Angespielt! Eiyuden Chronicle: Rising

  • Nach einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne soll im kommenden Jahr Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes von Suikoden-Schöpfer Yoshitaka Murayama erscheinen. Um die Wartezeit bis dahin zu überbrücken, wurde der Spin-off-Titel Eiyuden Chronicle: Rising versprochen, der schon im Frühjahr erscheinen soll.

    Wir durften bereits Hand anlegen und die ersten Spielstunden testen. Eiyuden Chronicle: Rising ist anders als das Hauptspiel kein rundenbasiertes Rollenspiel, sondern eine Mischung aus Städtebau und Dungeon-Crawler mit Action-Kämpfen.

    Eine Stadt im Aufbau

    Die Protagonistin CJ kommt in einer kleinen Stadt an und will dort eine Abenteuerlizenz erwerben – doch dafür muss sie zunächst beweisen, dass sie ihren Beitrag zum Aufbau der Stadt leisten kann. Im Folgenden erledigt man kleine Aufgaben für die Dorfbewohner und sammelt dadurch Stempel, um die Lizenz schließlich zu erhalten.

    In der Demo konnte man die ersten beiden Dungeons inklusive Bosskämpfen spielen und insgesamt etwa drei Stunden mit dem Spiel verbringen. Für die Aufgaben der Dorfbewohner muss man sich meist in die Dungeons begeben und dort Dinge sammeln. Auch die Aufträge der Hauptquest laufen nach diesem Schema ab. Das ganze Spiel findet dabei in der Seitenansicht statt – man bewegt sich entsprechend nur horizontal durch die Gebiete.

    Bereits zu Beginn sticht die hübsche Optik ins Auge. Perspektive und der Grafikstil erinnern an HD2D-Titel wie Octopath Traveler, doch im Gegensatz zum Hauptspiel wurden die Gebiete in Eiyuden Chronicle: Rising mit 3D-Grafiken designt. Die Kamera ist jedoch statisch. Die Objekte selbst sind zwar nicht allzu beeindruckend, aber durch Farbgebung, Lichteffekte und eine reiche Bildschirmgestaltung entsteht ein ansehnliches Gesamtbild.

    Rudimentäre Action-Kämpfe

    Die Kämpfe hingegen machen zunächst einen sehr rudimentären Eindruck. Die einzigen Aktionen im Kampf sind Angreifen, Springen und Zurückspringen, allerdings fühlt sich alles ein bisschen klobig an. Man bekommt nicht den Eindruck, viel auf den Gegner reagieren zu können – dynamisch fühlt es sich schon gar nicht an.

    Sobald der zweite Charakter dazustößt, kann man etwas mehr variieren. Nun steuert man zwei Figuren zugleich. Man läuft zwar nur mit einem Charakter umher, aber kann den zweiten (und später auch dritten) per Knopfdruck bei Angriffen dazuschalten. Jeder Charakter hat eigene Angriffsmuster (flink, hohe Reichweite, Fernkampf). Durch die richtige Kombination von Einzelangriffen kann man zudem Kombinationsangriffe auslösen, die nicht nur äußerst mächtig sind, sondern auch cool aussehen.

    Allerdings machen die Kämpfe bisher nicht den Eindruck, als hätten sie viel Tiefe. Die Muster der Gegner sind sehr simpel und meistens genügt es, blind draufzuprügeln. Auch die Bosskämpfe sind nur wenig komplexer. Hier muss man zwar stärker auf die Muster eingehen, doch beide Bosskämpfe in der Demo dauerten in meinem Fall kaum zwei Minuten. Anspruch sucht man (bislang) vergeblich.

    Rein in die Dungeons!

