Medienbericht: Vorwürfe gegen Moon Studios – Microsoft beendet Arbeit mit den Ori-Machern

  • Die Ori-Spiele sind wunderschön, aber bei den Moon Studios liegt einiges im Argen. Das berichtet Dean Takahashi von VentureBeat in einer langen Recherche, die schwere Vorwürfe erhebt.

    Mehrere ehemalige und aktuelle Angestellte hätten demnach mit der Publikation über die Arbeitsbedingungen und die Atmosphäre des Wiener Studios gesprochen. Bekannt sei das demnach auch Microsoft, wo man sich gegen eine weitere Zusammenarbeit entschieden habe.

    „Es ist ein bedrückender Arbeitsplatz, ganz sicher. Aber es ist schwer, etwas Konkretes zu nennen, denn für sich genommen sind all diese Vorfälle, wenn sie nur einmal passieren, eine Kleinigkeit“, wird ein Entwickler zitiert. „Wenn man damit über [mehrere] Jahre hinweg zu tun hat, wird die psychische Gesundheit der Menschen immer schlechter. Ich kann für mich persönlich sagen, dass ich nach der Fertigstellung richtig kaputt war. Ich war bis zu diesem Zeitpunkt noch nie deprimiert. Ich habe meine Leidenschaft für meinen Job verloren, weil sie sie mir ausgetrieben haben.“

    Der Artikel von VentureBeat ist lang, die Liste der Vorwürfe ebenso. Über Kommunikations-Tools soll das Verhalten der MitarbeiterInnen aufgezeichnet und überwacht worden sein. Es gab antisemitische Witze, Gespräche über Penis-Größen und generell einen rauen Umgangston.

    Franciska Csongrady, ehemalige Mitarbeiterin im Story-Team, zitierte den Bericht bei Twitter und nannte ihre Arbeit bei den Moon Studios eine „Erfahrung, die die Seele zerstört“. „Das ganze Studio ist auf der Lüge aufgebaut, dass Qualität alles rechtfertigt. Verbale Beschimpfung, Crunch, öffentliche Demütigung. Aber es zermürbt dich nur und brennt dich aus“, so Csongrady.

    Auch Thomas Mahler und Gennadiy Korol bekamen die Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Sie taten die Berichte als „nicht repräsentativ für die mehr als 80 MitarbeiterInnen des Moon Studios“ ab. Das Ergebnis der Arbeit aller seien zwei preisgekrönte Spiele und weitere seien in Planung.

    Wohl nicht mehr mit Microsoft als Publisher.

    via GameStar, Bildmaterial: Ori and the Will of the Wisps, Moon Studios

  • Ufff, das ist hart. Gefühlt kommt ja kein Studio mehr ohne solche Vorwürfe aus. Man malt sich ja gerne aus, dass es wenigstens bei den kleineren Studios besser läuft, aber Pustekuchen!
    Scheinbar muss man jetzt jedes Studio dreimal unter die Lupe nehmen, um zu entscheiden, was man hier unterstützt und was nicht.
    Und was die Moon Studios angeht, wenn diese Vorwürfe stimmen, kann ich mir bei einem Studio ihrer Größe durchaus vorstellen, dass ihre Spiele unter solchen Bedingungen auf Dauer leiden werden, falls es unter diesen Bedingungen überhaupt bestehen bleiben kann.

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    Das Leben ist wie ein Roguelike mit Permadeath-Mechanik.

    Wer hat sich diesen Schwachsinn eigentlich ausgedacht?

  • Bekannt sei das demnach auch Microsoft, wo man sich gegen eine weitere Zusammenarbeit entschieden habe.


    Die Zusammenarbeit wurde wohl deswegen schon vor etlicher Zeit beendet. Thomas Mahler erklärte den Wechsel zu einem anderen Publisher, weil man gerne auf allen Plattformen vertreten sein möchte. Die Wahrheit soll aber eher folgende sein: Moon Studios pitchte die Idee für das neue Spiel an Microsoft, Microsoft wusste aber da bereits von den internen Problemen der Firma und verzichtete auf eine weitere Zusammenarbeit. Das Budget, welches man nun unter Private Division als Publisher haben wird, wird wohl deutlich geringer sein.


    Man hat hier relativ verschiedene Aussagen. Erst einmal finde ich es natürlich schade, wenn ein Studio mit zwei so fantastischen Spielen in Verruf gerät. Jetzt ist natürlich die Frage, welche Vorwürfe sind korrekt, wo wird vielleicht die Sache auch etwas aufgebauscht. Ein Mitarbeiter spricht davon, es ist eher die Summe aus vielen kleinen Problemen. Eine andere Mitarbeiterin spricht praktisch davon, dass das ein Ort der Hölle ist. Die CEO's schmücken sich lieber mit Selbstbeweihräucherung und bestreiten alles, was auch ziemlich arrogant klingt. Irgendwo hier kann man sich die Wahrheit über die Probleme des Studios wohl selbst basteln.

    "Got weak and old

    Another goddamn year

    I got no new attitude

    For this fucking new year"



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