The Game Awards 2021: Keighley positioniert sich gegen Activision und wird dennoch kritisiert

  • In wenigen Tagen finden The Game Awards 2021 statt, inzwischen ein etabliertes Event der Branche, bei dem es nicht nur prestigeträchtige Awards gibt, sondern auch eine für viele Fans aufregende Show mit Ankündigungen und anderen Neuigkeiten.

    Im letzten Jahr kündigte The Initiative das neue Perfect Dark an und Electronic Arts zeigte einen ersten Teaser-Trailer zu Next Mass Effect. Die Liste der Neuigkeiten war lang. Die Show sieht sich aber auch dem Vorwurf gegenüber, die Selbstbeweihräucherung der Branche zu betreiben.

    Die Spiele sollen ins Rampenlicht

    Diese Vorwürfe wurden in diesen Tagen lauter, da Geoff Keighley es mied, ein klares Statement zu den Ereignissen bei Activision abzugeben. Der Washington Post sagte Keighley, man wolle MitarbeiterInnen und EntwicklerInnen unterstützen und nicht die Absicht untergraben, ihre Spiele ins Rampenlicht zu rücken. Man müsse sich sehr genau überlegen, wie man hier vorgehe. Das lesen andere so: lieber nicht positionieren.

    Dazu hagelte es verständlicherweise Kritik und Keighley sah sich nun zu einem Statement bei Twitter veranlasst. „Abgesehen von den Nominierungen kann ich bestätigen, dass Activision Blizzard nicht an den diesjährigen The Game Awards teilnehmen wird“, verkündete Keighley am frühen Morgen deutscher Zeit. „The Game Awards sind eine Zeit der Feierlichkeiten für diese Branche, die größte Unterhaltungsform der Welt.“

    Kein Platz für Missbrauch und Belästigung

    „Es gibt keinen Platz für Missbrauch, Belästigung oder andere räuberische Praktiken in einem Unternehmen und in jeder Gemeinschaft. Mir ist auch klar, dass wir eine große Plattform haben, die Veränderungen beschleunigen oder inspirieren kann“, erklärt Geoff Keighley.

    „Wir haben uns dem verpflichtet, aber wir müssen alle zusammenarbeiten, um eine bessere und integrativere Umgebung zu erschaffen, in der sich jeder wohlfühlt, um die besten Spiele der Welt zu entwickeln. Wir alle sind diesen Standards verpflichtet“, schreibt Keighley.

    Activision ist Teil des Advisory Board

    Es ist sozusagen das Mindeste, was Keighley dazu hätte im Vorlauf der Show sagen müssen, denn er schiebt auch gleich nach: „Unglaubliche Spiele – und die talentierten Entwickler, die sie entwickeln – sie sind es, die wir feiern möchten“. Kein Platz für negative Gedanken in der Show? Mal sehen.

    Immerhin: Activision nimmt nicht an The Game Awards 2021 teil. Oder? Rob Kostich von Activision ist ausgewiesenes Mitglied des Advisory Board. „Das Advisory Board hilft, die Mission der The Game Awards zu leiten und voranzutreiben“, heißt es. Das Board ist allerdings nicht an der Auswahl der Nominierten oder Preisträger beteiligt. Der Fakt, dass Activision neben den Nominierungen aber auch noch Teil des Advisory Board ist, widerspricht den Bekundungen von Keighley, finden viele Fans.

    Xbox, PlayStation und Nintendo fanden deutliche Worte

    Nach den erneuten Vorwürfen hatten sich im November sowohl Xbox als auch PlayStation kritisch gegenüber Activision geäußert. Phil Spencer teilte seinen MitarbeiterInnen mit, dass Xbox aufgrund der Berichte „alle Aspekte unserer Beziehung“ evaluieren wolle. Man sei „zutiefst beunruhigt über die schrecklichen Ereignisse und Handlungen“.

    Jim Ryan zeigte sich „entmutigt und ehrlich gesagt fassungslos“. Wenig später äußerte sich auch Doug Bowser ähnlich und teilte MitarbeiterInnen mit, man habe „Maßnahmen ergriffen“.

    Activision ist mit Call of Duty: Warzone als „Best Ongoing“-Game und Call of Duty als „Best eSports Game“ nominiert. The Game Awards 2021 finden in der Nacht zum 10. Dezember statt.

    Bildmaterial: The Game Awards 2021

  • Ich empfinde es als ziemlich befremdlich, wie man mit Activision-Blizzard umgeht. Da sammelt Kalifornien Fälle eines großen Unternehmens und klagt dieses anschließend an, weil es nicht ordentlich mit diesen Fällen umgegangen sein soll aber ob und wie das überhaupt zutrifft, wird nicht abgewartet. Man dürfte wohl in jedem Konzern mit tausenden Mitarbeitern im Laufe von 10+ Jahren erst mal dieselben Vorwürfe sammeln können, das bringt die Größe eines Unternehmens einfach mit sich.

  • Ich empfinde es als ziemlich befremdlich, wie man mit Activision-Blizzard umgeht. Da sammelt Kalifornien Fälle eines großen Unternehmens und klagt dieses anschließend an, weil es nicht ordentlich mit diesen Fällen umgegangen sein soll aber ob und wie das überhaupt zutrifft, wird nicht abgewartet. Man dürfte wohl in jedem Konzern mit tausenden Mitarbeitern im Laufe von 10+ Jahren erst mal dieselben Vorwürfe sammeln können, das bringt die Größe eines Unternehmens einfach mit sich.

    Länger recherchiert werden alle ihren Dreck am Stecken haben, tatsächlich musste sich auch Sony mit ähnlichen Vorwürfen mal konfrontieren.


    Das relativiert die Situation aber in keinster Weise, Missbrauchsfälle und sexistisches Verhalten stehen weiterhin im Raum. Wenn, dann müssten auch die anderen Konzerne mit derselben Härte behandelt werden, wie jetzt nun Activion-Blizzard.