    Neben den Kämpfen sammelt man in den Dungeons jede Menge Zeug, das man in der Stadt verwenden kann, um beispielsweise seine Ausrüstung zu verstärken. Die anfangs kargen Straßen werden in den ersten Spielstunden um viele neue Läden erweitert, die alles bieten, was man von einem RPG erwartet. Dieses Prinzip des Basenbaus erinnert an Suikoden und es ist schön, die Stadt wachsen zu sehen. Es ist zudem motivierend, die ganzen in den Dungeons gefundenen Gegenstände auch direkt verwerten zu können.

    Während die Dungeons zunächst sehr linear sind, eröffnen sich im Laufe der Handlung neue Verzweigungen. Dort findet man weitere Schätze und Gegner, teils auch Minibosse. Trotzdem ist die Erkundung selbst nicht allzu aufregend, denn man interagiert nur sehr rudimentär mit der Umgebung. Das Sammeln von Gegenständen hält zwar bei der Stange, aber sonderlich interessant ist es nicht. Im weiteren Spielverlauf wird man aber Fallen stellen und angeln können – ein bisschen Variation gibt es also.

    Charmante, geschwätzige Spielwelt

    Darüber hinaus ist das Spiel ziemlich dialoglastig. Von einer Handlung kann bisher noch nicht wirklich die Rede sein, aber die Figuren haben auf jeden Fall einen gewissen Charme. Im Gegensatz zu Suikoden spricht die Protagonistin hier auch und es kommt gerne zu kleinen Sticheleien mit den NPCs. Das alles ist nichts Weltbewegendes, aber macht die Spielwelt ein wenig lebendiger. Schade ist allerdings, dass man kaum mal fünf Minuten am Stück spielen kann, ohne von einer (oft trivialen) Zwischensequenz unterbrochen zu werden.

    Die deutsche Übersetzung wirkt insgesamt zweckmäßig. Man merkt manchmal zu sehr, dass die Texte aus dem Englischen übersetzt wurden. An einem Punkt muss man seiner Waffe einen Namen aus vorgegebenen Textbausteinen geben. An möglichen Kombinationen wie „Die Ultimative Zertrümmerer“ merkt man, dass das Spieldesign nicht auf die deutsche Grammatik ausgelegt ist. Darüber hinaus lässt sich das Spiel aber gut auf Deutsch spielen.

    Wie geht es weiter?

    Unterm Strich macht Eiyuden Chronicle: Rising einen kurzweiligen, aber nicht sonderlich aufregenden Eindruck. Das Herzstück des Spiels, die Kämpfe, sind leider ein bisschen zu klobig, um wirklich zu fesseln – zum Glück aber zugleich frustfrei. Der Rest des Spiels wirkt durchaus charmant – doch ob das genügt, um laut Entwicklerangaben 20 Stunden zu unterhalten, wird sich zeigen.

    Bildmaterial: Eiyuden Chronicle: Rising, 505 Games, Rabbit & Bear Studios, Natsume Atari

  • Das reiht sich ja ganz gut ein in die Previews derzeit: Schöne Graphik, Geschichte und Charaktere mit Potential, aber lahmes Kampfsystem. Es ist eben ein Suikoden-Nachfolger, das reiht sich doch ganz gut ein ...


    Ich hoffe, dass die deutsche Übersetzung diese kleinen Haken aber noch ausmerzt. Das sollte in anderen europäischen Sprachen ja ähnliche Probleme geben. Es ist ja noch etwas Zeit bis zum Relase (man munkelt, dass es vielleicht schon Ende April würde, mal schauen), da kann einiges passieren.


    Ich hab auf jeden Fall Lust.

  • Das reiht sich ja ganz gut ein in die Previews derzeit: Schöne Graphik, Geschichte und Charaktere mit Potential, aber lahmes Kampfsystem. Es ist eben ein Suikoden-Nachfolger, das reiht sich doch ganz gut ein ...

    Ne, eben nicht. Rising ist kein Rollenspiel und auch kein Suikoden Nachfolger. Es ist ein 2D-Action-Spiel mit Städtebau und Dungeon-Crawler Elementen.


