur dann weißt du, worauf es ankommt. Du musst Wege finden, um dir einen Lebensunterhalt ermöglichen zu können. Wenn du dasselbe haben möchtest, wie du hier hast, dann überlege genau wie du dort hinkommst. Magst du als Vagabund leben, musste natürlich nicht so viel tun
Da ich noch ein zweites Standbein habe, werde ich wohl warten, bis das ein Selbstläufer wird und mich dann mit der Familie absetzen. Arbeiten kann ich auch von Zuhause (nicht in Deutschland!). Ob es dann auch Japan wird, weiß ich nicht. Womöglich auch Kanada oder Australien.
Ich habe etwas den Eindruck, dass du hier Gleichgesinnte finden möchtest, mit denen man diesen Schritt ggf. gemeinsam planen und umsetzen kann. Nicht verkehrt, aber bedenke, dass es bei dir gut laufen kann und bei der anderen Person eben nicht. Da hat man auch das Problem dass nicht jeder gleich ist. Der Käs iss dann gesse.