Ich denke sein Punkt ist, für ein Unternehmen oder Entwickler macht es keinen wirklichen Unterschied ob du jetzt eine Raubkopie ziehst, oder ob du ein Spiel gebraucht kaufst, weil im Endeffekt fließt halt von der zweiten oder dritten Partei die trotzdem das Vollwertige Spiel zocken können, überhaupt kein Geld an die Entwickler & Publisher, das heißt du hast da schon zwei Kunden die dein Produkt genießen, aber nur einer zahlt wirklich und da hättest du Prinzipiell auch gleich das Spiel illegal runterladen können. Gebrauchtmarkt ist im Endeffekt also nur etwas "gutes" für den Kunden, weil er damit für Lau an ein Spiel "legal" kommt und der Verkäufer nochmal etwas Geld zurück-kompensiert bekommt. Das Gewissen ist damit auch entlasteter, aber wie gesagt, für Entwickler & Unternehmen ist der Unterschied ja nicht so groß.
Mitunter auch ein Grund warum Sony bei der Playstation 3 versucht hat, diese Multiplayer-Pass Dinger da zu verkaufen falls man sich erinnert, wo halt bei der OG Verpackung halt ein Code dabei war zum einlösen für Multiplayer, für Leute die das Ding dann gebraucht kaufen, mussten sich dann das als DLC nachkaufen. Und ich müsste lügen(und das ist eine ziemliche Kontroverse Meinung ich weiß), wenn ich sagen würde, das ich es nicht ein Stück weit verstehen könnte. Allerdings muss man dazu einwerfen, das beim Physischen Gebrauchtmarkt halt eben noch Umstände hinzukommen wie Zustand der Fassung, oder aber auch das bspw. Transportwege & etwaiges dazu kommen. Ein Digitalen Gebrauchtmarkt halte ich persönlich immer noch für unmöglich und "ehrlich" auch nicht's wünschenswertes, weil es halt unmöglich zu regulieren ist ohne das es dem Spielemarkt schadet.
Natürlich ist auch die andere Seite der Medallie wichtig, und ich verstehe auch den Wunsch das man Spiele weiter verkaufen will, die einem nicht gefallen oder weil man sie halt eh schon durch hat, und das man auch Günstiger aussteigen will bei einem einkauf. Budget spielt da auch gerne mal eine Rolle, gibt aber auch sicher andere Gründe für. Der Freie Markt ist dahingehend durchaus wichtig, vorallem weil einem das auch das Gefühl gibt einem gehört das Spiel auch 100% und man ist nicht auf dritte (Online)Anbieter angewiesen.
Im Endeffekt: It is what it is... und würde den Physischen Gebrauchtmarkt am Ende auch nicht "abschaffen"... aber ich bin halt trotzdem auch der Meinung wenn man mal aus seiner eigenen Komfortzone als Kunde rausgeht und das ganze mal etwas sachlicher / neutraler betrachtet, dann sollte man sich jetzt über so eine Aussage auch nicht stoßen. Man kann sich ja mal selber in diese Schuhe zwängen und darüber nachdenken, wie man sich fühlen würde, wenn man Schweiß, Arbeit und Herzblut in seiner Arbeit reinsteckt, und dann will im Endeffekt der Kunde für deine Arbeit/Service zahlen und quasi ein anderer bereichert sich daran. Aber gut, was solls, ich habe das Drama damals bei THQ schon nicht wirklich verstanden.
Und es gibt Gamer die sich ein bestimmtes Spiel erst 20 Jahre später zb kaufen.
Allerdings muss man hier aber auch einwerfen, das das jetzt Sonderfälle sind,- die ja nicht im selben Kontext ist wie bei der Kritik zum Gebrauchtmarkt. Hier geht es primär um "neuere" Titel, welche ein paar Wochen nach Release via Gebrauchtmarkt für die Hälfte angeboten wird und dann halt der Entwickler / Publisher nix von hat. Das man bei solchen alten Spielen dann keinen wirklichen Verlust mehr fährt ist dann schon klar.
Mal ab davon, das ich jetzt auch da wieder soweit ehrlich sein möchte, für solche "alten" Spiele ist der Gebrauchtmarkt auch nicht immer das wünschenwerteste für Endkunden. Ich weiß noch vor ein paar Jahren, wo es keine Digitale Versino zu gab, das du halt auf biegen und brechen zu keiner Final Fantasy 7 Version, auch nicht auf Ebay, gekommen bist, ohne gleich mal einen 100erter hinzulegen. Im guten Zustand/Neuverpackt war's sogar schon unter 300 bis 400€ gelistet.
Wenn es um alte Spiele geht bin ich der Meinung sollte man sowieso bewusster darauf schauen, das alles nachhaltiger umzusetzen... via Abwärtskompatiblität und einen ordentlichen, funktionierendes Shopsystem. Es würde den Sammlerwert für Physische Version immer noch halten, aber gleichzeitig für Leute die interessiert sind auch eine faire alternative bieten, wo wiederum auch das Geld direkt an die Hersteller geht.
Ich erinnere mich noch an den Aufschrei damals, als die Xbox One angekündigt wurde, mit so Dingen wie Always on und der Sperre für gebrauchte Spiele. Damals sind sie noch zurück gerudert, während sie heute für genau das gefeiert werden, denn nichts anderes ist der Gamepass...
Man kann die Situation natürlich auch so hart verdrehen, das genau das dabei rauskommt, aber wenn man das halbwegs nüchtern und realistisch betrachtet, ist die Ausgangssituation eine ganz andere. Wenn du dir eine Xbox Series "X" kaufst, hast du weiterhin deine "Physischen" Retail Spiele, die du auch weiterhin spielen kannst. Dir wird das ja auch gar nicht genommen, sondern es gibt es immer noch. Der Aufschrei bei der Xbox One war aber damals Primär deshalb, weil du ja bei der Xbox One nicht die Wahl hattest. Sie war zwangsweise Always On! Und Physische Versionen konntest du ja auch nicht weiter verkaufen, sondern war an deinen Acc gebunden. Weißt, eh "Spiele" die du für Vollpreis kaufst.
Zu sagen "oh Gamepass wird jetzt so gefeiert, obwohls damals so kritisiert wurde, verdreht nicht nur beide Konzepte in eine völlig falsche Richtung, es riecht halt deswegen auch etwas nach overdrama. Weil in erster Linie ist Gamepass ein optionaler Service, wo du für eine Gebühr zugriff auf 100erte von Spielen hast, ähnlich der Netflix flatrate. Und genau deshalb wird er von vielen Seiten auch so gefeiert oder "toleriert"! (auch von meiner Seite aus). Würde man bei der nächsten Gen zurückrudern und man kann NUR NOCH über Gamepass Spiele zocken, und nicht mehr für PC und Xbox(falls es da eine Xbox noch gibt) richt kaufen und spielen, dann wäre die Situation wieder eine andere und wir würden da vielleicht eine andere Debatte führen.