    Man kann natürlich nur hoffen, das eigentliche Eiyuden Chronicle wird höhere Qualitäts-Standards setzen als dieses eher suboptimale und meines Erachtens komplett unnötige Spin-Off. Ich werde dafür kein Geld ausgeben, denn irgendwo sehe ich hier die moralische Verpflichtung, nach der erfolgreichen Eiyuden Kampagne, erstmal das Hauptspiel fertig zu entwickeln. Eine mindestens mal sehr fragwürdige Herangehensweise, die nicht unbedingt für die Entwickler spricht.

  • Ne, eben nicht. Rising ist kein Rollenspiel und auch kein Suikoden Nachfolger. Es ist ein 2D-Action-Spiel mit Städtebau und Dungeon-Crawler Elementen.

    Natürlich ist die Eiyuden-Chronicle-Reihe der Nachfolger der Suikoden-Reihe. Das ist doch absolut unstrittig? Ist Suikogaiden Vol.1 auch kein Suikoden-Spiel, weil es kein Rollenspiel ist?


    Von Eiyuden Chronicle: 100 Heroes würde ich übrigens auch keinen höheren Schwierigkeitsgrad erwarten. Was Suikoden in 8 Rollenspielen nicht geschafft hat, wird Eiyuden jetzt auch nicht schaffen - ein komplexes Spielsystem mit anspruchsvollen Kämpfen.

    Ich werde dafür kein Geld ausgeben, denn irgendwo sehe ich hier die moralische Verpflichtung, nach der erfolgreichen Eiyuden Kampagne, erstmal das Hauptspiel fertig zu entwickeln. Eine mindestens mal sehr fragwürdige Herangehensweise, die nicht unbedingt für die Entwickler spricht.

    Das ist faktisch falsch. Eiyuden Chronicle: Rising wird komplett von Natsume-Atari entwickelt, Rabbit& Bear Studios sind hier nur peripher kreativ beteiligt (und man erhält ein paar Graphiken & Backgroundartworks - was sich an der echt hübschen Graphik zeigt) und sind ansonsten nicht an der Entwicklung beteiligt. Kurz: Ob es Rising gibt oder nicht, ändert nichts am Releasedatum vom Hauptspiel. Man erhält also ohne Einbußen ein Extraspiel, was einen in die Story einführt und Charaktere & Konzepte schon vorstellen kann. Das finde ich gut.


    Hier von einer moralischen Verpflichtung zu reden, ist etwas weit hergeholt - insbesondere, da Rising schon während der Kickstarterkampagne versprochen wurde. Es nicht zu releasen, entspräche also tatsächlich dem Nicht-Nachkommen einer (wenigstens moralischen, potentiell finanziellen) Verpflichtung.

    Man kann natürlich nur hoffen, das eigentliche Eiyuden Chronicle wird höhere Qualitäts-Standards setzen als dieses eher suboptimale und meines Erachtens komplett unnötige Spin-Off.

    Vielleicht sollte man die Qualität eines Spiels erst beurteilen, wenn es fertig und veröffentlicht ist.


    Aber dir steht es natürlich frei, das Spiel zu ignorieren.

  • Von Eiyuden Chronicle: 100 Heroes würde ich übrigens auch keinen höheren Schwierigkeitsgrad erwarten. Was Suikoden in 8 Rollenspielen nicht geschafft hat, wird Eiyuden jetzt auch nicht schaffen - ein komplexes Spielsystem mit anspruchsvollen Kämpfen.

    Ein komplexes Spielsystem würde bei der Flut an Charakteren auch den Rahmen sprengen. Suikoden hat seine Schwerpunkte eben stets woanders gesetzt - tut sein geistiger Nachfolger "Eiyuden Chronicle" vermutlich auch.

    "Death and Loss - those calling to me
    Funeral Life is my endless Agony"
    (F. Blanc)

  • Selbst mit 16 spielbaren Charakteren im letzten Suikoden für die PSP hat es Suikoden nicht geschafft (und dann sogar noch den Rest vernachlässigt...), und Osamu Komuta, der für das Spiel verantwortlich war, werkelt hier ja auch wieder mit. Aber gerade die Möglichkeit, ohne viel Umwege alle möglichen Charaktere nutzen zu können, machte ja Suikoden erst gut.

