[Manga] Interviews mit Monster-Mädchen

  • Der Manga erscheint bei Altraverse, bisher sind neun Bände erhältlich. In Japan gibt es derzeit zehn Bände, die Reihe ist noch nicht abgeschlossen.



    Vampire, Dullahans, Sukkuben, Schneefrauen und andere Arten von Ajins wurden lange Zeit vom Rest der Menschheit unterdrückt, doch inzwischen ist ein friedliches Miteinander möglich. Allerdings wissen die meisten Menschen immer noch relativ wenig über Ajins, da es nur wenige von ihnen gibt. Der Biologielehrer Tetsuo Takahashi intressiert sich schon seit seiner Studienzeit für Ajins, aber er hatte nie das Glück einen von ihnen kennenzulernen. Umso erstaunter ist er, als er herausfindet, dass drei seiner Schülerinnen und einer seiner Kolleginnen Ajins sind. Er beschließt zu Studienzwecken lockere Interviews mit ihnen zu führen. Eine lustige und herzerwärmende Slice-Of-Life-Serie über die Probleme des Andersseins und den respektvollen Umgang miteinander.


    Ich fand die Anime-Adaption ganz interessant und hatte mir daher die Vorlage mal genauer angesehen, jedoch auf Englisch. Die Reihe hatte ich allerdings abgebrochen, doch seit kürzlich nun die deutsche Version zum geringen Preis auch digital angeboten wird, gab ich der Reihe eine zweite Chance.


    So nach und nach fallen mir jedoch meine Kritikpunkte vom ersten Lesen wieder auf. Visuell überzeugt der Manga überhaupt nicht. Der Zeichenstil ist recht simpel und selten gibt es Schwächen bei den Proportionen der Charaktere je nach Perspektive. Es ist aber verschmerzbar.
    Eher genervt bin ich vom wissenschaftlichen Aspekt der Handlung. Es ist anfangs interessant, wenn sich Gedanken über die Physik bei einem Dullahan gemacht wird. Doch in späteren Bänden bestehen manche Kapitel aus nichts anderem als Wissenschaftsblabla. Da hat mich dann doch ermüdet, aber vielleicht überspringe ich solche Szenen nun einfach. Wobei dieses Vorhaben auch nicht gerade für den Manga sprechen. Rein von den Charakteren her ist der Manga okay. Vermischt Schulalltag mit ein bisschen Mythologie, wobei diese Ajins fast ausschließlich nur weiblich sind und viel Zeit mit einem bestimmten Lehrer verbringen.


    Insgesamt finde ich die Reihe eher durchschnittlich vom Niveau und Unterhaltungswert her.

  • Habe gerade den achten Band auf Deutsch gelesen, auf Englisch hatte ich nach bis Band 7 abgebrochen.


    Optisch bleibt der Titel seinem Stil und (geringem) Detailgrad treu, aber es gibt nicht mehr diese Fehler bei etwas anspruchsvolleren Perspektiven. Das man mehr oder weniger mit pseudowissenschaftlichen Sprechblasen übere mehrere Seiten zugetextet wird, hält sich doch in Grenzen, ist aber weiterhin sehr ermüdend, wenn sowas auftaucht. Das passiert vor allem beim Auftauchen einer bestimmten Person, wird aber später zumindest etwas entschärft im Vergleich zu ihrem ersten Auftauchen. Dumm finde ich nur, dass der leicht anstrengend aufgebaute Cliffhanger am Ende von Band 7 ohne wirkliche Substanz im Folgeband aufgelöst wird. Hätte man sich so auch komplett sparen können, immerhin schadet dieser auch der Glaubwürdigkeit einer bestimmten Figur.


    Der normale Alltag geht ansonsten in Band 8 okay weiter, bietet halt nichts besonderes. Yuki kommt insgesamt nach ihrer Einführung zu kurz. Hikari und Machi stehen deutlich im Vordergrund. Es gibt noch ein paar Charaktere, die man noch nicht durch den Anime kennen kann, aber diese reihen sich in ihrer Bedeutung auch nur neben Yuki ein.


    Die Gedanken auf wissenschaftlicher Basis über mythologische Figuren finde ich schon gut gemacht, dennoch fehlt der Reihe das gewisse Etwas.

  • Band 9 habe ich nun auch noch durchgelesen und bin positiv überrascht. Es gibt eine schöne Geschichte über mehrere Kapitel, die das gemeinsame Aufwachsen von Mensch und Vampir als Geschwister aufzeigt. Das ist richtig gut gemacht, fragwürdig finde ich hier nur die Kommunikationsfähigkeit der Schwester im Alter eines Kindergartenkindes, doch im Nachhinein traut man Kindern weniger zu als vielleicht möglich ist.


    Außerdem gibt es einen schönen Dialog über das Finden der richtigen Berufswahl während der Schule. Hier werden Softskills betont und das es okay ist, erstmal keinen Plan zu haben. Finde ich richtig gut.