  • Hier von einer moralischen Verpflichtung zu reden, ist etwas weit hergeholt - insbesondere, da Rising schon während der Kickstarterkampagne versprochen wurde. Es nicht zu releasen, entspräche also tatsächlich dem Nicht-Nachkommen einer (wenigstens moralischen, potentiell finanziellen) Verpflichtung.

    Nein, überhaupt nicht. Woher kommt das Geld für diese Auftragsarbeit letztlich? Eben von der Kickstarter-Kampagne. Sollte Rising ein kommerzielles Desaster werden, dann könnte dies den Release von Hundred Heroes schon sehr negativ beeinflussen. Aber das ist leider schon sehr oft bei solchen Kampagnen passiert. Ich war selber mal Baker bei Prodos Games, die mit dem Geld der Baker dann erstmal Handelsversionen veröffentlichen, die Baker durften mitunter Monate länger warten. Wenn Du das in Ordnung findest, ok. Ich finde es nicht okay, denn die Baker haben eindeutig Hundred Heroes finanziert und eben kein 2D-Actionsspiel.


    Die Frage woher das Geld für Rising wohl kommt stellen übrigens ziemlich viele Baker derzeit im Netz und zwar völlig zurecht.



    Natürlich ist die Eiyuden-Chronicle-Reihe der Nachfolger der Suikoden-Reihe. Das ist doch absolut unstrittig?

    Nicht mal in der Kickstarter Kampagne ist hier von "Sequel" die Rede. Es ist von einigen Machern der Suikoden Spiele, das macht es jedoch nicht zu einem Nachfolger.



    Vielleicht sollte man die Qualität eines Spiels erst beurteilen, wenn es fertig und veröffentlicht ist.

    Natürlich, aber die Previews überschlagen sich hier auch nicht gerade mit Begeisterung. Das muss zwar nichts heißen, aber bei so einem unseriösen Verhalten des Publishers, würde ich die zu erwartende Qualität durchaus kritisch hinterfragen.

  • Nein, überhaupt nicht. Woher kommt das Geld für diese Auftragsarbeit letztlich? Eben von der Kickstarter-Kampagne.


    Das stimmt nicht. Es ist doch seit Langem bekannt, dass man mit 505 einen Publisher im Rücken hat. Auch das Hauptspiel wird nicht nur mit Geld aus der Kampagne entwickelt.


    Also lautet die Antwort auf deine Frage: "Von 505 Games".

    Die Frage woher das Geld für Rising wohl kommt stellen übrigens ziemlich viele Baker derzeit im Netz und zwar völlig zurecht.

    Die Frage habe ich noch nirgends gesehen und ich würde mich als sehr umtriebig in Suikoden- und Eiyuden-Communitys bezeichnen.


    Die Angst, dass das Spiel ein Loch in die Kasse reißen könnte, halte ich dementsprechend für unbegründet. Bloodstained: Ritual of the Moon wurde auch vor Bloodstained veröffentlicht und hatte a) ein Indiebudget, b) wurde von einem komplett unabhängigen Team entwickelt, und c) diente als Einstieg ins Franchise. Hier erwartet uns exakt das gleiche. Dein Beispiel verstehe ich in dem Zusammenhang nicht.

    Nicht mal in der Kickstarter Kampagne ist hier von "Sequel" die Rede. Es ist von einigen Machern der Suikoden Spiele, das macht es jedoch nicht zu einem Nachfolger.

    Das ist Worklauberei. Yoshitaka Murayama ist unglaublich vorsichtig gewesen, das Wort "Suikoden" so weit es geht zu vermeiden aus Angst vor irgendwelchen markenrechtlichen Ärgernissen (keine Mutmaßung, sondern direkte Hintergrundinfo meinerseits). Natürlich ist Eiyuden ein spiritueller Suikoden-Nachfolger. Bei Bloodstained wurde Castlevania auch nicht in der Kampagne genannt - das macht es nicht zu einem Nachfolger?


    Natürlich, aber die Previews überschlagen sich hier auch nicht gerade mit Begeisterung. Das muss zwar nichts heißen, aber bei so einem unseriösen Verhalten des Publishers, würde ich die zu erwartende Qualität durchaus kritisch hinterfragen.

    Natürlich wird das kein GOTY, das wird ein Indiespiel, das anderthalb Jahre in der Entwicklung ist (maximal). Die Previews lesen sich übrigens, finde ich, allesamt wohlwollend positiv. Hauptkritikpunkt ist eigentlich nur das Kampfsystem - und das ist, zurückgehend auf meinene rsten Post, genau die Kritik, die man auch an Suikoden üben kann.


    Oder wie es die Preview sagt: kurzweilig, aber nicht aufregend.

  • Das ist Worklauberei. Yoshitaka Murayama ist unglaublich vorsichtig gewesen, das Wort "Suikoden" so weit es geht zu vermeiden aus Angst vor irgendwelchen markenrechtlichen Ärgernissen (keine Mutmaßung, sondern direkte Hintergrundinfo meinerseits). Natürlich ist Eiyuden ein spiritueller Suikoden-Nachfolger. Bei Bloodstained wurde Castlevania auch nicht in der Kampagne genannt - das macht es nicht zu einem Nachfolger?

    Zwischen einem offiziellen Nachfolger, der eine bestehende Lore weiterführt und einem spiritueller Nachfolger, der viele Ideen davon aufgreift, liegt aber schon noch ein kleiner Unterschied. Praktisch gehöre ich selber zu denen, die sehr erwartungsvoll auf Hundred Heroes schauen, aber bevor ich das fertige Spiel gesehen habe, brauche ich noch keinen Hype dazu schüren - schon gar nicht zu einem Ableger, der als 2D Action Verschnitt ein komplett anderes Genre bedient. Da fehlt mir dann auch die Vergleichbarkeit mit z.B. den Castlevania Metroidvanias und Bloodstained, denn diese bedienen zumindest das exakt gleiche Spieleprinzip.


    Aber ich glaube wir kommen hier nicht weiter, daher spare ich mir die weitere Mühe.

  • Zwischen einem offiziellen Nachfolger, der eine bestehende Lore weiterführt und einem spiritueller Nachfolger, der viele Ideen davon aufgreift, liegt aber schon noch ein kleiner Unterschied.

    Das stimmt, aber ich glaube ja, dass "Eiyuden Chronicle" nur deswegen nicht "Suikoden 6" heißt, weil die Rechte an der IP bei Konami liegen dürften. Vermutlich besitzt "Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes" deshalb letztlich gerade so viel Eigenständigkeit, dass es mit Ach und Krach als eigene Marke durchgeht und keine Plagiatsvorwürfe seitens Konami aufkommen.

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    (F. Blanc)

    2 Mal editiert, zuletzt von Kelesis ()

  • Zwischen einem offiziellen Nachfolger, der eine bestehende Lore weiterführt und einem spiritueller Nachfolger, der viele Ideen davon aufgreift, liegt aber schon noch ein kleiner Unterschied. Praktisch gehöre ich selber zu denen, die sehr erwartungsvoll auf Hundred Heroes schauen, aber bevor ich das fertige Spiel gesehen habe, brauche ich noch keinen Hype dazu schüren - schon gar nicht zu einem Ableger, der als 2D Action Verschnitt ein komplett anderes Genre bedient. Da fehlt mir dann auch die Vergleichbarkeit mit z.B. den Castlevania Metroidvanias und Bloodstained, denn diese bedienen zumindest das exakt gleiche Spieleprinzip.

    Also ist Suikoden Tsumugareshi Hyakunen no Toki auch kein Suikoden-Nachfolger für dich, weil es - bis auf 108 Sterne, die irgendwie in der Geschichte teilnehmen - so gut wie nichts mit den Vorgängertiteln gemein hat? Oder Suikoden Tierkreis? Selbst Suikoden V führt an manchen Stellen die Lore nicht weiter, sondern schreibt sie einfach neu.


    Ein Nachfolger kann viele Gesichter haben. Und Eiyuden ist natürlich, unbestreitbar, ein Suikoden-Nachfolger, aus dem Engagement von Suikoden-Fans hervorgegangen, die die beteiligten Ex-Konami-Mitarbeiter so lange bequatscht haben, bis sie das Projekt angefangen haben. Nur mit dem Einschub, dass das Wort Suikoden in der gesamten Kampagne gemieden wird wie der Teufel das Wasser - was Murayama schon in seiner Zeit als Freelancer sehr genau beachtet hat. Kelesis führt das ja auch noch mal aus, und die Hintergrundinfos dazu sind noch komplexer.


    Und du betreibst Rosinenpickerei. Bloodstained: Curse of the Moon hat z.B. nichts mit den Metroidvanias zu tun, sondern ist ein Castlevania-III-Derivat. Es ist also nicht das "exakt gleiche Spielprinzip", sondern ein anderes. Genauso bedienten die beiden SUuikogaiden-Titel zwei komplett andere Genres in der Suikoden-Reihe, und trotzdem gehören sie zur Reihe. Was Genre damit zu tun haben soll, erschließt sich mir nämlich nicht. Der Release eines Spin-Offs in anderem Genre vor Release des Hauptspiels ist doch eine super witzige Art, ein Spiel zu promoten? Aber kann man anders sehen.


    Dass dich das Spiel nicht anspricht, ist natürlich eine ganz andere Sache und total legitim. Auch dass du sagst, dass dir das Genre nicht liegt und du es deswegen nicht spielst - alles legitim. Aber du wirfst hier zu viele Sachen durcheinander und deine Kritik bleibt diffus - dir gefällt der Ableger, der schon seit fast 2 Jahren angekündigt ist, nicht, weil das Hauptspiel, was seit langer Zeit schon auf 2023 verschoben wurde, nicht fertig ist. Das erschließt sich mir nicht. Aber von mir aus können wir die Diskussion an der Stelle beenden.

  • dir gefällt der Ableger, der schon seit fast 2 Jahren angekündigt ist, nicht, weil das Hauptspiel, was seit langer Zeit schon auf 2023 verschoben wurde, nicht fertig ist.

    Ganz offen: Könnte ich "Hundred Heroes" schon dieses Jahr bekommen, hätte ich durchaus ebenfalls gerne auf den Ableger verzichtet, auch wenn ich nix gegen selbigen habe - aber "Hundred Heroes" möchte ich schon sehr und wirklich. :D

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    Einmal editiert, zuletzt von Kelesis ()

  • Man könnte auch einfach versuchen weniger dünnhäutig auf Kritik und persönliche Einschätzungen von anderen zu reagieren. Wenigstens könnte man in der Summe dabei freundlich bleiben. Aber egal. ;)


    Danke für die schöne Preview, die meine ungefähre Einschätzung abdeckt, wo ich dieses Spiel einordnen kann.

  • Man könnte auch einfach versuchen weniger dünnhäutig auf Kritik und persönliche Einschätzungen von anderen zu reagieren. Wenigstens könnte man in der Summe dabei freundlich bleiben. Aber egal.

    Nimm das nicht persönlich! Diejenigen, die schon länger im Forum sind, wissen, dass @Antimatzist (Willkommen zurück übrigens) der vielleicht größte Suikoden-Fan der Welt, mit ziemlicher Sicherheit aber im deutschsprachigen Raum ist. Da darf das Temperament schon mal etwas überkochen. Mir kann bei bestimmten, sehr geliebten Titeln auch schon mal die Sachlichkeit abhanden kommen (kann man beispielsweise im ToB-Thread nachlesen :D ).

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    2 Mal editiert, zuletzt von Kelesis ()

  • Ja gut, ich wollte auch niemand auf die Füße treten. Eigentlich waren meine Einschätzungen und Punkte auch sehr persönlicher Natur.



    Man kann natürlich nur hoffen, das eigentliche Eiyuden Chronicle wird höhere Qualitäts-Standards setzen als dieses eher suboptimale und meines Erachtens komplett unnötige Spin-Off.

    Habe hier schon bewusst mit "meines Erachtens" so gekennzeichnet. Es sollte ja nicht um Verallgemeinerungen gehen. :)

  • Diejenigen, die schon länger im Forum sind, wissen, dass @Antimatzist (Willkommen zurück übrigens) der vielleicht größte Suikoden-Fan der Welt, mit ziemlicher Sicherheit aber im deutschsprachigen Raum ist.

    Vielleicht der zweitgrößte :D


    Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass die Idee, die ursprünglichen Schöpfer von Suikoden nach einem spirituellem Nachfolger zu fragen, von mir kommt und Herr Antimatzist diese Idee nach unserem Austausch hier im Forum in ein Interview mitnahm. Ohne mich gäbs also kein Eiyuden Chronicle :D
    Dankesspenden nehme ich gerne an :D


    Spaß bei Seite, ich unterstütze alles wo Suikoden drauf steht. Auch dieses Spin Off zum geistigen Nachfolger wird von mir blind am ersten Tag gekauft.


    Auf das Hauptspiel freue ich mich umso mehr! Nach wie vor habe ich noch etwas Bammel vor dem Soundtrack, da vor allem Suikoden 1 und 2 durch ihren unvergleichbaren Soundtrack diese einzigartige Stimmung erzeugen konnten.


    Sakuraba, der seine Hochphase seit gefühlt 20 Jahren überwunden hat und sich seit mehreren Jahren in bedeutungslosem Gedudel verirrt, ist jedoch am OST von Eiyuden Chronicle beteiligt. Da läuten bei mir sofort die Alarmglocken.
    Jedoch sind auch Naruke (Wild Arms) und womöglich auch Mitsuda beteiligt, das beruhigt mich schon etwas.


    Wer ist den für den OST von Rising verantwortlich?

  • Nur kurz - ich weiß nicht, an welcher Stelle ich a) unfreundlich war oder b) kontra-faktisch argumentiert hätte. Wenn sich jemand angegriffen fühlt, weil jemand seine Argumentation einordnet, dann ist das eben keine Basis für eine Diskussion.

    Wer ist den für den OST von Rising verantwortlich?

    Glaube das kam bisher nicht durch. Ich hatte jetzt auch die Gelegenheit, das Spiel anzuspielen, und würde sagen, an der musikalischen Front übernimmt man sich erstmal nicht...^^' Ich denke (und hoffe), dass das nicht ein Ausblick auf das Hauptspiel sein wird. Die Musik erscheint mir bisher zweckmäßig, mehr nicht. Gleichzeitig fände ich es komisch, wenn man nicht auch Stücke für beide Spiele komponiert (die Suikoden-Reihe hat teilweise Stücke ja wirklich über alle Spiel hinweg genutzt, und wenn es nur das Main Theme war). Das ist aber für mich neben dem Kampfsystem auf jeden Fall die größte Baustelle. Dazu kommt noch das etwas generische Design der Dorfbewohner. Natürlich gab es das auch in Suikoden - alles, was kein Portrait hat, ist ein austauschbarer NPC - aber hier fällt es mehr auf, da man ja mit den Dorfbewohnern interagieren muss.


    Aber trotz hakeligem Kampfsystem hat mir der Anfang Spaß gemacht, und ich hoffe, man bügelt einige der Schwachstellen dort noch aus.